DE24760C - Neuerungen an Kochapparaten für Speisen und Getränke, zum Reinigen von Wäsche u. dgl - Google Patents
Neuerungen an Kochapparaten für Speisen und Getränke, zum Reinigen von Wäsche u. dglInfo
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47J—KITCHEN EQUIPMENT; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; APPARATUS FOR MAKING BEVERAGES
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- A47J27/14—Cooking-vessels for use in hotels, restaurants, or canteens
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand dieser Erfindung bildet eine neue Art von Kochapparaten mit circulirender
Flüssigkeit und insbesondere bestimmt zur Bereitung von flüssigen Speisen, Kaffee, Thee und
ähnlichen, sowohl über offenem Feuer wie auch im sogenannten Marienbade. Der Apparat, welcher
übrigens auch noch anderen Zwecken dienen kann, ist so construirt, dafs er ohne Mehrverbrauch von Feuerungsmaterial gleichzeitig
mit der Speise auch noch warmes Wasser liefert zur Bereitung der nächstfolgenden Speisen,
zum Auswaschen des Geschirres oder dergleichen.
Der Apparat empfiehlt sich besonders für Anstalten, welche eine gröfsere Anzahl von Personen
mit Speise, Trank etc. zu versehen haben.
Das im Nachfolgenden beschriebene System des Kochapparates besteht wesentlich in der Anwendung
zweier concentrischen Recipienten, zwischen welchen die Herdflamme circulirt. Der
innere Recipient bildet je nachdem den zur Bereitung dej Suppe, des Kaffees etc. dienenden
Topf oder Kessel. Der äufsere Recipient von ringförmiger Gestalt dient zur Erzeugung heifsen
Wassers für irgend welchen Zweck; doch kann er auch so eingerichtet werden, dafs er neben
dieser Aufgabe auch direct zur Bereitung von Kaffee, Thee und anderen durch Infusion eines
Stoffes herzustellenden Getränken herangezogen werden kann.
Da diese Apparate die Flüssigkeiten zu einer beständigen Circulation veranlassen, schliefsen
dieselben jede Explosionsgefahr aus, und sind auch besonders die Gefäfswandungen an ihren
Feuerflächen vor dem schnellen Durchbrennen gesichert.
Beiliegende Zeichnung zeigt den Kochapparat in drei verschiedenen Ausführungsformen. Die
einfachste derselben ist in Fig. 1 und 1 a in centralem Verticalschnitt und Grundrifs dargestellt.
A bezeichnet einen ringförmigen, cylindrisch gestalteten Recipienten, in dessen Mitte der
Koch-, beispielsweise der Suppenkessel B, eingesetzt ist. Der Umfang des letzteren nimmt
nach unten passend ab, so dafs zwischen beiden Recipienten ein ringförmiger Zwischenraum besteht,
in welchen die Herdfiammen aufschlagen und durch welchen die Verbrennungsproducte
circuliren müssen, um durch C nach der Esse zu gelangen. Der Behälter A schliefst oben
eine ringförmige Platte D mit Scharnierthüren E
zur Einführung von Wasser behufs Speisung und Reinigung dieses Apparattheiles; unten ist ein
Hahn F angebracht zum Ablassen des erwärmten Wassers. Mit dem Hahn F kann ferner auch
ein Wasserstandsrohr G verbunden sein.
Der innere Behälter B, also der eigentliche Kochkessel, besitzt einen doppelten Boden II,
von dessen Mitte aus ein Rohr / vertical aufwärts steigt und zur Ableitung der an der Feuerfläche
sich bildenden Dämpfe dient; seitwärts von / besitzt der Boden II ein zweites nach
unten sich führendes Rohr J, so dafs mittelst dieser beiden Röhren eine beständige Circulation
der Flüssigkeit vermittelt und erhalten wird. Am unteren Theil von B sitzt endlich noch ein
Rohrstutzen K, an welchen ein Entleerungshahn L geschlossen wird. Oben ist B durch
den abnehmbaren Deckel M geschlossen.
Die Wirkungsweise des wie beschrieben eingerichteten
Apparates ist folgende: Nachdem
sowohl der äufsere Recipient A wie auch der
innere B mit Wasser gefüllt worden, führt man in letzteren die zu bereitenden Speisemittel oder
andere zu behandelnde Stoffe ein, heizt an und erhält die Feuerung so lange in Wirkung, bis
der gewollte Zweck erreicht ist. Nun läfst man durch Oeffnen des, Hahnes L die bereitete
Speise, z. B. Fleischbrühe, ab und kann nun ohne Verzug zur Bereitung beispielsweise des
Kaffees schreiten. Hierzu nimmt man den Hahn L vom Rohrstutzen K ab, hebt B aus A
heraus und ersetzt es durch ein anderes ähnliches Gefäfs, fur welches man die nöthige
Quantität Wasser aus A entnimmt, unter Ersatz desselben durch kaltes Wasser. Während nun
im inneren Recipienten event, die Kaffeebereitung stattfindet, erwärmt sich die kalte Füllung des
äufseren Recipienten genügend, um als Spülwasser für das gebrauchte Geschirr oder für
andere Zwecke benutzt werden zu können.
Selbstverständlich kann der Apparat auch ohne die Einrichtung zur Circulation der Flüssigkeit
verwendet und an Stelle des Hahnes L eine Hebevorrichtung zum Entleeren des Kessels B
benutzt werden.
Die Fig. 2 bezw. 2 a und 3 bezw. 3 a zeigen ebenfalls in centralem Verticalschnitt bezw.
Grundrifs den neuen Kochapparat so construirt, dafs die Bereitung der Speise im sogenannten
Marienbade stattfindet, eine für die Güte der Speisen anerkannt vortlieilhafte Art der Erwärmung
der Speisemittel.
Fig. 2 und 2 a veranschaulichen insbesondere einen Suppenkessel, bezeichnet mit a. Der untere
Theil desselben bildet durch Doppelböden einen besonderen Raum b, der durch die Verbindungen
d mit dem äufseren Wasserbehälter e communicirt
und so das Marienbad bildet. Verticale Rohre f bedingen in letzterem eine stete
Circulation der Flüssigkeit. Der äufsere Recipient e wird oben durch einen beweglichen,
ebenfalls mit Scharnierthüren versehenen Deckel£·
verschlossen; unten besitzt er einen Ablafshahn h mit oder ohne Standrohr; i ist der Abzug für
die im Zwischenraum zwischen α und e circulirenden
Verbrennungsgase.
Der innere durch Deckel/ zu verschliefsende Recipient oder Kessel α trägt nahe seinem Boden
ein Ablafsrohr / mit Hahn k; ersteres wird an seiner Einmündung in α durch einen mittelst
Stange η gehandhabten Pfropfen m während der
Speisebereitung geschlossen erhalten, um jegliche Verstopfung zu verhüten.
Die Variante Fig. 3 und 3 a zeigt einen Apparat, der so eingerichtet ist, dafs mit ihm
gleichzeitig Kaffee, Thee und Heifswasser bereitet werden kann. Er unterscheidet sich von
dem vorhergehenden nur durch die Zwischenwand 0, welche den äufseren Recipienten in die
beiden Abtheilungen / und q theilt, ebenso den Raum zwischen dem Doppelboden b und bis in
den oberen Theil des Apparates reicht. Die Abtheilung p mit Hahn h bleibt zur Heifswasserbereitungreservirt;
die Abtheilung q, mit Hahn s und im oberen Theil mit einem Sieb, Rost
oder Filter ausgerüstet, dient der Theebereitung. // sind die in beiden Abtheilungen zur Erregung
der Circulation dienenden Rohre. Der im Marienbade befindliche Recipient t bildet den
Kaffeekessel und ist ähnlich eingerichtet wie der Suppenkessel Fig. 1 und 1 a. u ist, der Raum
zwischen dem Doppelboden, der im Verein mit den Röhren ν und χ die Circulation des Wassers
veranlafst und unterhält; Rohr ν ist an seinem oberen durchlöcherten Ende mit einer Haube ζ
ausgestattet, welche die übersteigende Flüssigkeit und aufströmenden Dämpfe auf den auf
dem Sieb oder der Filter aufgeschütteten Kaffee leitet.
Die Entnahme des fertigen Kaffees aus;? erfolgt durch Oeffnen des Halmes k am äufseren
Ende des vom Boden von t ausgehenden Rohres /.
Der Einfachheit halber kann man auch in diesem Apparat die Einrichtungen zur Erzeugung
der Circulation der Flüssigkeit weglassen.
Es ist aus dem Vorausgegangenen leicht zu erkennen, dafs die Apparate noch mancherlei
Modificationen erfahren können und das ihnen zu Grunde liegende Princip zu alteriren. Ebenso
ist auch die Anwendung der Apparate nicht auf die angegebenen Zwecke beschränkt, läfst sich
vielmehr mit Vortheil auch auf andere ausdehnen.
Z. B. zur Reinigung der Haus- und Leibwäsche; er liefert alsdann, während er gleichzeitig
einen Theil der Wäsche kocht, Heifswasser zur eigentlichen Waschoperation für einen anderen
Theil, sowie zum Nachspülen eines dritten, schon fertig gewaschenen Theiles der Wäsche.
Auch industrielle Verwendungen mancherlei Art scheinen nicht ausgeschlossen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Umhüllung des centralen, mit oder ohne Doppelboden H und Rohren / bezw. J versehenen Kessels B mit einem selbstständigen, ringförmigen, entweder einfachen, Fig. 1 und 2, oder durch Scheidewand o, Fig. 3, getheilten Behälter A event, in Combination mit einem den Boden von B gegen directe Flammenwirkung schützenden und alsdann mit A communicirenden Wasserbehälter oder Doppelboden, Fig. 2 und 3.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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