DE2460672C2 - Verfahren zum Züchten von Mikroorganismen - Google Patents
Verfahren zum Züchten von MikroorganismenInfo
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Description
züchtet.
Es sind viele Mikroorganismen bekannt, die Kohlenwasserstoffe oder bestimmte sauerstoffhaltige oder
sonstige Derivate davon als Kohlenstoff- und/oder Energiequelle verwenden können. Die getrocknete
Biomasse, die nach Züchtung solcher Mikroorganismen erhalten werden kann und oft als »Einzelzcllprotein«
bezeichnet wird, ist reich an Eiweißstoffen und kann als löslicher Nährstoff oder Nährstoffzusatz für Menschen
und Tiere angewandt werden. Von besonderem Interesse in diesem Zusammenhang sind Mikroorganis
men, die imstande sind, gasförmige organische Verbindungen, die ein oder mehrere Kohlenstoffatome im
Molekül enthalten, wie zum Beispiel Methan, zu verbrauchen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Züchtung von Mikroorganismen
zu entwickeln, die eine hochwertige, eiweißreiche, getrocknete Biomasse ergeben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das im Anspruch gekennzeichnete Verfahren.
Es hat sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine synergistische Wirkung auftritt, die zu
einer höheren Wachstumsgeschwindigkeit und Ausbeute der Mikroorganismen führt, als wenn der Methanverbrauchende
Mikroorganismus allein gezüchtet wird oder wenn Methan- und Mcthanol-vcrbratichcnde
M'kroorganismen zusammen gezüchtet werden. Außerdem
\\erien auch verschiedene ander·.· Vorteile
erreicht z- B. eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Infektion und verminderte Schaumbildung, verglichen
mit Verfahren, bei denen nur eine Mikroorganismusart angewandt wird.
Es ist bekannt, daß Methanol ein Zwischenmetabolit
beim mikrobiologischen Methanverbrauch ist und als solcher in einem Kulturmedium während des Wachstums von Methan-verbrauchenden Bakterien vorhanden sein kann. So kann das Vorhandensein von
ic Methanol-verbrauchenden Mikroorganismen neben
dem Methan-verbrauchenden Bakterium vermutlich die Ausbeute an Mikroorganismen bei einem bestimmten
Gewicht an Methan erhöhen, indem es zu einer vollständigeren Umwandlung des Methans in Biomasse
führt Diese Tatsache konnte bestätigt werden. Die Ausbeute wurde weiter erhöht durch das Vorhandensein einer 3. Gruppe (nicht-methylotropher) Mikroorganismen. Diese Tatsache kann folgendermaßen erklärt
werden: Der nicht-methylotrophe Organismus ver
braucht organische Substanzen, die während des
Metabolismus von Methan und Methanol gebildet werden, und erhöht dadurch die Ausbeute an Biomasse,
entfernt störende Metaboliten und bildet wachstumsfördernde Moleküle.
Das flüssige Wachstumsmedium umfaßt auch eine stickstoffhaltige Verbindung, die Ammoniak, Harnstoff,
ein Ammoniumsalz, wie das Sulfat, Chlorid oder Nitrat sein kann, z. B. ein Alkalinitrat. Die Verbindung ist
günstigerweise in einer Konzentration von 3 —50 g/l
vorhanden.
Andere Elemente, die in dem Medium vorhanden sein können, sind Phosphor, Schwefel, Magnesium und Eisen.
Die Phosphorquelle ist vorzugsweise eines oder mehrere Phosphate, z. B. K2HPO4, KH2PO4, Na2HPO4
oder (NH4J2HPO4 oder Phosphorsäure, vorzugsweise in
einer Konzentration von 3-20 g/l. Die Schwefelquelle kann Schwefelsäure oder ein Sulfat wie (NH4)2SO4 sein,
günstigerweise in einer Konzentration von 0,5 —5,0 g/l.
Die beiden Metalle werden in Form des einen oder
anderen ihrer Salze zur Verfügung gestellt, z. B. in Form
von MgSO4 · 7 H2O in einer Konzentration von
0,2 —2,0 g/l und FeCb · 6 H2O in einer Konzentration
von 0,01 -0,1 g/l.
"5 Form geeigneter Salze enthalten, z. B. Calcium, Mangan,
Zink, Kobalt, Molybdän und Bor. Beispiele für geeignete Medien sind in den Beispielen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ansatzweise, halbkontinuierlich, aber vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt werden. Um ein Wachstum zu erreichen, wird das Medium mit den Mikroorganismen beimpft
und mit einem Gasgemisch, enthaltend Methan und Sauerstoff, zusammengebracht. Methan kann in Form
von natürlichem Gas zur Verfügung gestellt werden. Für die kontinuierliche Kultur können die Mikroorganismen
in irgendeinem entsprechend angepaßten Fermentationsgefäß gezüchtet werden, z. B. in einem gerührten
Fermentationsgefäß mit Ablenkblechen oder einem Fermentationsgefäß in Form eines Sprühturms, das
entweder mit einer inneren Kühlung oder einer äußeren Umlaufkühlschleife versehen ist. Frisches Medium wird
kontinuierlich zu der Kultur gepumpt, mit Geschwindigkeiten entsprechend 0,02 bis 1,0 Volumina der Kultur
pro Stunde und die Kultur wird mit ei.ier solchen
^ Geschwindigkeit abgezogen, daß das Volumen der Kultur konstant bleibt. Ein Gasgemisch, enthaltend
Methan und Sauerstoff und gegebenenfalls Kohlendioxid oder andere Gase, wird mit dem Medium in
Kontakt gebracht, vorzugsweise indem es kontinuierlich
durch eine Verteilerplatte am Boden des Gefäßes eingeblasen wird Die Sauerstoffquelle für die Kultur
kann Luft, Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte Luft sein. Das verbrauchte Gas wird vom Kopf des
Gefäßes abgezogen. Das verbrauchte Gas kann entweder über eine äußere Schleife oder innen mit Hilfe
einer Gasumwälzpumpe zurückgeführt werden. Der Gasfluß und die Gasrückführung sollten so geleitet
werden, daß man ein maximales Wachstum der Organismen und eine maximale Ausnutzung des
Methans erreicht
Die Temperatur der Kultur wird im allgemeinen bei 30 bis 500C, vorzugsweise bei 38 bis 45° C gehalten. Der
pH-Wert der Kultur wird auf einen Wert von 6,0 bis 8,0, vorzugsweise 6,4 bis 7,4 eingestellt durch entsprechende
Zugabe von Alkali, z. B. NaOH, KOH, NH4OH und/oder
einer Säure, z. B. H2SO4 oder H3PO4.
Die Mikroorganismuszellen können von dem Wachstumsmedium nach irgendeinem üblicherweise angewandten
Standard-Verfahren gewonnen werden, z. B. durch Ausflocken, Sedimentation und/oder Ausfällung
und anschließende Zentrifugierung und/oder Filtration. Die Biomasse wird dann getrocknet, z. B. durch
Gefrieren oder Sprühtrocknen und kann in dieser Form als Proteinnährstoff oder Nahrungszusatz für Menschen
oder Tiere verwendet werden.
Isolierung der Mischkultur NCIB 11 085
Es wurde ein Ausgangsmedium auf der Grundlage des von Sheehan & Johnson beschriebenen (im folgenden
als ISM-Medium bezeichnet) hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthielt:
KH2PO4 | 1,6 g/l |
Na2HPO4 | 1,16 g/l |
NaNO3 | 1,18 g/l |
MgSO4 · 7 H2O | 0,08 g/l |
FeSO4 · 7 H2O | 0,014 g/l |
Ca(NO3M H2O | 0,025 g/i |
CuSO4 · 5 H2O | 8 χ 10-6 g/1 |
ZnSO4 · 7 H2O | 6,8 XlO-7 g/l |
MnSOi · 4 H2O | 6,0 xlO-7 g/l |
Na2MoO4 ■ 2 H2O | 4,8 xlO-7 g/l |
Eine gemischte Kultur von Bakterien, die auf Methan wächst, wurde aus einer Schlammprobe gewonnen, die
aus einer tropischen Entenfarm stammte. 2 g der Probe wurden in einen 250-ml-Schüttelkolben, enthaltend
25 ml des ISM-Mediums gegeben und zweimal täglich mit einem Gasgemisch, bestehend aus 25% Methan und
75% Luft belüftet. Der Kolben wurde auf einer Rotations-Schüttelvorrichtung mit einem Orbital-Radius
von 2,5 cm mit 200 UpM 1 Woche geschüttelt. Aus der Kultur, in der sich eine Trübung gebildet hatte,
wurden Unterkulturen gebildet, indem 2 ml Inokulum in ähnliche Schüttelkolben gegeben wurde, wobei aseptische
Bedingungen eingehalten wurden. Dieses Verfahren wurde einige Male wiederholt und wenn ein
reproduzierbares gutes Wachstum erhalten worden war, wurden die Kulturen in dem Schüttelkolben
angewandt, um einen Fermenter der in Beispiel 3 beschriebenen Art zu beimpfen.
Mikrobiologische Charakteristika
der Kultur NCIB 11 085
der Kultur NCIB 11 085
(1) Die Kultur besteht aus dem Methan-verbrauchenden Mikroorganismus NCIB 11 084, der zusammen mit
den Methanol-verbrauchenden Mikroorganismen und den nicht-methylotrophen Mikroorganismen wächst
(vgL Patentanspruch unter b)). Der Methan-verbrauchende Organismus NCIB 11084 besitzt eine etwas
variable Morphologie und erschein* als kurze Stäbchen oder Kokken-Stäbchen und besitzt eine innere Membranstruktur,
die in parallelen Schichten in der Zelle angeordnet ist Dieser Organismus wächst nur schwach,
wenn er allein auf Methan ist Aufgrund dieser
Beschreibung scheint der Organismus zu der Art Methylomonas zu gehören.
(2) Der Methanol-verbrauchende Organismus NCIB 11 112 ist charakterisiert durch seine Fähigkeit nur auf
Agarplatten, die Methanol als einzige Kohlenstoffquelle
enthalten, zu wachsen und Kolonien zu bilden. In Gegenwart von Glucose, Lactose, Saccharose, Mannit
Inosit, Citrat oder Nährstoffagar tritt kein Wachstum ein. Der Organismus ist ungefähr 2 μπι lang und 1 μπι
breit mit einer einziger, polaren Geißel. Kolonien auf Agar sind glatt und grau mit einem vollständigen Rand
und treten auf Methanol/Mineralsalz-Agarplatten nach zweitätiger Inkubation bei 42°C auf. Aufgrund dieser
Beschreibung scheint der Organismus zu der Art Pseudomonas zu gehören.
(3) Andere Arten von Organismen, die weder auf Methan noch Methanol als einziger Kohlenstoffquelle
wachsen konnten, wurden aus dem Gemisch isoliert. Diese wurden Standard-Tests unterworfen, um zu
bestimmen, zu welcher allgemeinen Art sie gehörten.
jo Die angewandten Versuche sind in Standard-Werken
beschrieben, wie in
(a) »Manual for the Identification of Medical Bacteria«, S.T. Cowan und K.J. Steel, Cambridge
" University Press (1966),
(b) »Bergey's Manual of Determinative Bacteriology«, 7. Auflage Williams und Wilkins (1959),
(c) »A. Guide to the Identification of the General of Bacteria«, V.B.D. Skerman, 2. Aufl. Williams und
Wilkins (1967).
Für einige dieser Versuche stehen Alternativ-Verfahren
zur Verfügung und weitere Einzelheiten sind unten kurz angegeben, um das tatsächlich angewandte
Testverfahren zu beschreiben.
Oxidase-Test — Kovacs, 1956
Indol-Bildung — Kovacs-Reagens, 1928
Voges-Proskauer-Test — Barritt, 1936
Urease-Bildung — Oxoid-Medien,
Indol-Bildung — Kovacs-Reagens, 1928
Voges-Proskauer-Test — Barritt, 1936
Urease-Bildung — Oxoid-Medien,
Christensen-Medium, 1946
Citrat-Verbrauch,
Citrat-Verbrauch,
Wachstum auf Simons-Citrat-Schrägen,
bestätigt in Koser's-Brühe.
bestätigt in Koser's-Brühe.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabellen 1 und 2 angegeben.
(,ο Aus den Ergebnissen dieser Versuche können die
folgenden Folgerungen gezogen werden bezüglich der Identität der Organismen.
NCIB 11 062 ist eine Art von Pseudomonas;
NCIB 11 061 ist eine Art von Mycobacterium;
NCIB 11 063 ist eine Art von Pseudomonas, und
NCIB 11 065 ist eine Art von Pseudomonas.
NCIB 11 061 ist eine Art von Mycobacterium;
NCIB 11 063 ist eine Art von Pseudomonas, und
NCIB 11 065 ist eine Art von Pseudomonas.
5 6
Identifizierung von kein Methan verbrauchenden Bakterien in der gemischten Kultur NCIB 11085 - 1. Versuchsstufe
NCIB-Nr. | |
11062 | |
GRAM-Färbung | — |
Form | Stäbchen |
Sporen-Bildung | - |
beweglich | + mit Hilfe |
polarer Geißeln | |
Katalase-Bildung | + |
Oxidase- Aktivität | + |
Glucose-Verbrauch (Säure) | - |
O - F Test (Hugh & Leifson) | - |
Säure-resistent | / |
11061
11063
11065
Stäbchen
Stäbchen
-f mit Hilfe
polarer Geißeln
polarer Geißeln
Oxidativ
Stäbchen
+ mit Hilfe
polarer Geißeln
polarer Geißeln
Oxidativ
nicht Säureresistent
Identifizierung der kein Methan verbrauchenden Bakterien in der gemischten Kultur NCIB 11085 - 2. Versuchsstufe
NCIB-Nr.
11062
11062
11061
11063
11065
Urease-Aktivität Citrat-Verbrauch Gelatine-Hydrolyse Indol-Bildung
MR (Methyl-rot) & VP (Voges-Proskauer) Reaktionen
Glucose (Säure-Bildung)
Lactose (Säure)
Saccharose (Säure) Mannit (Säure) Maltose (Säure) Wachstum auf Nährstoff-Agar
Katalase-Aktivität
Reduktion von Nitrat schwach
schwach
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Es wurden Kulturen aus Gemischen der folgenden Bakterien
NCIB 11 084 (wächst nur auf Methan) NCIB 11112 (wächst nur auf Methanol)
NCIB 11 062
(ein nicht-methylotrophes Bakterium) NCIB 11 061
(ein nicht-methylotrophes Bakterium) NCIBIl 063
(ein nicht-methylotrophes Bakterium) NCIBIl 065
(ein nicht-methyloliophes Baklerium)
in sterilen Glasgefäßen mit einem Volumen von 500 ml 5« auf dem ISM-Medium gezüchtet, durch das ein
kontinuierlicher Strom eines Methan/Luft-Gemisches geleitet wurde.
Die Vorrichtung bestand aus einer Reihe von Gefäßen, durch die ein Gemisch von 25% Methan und
V) 75% Luft über ein Sintersol-Filter geleitet wurde. Die
öffnungen der Vorrichtung erlaubten ein Beimpfen und eine Probenentnahme.
Die Kolben wurden mit 1,5 ml einer frischen Kullur (24 h alt) von jedem der vier nicht-methylotrophen
wi Organismen beimpft. 4 ml sowohl des Methan-verbrauchenden
als auch des Methanol-verbrauchenden Mikroorganismus wurden von 2 bis 3 Tage alten Kulturen
zugegeben, die in Schüttelkolben auf ISM-Medium gewachsen waren.
-λ Das Medium in den Gefäßen war 400 ml ISM-Medium,
und das Wachstum wurde bestimmt durch Messung der optischen Dichte (OD) bei einer Wellenlänge von
625 nm.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Diese Ergebnisse zeigen, daß eine gemischte Kultur für das
beste Wachstum auf Methan erforderlich ist. Eine gewisse Verbesserung erreicht man durch das Vorhan-Tabelle
3
densein des Methanol-verbrauchenden Organismus, aber für das beste Wachstum sind alle Organismen
erforderlich.
Auf Methan nach 3 Tagen erhaltenes Wachstum bei Verwendung verschiedener Kombinationen
von Bakterien, die in der Kultur NCIB 11085 vorhanden sind
In dem Inokulum vorhandener Organismus
Wachstum (Einheiten der
optischen Dichte nach
3 Tagen)
optischen Dichte nach
3 Tagen)
NCIB 11084
NCIB 11084,11112
NCIB 11084, 11062, 11061, 11063, 11065
NCIB 11084, 11112, 11062, 11061, 11063, 11065 0,14
0,25
0,27
0,59
0,25
0,27
0,59
Diese Ergebnisse sind der Mittelwert von 3 Versuchen, die jeweils aus zwei oder drei Replikationen
bestanden.
Die folgenden Versuche waren dazu bestimmt, festzustellen, ob die Komponenten der Kultur NCIB
11 085 durch andere Mikroorganismen mit ähnlichen Eigenschaften ersetzt werden können. Es wurden
Kulturen in Glasgefäßen mit durchgeleitetem Gas wie in Beispiel 1 angesetzt, aber in einigen Fällen wurde der
Methanol-verbrauchende Organismus aus der Kultur NCIB 11 085 ersetzt durch den Methanol-verbrauchenden
Organismus NCIB 11040. Ähnlich wurden die nicht-methylotrophen Komponenten von NCIB 11 081
durch die nicht-methylotrophen Organismen NCIB 11 019,11 020,11 021 und 11 022. Die Ergebnisse dieser
Versuche sind in Tabelle 4 angegeben.
Zunahme der optischen Dichte (bei 625 nm) von verschiedenen gemischten Kulturen die auf Methan wachsen (Mittelwerte
von 2 Versuchen mit jeweils 4 Replicationen pro Kultur)
Kultur | I | Methanol | Methanol | nicht-methyl- | nicht-methyl- | OD bei |
■ Methan- | verbrauchender | verbrauchender | otrophe | otrophe | 625 nm | |
M verbrauchender | Organismus | Organismus | Organismen | Organismen | nach 3 Tg. | |
■ Organismus | (NCIB 11112) | (NCIB 11040) | (NCIB 11062, | (NCIB 11019- | ||
(NCIB 11084) | 11061, 11063 u. | 11022) | ||||
11065) | ||||||
+ | - | + | - | |||
+ | - | + | + | - | ||
+ | - | + | - | + | 0,53 | |
+ | vorhanden. | 0,56 | ||||
+ = in der Kultur w a^^ rl A^ Br Il If Hr |
0,57 | |||||
Die Unterschiede in den senkrechten Spalten der Tabelle 6 sind nicht wesentlich. Es kann daraus
geschlossen werden, daß der Methanol-verbrauchende 'm
Organismus NCIB 11 040 anstelle von NCIB 11 112
verwendet werden kann. Ähnlich sind die nicht-methylotrophen Bestandteile austauschbar.
B e i s ρ i e 1 3
Fermentationen unter Anwendung der Kultur NCIB 11 085
Die Kultur wurde kontinuierlich auf einem mineralischen bzw. anorganischen Medium, Methan und Luft fn
gezüchtet. Ein Fermentationsgefäß mit einem Arbeitsvolumen von 2,5 ! wurde angewandt. Methan und Luft
wurden durch Verteilerplatten in die Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von 150 ml/min bzw. 450 ml/min
geleitet. Die Temperatur des Mediums wurde auf 42° C gehalten und der pH-Wert auf 7,4 durch automatische
Zugabe von 2 η NaOH. Das Medium wurde mit einer Geschwindigkeit von 1000 UpM gerührt und der Druck
in dem Fermentationsgefäß war nur leicht über Atmosphärendruck.
Das für die kontinuierliche Kultur angewandte als SJ 4 bezeichnete Medium besaß die folgende Zusammensetzung:
KH2PO4 | 1,6 g/l |
Na2HPO4 | 1,16 g/I |
NaNO3 | 3,18 g/l |
MgSO< · 7 H2O | 0,107 g/l |
FeSO4 · 7 H2O | 0,009 g/l |
CuSO4 | 5H2O | 3 g/l |
ZnSO4 | 7H2O | 0,336 g/I |
MnSO4 · | 4H2O | 0,5 g/l |
NaMoO4 | • 2H2O | 0,213 g/l |
CoCI2 · 6 | H2O | 0,015 g/l |
Diese Ausgangslösung wurde zu dem Rest des Mediums in einer Konzentration von 1 m/l — wie oben
erwähnt — zugegeben.
Das Fermentationsgefäß wurde zunächst mit 21 ISM-Medium gefüllt, gerührt, belüftet und — wie oben
angegeben — Methan eingeleitet. Es wurde mit 100 ml im Schüttelkolben vollständig gezüchteter Kultur NCIB
11 085 beimpft. Nachdem das Wachstum in dem Fermentationsgefäß begonnen hatte, wurde Medium
SJ 4 mit einer Verdünnungsgeschwindigkeit von 0,08 h-1 eingeleitet. Die Geschwindigkeit wurde in
Stufen von 0,02 h-1 in zweitägigen Intervallen auf 0,22 h-1 erhöht, ohne daß die Kultur ausgewaschen
wurde. Es wurden Gleichgewichtszustände erreicht, bei denen die Konzentration der Biomasse 2,5 bis 6 g/l
betrug. Das stellt keineswegs die höchste Biomassen-Konzentration dar, die bei kontinuierlichen Kulturen
erhalten wurde. Die Kultur wurde mehr als 3000 h kontinuierlich fortgesetzt. Die Organismen wurden
gewonnen und der Analyse unterworfen. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in den folgenden Beispielen
angegeben.
Bei irgendeinem Gleichgewichtszustand eines bestimmten Verdünnungsgrads bei der kontinuierlichen
Kultur ändert sich der Anteil einer einzelnen Bakterienart an der Gesamtbakterienmenge nicht. Die Kultur war
auch sehr beständig gegen Infektion durch fremde Mikroorganismen, so daß keine Verunreinigung nachgewiesen
werden konnte, selbst wenn die Kultur vorsätzlich mit fremden Organismen infiziert wurde.
Es wurde eine gemischte Kultur von Methan-verbrauchenden Bakterien in einer kontinuierlichen Kultur in
einem 300-1-Fermentationsgefäß unter Bedingungen gezüchtet, die im wesentlichen den für die Fermentation
im kleinen Maßstab angegebenen entsprachen. Die Zeilen wurden durch Zentrifugieren gewonnen und
sprühgetrocknet. Es wurde ein freifließendes farbloses geruchloses Pulver (SCP) erhalten, das aus trocknen
BakterienzeLlen bestand. Es besaß einen Proteingeha'lt von e. 78% (berechnet als N χ 6,25). Die Nährstoffqualität
des Pulvers wurde wie folgt in Fütterungsversuchen bei Ratten untersucht
Ca(NO3)2 · 4 H2O 0,06 g/l
Spurenelemente-Lösung 1 ml/1
Konz. Schwefelsäure 0,33 ml/l
dest. Wasser auf 1 I
Die zur Herstellung des Mediums angewandte Spurenelemente-Lösung besaß die folgende Zusammensetzung:
SCP wurde eben abgesetzten Ratten in 10 Tage langen Versuchen verabreicht, wobei das SCP die
einzige Proteinquelle der Nahrung bildete. Bei jedem Versuch wurde eine Vergleichsnahrung, die Casein als
, einzige Proteinquelle enthielt, verabreicht. HeringsmehT,
eine der reichsten Formen von tierischem Nahrungszusatz wurde ebenfalls zum Vergleich an
Ratten verfüttert. Der rohe Proteingehalt (N χ 6,25) in jeder Nahrung betrug 10%, aber alle anderen
Nährstoffe wurden in Mengen, wie sie für das optimale Wachstum erforderlich sind, verabreicht. Die Ergebnisse
der Fütterungsversuche sind in Tabelle 5 angegeben.
Nahrungsbestandteil
Wirksame
Nahrungsumwandlung
Nahrungsumwandlung
Wirksames
Proteinverhältnis
Proteinverhältnis
Casein | 0,243 | (2,50) |
SCP | 0,256 | 2,59 |
Heringsmehl | 0,233 | 2,2 |
Aus Tabelle 5 geht hervor, daß SCP, das aus einer gemischten Bakterienkultur gebildet worden ist, die auf
Methan gewachsen ist, eine gute Form von Protein darstellt. Es ist sogar besser als Fischmehl als
Nahrungsbestandteil für Tiernahrung.
Das Aminosäurespektrum des SCP wurde analysiert und die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angegeben. Diese
Ergebnisse zeigen, daß das Aminosäuregleichgewicht so ist, daß SCP sehr geeignet ist als Protein zur
Tiernahrung.
Aminosäure
% des rohen Proteins
Aspartinsäure | 8,48 |
Threonin | 4,00 |
Serin | 3,30 |
Glutaminsäure | 9,96 |
45 Prolin | 4,18 |
Glycin | 4,63 |
Alanin | 6,16 |
Valin | 5,91 |
Cystin (1/2) | 0,31 |
so Methionin | 2,78 |
Isoleucin | 4,50 |
Leucin | 7,02 |
Tyrosin | 3,51 |
Phenylalanin | 4,37 |
55 Ammoniak | 2,09 |
Ornithin | 0,16 |
Lysin | 5,43 |
Histidin | 2,00 |
Arginin | 5,84 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Züchten von Mikroorganismen in einem wäßrigen Wachstumsmedium und Trocknen der Biomasse, dadurch gekennzeichnet, daß man dabeia) den methanverbrauchenden Stamm Methylomonas NCIB 11 084 in Gegenwart des methanolverbrauchenden Stammes NCIB 11 112, Hyphomicrobium NCIB 11040, Pseudomonas extorquens NCIB 10 508, NCIB 10 509, NCIB 10 510, NCIB 10 511, NCIB 10 512, NCIB 10 513, NCIB 10 514, NCIB 10 515, Pseudomonas methylotropha NCIB 10 592, NCIB 10 593, NClB 10 594, NCIB 10 595 und/oder NCIB10 596 und in Gegenwart des nicht-methylotrophen Stammes Mycobacterium NCIB 11061, Pseudomonas NCIB 11 062, NCIB 11 063, NCIB11 065, NCJB 11019, NCiB 11 022, Actionbacter NCIB 11 020 und/oder Curtobacterium NCIB 11 021 oderb) die Mischkultur NCIB 11085, bestehend aus dem methanverbrauchenden Stamm Methylomonas NCIB 11 084, dem methanolverbrauchenden Stamm NCIB 11 112 und dem nichtmethylotrophen Stämmen Mycobacterium NCIB 11 061, Pseudomonas NCIB 11 062, NCIB 11 063 und NCIB 11 065,
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