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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung als ein Wachstumssubstrat
für Mikroorganismen
aus einer bakteriellen Biomasse, insbesondere eine Biomasse, die
hierin als „Bakterienextrakt" bezeichnet wird,
die wenigstens zum Teil aus einer Bakterienkultur stammt, umfassend
ein methanotrophes und ein heterotrophes Bakterium.
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Mikroorganismen
werden häufig
in kommerziellem und im Labormaßstab
herangezogen, zum Beispiel um gewünschte Substanzen aus Bakterienstämmen herzustellen,
die entweder solche Substanzen natürlicherweise produzieren oder
die genetisch modifiziert worden sind, um solche Substanzen zu produzieren, oder
um die Art einer bakteriellen Kontamination zu beenden, ect. Für diese
Zwecke benötigen
die Mikroorganismen Nährstoffe
und in diesem Bezug ist es üblich
Hefe-, Fleisch- oder Pflanzenextrakte zu verwenden, die weitgehend
kommerziell erhältlich
sind, zum Beispiel MRS (De Mann, Rogosa und Sharpe), PCA (Plate
Count Agar), VRBD (Violet Red Bile Dextrose Agar), YM-Agar (Yeast
Mould Agar), Baired-Parker Agar Base, VRB-Agar (Violet Red Bile
Agar), XLD-Agar (Xylose Lysine Deoxycholate Agar), CASO (Caseinpepton
Sojapepton), TBS (Tryptic Soy Broth) und NB (Nutrient Broth). Hefeextrakt-Wachstumssubstrate
(enthalten zum Beispiel in MRS, VRBD, VRB-Agar, PCA, Baired-Parker
Agar Base und XLD Agar) sind unter anderem kommerziell von Merck
und Difco erhältlich.
Solche Hefeextrakte werden üblicherweise
unter Verwendung von Biomasse aus Hefekulturen hergestellt, welchen
eine Autolyse ermöglicht
wurde, dass heißt
es wirken Enzyme die natürlicherweise
in den Hefezellen vorkommen wirken um die Zellwand nach dem Zelltod
abzubauen. Die Autolyse von Hefezellen ist im Allgemeinen langsam
und es können
mehrere Tage benötigt
werden bevor ein geeigneter Verdauungsgrad erreicht ist. Dementsprechend
werden im Allgemeinen Additive verwendet, die als Autolyseinitiatoren
oder -stimulatoren wirken, zum Beispiel Thiolmittel, um den Autolyseprozess
zu beschleunigen. Die Verwendung von solchen Additiven trägt natürlich zu
den Kosten der kommerziellen Herstellung von Hefeautolysaten bei.
Zu den resultierenden Autolysaten können extra Nährstoffe
zugesetzt werden, um das Zellwachstum für bestimmte Mikroorganismen
zu optimieren und tatsächlich
spezifizieren Bibliotheksregister für Mikroorganismen im Allgemeinen
welches Wachstumsmedium für
den registrierten Stamm am besten geeignet ist.
DD 290 917 offenbart die Verwendung
von Biomasse von methanotrophen Bakterien als Nährstoffzusammensetzung zur
Kultivierung von Bakterien.
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Da
verschiedene Mikroorganismen verschiedene Nährstoffbedürfnisse haben, gibt es natürlich einen anhaltenden
Bedarf für
alternative und verbesserte Mikroorganismenwachstumsmedien, insbesondere
für Wachstumsmedien,
die für
das heranziehen jener Mikroorganismen wirksam sind, deren Heranzucht
in vitro eine Herausforderung ist (zum Beispiel Lactobacilli), und
für „Breitband"-Medien, die für die Verwendung
von unbekannten Mikroorganismen geeignet sind.
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Wir
haben nun überraschenderweise
herausgefunden, dass besonders wirkungsvolle Mikroorganismenwachstumsmedien
unter Verwendung der Biomasse hergestellt werden, die aus einem
Kulturmedium geerntet wird, das methanotrophe und heterotrophe Bakterien
umfasst, wie die zum Beispiel in WO 01/60974 beschriebene hergestellte
Biomasse.
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Von
einer Seite betrachtet stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer sterilen Nährstoffzusammensetzung
als ein Mikroorganismenwachstumsmedium bereit, die aus der Biomasse
einer Bakterienkultur erlangt wird, die methanotrophe und heterotrophe
Bakterien einschließt,
und optional weitere Nährstoffe enthält.
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Die
Bakterienkultur, die verwendet wird, um die Biomasse herzustellen,
beträgt
wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 60%, vorzugsweise wenigstens
70%, vorzugsweise wenigstens 75%, zum Beispiel 75 bis 95%, besonders
vorzugsweise 75 bis 80%, bezogen auf das Gewicht methanotropher
Bakterien (relativ zu dem Gesamtbakteriengewicht).
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Von
einer anderen Seite betrachtet stellt die Erfindung ein Verfahren
zur Kultivierung von Mikroorganismen bereit, welches dafür das Zusammenbringen
eines Mikroorganismus und eines Wachstumsmediums umfasst, dadurch
gekennzeichnet, dass das besagte Wachstumsmedium eine sterile Nährstoffzusammensetzung
ist oder daraus hergestellt ist, die aus der Biomasse einer Bakterienkultur
stammt, die methanotrophe und heterotrophe Bakterien einschließt, optional
mit der Zugabe weiterer Nährstoffe.
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Von
einer noch anderen Seite betrachtet stellt die Erfindung ein Mikroorganismenwachstumssubstrat bereit,
umfassend eine sterile Nährstoffzusammensetzung,
die aus der Biomasse einer Bakterienkultur erlangt wird, die methanotrophe
und heterotrophe Bakterien einschließt, die ferner wenigstens einen
sterilen Nährstoff und
optional ein Verdünnungsmittel
enthält.
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Die
Biomasse, aus welcher der Wachstumsmedium oder das Substrat hergestellt
werden, ist eine Biomasse, die aus wenigstens einer Spezies methanotropher
Bakterien und wenigstens einer Spezies heterotropher Bakterien erzeugt
wird, vorzugsweise in demselben Kulturmedium herangewachsen, zum
Beispiel unter Verwendung eines Schleifenreaktors, bereitgestellt
mit Methan, Sauerstoff, Ammoniak und Mineralnährstoffen. Geeignete Kombinationen
von Bakterien zu Bildung der Biomasse sind zum Beispiel in WO 01/60974 beschrieben,
dessen Inhalte mittels der Referenz umfasst sind. Eine besonders
geeignete Kombination ist Methylococcus capsulatus (Bath) (Stamm
NCIMB 11132), Ralstonia sp. DB3 (Stamm NCIMB 13287), Aneurinibacillus
sp. DB4 (Stamm NCIMB 13288) und Brevibacillus agri DBS (Stamm NCIMB
13289) (jeder dieser Mikroorganismen ist von Norferm DA, Norwegen,
für die
Laufzeit dieses Patentes erhältlich).
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Die
Biomasse aus der Bakterienkultur kann direkt verwendet werden (obwohl
im Allgemeinen nach der Entwässerung
und der Sterilisation) oder sie kann erst prozessiert werden, um
die Bakterienzellen abzubauen, zum Beispiel durch Homogenisierung,
Hydrolyse oder Autolyse. Solche Behandlungen sind in WO 01/60974 und
den internationalen Patentanmeldungen Nummern PCT/GB03/000610 und
PCT/GB03/000640 beschrieben, angemeldet am 12. Februar 2003, deren
Inhalte hierin auch mittels der Referenz umfasst sind. Während das
Homogenisat, Hydrolysat und Autolysat, vorzugsweise getrocknetes
Homogenisat und besonders vorzugsweise getrocknetes Autolysat der
Bakterienbiomasse die bevorzugten Materialien zu Herstellung der
Mikroorganismenwachstumsmedien sind, können auch gemäß der Erfindung
Vorläufermaterialien
verwendet werden, die durch Filtration (zum Beispiel Ultrafiltration)
der homogenisierten, autolysierten oder hydrolysierten Biomasse
erhalten werden, da s heißt
das flüssige
Filtrat selbst und das Retentat.
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Das
Mikroorganismenwachstumsmedium kann das Produkt der bakteriellen
Biomasse selbst sein oder eine Zusammensetzung, die das Produkt
der Biomasse und weitere Bestandteile, wie zum Beispiel einen flüssigen oder
nicht flüssigen
Träger
oder Verdünnungsmittel
(wie Wasser, Gel (zum Beispiel Agargel) oder eine gelbildende Flüssigkeit)
und Materialien wie Mineralien, Kohlenstoffquellen (wie Saccharide
(zum Beispiel Mono-, Di-, Oligo- und Polysaccharide, vorzugsweise
Mono- und Disaccharide)), Stickstoffquellen (zum Beispiel Nitrate,
Proteine oder Proteinfragmente, Ammoniumverbindungen, Oligopeptide,
Aminosäuren
(vorzugsweise essentielle Aminosäuren,
zum Beispiel Tryptophan)), Nukleinsäuren und Nukleinsäurefragmente,
Lipide, ect. Besonders vorzugsweise enthält das Medium Glukose und zugegebene
Nitrat- und Mineralsalze (zum Beispiel Verbindungen aus Kalium,
Kalzium, Magnesium, Natrium, Molybdän, Eisen, Zink, Bor, Kobalt,
Mangan und Nickel), vorzugsweise Glukose. Die Zusammensetzung, so
wie sie bereitgestellt ist, kann ein steriler Feststoff sein (zum
Beispiel partikulär),
ein halbfester Stoff oder eine Flüssigkeit in einer gebrauchsfertigen oder
konzentrierten Form. Besonders vorzugsweise ist die Zusammensetzung,
so wie sie bereitgestellt ist, ein steriles trockenes partikuläres Konzentrat,
das durch die Zugabe von Wasser oder einem wässerigen gelbildenden Mittelzusammensetzung
in ein Wachstumsmedium umgewandelt werden kann.
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Wo
die Zusammensetzung zugegebene Glukose enthält, ist dies vorzugsweise in
einem Gewichtsverhältnis
auf Basis der Trockenmasse von 5:1 bis 1:5 (vorzugsweise 2:1 bis
1:2) relativ zu dem aus Biomasse erhaltenen Bestandteil. Wo die
Zusammensetzung zugegebene Nitrat- und Mineralsalze enthält ist dies
vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 0,01:1 bis 0,2:1
(vorzugsweise 0,05:1 bis 0,1:1) relativ zu dem aus Biomasse erhaltenen
Bestandteil. Wo die Zusammensetzung, wie sie bereitgestellt ist,
keine zugegebene Glukose und/oder Nitrat- und Mineralsalze enthält, wird
es bevorzugt, dass die Herstellung des Wachstumsmediums die Zugabe
von einer oder beiden solchen Bestandteilen in den oben ausgeführten Gewichtsverhältnissen involviert.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind insbesondere für die Verwendung
als Wachstumssubstrate für
heterotrophe Mikroorganismen geeignet, vorzugsweise Algen, Hefe
oder Bakterien, vorzugsweise anaerobe Bakterien wie Lactobacilli
(zum Beispiel L. plantarum, L. acidophilus), aerobe Bakterien wie
E. coli und Algen wie Crypthecodinium cohnii.
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Die
Erfindung wird nun ferner in Bezug auf die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele und die begleitenden Figuren dargelegt werden, in welchen:
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1 die
Ergebnisse der Fermentationsuntersuchungen in einem Fermenter mit
A) L. acidophilus und B) L. plantarum auf MRS (-) und auf BP-Autolysat
(...) dargelegt.
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2 illustriert
die Daten aus E. coli-Fermentationsuntersuchungen auf Hefeextrakt,
BP-Extrakt und BP-Autolysat.
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3 illustriert
die Lysinherstellung in verschiedenen Fermentationen als eine Funktion
der Zeit und des Typs und der Menge einer zugegebenen komplexen
N-Quelle.
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Beispiel 1
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Biomasseextrakte
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Methanotrophe
und heterotrophe Bakterien (Methylococcus capsulatus (Bath) (Stamm
NCIMB 11132), Ralstonia sp. DB3 (Stamm NCIMB 13287), Aneurinibacillus
sp. DB4 (Stamm NCIMB 13288) und Brevibacillus agri DBS (Stamm NCIMB
13289), jeweils erhältlich
von Norferm DA, Norwegen) wurden wie in WO 01/60974 beschrieben
kultiviert und die resultierende Biomasse geerntet und wie in WO
01/60974 beschrieben behandelt, um ein sprühgetrocknetes Homogenisat herzustellen
(nachstehend als „BP-Homogenisat)
bezeichnet), wie in der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/GB03/000610
beschrieben, um ein sprühgetrocknetes Hydrolysat
(nachstehend als „BP-Hydrolysat" bezeichnet) herzustellen,
und wie in der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/GB03/000640
(siehe zum Beispiel Beispiel 1) beschrieben ein Autolysat (nachstehend als „BP-Extrakt" bezeichnet) herzustellen.
Dort wo die Ultrafiltrations- und Evaporationsschritte nach der
Autolyse bei der Herstellung des „BP-Extrakts" weggelassen werden,
wird das Produkt hierin als „BP-Autolysat" bezeichnet. Die
Herstellung eines solchen Produkts ist zum Beispiel in den Beispielen
3 und 4 der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/GB03/000640
beschrieben. Das Produkt, das als „BP-Retentat" bezeichnet wird,
ist eine mit Ultrahochtemperatur behandelte Biomasse, die homogenisiert
wurde. Das Produkt, das als „BP-Permeat" bezeichnet wird,
entspricht im Wesentlichen dem Produkt des Ultrafiltrationsschritts
bei der Herstellung des „BP-Extrakts".
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Alle
oben beschriebenen Materialien sind von Norferm DA, Norwegen, erhältlich.
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Die
Mikroorganismenwachstumsmedien wurden durch die Zugabe des BP-Homogenisats,
BP-Autolysats, BP-Extrakts, BP-Retentat und des BP-Permeats zu demineralisiertem
Wasser mit einer Konzentration von 1 g/l hergestellt. Diese Medien
wurden dann entweder direkt verwendet oder mit der Zugabe von 0,1
g/l Glukose und/oder 32,4 ml/l Nitratmineralsalzmedium (NMS).
NMS
umfasst:
1,0 g KNO3
0,2 g CaCl2·2H2O
1,0 g MgSO4·7H2O
0,1 ml Spurenelementlösung*
0,1
ml Natrium-Molybdat-Lösung
(5 g/l NaMoO4·2H2O
in demineralisiertem Wasser)
0,1 ml EDTA-Lösung (45 g/l FeNaEDTA·2H2O in Wasser) Wasser – auf 1 Liter
10 ml/l
sterilen Phosphatpuffer (35,6 g Na2HPO4·2H2O, 26,0 g KH2PO4 und Wasser auf 1 Liter) wurden zugegeben.
*6,4
g ZnSO4·7H2O
150
mg H3BO3
600
mg CoSO4·7H2O
130
mg MnCl2
100 mg NiCl2·6H2O
demineralisiertes Wasser – auf 1
Liter
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Alle
Medien wurden vor der Verwendung autoklaviert.
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Es
wurde auch ein Mikroorganismenwachstumsmedium auf Agarbasis hergestellt,
umfassend:
32,2 g/l BP-Extrakt
20,0 g/l Glukose
34
ml/l NMS-Medium
14,0 g/l Agar
demineralisiertes Wasser
auf 1 Liter
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Dies
wurde vor der Verwendung autoklaviert.
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Beispiel 2
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Test für das Wachstum
von Mikroorganismen
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Es
wurden anaerobe und aerobe, Gram-positive und Gram-negative Bakterien
in einem Schüttelkolben
unter Verwendung der flüssigen Wachstumsmedien
aus Beispiel 1 herangezogen und als Kontrollen wurden Wachstumsmedien,
die für
die Bakterienstämme
empfohlen werden, verwendet. Die optische Dichte der Kulturen wurde
als ein Indikator für
das erhaltene bakterielle Wachstum überwacht (dass heißt das „Plateau" oder die stationäre Phase
mit der höchsten
Anzahl Zellen). Die Resultate sind in Tabelle 1 unten dargelegt.
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- ---: Keine der Kombinationen aus dem BP-Derivat
war besser als das Kontrollsubstrat.
- +: Einige der Kombinationen aus dem BP-Derivat waren genauso
gut wie das Kontrollsubstrat.
- +++: Einige der Kombinationen aus dem BP-Derivat waren deutlich
besser als das Kontrollsubstrat.
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Für E. coli
stellte der BP-Extrakt mit zugegebener Glukose eindeutig das beste
Wachstum bereit. Für L.
plantarum ergaben alle Kombinationen des BP-Extrakts eindeutig das
beste Wachstum. Für
P. aeruginosa ergaben alle Kombinationen des BP-Extrakts das beste
Wachstum, insbesondere der BP-Extrakt
mit der zugegebenen Glukose. Für
B. subtilis ergaben der BP-Extrakt mit der zugegebenen Glukose und
sowohl zugegebener Glukose als auch NMS eindeutig das beste Wachstum.
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Beispiel 3
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Überlebensfähigkeit
unbekannter Bakterien
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Auf
Agargelen (PCA, MRS-Agar und BP-Extrakt mit Agar (Beispiel 1) pH
6,0 und 7,1) wurden unbekannte Mikroorganismen ausplattiert, die
einer Probe Hackfleisch entnommen wurden. Die Kulturen wurden für 72 Stunden
bei 25°C
inkubiert und die Zähler
der gesamten Platte erfasst. Für
den BP-Extrakt war der log (CFU/g) zwischen 5 und etwa 6,6, während er
für das
MRS weniger als 1 war. Für
den PCA war der log (CFU/g) etwa 6,7, dass heißt kaum höher.
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Beispiel 4
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Lactobacillus-Überlebensfähigkeit
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Die
Lactobacillusstämme
L. casei ssp. rhamnosus (Stamm ATCC 7469), L delbruekii ssp. lactis (Stamm
ATCC 7830), L. fermentum (Stamm CCUG 30138), L. gasseri (Stamm ATCC
19992) und L. plantarum (Stamm ATCC 8014) wurden unter aeroben Bedingungen
auf MRS-Agar und BP-Extrakt-Agar
(Beispiel 1) herangezogen. In allen Fällen war die Lebensfähigkeit,
gemessen als log (CFU/ml), für
den BP-Extrakt dieselbe oder größer. Dies
war am eindeutigsten für
L. delbruekii. Dieselben Stämme
wurden auch auf diesen Medien unter anaeroben Bedingungen herangezogen und
wiederum war die Überlebensfähigkeit
in allen Fällen
für den
BP-Extrakt dieselbe oder besser.
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Beispiel 5
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Herstellung von poly-ungesättigten
Fettsäuren
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Es
wurde Crypthecodinium cohnii (Seligo) Javornicky (Stamm ATCC 30772)
auf Kulturmedium herangezogen, umfassend 9 g/l Glukose, 25 g/l Mehrsalz
und 2 g/l entweder Hefeextrakt (YE für Englisch: yeast extrakt)
oder BP-Extrakt in demineralisiertem Wasser. Nach zwei Tagen Inkubation
wurden die Zellen geerntet und der Gesamtfettsäuregehalt, das Zelltrockengewicht
(CDW für
Englisch: cell dry weight) und der 22:6 (Docosahexaensäure)-Gehalt bestimmt.
Die Resultate sind in Tabelle 2 unten dargelegt.
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Tabelle
2 zeigt, dass das CDW und der Prozentsatz der poly-ungesättigten
Fettsäure
22:6 höher
war, wenn der BP-Extrakt verwendet wurde.
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Beispiel 6
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Wachstum von Lactobacillus
in Medien, die BP-Autolysat enthielten
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Das
Wachstum der Lactobacillus-Stämme
L. plantarum und L. acidophilus auf Medien mit komplexen Bestandteilen,
ersetzt durch BP- Autolysat
(Beispiel 1), wurde verglichen mit dem Wachstum unter Verwendung von
Standard-MRS-Medien in Kolben und in Fermentationen.
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Experimente in Kolben
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Es
wurde Lactobacillus in anaeroben Kolben herangezogen, um die Eigenschaften
des BP-Autolysats mit denen der existierenden Produkte auf dem Markt
verglichen. Die komplexen Bestandteile in den MRS-Medien (siehe
Tabelle 3) wurden durch das BP-Autolysat entsprechend Tabelle 4
ersetzt, sodass der Gesamtstickstoffgehalt konstant gehalten wurde.
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Tabelle
3: Gesamtstickstoff (%) in den Komplexmedien-Bestandteilen
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Tabelle
4: Komplexmedien-Bestandteile
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Experimente im Fermenter:
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Es
wurden zwei Fermentationen an jedem Stamm durchgeführt; eine
mit Standardmedien, MRS, und eine, in welcher die komplexen Bestandteile
in dem MRS durch das BP-Autolysat ersetzt worden sind (Medien CA-4
in dem Kolben-Experiment).
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Verfahren für die Experimente,
die in anaeroben Kolben durchgeführt
wurden:
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Inokulum:
Es wurden 1 ml Animpfvolumen von L. plantarum und L. acidophilus
verwendet, um 80 ml MRS-broth (Oxoid) zu inokulieren und bei 37°C für 20 h inkubiert.
Für den
Stamm L. acidophilus wurde das MRS-broth auf einen pH 5,5 eingestellt.
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Kultivierungsbedingungen:
Die Komplexmediensubstrate wurden entsprechend Tabelle 4 verwendet, während die
andern Medienbestandteile konstant gehalten wurden (Tabelle 5).
Alle Bestandteile, mit Ausnahme der Glukose, wurden vermischt, der
pH-Wert auf 6,0 beziehungsweise 5,5 eingestellt und bei 121 °C für 20 min
autoklaviert. Die Glukose wurde getrennt autoklaviert. Die Kolben
wurden vor der Inokulation mit Stickstoff gespült.
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Zwei
Kolben wurden inokuliert und einer wurde als Kontrolle verwendet.
Es wurden 0,5 ml Inokulum pro Kolben verwendet. Die Kolben wurden
bei 37°C,
100 rpm nach 20h beziehungsweise 24h seitlich inokuliert. Die Proben
wurden hinsichtlich pH und CFU/ml analysiert.
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Tabelle
5: Medienzusammensetzung für
Experimente in anaeroben Kolben
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Verfahren für Fermentationen:
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Inokulum:
Es wurden dieselben Bedingungen wie für die Kolbenexperimente verwendet:
Es wurden 1 ml Animpfvolumen von L. plantarum und L. acidophilus
verwendet um 80 ml MRS-broth (Oxoid) zu inokulieren und bei 37°C für 20 h inkubiert.
Für den
Stamm L. acidophilus wurde das MRS-broth auf einen pH 5,5 eingestellt.
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Kultivierungsbedingungen:
Alle Fermentationsexperimente wurden in einem 7,5-L Chemap-Fermenter durchgeführt. Es
wurden 7I-Ladungen pro Lauf mit 70 ml Inokulum inokuliert. Die Komplexmediensubstrate wurden entsprechend
MRS und CA-4 verwendet und der Rest der Bestandteile wurde wie in
dem Kolbenexperiment gehalten, mit Ausnahme, dass das (Na)3-Citrat (2,40 g/l) zu (NH4)3-Citrat (2,00 g/l) geändert wurde (Tabelle 6). Alle
Bestandteile, mit Ausnahme der Glukose, wurden vermischt, der pH-Wert
auf 6,0 beziehungsweise 5,5 eingestellt und bei 121 °C für 20 min
autoklaviert. Die Glukose wurde getrennt autoklaviert.
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Die
Fermentationen wurden bei 37°C
durchgeführt
und der pH-Wert wurde konstant bei einem pH 5,8 für L. plantarum
und pH 5,5 für
L. acidophilus durch die Zugabe von 25% NaOH gehalten. Die Fermentation wurde
gestoppt, wenn die Zugabe von NaOH aufhörte. Es wurden Vorkehrungen
getroffen, um das Einmischen von Luft in die Medien zu minimalisieren.
Das Endprodukt wurde hinsichtlich der CFU auf MRS-Agar (Oxoid) und
Kontamination auf Blutagar und TSA (Difco) analysiert.
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Tabelle
6: Medienzusammensetzung für
Fermentationen
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Ergebnisse der Experimente
in Kolben:
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Tabelle 7: Kolbenexperiment
zur Herstellung von L. plantarum.
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Zusammensetzung
der Medien in Bezug auf die Wachstumssubstrate (g/l), die Lebensfähigkeit
von L. plantarum (CFU/ml) und den pH nach 20 h bei 37°C. Die anderen
Bestandteile der MRS-Medien wurden nicht verändert. Der pH in den Medien
wurde auf 6,0 eingestellt. Es wurden zwei Parallelexperimente für jedes
Experiment durchgeführt.
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Tabelle 8: Kolbenexperiment
zur Herstellung von L. acidophilus.
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Zusammensetzung
der Medien in Bezug auf die Wachstumssubstrate (g/l), die Lebensfähigkeit
von L. acidophilus (CFU/ml) und den pH nach 24 h bei 37°C. Die anderen
Bestandteile der MRS-Medien wurden nicht verändert. Der pH in den Medien
wurde auf 5,5 eingestellt. Es wurden zwei Parallelexperimente für jedes
Experiment durchgeführt.
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Ergebnisse für die Experimente
in Fermentern:
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Beide
Stämme
zeigen sowohl die CFU als auch die Verwendung von Natriumhydroxid
ein gleiches oder besseres Wachstum auf Medien an, die das BP-Autolysat
enthielten, verglichen mit den Standardkomplexbestandteilen in dem
MRS. Die Fermentationszeit war für
beide Stämme
kürzer
auf dem BP-Autolysat
als auf dem MRS. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 und in 1 zusammengefasst.
Es wurde zu keinem Zeitpunkt eine Kontamination beobachtet.
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Tabelle
9: Zusammenfassung der Fermentationen auf MRS (mit Komplexmedienbestandteilen
(Pepton bakteriologisch 10 (g/l), Rinderextrakt 10 (g/l), Hefeextrakt
5 (g/l)) und mit Komplexmedienbestandteilen, die gegen das BP-Autolysat
32 (g/l) ausgetauscht sind).
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Schlussfolgerungen:
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Sowohl
die Kolben- als auch die Fermentationsexperimente zeigten wenigstens
ein gleichwertiges oder verbessertes Wachstum auf Medien, die das
BP-Autolysat anstelle des Standard-MRS enthielten.
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Beispiel 7
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E. coli-Fermentation für die β-Galaktosidaseherstellung
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Das
Ziel der Untersuchung war es alternativ BP-Autolysate als eine Stickstoffquelle
bei der E. coli-Fermentation zu testen. Das BP-Extrakt und das BP-Autolysat
(Beispiel 1) wurden gestestet und mit einem Standardhefeextrakt
verglichen.
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Verfahren:
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Die
Sauerstoffsättigung
wurde über
20% gehalten. Die Temperatur war 37°C und der pH 6,8. Zu Anfang
wurde die Fermentation in einem Batch-Modus mit 50% C-Quelle und 50% N-Quelle
mit zugegebenen Mineralien durchgeführt. Bei einer OD620 10
wurde die verbliebene N-Quelle über
eine Stunde hinweg zugegeben. Bei Glukosespiegeln unter 0,7 gl–1 wurde
Glukose zugeführt.
Die Glukose wurde auch über
den pH überwacht:
1) pH > 6,8, die Glukosezufuhr
wurde erhöht,
und 2) pH < 6,75,
die Glukosezufuhr wurde vermindert und NaOH zugegeben.
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Zugaben:
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- 1. C-Quelle als Glukose, und
- 2. N-Quelle
a. Hefeextrakt
b. BP-Extrakt
c. BP-Autolysat
(mit einer 1,5-fachen Konzentration der Konzentration des Hefeextrakts
oder des BP-Extrakts).
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Nach
4,5 Stunden wurde ITPG (Isopropyl-beta-D-thiogalactopyranosid) als
ein Induktor für
die β-Galaktosidase
zugegeben.
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Die
Ergebnisse sind in 2 gezeigt und bestätigen, dass
die Enzymproduktion ähnlich
für die
drei N-Quellen war.
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Beispiel 8
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Analyse des BP-Autolysats
als eine komplexe N-Quelle für
einen L-Lysinüberproduzierenden
Stamm Corynebacterium glutamicum NRRL B-11470
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Das
Ziel dieser Untersuchung war es das BP-Autolysat (Beispiel 1) mit
Sojahydrolysat (Bactosoytone) als eine komplexe N-Quelle für die Herstellung
von Lysin mittels Fermentation mit einer Lysinüberproduzierenden Mutante von
C. glutamicum zu vergleichen.
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Die
Lysinproduktion wurde in Fermentationen vergleichen, durchgeführt in 3
Liter Glasfermentern mit 1 Liter Medium mit C. glutamicum NRRL B-11470.
Die Mediumzusammensetzung war in allen Fermentationen dieselbe,
mit Ausnahme der komplexen N-Quelle, welche entweder ein BP-Autolysat oder Soytone
war (14, 21 oder 28 g pro Liter).
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Ergebnisse:
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Die
Hauptergebisse der Fermentationen sind in Tabelle 10 zusammengefasst.
Die Lysinproduktion als eine Funktion der Zeit ist auch in 3 gezeigt.
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Im
Allgemeinen erhöht
sich die Lysinproduktionsrate mit zunehmenden Konzentrationen der
komplexen N-Quelle, vermutlich weil die Zellkonzentration mit vermehrter
Zugabe der komplexen N-Quelle zunimmt. Die Produktionsrate ist jedoch
in den Kulturen, zu welches das BP-Autolysat zugegeben ist, signifikant
höher als
in den Kulturen mit derselben Menge Soytone. Auf Grund der hohen
Partikelkonzentration in dem BP-Autolysat war es nicht möglich die
optische Dichte in den Fermentationen mit dem BP-Autolysat zu bestimmen. Deshalb muss
die Zellmasse in diesen Fermentationen abgeschätzt werden. Die höhere Produktionsrate
besteht jedoch vermutlich auf Grund einer höheren Zellkonzentration in
den Fermentationen mit dem BP-Autolysat, verglichen mit den entsprechenden
Fermentationen mit Soytone.
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Die
Lysinendausbeute pro Einheit Glukose war in dem meisten Fermentation
etwa dieselbe, 0,17–0,19 g
Lysin HCl/g Glukose, unabhängig
vom Typ und der Menge der zugegebenen komplexen N-Quelle. Möglicherweise
ist die Ausbeute in den Fermentationen mit 21 g pro Liter zugegebenem
BP-Autolysat etwas höher, 0,21–0,22 g
Lysin HCl/g Glukose.
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Schlussfolgerungen:
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Die
Fermentationsuntersuchungen zeigen deutlich, dass das BP-Autolysat eine gute
Alternative für Soytone
ist, und es scheint in Bezug auf die Produktionsrate in Fermentern überragend
im Vergleich zu Soytone zu sein. Die erhöhte Produktionsrate besteht
vermutlich auf Grund einer höheren
Zellkonzentration in den Fermentationen mit dem BP-Autolysat als
in den Fermentationen mit derselben Menge an Soytone. Der Grund dafür ist unbekannt,
aber es kann sein, dass das BP-Autolysat auf Grund seines bakteriellen
Ursprungs die Zellbedürfnisse
für das
Wachstum in Bezug auf solche Bestandteile wie Ribonukleinsäuren, zellwandbildende Bestandteile,
Lipide, ect. besser erfüllt
als Soytone.