DE245793C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JV! 245793—' KLASSE 14 c. GRUPPE

in BERLIN.

Zusatz zum Patent 243737 vom 21. Januar 1911.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. April 1911 ab. Längste Dauer: 20. Januar 1926.

Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung der durch Patent 243737 geschützten Vorrichtung zum Regeln von Dampfturbinen.

Die Vorrichtung des Hauptpatents hat zum Zweck, die Belastung des den Dampfzufluß zur Turbine regelnden Fliehkraftreglers durch den sich an einer den Druckschwankungen unterworfenen Stelle der Dampfleitung einstellenden Druck, welcher außerdem von der Stellung des Reglers abhängig ist, selbsttätig zu verändern, und zwar so, daß eine Änderung der Belastung nur vorübergehend eintritt und der Regler gewissermaßen einen Anstoß bekommt, sich zu verstellen, um trotz schwankenden Dampfdruckes eine annähernd gleichbleibende Leistung der Turbine zu gewährleisten. Dies wird nun gemäß des Hauptpatents dadurch erreicht, daß ein Federteller des Fliehkraftreglers mit einem undicht geführten Kraft kolben verbunden ist, der von dem schwankenden Betriebsdampfdruck beeinflußt wird.

Diese Anordnung hat nun den Nachteil, daß bei einem durch plötzliche Belastungsverminderung der Turbine hervorgerufenen Anheben der Reglermuffe an der entsprechenden Seite des Kraftkolbens ein Stauen des Dampfes während einiger Zeit eintritt, was eine Verzögerung der Reglerbewegung und dadurch gegebenenfalls ein Durchgehen der Turbine zur Folge hat.

Dieser Übelstand wird nun gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß der mit einem Federteller des Fliehkraftreglers verbundene Kraftkolben mit einem oder mehreren Rückschlagventilen versehen ist, welche beim Anheben der Reglermuffe sich öffnen und somit einen Druckausgleich zwischen den beiden Seiten des Kraftkolbens bewerkstelligen, so daß eine Verzögerung der Reglerbewegung und die daraus hervorgehenden Übelstände vermieden werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Auf einen Federregler β beliebiger Bauweise ist ein mit Rückschlagventilen b ausgestatteter Kraftkolben c aufgesetzt und durch eine Stange d mit dem Federteller e der Muffenfeder f verbunden. Die untere Seite des Kraftkolbens c steht mit dem Räume hinter dem Einlaßorgan h einer Turbine i in Verbindung, während die obere Kolbenseite mit einem Räume niederen Druckes, beispielsweise dem Kondensator, durch eine Rohrleitung k verbunden ist. In die Rohrleitung k ist ein Ausgleich ventil Ϊ mit einstellbarer Federspannung eingebaut. Der Regler überträgt seine

fs. Auflage, ausgegeben am _<;. J.inu.ir φι4)

Bewegungen in bekannter Weise. unter Vermittlung einer Hilismaschine m und eines Steuerkolbens η auf das Einlaßorgan g.

Die Wirkungsweise der Regelungsvorrich-

tung ist folgende: .

Bei plötzlicher Belastungsverminderung wird die Feder f stark gespannt, so daß sich der Federteller e und mit ihm der Kraftkolben b rasch aufwärts zu bewegen sucht. Da jedoch

ίο der Druckraum oberhalb des Kolbens c durch

. das Druckausgleichventil 7, welches sich nur bei Überschreitung eines eingestellten Druckes nach dem Räume niederen Druckes öffnet, geschlossen gehalten wird, so wird der in diesem Räume befindliche Dampf durch den aufwärts gehenden Kolben zusammengepreßt, so daß eine Stauung und dadurch eine Verzögerung in der Aufwärtsbewegung des Reglers und somit ein Schließen des Einlaßorgans h

eintritt. Da sich jedoch die Ventile bei Überschreitung eines gewissen Drückunterschiedes zwischen den beiden Kolbenseiten öffnen und so einen Druckausgleich zwischen denselben bewerkstelligen, wird eine weitere Verzögerung in dem Schließen des Einlaßorgans h und somit ein Durchgehen der Turbine vermieden. Bei Druckschwankungen an der Stelle g ist die Wirkungsweise vorliegender Vorrichtung dieselbe als bei der in dem Hauptpatente geschützten Anordnung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Regelungsvorrichtung für Dampfturbinen mit schwankendem Dampfdrucke nach Patent 243737,. bei welcher ein Federteller des Fliehkraftreglers mit einem Kraftkolben verbunden ist, der von dem schwankenden Betriebsdrucke beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Kraftkolben mit einem oder mehreren Rückschlagventilen versehen ist, welche bei einem' durch Belastungsverminderung der Turbine hervorgerufenen Anheben des Kraftkolbens infolge des sich dabei an einer Seite desselben einstellenden Überdruckes sich öffnen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.