DE51569C

DE51569C - Zugregulator für Niederdruck-Dampfkessel

Info

Publication number: DE51569C
Application number: DENDAT51569D
Authority: DE
Original assignee: A- WORTMANN in Hannover, Aegidienthorplatz
Anticipated expiration: 1909-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die dargestellte Neuerung an Zagregulatoren für Niederdruck-Dampf kessel besteht darin, dafs mit einem Kolben, der in Quecksilber schwimmt und vom Dampfdruck gehoben wird, eine Stange ,verbunden ist, an welcher mehrere Tellerventile befestigt sind, von denen eines oder mehrere dazu dienen, die Luftzufuhr unter den Rost zu regeln oder die Luft oberhalb der Roste in die Feuerzüge gelangen zu lassen. Die Tellerventile heben und senken sich mit dem Schwimmerkolben, und zwar in der Weise, dafs mit steigendem Dampfdruck, also steigendem Kolben, der Luftzutritt unter den Rost verringert wird, und dafs, nachdem die Luftzufuhr völlig abgestellt ist, bei noch weiterem Steigen des Kolbens der Luftzutritt in die Kesselzüge geöffnet wird.

Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Vorrichtung dar. Es ist in derselben G der im Quecksilber schwimmende Kolben, der hier höhl dargestellt ist und sich in dem ringförmigen Gefäfse D befindet. Mit dem Kolben ist die Stange M verbunden, durch welche drei senkrecht unter einander angebrachte Ventile gehoben und gesenkt werden. Die beiden entlasteten Ventile K¹ und K² regeln den Luftzutritt unter den Rost durch' den Kanal Q.; sie sind fest mit der Stange M verbunden und mit cylindrischen Fortsätzen Z versehen. .

Das Ventil K^B dient zum Oeffneri und Schliefsen der Nebenluft zum Kanal P. Dasselbe kann auch mit einem cylindrischen Fortsatze wie die Ventile K¹ und K² versehen sein, und ist dann fest mit der Stange M verbunden, oder es kann, wie hier gezeichnet, lose auf der Stange M sitzen und dann durch einen Ansatz N der Stange M mitgenommen werden, sobald der Kolben G und mit ihm die Stange M einen bestimmten Weg zurückgelegt hat. Dadurch, dafs der Kolben G und das Gefä'fs D ringförmig gestaltet sind, ist es möglich, alle sich bewegenden Theile central um eine Achse anzuordnen, Hebelübersetzungen zu vermeiden und die Reibung zu verringern, so dafs die Hebung und Senkung der Ventile bei der geringsten Druckschwankung erfolgen mufs.

Die Arbeitsweise des Apparates ist die folgende:

Bei steigendem Dampfdruck hebt sich der Kolben G, und mit ihm heben sich die Ventile K¹ und K². Hierdurch werden die Lufteintrittsöffnungen zum Kanal Q. verengt Und wird die Luftzufuhr unter den Rost verringert. Es findet mithin bei steigendem Dampfdruck eine Abschwächung des Feuers statt.

Sobald die Ventile K¹ und K² so weit gehoben sind, dafs die cylindrischen Fortsätze Z derselben in die entsprechenden Luftöffnungen eintreten, hört die Zufuhr von Feuerluft auf, ohne dafs aber die Weiterbewegung der Ventile behindert ist.

Findet eine noch gröfsere Hebung des Kolbens statt, hervorgerufen durch eine von unvorhergesehenen Umständen bewirkte weitere Steigerung des Druckes, so nimmt nun der Ansatz N das Tellerventil K³ mit sich in die Höhe und öffnet damit der kalten Aufsenluft den Zutritt zu den Kesselzügen, wodurch ein sofortiges Sinken der Dampfspannung erreicht und so das Ueberkochefi mit Sicherheit vermieden wird.

Die gleiche Wirkung wird erreicht, wenn auch das Ventil K³ fest auf der Stange M sitzt und mit einem cylindrischen Fortsatz versehen wird, der zur gleichen Zeit aus der Luftöffnung heraustritt und dieselbe öffnet, wenn die Fortsätze der Ventile K¹ und i£² in die betreffenden Luftöffnungen eintreten und sie schliefsen.

Claims

Pa te nt-Anspruch:

In Verbindung mit einem in Quecksilber schwimmenden und mit dem Dampfdrucke sich hebenden, gegebenenfalls ringförmigen Kolben die centrale Stange M, an welcher Tellerventile zum Oeffnen und Abschliefsen der Feuerluft bei gleichzeitigem Schliefsen nnd Oeffnen der Nebenluft vertical unter einander so angeordnet sind, dafs entweder:

a) sä'mmtliche Teller fest auf der Stange M sitzen und je mit einem cylindrischen Fortsatze Z versehen sind, mit welchem sie in die zu schliefsende Luftöffnung eintreten und sie absperren, ehe die Bewegung begrenzt ist, oder

b) dafs das oder die Ventile zum Regeln der Feuerluft fest auf der Stange M sitzen und mit cylindrischen Fortsätzen, wie unter a) beschrieben, versehen sind, während das oder die Ventile zum Regeln der Nebenluft lose auf der Stange M sitzen und durch den Ansatz N an der Stange M erst nach Vollendung eines gewissen Kolbenhubes mit in die Höhe genommen werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.