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Publication number: DE262262C
Application number: DENDAT262262D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 262262 KLASSE 47g. GRUPPE

Steuervorrichtung für Ventile, Klappen o. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1911 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Steuervorrichtung, um die Bewegungen von Ventilen, Klappen o. dgl. selbsttätig zu regeln. Das Neue der Steuerung besteht darin, daß der Hebel einer auf das Absperrorgan einwirkenden Bremse zwischen zwei am Ventilantrieb sitzenden· Anschlägen mit Spielraum angeordnet ist, so daß das Absperrorgan sich auf einem Teil seines Weges frei bewegen

ίο kann.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung — beispielsweise an einer Heiz- oder Lüftungsanlage angewandt — in den Fig. ι bis 3 veranschaulicht, und zwar stellt

Fig. ι einen Längsschnitt durch die gesamte Anordnung dar, während Fig. 2 und 3 Einzelteile der Steuervorrichtung in verschiedenen Stellungen zeigen.

Durch die Kanäle 1 und 2 wird warme und kalte Luft in eine gemeinsame Verteilungsleitung 3 eingeleitet. Die Klappe 4, durch die jeweils das Verhältnis der heißen und kalten Luftzuleitung verändert wird, wird mittels des Hebels 6 und der Stange 7 durch die Bewegungen des Ventilantriebs 5 der Steuervorrichtung verstellt. Der Ventilantrieb ist durch die Kolbenstange 11 mit dem Kolben 9 eines Druckluft- oder Dampfzylinders 10 verbunden und nimmt an den Bewegungen des KoI-bens 9 teil. Das Treibmittel zum Antrieb des Kolbens tritt durch das Rohr 12 in den vom Schieber 15 und Schieberkasten 16 gebildeten ringförmigen Raum 21 und strömt je nach der Stellung des Schiebers durch die Kanäle 13 oder 14 in den Arbeitszylinder 10 ein. Durch die Öffnung 24 im Kolbenschieber 15 und durch das Rohr 22 kann der Abdampf oder die Druckluft, die Arbeit verrichtet hat, auströmen. Der Schieber 15 wird durch eine Magnetspule 18 gesteuert, die im Stromkreis der Batterie 20 liegt, der durch einen Thermostaten 19 beeinflußt wird. Der Thermostat 19 sowie die Batterie 20 können von der Steuervorrichtung entfernt, z. B. in dem Raum liegen, dessen Heizung oder Lüftung geregelt werden soll.

In dem Ventilantrieb 5 ist der freie Schenkel eines Hebels 27, der um den Zapfen 28 drehbar gelagert ist, mit einem gewissen Spielraum α zwischen Anschlägen 25 und 26 angeordnet, während der andere Hebelarm mit der Kolbenstange 29 einer Bremse 31 gelenkig verbunden ist. In der Bremse 31 kann die Flüssigkeit von einer Seite des Kolbens 30 zur anderen durch das Umlaufrohr 33 treten, dessen Querschnitt durch das Ventil 35 verändert werden kann.

Ist das Treibmittel durch das Rohr 14 (Fig. 1) unter den Kolben 9 getreten, so steht der über dem Kolben befindliche Raum des Zylinders 10 durch die Öffnung 24 und das Rohr 22 mit der Außenluft in Verbindung. Erhält nun die Magnetspule 18 durch den Schluß des Thermostatkontaktes Strom, so wird der Schieber 15 angehoben und das Treibmittel durch den Kanal 13 einströmen, während der Kanal 14 mit der Außenluft verbunden wird. Der Kolben 9 und infolgedessen auch der Ventilantrieb 5 wird nun um die Strecke α schnell abwärts bewegt. Nach Durchlaufen der Strecke α wird die schnelle Abwärtsbewegung des Kolbens 9, nachdem die

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Klappe 4 ungefähr in Mittellage gebracht ist, durch den Hebel 27, der an den oberen Anschlag 25 des Ventilantriebs5 anstößt, gehemmt. Die weitere Abwärtsbewegung des Kolbens 9 wird durch die Bremse 31, entsprechend der von der oberen Seite des Kolbens 30 nach der unteren Seite verdrängten Flüssigkeitsmenge geregelt.

In der Heizungsanlage spielt sich bei der vorbeschriebenen Wirkung der Steuerungsvorrichtung folgender Vorgang ab:

Während des ersten Teiles der Abwärtsbewegung des Kolbens 9 wird der Kanal für die kalte Luft durch den freien Fall der Klappe schnell geöffnet. Dies darf ohne Bedenken geschehen, weil der volle kalte Luftstrom, mit dem vollen warmen vereinigt, keinen schnellen Wechsel in der Temperatur hervorruft. Die weitere Abwärtsbewegung der Klappe 4 muß jedoch langsam erfolgen, weil die wanne Luft nur allmählich abgesperrt werden darf, wenn ein rascher Temperaturwechsel vermieden werden soll. Die Klappe wird also sehr langsam in ihre neue Stellung gebracht.

Die Neigungen der Anschläge 25, 26 im Ventilantrieb 5 sind erforderlich, damit die Klappe 4 um das Stück α (Fig. 1) oder a' beim Beginn der Abwärtsbewegung von der

Stellung der Fig. 2 aus beim Öffnen des Kanals r für die kalte Luft frei bis zur Mitte fallen kann, so daß die kalte Luft schnell Zutritt erhält, auf dem übrigen Weg' die Klappenbewegung aber gebremst wird. Sobald die Klappe sich jedoch in ihrer tiefsten Stellung befindet, in welcher der Hebel 27 die nach der Fig. 3 dargestellte Lage einnimmt und zwei Kanten der Anschläge 25 und 26 berührt, soll beim Loslassen des Thermostaten zur Öffnungsbewegung der Klappe die Bremse gleich in Tätigkeit treten.

Die Steuervorrichtung kann überall dort Verwendung finden, wo ein Ventil eine schnelle und dann langsame Bewegung oder umgekehrt machen soll.

Der Antrieb der Steuervorrichtung ist nicht an die elektrische Vorrichtung gebunden, sondern es sind auch andere Antriebsmittel, wie mechanische Gestänge, Druckluft, Druckwasser, Dampf usw., hierfür verwendbar.

Claims

Pa tent-An speuch:

■ Steuervorrichtung für Ventile, Klappen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (27) der in bekannter Weise auf das Absperrorgan einwirkenden Bremse zwischen zwei am Ventilantrieb sitzenden Anschlägen (25, 26) mit Spielraum angeordnet ist, wodurch das Absperrorgan sich auf einem Teil seines Weges frei bewegen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.