DE245660C - - Google Patents
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Classifications
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- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV* 245660 -"■;.
KLASSE Ga. GRUPPE
ERNST SIMONS in CASSEL.
Vorrichtung zum Mälzen und Dämpfen von Getreide.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Februar 1911 ab.
Bekanntlich nimmt Getreide beim Quellen an Gewicht zu, was nach der vorliegenden
Erfindung bei der Regelung der Feuchtigkeitszuführung ausgenutzt werden soll. Hiernach
führt das immer schwerer werdende Mälzgut selbsttätig die Schließung des Dampfzutrittsventiles
herbei, wodurch schädlicher Feuchtigkeitsüberschuß während der Mälzung vermieden
wird.
ίο Es wird dies durch eine derartige Lagerung
der das Mälz- bzw. Dämpfgut aufnehmenden Trommel erreicht, daß sie durch die Schwere
des Mälzgutes aus ihrer ursprünglichen Lage gebracht wird und dabei den Dampf zutritt
verengt bzw. völlig verschließt.
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung in Fig. 1 im
Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1 dargestellt.
Die gesamte Vorrichtung besteht aus einem Wasserbehälter 1, der einen Dampfraum umschließt.
In dem Dampfraum 2 sind Lager 4 und 5 vorgesehen, welche die Malztrommel 3
tragen. Die Lager 4 und 5 können sich nach der in Fig. ι dargestellten Ausführungsform
in senkrechter Richtung bewegen. Es würde also, falls die Trommel 3 die ursprüngliche
Schwere übersteigt, die Lagerung der Trommel sinken.
Eine solche Lagerung kann nun verschieden ausgebildet werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Lager 4 und 5 mit den Füßen 6 und 7 durch schraubenförmig
gewundene Federn 8 und 9 verbunden, wobei Hülsen 10 und 11 die Führung der beiden
sich gegeneinander bewegenden Teile unterstützen.
Beim Heruntergehen der Lager 4 und 5 wird eine Stange 12, die im Drehpunkt 13
einen am Hängelager 14 um den Punkt 15 drehbaren Winkelhebel 16, 17 anfaßt, mitgenommen.
Hierdurch wird der Stopfen 18 durch entsprechende, gelenkig miteinander verbundene
Gestänge 19, 20 derart in die Öffnung 21 gebracht, daß der Dampf, der sich
im Wasserbehälter 1 bildet, abgeschlossen wird.
Mit Hilfe dieser Einrichtung läßt sich also
vermeiden, daß das Mälzgut einen Überschuß von Wasser aufnimmt.
Um einen normalen Wasserstand im Behälter ι zu gewährleisten, muß auch der Wasserzufluß
aus der Zuleitung 22 in entsprechender Weise geregelt werden. Hierzu dient der den Wasserzufluß 22 verschließende Stopfen
23. Derselbe steht durch Gestänge 24, 25 mit einem am Bock 26 drehbar gelagerten
Winkelhebel 27, 28 in Verbindung, der an seinem Hebelarm 27 einen Schwimmer 29 trägt.
Sobald der Schwimmer 29 eine unnormale Tieflage erreicht hat, zieht er den Arm 27
mit nach unten, wodurch der Stopfen 23 unter Mitwirkung der Gestänge 24 und 25 mittels
Hebelarm 28 geöffnet wird. Umgekehrt schließt der Schwimmer 29 durch den Stopfen 23 bei
entsprechendem Steigen des Wasserspiegels die Wasserzuleitung 22 ab.
Es sei noch erwähnt, daß der mit einem Deckel 30 versehene Behälter ι ein Sicherheitsventil
31 haben kann.
Damit der die Riemscheibe 33 für den An- 7°. trieb tragenden Welle 32 genügend Bewegungsfreiheit
bleibt, ist der Kessel mit einer Aussparung 34 versehen, die naturgemäß nach innen durch Platten 35 derart abgedichtet
sein muß, daß der im Dampfraum 2 befindliehe Dampf nicht ins Freie ausströmen kann.
Behufs Verbesserung der Luft im Quellraum wird durch die Leitung 36 Sauerstoff
zugeführt. Weiterhin ist der Behälter ι mit einem Wasserabfluß 37 versehen, der je nach
Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann.
Zur Erhitzung des Wasserraumes 1 kann unterhalb im Raum 38 eine beliebige Heizquelle
vorgesehen sein.
Um das Mälzgut leicht in die Trommel 3 füllen zu können, ist sie mit einem Deckel
39 versehen; ferner trägt der den Kessel verschließende Deckel 30 eine Handhabe 40. ,
Zur richtigen Abfederung der Druckarme beim Bau des Apparates ist die Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit des Getreides zu bestimmen.
Beispielsweise werde angenommen, daß der Rauminhalt der Siebtrommel für eine Getreidemenge berechnet ist, die in getrocknetem
Zustande 400 kg wiegt. Unter diesen Umständen muß der Verschluß des Sperrventils
18 bei einem Gewicht von 600 kg erfolgen, da es sich gezeigt hat, daß naturtrockenes
Korn bei Aufnahme einer die Hälfte seines Eigengewichts betragenden Wassermenge die Durchschnittsgrenze seiner Sättigung mit
Feuchtigkeit erreicht hat.
Für die Folge muß dann die Siebtrommel — ohne Rücksicht auf das jeweilige Gewicht
des eingeschütteten Getreides, das auf dem gleichen Raum entsprechend dem verschiedenen
Flüssigkeitsgehalt der Frucht größer oder geringer sein kann — stets voll gefüllt werden,
damit bei Erreichung des Gewichts von 600 kg die Grenze der natürlichen Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit
des Getreides in keinem Falle überschritten wird.
Würde nämlich die Siebtrommel nur zur Hälfte mit Frucht gefüllt werden, so würde
bis zur Schließung des Flüssigkeitseinlasses das Getreide etwa 400 kg Feuchtigkeit aufnehmen
müssen, d. h. das Vierfache seines natürlichen Wasserbedarfs.
Es ist daraus zu erkennen, daß die Wirkungsweise der Vorrichtung nur für eine nach
Art und Menge bestimmte Frucht berechnet ist, wie z. B. im vorliegenden Falle für Roggen,
der stets in der zur gänzlichen Füllung der Siebtrommel erforderlichen Menge eingeschüttet
werden muß.
Die Güte des Roggens spielt jedoch für die Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit und die Wirkungsweise
der neuen Vorrichtung keine Rolle; denn ist die Güte des Kornes gering, so ist es an sich schon wasserreicher. Demzufolge
wird auch das Gewicht von 400 kg und damit die Abscheidung weiterer Feuchtigkeitszufuhr
schneller erreicht wie bei gutem Korn. Es empfiehlt sich, beim Bau der Vorrichtung
den Flüssigkeitsbedarf des naturtrockenen Normalgetreides mittels der Volumenwage
zu bestimmen.
Bei einem kleineren Betriebe kann es indessen doch vorkommen, daß die Trommel
nicht vollständig gefüllt wird; aber auch hier kann die richtige Wirkung erreicht werden,
und zwar in einfacher Weise durch entsprechende Regulierung der Spannung der Fedem
8 und 9, so daß also schon bei einem verhältnismäßig kleineren Gewicht die Federn
genau ebenso weit zusammengepreßt werden, wie unter normalem Zustande beim Vollgewicht.
Die Arbeitsweise der neuen Vorrichtung ist demgemäß folgende: Nachdem der Behälter 1
durch die Leitung 36 mit Sauerstoff gefüllt ist, läßt man aus der Leitung 22 die für den
Quellprozeß benötigte Wassermenge einströmen. Von der Heizquelle 38 aus wird nun
das Wasser im Behälter 1 erhitzt, nachdem auch die Siebtrommel 3 durch die Bottichöffnung
und die Schüttöffnung 39 hindurch mit gründlich gereinigter Frucht gemäß Vorschrift
voll beschickt ist. Nachdem die Deckel wieder geschlossen sind, wird die Trommel 3
durch die Antriebsscheibe 33 in Drehung versetzt,
wodurch eine stetige Auflockerung des Getreides und eine gleichmäßige Quellung aller
Körner herbeigeführt wird. Sobald dann das Getreide sich mit Feuchtigkeit vollgesaugt
hat, tritt die Gewichtserhöhung der Trommel 3 ein, die Lager 4 und 5 senken sich, und der
Stopfen 18 verschließt die Öffnung 21 des Dampfraumes 1. Hiermit ist der Quellprozeß
beendigt. An die Quellung kann sich natürlich eine Mälzung und gegebenenfalls auch
eine Dämpfung des Getreides anschließen. Es kann auch eine Dämpfung allein stattfinden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Mälzen und Dämpfen von Getreide, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtszunahme, die das Getreide beim Mälzen oder Dämpfen durch
Wasseraufnahme erfährt, nutzbar gemacht wird, um die Öffnung für den Zutritt des
Wassers selbsttätig zu schließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Malztrommel
in senkrecht auf und ab beweglichen Lagern ruht und mit dem Regelungsorgan
für den Zutritt der Feuchtigkeit verbunden ist, so daß beim Sinken der Trommel diese Bewegung auf das Regelungsorgan
übertragen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke
(4, 5) der Malztrommel am unteren Ende kolbenartig ausgebildet sind und auf Federn
(8, 9) aufruhen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE245660C true DE245660C (de) |
Family
ID=504603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT245660D Active DE245660C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE245660C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972592C (de) * | 1953-01-22 | 1959-08-20 | Wissenschaftliche Station Fuer | Verfahren zum Herstellen eines Spitzmalzproduktes fuer die Bierbereitung |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972592C (de) * | 1953-01-22 | 1959-08-20 | Wissenschaftliche Station Fuer | Verfahren zum Herstellen eines Spitzmalzproduktes fuer die Bierbereitung |
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