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Vorrichtung zum Überziehen von Gebäck mit Fondant Es ist bekannt,
Gebäck, insbesondere Hefe-Gebäck, mit Fondant, das ist eine gerührte Masse aus gekochtem
Zucker, zu überziehen - oder auch: zu überglänzen -. Bisher geschah dieses Überziehen
durch Einpinseln mittels eines zuvor in den Bondant getauchten Pinsels. Das hat
mehrere iNachteile: Sich lösende Pinselhaare gelangen leicht mit dem Fondant auf
das Gebäck. Das Tauchen des Pinsels in den Fondant und das Bestreichen des Gebacks
sind zeitraubend und umständlich, insbesondere wenn es von Hand im Sinzelverfahren
geschieht.
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Die Erfindung verfolgt den Zweck, das überziehen von Gebäck mit Fondant
zu vereinfachen. Ihr liegt die Augabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
deren Hilfe es möglich ist, auf ein Gebäck schnell, leicht und ohne das Gebäck mit
der Hand oder einem Werkzeug zu berühren, Fondant aufzubringen. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein un-ter Druck stehender, den Fondant en-thaltender
Kessel mit einer druckluftbetätigten Spritzpistole verbunden und in ein allseits
verschließbares Gehäuse eingesetzt ist, dessen Innenraum auf eine einstellbare Temperatur
geregelt ist.
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Bei der Erfindung wird der Fondant in einen Kessel gegeben, der seinerseits
in ein Gehäuse eingesetzt ist. Der Kessel wird verschlossen und unter Druck gesetzt.
Der Betriebsdruck liegt bei ma. 2 a-tHi. Das Ggehäuse ist seinerseits allseits verschließbar;
der Innenraum auf eine Temperatur zwischen 35 - 40°C gehalten.
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Diese Temperatur garantiert eine optimale Beschaffenheit des Fondants
w-ibrend seiner Verarbeitung. Gegenüber einer - möglichen - direkten Beheizung des
Kessels hat die indirekte Beheizung über den Innenraum des Gehäuses den Vorteil,
daß bei Nichtgebrauch der Vorrichtung die Spritzpistole mit ihren 7.uleitungen in
das Gehäuse gelegt werden kann, wodurch diese Teile ebenfalls auf der gewünschten
Temperatur zwischen 35 - 40°C gehalten werden. Zum Überziehen von Gebäck wird die
druckluftbetätige Spritzpistole aus dem Gehäuse herausgenommen, mit ihrer Spitze
auf das Gepäck gehalten u-nd betätigt. Der Fondant wird dadurch aus dem Kessel in
die Spritzpistole gedrückt und von dort auf das Gebäck gespritzt, wo er Raumtemperatur
annimmt und erstarrt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse, das
z.. aus Holz besteht, mit einem Wärmedämmstoff ausgekleidet und mit einer elektrischen
Heizung versehen, die über einen im Innenraum angeordneten Temperaturfühler ein-
und aus schaltbar ist. Bei dieser Ausgestaltung besteht die Vorrichtung aus einer
Linheit, die aus den Einzelteilen Gehäuse, Heizung und Kessel mit Spritzpistole
und Zuleitungen hinsichtlich Größe, Anortung und Anschlüssen an Druckluft und elektrische
Energie unterschiedlichen Bedürfnissen angepaßt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Spritzpistole über
einen Fondantschlauch mit dem im Kessel vorhandenen Fondant und über einen Druckluftschlauch
mit einer Druckluftquelle verbunden, die auch mit dem Kessel verbunden ist. Der
Fondantschlauch ist vorteilft an einen Fondantkanal in der Spritzpistole angeschlossen,
der in eine Düse mündet, und der Druckluftschlauch an einen mittels eines Abzugbügels
entgegen dem Druck einer Feder zu öffnenden Druckluftkanal, der in der Düse
in
einem die Öffnung für den Bondantkanal ringförmig uragebenden bereich mündet. Druckluftbetätigte
Spritzpistolen der verwendeten Art- sind aus der Anstrichtechiiik bekannt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näh--er beschrieben. Die einzige Figur zeigt schematisch eine
Vorrichtung nach der Erfindung wobei die Spritzpistole und ihre Zuleitungen verglichen
mit dem übrigen Teil der Vorrichtung in größerem Naß stab dargestellt sind.
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Die als Ausführungabeispiel gewählte Vorrichtung eist ein im wesentlichen
kubisches Gehause 1 aus Holz auf, dessen Deckel 2 abnehmbar oder aufklappbar ist.
Die Innenwände des Gehö:uses 1 sind mit Wärmedämmplatten 3 ausgekleidet, die Z.B.
aus Polystyrol bestehen. Die Wärmedämmplatten 3 begünstigen die Konstanthaltung
der im Innern des Gehäuses 1 herrschenden gemp-eratur. Wegen der leichteren Bewegbarkeit
sind der Boden des Gehauses 1 mit Rollen 4 und wenigstens eine Seitenwand mit einem
Handgriff 5 versehen.
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Die Beheizung des Innern des Gehäuses 1 erfolgt über einen elektrischen
Heizkörper 6. tei diesem Heizkörper handelt es sich um eilen an sich bekannten ölgefüllten
Behälter, der von einem Heizstab beheizt ist. Die im Innern des Gehäuses 1 herrschende
Temperatur wird über einen Temperaturfühler 7 erfaßt und zwischen 35 - 40°C gehalten.
Unterschreitet die Temperatur im Innern des Gehäuses 1 35°C, schaltet der Temperaturfühler
7 ein und legt den Heizstab des Heizkörpers 6 über eine Zuleitung 8 an ein nicht
dargestelltes Netz elektrischer Energie. tberschreitet die Temperatur im Innern
des Gehäuses 1 400G, trennt der Temperaturfühler 7 den Heizstab des Heizkörpers
6 wieder von der elektrischen Energie. Der Heizkörper 6 kann an einer Wand oder
auch auf dem BuPJboden des Gehäuses 1 befestigt sein.
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In das Gehäuse 1 ist ein unter Druck stehender Kessel 11 eingesetzt,
der mit iMndai- 12 gefüllt ist. Der Kessel 11 und mit ihm der Fondant 12 wird durch
die Temperaturregelung der ihn umgebenden Luft ebenfalls auf einer Temperatur von
35 - 40°C gehalten. Es ist möglich, statt der indirekten Beheizung über die umgebende
iiuft den Kessel 11 direkt zu beizen. Der Kessel 11 weist einen abnehmbaren Deckel
13 auf, der druckluftdicht auf den übrigen Teil des Kessels 11 geschraubt ist. Aus
dem Innern des I(essels 11 führen zwei Leitungen 14 und 15 heraus. Die Beitung 14
ist als Druckluftachlauch ausgebildet, deren freies Ende oberhalb des Spiegels des
Bondants 12 in dem Kessel 11 mündet. Der Druckluftschlauch 14 steht mit einer nicht
dargestellten DruckluftQuelle, z.B. einem Kompressor oder einer Druckluftflasche,
in Verbindung. Es ist möglich, einen elektrisch betriebenen kompressor im Gehause
1 selbst unter zu bringen und an ihm die Leistung 14 anzuschließen. Bei dieser Ausgestaltung
würde die Vorrichtung lediglich noch eine Quelle elektrischer Energie für ihren
Betrieb benötigen. Die andere Leitung 15 ist als Bondantschlauch ausgebildet, der
mit seinem freien Ende in den Fondant 12 hi-neintaucht. u'ber den Druckluftschlauch
14 wird ein Druck von max. 2 atü. auf den Kessel 11 gegeben. Für diesen Druck and
die Leitungen 14 und 15 auszulegen. Die Leitungen 14, 15 sind ebenso wie die anderen
Teile der Vorrichtung wegen der bestehenden lebensmittelrechtlichen Vorschriften
ölfrei zu halten. Der Kessel 11 ist aus den gleichen Gründen verzinnt.
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Der Fondantschlauch 15 ist an einen Bondantkanal 16 in einer Spritzpistole
17 angeschlossen. Der Bondantkanal 16 mündet in eine Düse 18. Der Druckluftschlauch
14 weist eine Abzweigung 19 auf, die die Verbindung zu einem Druckluftkanal 21 in
der Spritzpistole 17 herstellt. Der Druckluftkanal ist mittels eines Abzugbügels
22 entgegen dem Druck einer Feder 23 mit Hilfe einer Dichtungskappe 24 zu öffnen
und zu schließen. Der Druckluftkanal 21 mündet in der Düse 18 in einem den Fondantkanal
16 ringförmig umgebenden Bereich 25. Mit dem Abzugbügel 22 ist auch eine Düsennadel
26 verbunden, über die der Fondantkanal 16 geöffnet und geschlossen wird.
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Mittels des Heizkörpers 6 und des Temperaturfühlers 7 wird die Temperatur
im Innenraum des Gehäuses 1 konstan-t zwischen 55 und 400<) gehalten. Ist die
Vorrichtung nicht in Betrieb, werden die Spritzpistole 17 mit den Druckluft- und
Fondantschläuchen in das Gehäuse 1 gelegt, so daß auch diese Teile auf der vorgenannten
konstanten Temperatur gehalten werden. Diese Temperatur ist für die Verarbeitung
des Fondants optimal. Zum iberzie'nen von Gebäck mit Fondant wird die Spritzpistole
17 aus dem Gehause 1 herausgenommen und mit ihrer Düse 18 im Abstand von dem zu
überziehenden Gebäck gehalten. Sodann wird der Abzugbügel 22 bett tigt, wodurch
einmal die Düsennadel 26 die Düse 18, zum anderen die Dichtungskappe 2lp den Druckluftkanal
21 freigibt. Der auf dem Fondant 12-in dem Kessel 11 herrschende Druck bewirkt,
daß der Pendant aus der Düse 18 austritt. Der austretende Fondant wird von der durch
den Druckluftkanal 21 aus der Düse 18 strömenden Druckluft mitgerissen und auf das
Gepäck geschleudert, wo der Fondant Raumtemperatur annimmt und erstarrt.