-
Verfahren zur Herstellung von gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gedruckten
Schaltungs-Mehrschichtenplatten, die durch erwünschte physikalische Eigenschaften
ausgezeichnet sind und die ferner in zweckentsprechender Weise unterschiedliche
Dielektrizitätskonstanten entsprechend den in jeder Isolierschicht erforderlichen.
Bedingungen aufweisen können.
-
Die gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten können hergestellt
werden durch Laminieren von mehr als zwei gedruckten Schaltungsschichten, wie z.B.
Signalkreis-, Kraftstromkreis-, Erdstromkreis- u.dgl. Schichten, vermittels Einlegen
von Isolierschichten zwischen diese Schichten
und nachfolgendes
Leitendmachen einer jeden Schicht mittels eines Leiters durch Löten oder andere
technische Mittel. Da die Dicke und die Dielektrizitätskonstante des Isolators zwischen
jeder Schaltungsschicht einen Einfluß auf die Kennzahlen der Schaltung, wie Impedanz,
Signalübertragung u.dgl., ausüben, ist es erforderlich, die Dielektrizitätskonstante
und bzw. oder die Dicke des Isolators entsprechend zu regulieren, um optimale Eigenschaften
der Schaltung zu erzielen.
-
Die Regulierung der Dicke einer jeden Schicht ist als solche natürlich
nur begrenzt möglich, wenn ein Glasfasergewebe als Grundlagenmaterial der Laminate
verwendet wird, und die Gesamtdicke der Laminate wird auch durch die Verwendung
von Verbindungsteilen und bzw. oder durch die Einführung der Stromleiter zwischen
jede Schicht, die benötigt wird, begrenzt. Da Kupferfolien mit einer Dicke von 35
bis 70/u als intermediäre Leiter verwendet werden, muß die Harzschicht für die Verklebung
jeder Schicht notwendigerweise eine gewisse Dicke aufweisen, um unebene Zwischenräume
auszufüllen, die auf der Schaltungsfläche durch die Kupferfolie ausgebildet werden,
und hierin liegt gleichfalls eine Beschränkung der Regulierbarkeit der Plattendicke
begründet.
-
Was die Dielektrizitätskonstante des Isolators anbelangt, so kann
sie als technisch befriedigend nur dann angesehen werden, wenn ein Harz, das als
Isolator (und erforderlichenfalls auch als Bindematerial) wirksam ist, zweckentsprechend
aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Harzen besteht, welche unterschiedliche
Dielektrizitätskonstanten aufweisen, wie z.B. Polyphenylenäther, Polybutadien, Polyäthylen,
Polyester, Epoxydharze und dergleichen, wie sie bei der
Herstellung
von gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten Anwendung finden. Bei den oben erwähnten
Verfahren werden jedoch für gewöhnlich ebene Platten, die eine vorher hergestellte
Schaltungsschicht aufweisen, mit Harzen oder Prepregs (einem Grundlagenmaterial,
das mit einem nur halb-gehärteten Harz imprägniert ist) gebunden, um in einen Laminatverband
eingeformt zu werden, und es ist daher erforderlich, daß die nachstehend angeführten
Bedingungen erfüllt sind, nämlich (1) die Verträglichkeit mit jedem Harz muß gut
sein; (2) das Klebvermögen muß ausgezeichnet sein; ()) falls auf den Laminatverband
Teile aufgebracht sind, so soll keine Entlaminierung bzw. Schichtentrennung oder
irgendeine andere Verschlechterung der Eigenschaften desselben bei Löttemperatur
auftreten; (4) die spezifischen elektrischen Eigenschaften außer der Dielektrizitätskonstanten,
z.B. er Isolierwiderstand, sollen in jeder Schicht nahezu die gleichen sein; (5)
die Verarbeitungseigenschaften, z.B. die Perforierung u.dgl., sollen in jeder Schicht
nicht sehr unterschiedlich sein.
-
Bei Betrachtung dieser Voraussetzungen wird deutlich, daß es Harze,
die für die gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten geeignet sind, nur in sehr
geringer Anzahl gibt, und unter den gegenwärtigen Umständen werden praktisch daher
nur Epoxydharze hierfür verwendet, und sie werden durch Imprägnieren auf Glasfasergewebe
aufgebracht, um so als Isolator benutzt werden zu können.
-
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Herstellung
einer qualitativ höherwertigen Klasse von
gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten,
die gleiche oder weit bessere Eigenschaften, z.B. spezifische elektrische und mechanische
Eigenschaften, Hitzefestigkeit, chemische Beständigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit
als diejenigen, die aus epoxydharz-imprägnierten Glasfaser-Grundlagenmaterialien
hergestellt worden sind, aufweisen und die aus Isolatoren jeder Schicht aufgebaut
sind, die so reguliert sind, daß die gewünschte Dielektrizitätskonstante entsprechend
dem erforderlichen Wert hierfür erreicht wird.
-
Die gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten gemäß der Erfindung
können dadurch hergestellt werden, daß man die ebene gedruckte Schaltungs-Fläche
(circuit plane) mit einem Vertreter der Stoffgruppe isoliert, die umfaßt (A) Harzmassen,
die aus einem Harz vom Typ eines Cyansäureesters, einem Epoxyharz mit mehr als zwei
Oxiranringen im Molekül und einem Katalysator oder Härtungsmittel bestehen, (B)
Prepregs, wie sie durch Imprägnieren von Glasseide oder Glasfaservliesware mit der
oben genannten Masse (A) erhalten worden sind, und (C) Laminate, wie sie durch Heißverpressen
der genannten Prepregs (B) erhalten worden sind, man dann eine mehrfache Zahl von
Massen, die aus der ebenen gedruckten Schaltungs-Fläche und der wie oben erhaltenen
Isolierschicht bestehen, zu einem Laminat zusammenbaut und danach die laminierten
Massen zwecks Bildung einer Verbundplatte unter Druck erhitzt.
-
Unter Polycyanuraten, nämlich Harzen vom Cyansäureesterz Typ, die
bei der vorliegenden Erfindung als Isoliermaterial
für die in ebener
Aufbauweise vorliegende gedruckte Schaltungs-Fläche verwendet werden, sollen hochmolekulare
Substanzen verstanden werden, die eine Cyanurat-Struktur als wiederkehrende Einheit
aufweisen und durch eine Trimerisierungsreaktion des Cyanatradikals einer polyfunktionellen
Cansaäureester-Verbindung als monomere Komponente, die der allgemeinen Formel
entspricht, gebildet worden sind, in welcher Formel R einen aromatischen Kern oder
einen Rest bedeutet, bei dem mehr als zwei aromatische Kerne über Brückenglieder
miteinander kombiniert sind, und hierzu gehören praktisch die Reste des Benzols,
Naphthalins, Biphenyls, Diphenylalkans, Diphenyläthers, Diphenyl-dimethylenäthers,
Diphenylthioäthers, Diphenylketons, Diphenylsulfoxyds, Diphenylsulfons, Triphenylphosphits,
Triphenylphosphats und dergleichen mehr, und ebenso die aus den vorstehend angeführten
Radikalen durch Substitution am aromatischen Kern abgeleiteten Reste und weiterhin
Restegruppen, wie sie durch die Phenolharz-Strukturen vom Novolak- oder Resol-Typ
wiedergegeben werden, während n eine positive ganze Zahl von 2 bis 5 ist, und wobei
die Cyansäuregruppe stets an den aromatischen Kern gebunden ist.
-
Praktisch bedeutet das, daß bei Verwendung von Produkten mit zwei
funktionellen Cyansäureestergruppen als Ausgangs material Harze vom Cyansäureester-Typ
erhalten werden, die als Polymerisat mit Cyanurat-Struktur durch die Formel
veranschaulicht werden können.
-
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung in Frage kommende Harze
vom Cyansäureester-Typ sind Prepolymere mit der oben erwähnten Cyanurat-Struktur,
die sich von den genannten Cyansäureestern als Monomeren ableiten, welche Prepolymere
dann in gehärtete Harze mit einer vernetzten Struktur in Gegenwart eines Katalysators
oder eines Härtungsmittels übergeführt werden. Beim vorliegenden Verfahren kann
ein Gemisch aus dem besagten Prepolymeren und einem Cyansäureester-Monomeren verwendet
werden.
-
Zu den geeigneten Cyansäureestern, wie sie oben erwähnt sind, gehören
1,3-Dicyanatobenzol, 1, 1-Bis-(4-cyanatophenyl)-äthan, 2,2-Bis-(cyanatophenyl)-propan
und andere mehr.
-
Was die Epoxydharze anbelangt, die in Kombination mit den Harzen vom
Cyansäureester-Typ verwendet werden, so können als solche diejenigen Anwendung finden,
wie sie gewöhnlich für Laminate benutzt werden, beispielsweise Bisphenol-, Novolak-
oder Urethan-Novolak-Epoxydharze, und ferner spezifische Epoxydharze, wie sie durch
Umsetzung von Diaminen mit Epichlorhydrin erhalten werden.
-
Nach der Lehre der Erfindung wird eine Harzmasse verwendet, in der
ein Harzgemisch aus einem Harz, vom Cyansäureester-Typ und einem Epoxydharz mit
einem Härtungskatalysator für das Harz vom Cyansäureester-Typ, wie z.B. Zinkoctoat,
Brenzkatechin, Triäthylendiamin usw., und einem Härtungsmittel und bzw. oder einem
Katalysator für das Epoxydharz, wie z.B. Dicyandiamid, Diaminodiphenylmethan, Diaminodiphenylsulfon,
Imidazol und dergleichen, vermischt ist. Die Harzmasse, die als Isolator der gedruckten
Signalkreisschicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtenplatte verwendet wird, weist
je nach dem Anteil der Komponenten Harz vom Cyansäureestertyp einerseits und Epoxydharz
andererseits in der Masse eine verschiedene Dielektrizitätskonstante auf. Durch
Ausnutzung dieses Prinzips ist es alternativ möglich, eine gewünschte Dielektrizitätskonstante
in Anpassung an die Signalart dadurch zu erreichen, daß man in der Masse das Mengenverhältnis
zwischen dem Harz vom Cyansäureester-Typ und dem Epoxydharz entsprechend ändert,
und dieser Umstand stellt gleichfalls ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung
dar.
-
Bei der praktischen Ausführung des vorliegenden Verfahrens soll das
Mengenverhältnis der Komponenten Harz vom
Cyansäureester-Typ einerseits
zum Epoxydharz andererseits in entsprechender Anpassung an die gewünschte Dielektrizitätskonstante,
wie es oben ausgeführt ist, gewählt werden, und soweit man von dieser Konzeption
Gebrauch macht, unterliegt die Zusammensetzung der Masse keinerlei Einschränkung,
doch soll die Menge des Harzes vom Cyansäureester-Typ größenordnungsmäßig 25 bis
75 Gew.-ausmachen.
-
Selbstverständlich kann die genannte Harzmasse per se als Isoliermaterial
verwendet werden, jedoch können für den gleichen Zweck auch mit einem halb-gehärteten
Harz imprägnierte Materialgrundlagen, d.h. sogenannte Prepregs,-wie sie unter Verwendung
der besagten Harzmasse erhalten werden, Anwendung finden, welche Prepregs nach einem
Verfahren hergestellt werden, welches darin besteht, daß man die genannte Harzmasse
in einem Lösungsmittel, z.B. Methyl-äthylketon, Aceton dgl., löst, um einen Tränklack
zu bilden, und man dann Grundlagenmaterialien, wie Glasseide oder Glasfaservliesware,
mit dem erhaltenen Tränklack imprägniert und danach die imprägnierten Grundlagenmaterialien
trocknet. Die besagten Prepregs können als Kleber zwischen den gedruckten Schaltungsschichten
wirken, und hierin liegt ein wichtiges Merkmal des vorliegenden Verfahrens. Darüber
hinaus können - erforderlichenfalls - Laminate, wie sie durch Heißverpressen der
oben erwähnten laminierten Prepregs erhalten werden, als Isolatormaterial verwendet
werden. Auf die besagten Laminate ist im allgemeinen ein Signalkreis aufgebracht.
-
Beim Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine Mehrzahl von Einheiten
der genannten Isolatormaterialschichten
mit der gewünschten Anzahl
von gedruckten Signalschaltungsschichten kombiniert und laminiert, und danaeh werden
die erhaltenen Laminatkombinationen heiß verpreßt, um eine Verbundplatte zu bilden.
Die erfindungsgemäßen gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten werden dann vervollständigt,
indem die Schaltungen, die in der wie oben hergestellten Verbundplatte gebildet
sind, in der gewünschten Richtung leitend gemacht werden.
-
Nach der Lehre der Erfindung können, wie oben erwähnt, Harzmassen,
die unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten in der jeweils erforderlichen Höhe
aufweisen, ein mit der besagten Harzmasse imprägniertes Grundlagenmaterial oder
Laminate des genannten Grundlagenmaterials, die zu einer Verbundplatte verformt
sind, erhalten werden, und wenn das Mengenverhältnis von Harz vom Cyansäureester-Typ
zum Epoxydharz in Anpassung an die jeweils gewünschte Dielektrizitätskonstante variiert
worden ist, sind die Verträglichkeit mit jedem Harz und die verschiedenen Eigenschaften
der Platte, wie das Klebvermögen, die Hitzefestigkeit und die mechanischen Eigenschaften,
annähernd konstant, und auch beim Laminieren durch Heißverpressen im halbgehärteten
Zustand werden die Verformungseigenschaften derselben nicht verschlechtert. Als
zusätzliche Maßnahme zur Regulierung der Dielektrizitätskonstante ist natürlich
noch die Auswahl einer bestimmten Glassorte anzuführen, z.B. die Verwendung eines
Glasfasergewebes, das aus alkali freiem Glas (E-Glas) oder aus einem eine niedrige
Dielektrizitätskonstante aufweisenden Glas (D-Glas) gefertigt wurde.
-
Weil so gemäß der Lehre der Erfindung gedruckte Schaltungs-Mehrschichtenplatten,
die unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten
zwischen jeder
Schicht aufweisen, in nur einer Stufe zu einem Laminatverband verformt werden können
und die erhaltenen gedruckten Schaltungsplatten ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen,
stellt die vorliegende Erfindung der Fachwelt ein technisch äußerst vorteilhaftes
Verfahren zur Herstellung von gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatten zur Verfügung.
-
Zur Veranschaulichung eines Hauptmerkmals der vorliegenden Erfindung
werden nachstehende Beispiele angeführt, welche die Regulierung der Dielektrizitätskonstante
erläutern.
-
Ein Querschnitt durch eine gedruckte Schaltungs-Mehrschichtenplatte
ist in der beigefügten Figur 1 wiedergegeben.
-
Beispiel 1 Ein aus E-Glas (Type Nr. 7628) gefertigtes Glasfasergewebe
wird mit einem Epoxydsilan behandelt und danach mit einer Harzmasse imprägniert,
die aus einem Bisphenol-Epoxydharz und einem Harz vom Cyansäureester-Typ in den
in Tabelle 1 angeführten Mengenverhältnissen besteht, und es werden 8 Schichten
der so erhaltenen Prepregs zu einem Laminat verbunden, um so ein Laminat von einer
Dicke von 1,6 mm zu liefern.
-
Die Dielektrizitätskonstante der so erhaltenen Laminate sind bei 1
MHz und Raumtemperatur gemäß der Vorschrift JIS C 6481 bestimmt worden.
-
Tabelle 1
Muster Nr. 1 2 3 4 5 |
Zusammenset- Bisphenol- 0 25 50 75 100 |
zung des Harzes Epoxydharz |
* |
Polycyanu- 100 75 50 25 0 |
(Gew.-%) rat ** |
Dielektrizitätskonstante 4,0 4,4 4,6 4,9 5,0 |
(1 MHz) |
* Ein Harzgemisch, das aus 80 Gew.-% "Epikote 1001"# (Hersteller: Shell Chemical
& Co. Products) und 20 Gew.-% "Epikote 1045"# (Hersteller: Shell Chemical &
Co. Products) besteht, dem 7 Gew.-%, bezogen auf die Harzfeststoffe, Diaminodiphenylsulfon
und 0,2 Gew.-% 2-Äthyl-4-methylimidazol zugesetzt worden sind.
-
Es Es wird das Produkt KU 6573" der Bayer & Co. Products (aus
dem 2,2-Bis-(4-cyanatophenyl)-propan hergestellte Polymerisatmasse, die ein Durchschnittsmolekulargewicht
von 500 bis 600 aufweist und etwa 50 Gewichts- des genannten Monomeren enthält)
verwendet, dem auch 0,05 Gew.-, bezogen auf die Harzfeststoffe, Triäthylendiamin
und 0,1 Gew.-% Zinkoctoat (mit einem Zinkgehalt von 15 Gew.-%) zugesetzt worden
sind.
-
Beispiel 2 Ein aus D-Glas (Type Nr. 7628; mit einem Epoxysilan behandelt)
gefertigtes Glasfasergewebe (Weberzeugnis der Firma Clark Schwebel & Co., USA,
für das ein von der Firma Owens Corning Fibers & Co. fabriziertes Glasfasergarn
verwendet wurde) wird mit einer Harzmasse imprägniert, die aus den gleichen Harzen,
wie sie in Tabelle 1 angeführt sind, zusammengesetzt ist, und zwar in den in Tabelle
2 angegebenen Mengenverhältnissen, und sie werden dann verarbeitet, um Laminate
zu liefern.
-
Es wurden d i e die Dielektrizitätskonstanten der erhaltenen Laminate
bestimmt, und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gleichfalls angegeben.
-
Tabelle 2
Muster Nr. 6 7 8 |
Zusammensetzung |
des Harzes Epoxydharz o 25 75 |
(Gew.-%) Polycyanurat loo 75 25 |
Dielektrizitätskonstante (1 MHz) 5,5 5,7 3,9 |
Es werden imprägnierte Grundlagen entsprechend den Muster-Nummern in den Tabellen
1 und 2 in acht Schichten laminiert und darauf wird eine Kupferfolie aufgebracht,
und danach erfolgt eine Laminierung zwecks Bildung von kupfer-plattierten Laminaten.
-
Die mechanischen Eigenschaften der so erhaltenen kupferplattierten
Laminate sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3
Behand- Muster-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 |
lungsbe- |
dingung |
Schälfestig- A 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 |
keit |
(kg/cm) S* 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 |
Isolierfestig- D-2/100 3x1013 9x1012 6x1012 3x1012 1x1012 1x1013
7x1012 2x1012 |
keit (#) |
Wasserabsorp- D-48/50 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 |
tion (%) |
Biege- in 48 50 52 55 57 42 44 47 |
festig- Längs- |
keit richtg. |
(kg/mm²) A |
in Quer- |
richtung 44 45 45 46 48 40 41 45 |
Glastempera- A 220 180 160 145 130 190 170 140 |
tur (°C) |
Lötfestigkeit A es wurde nach einer Zeit von mehr als 2 Minuten
keine |
auf einem Lötbad bei Änderung beobachtet |
280°C schwimmend |
*Die Teststücke wurden 20 Sekunden lang auf einem Lötbad, das auf 260°C gehalten
wurde, schwimmen gelassen.
-
Wie aus den Tabellen 1 und 2 zu ersehen ist, können durch Variieren
der Mengen der Komponenten der Harzmassen gemäß der Erfindung beliebige Laminate,
die Dielektrizitätskonstanten von unterschiedlicher Höhe aufweisen, in zweckentsprechender
Weise erhalten werden, und es bleiben auch, wie aus Tabelle 3 zu entnehmen ist,
trotz der Variation der genannten Mengen der Komponenten der Harzmassen alle anderen
Kennzahlen der Laminate neben der Dielektrizitätskonstante annähernd die gleichen,
und die erfindungsgemäßen Laminate behalten im Ganzen gesehen ihre ausgezeichneten
Eigenschaften bei, und zwar anders als jene, zu deren Herstellung das bislang gemeinhin
benutzte Epoxydharz verwendet wurde. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß
dann, wenn nur Epoxydharze allein verwendet werden und die Dichte der Vernetzung
durch Verwendung von Harzen mit kleinen Epoxyd-Aquivalentwerten erhöht wird, die
Dielektrizitätskonstante derselben in der Regel klein ist, und daß abweichend hiervon
dann, wenn Epoxydharze mit großen Epoxyd-Aquivalentwerten verwendet werden, die
Dielektrizitätskonstante derselben groß ist; es ist daher durch Anderung der Dichte
der Vernetzung möglich, die Dielektrizitätskonstante bis zu einem gewissen Grad
zu regulieren.
-
Eine Anderung der Werte des Epoxyd-Aquivalentes in breitem Umfang
macht es jedoch schwer, das Niveau der Kennzahlen, wie der Hitzefestigkeit, der
chemischen Beständigkeit usw., wie sie laminierte Produkte, wie die gedruckten Schaltungsplatten,
aufweisen müssen, befriedigend aufrecht zu erhalten. Demzufolge ist die Einstellung
der Dielektrizitätskonstante durch die alleinige Verwendung von Epoxydharzen tatsächlich
unmöglich.
-
Nach alledem betrifft die vorliegende Erfindung die Auswahl der Harzmasse
mit den ausgezeichneten charakteristischen Eigenschaften, wie sie in Tabelle 3 zusammengestellt
sind, das Laminieren der genannten Masse durch deren Kombination mit einem Grundlagenmaterial,
z.B. einem Glasfasergewebe, bis zur gewünschten Dicke und Formen der kombinierten
Laminate durch Heißverpressen zwecks Bildung einer Verbundplatte, wobei durch die
gezielte Auswahl der Harzmasse in Abstimmung auf die Dielektrizitätskonstante, wie
sie für einen Isolator zwischen jeder Schicht erforderlich ist, und auch durch Auswahl
der Dicke zwischen Jeder Schicht die Schaltungskennzahlen, insbesondere die Impedanz,
äußerst leicht auf die benötigten Werte gebracht werden, und so mit Hilfe der vorliegenden
Erfindung die Produktion von Laminaten für gedruckte Schaltungs-Mehrschichtenplatten
von höherer Wirksamkeit verwirklicht wird. Da überdies die Hitzebeständigkeit, die
durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Harzmassen erworben wird, weit besser
ist als die von Massen, bei denen allein Epoxydharze Anwendung finden, ermöglicht
es die vorliegende Erfindung auch, recht zuverlässige (vertrauenswürdige) gedruckte
Schaltungs-Mehrschichtenplatten zu fabrizieren, die auch unter strengen Anwendungsbedingungen
zuverlässig brauchbar sind.
-
Beispiel D Dieses Beispiel veranschaulicht eine gedruckte Schaltungs-Mehrschichtenplatte,
bei welcher die Isolierschicht nach den in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen
Arbeitsmethoden erhalten worden ist.
-
Die Materialien für den Zusammenbau der gedruckten Schaltungs-Mehrschichtenplatte
werden - wie nachstehend angegeben
- hergestellt: Einseitig kupfer-plattierte
Laminate (I) Glatte D-Glasgewebe von 0,1 mm Dicke, wie sie in Beispiel 2 verwendet
wurden, werden mit der Harzmasse, die im Beispiel 2 als Muster Nr. 7 angeführt ist,
bis zu einem Absorptionsgrad von 35 Gew.-% imprägniert, um Prepregs zu gewinnen,
und die eine Seite der erhaltenen Prepregs wird dann mit einer Kupferfolie von 35u
Dicke belegt, und danach wird der laminierte Verband unter Druck und Wärme preßgeformt,
um ein kupfer-plattiertes Laminat zu erhalten.
-
Laminate, die auf beiden Seiten gedruckte Schaltungen aufweisen (II)
Es wird ein Prepreg durch Imprägnieren eines 0,1 mm dicken glatten E-Glasfasergewebes,
wie es im Beispiel 1 verwendet worden ist, bis zur Aufnahme von 35 Gew.- einer Harzmasse
der in Tabelle 1 unter Muster Nr. 4 angeführten Zusammensetzung hergestellt. 4 Schichten
der so erhaltenen Prepregs werden laminiert, und auf beide Seiten derselben wird
jeweils eine 70/u dicke Kupferfolie aufgebracht, und dann wird die laminierte Grundlage
durch Heißverpressen geformt, um so ein beidseitig kupfer-plattiertes Laminat herzustellen.
Die erhaltene kupfer-plattierte Verbundplatte wird der Ätzbehandlung unterworfen,
und auf einer Seite wird eine Erdstromkreisschicht und auf der anderen Seite eine
Kraftstromkreisschicht angebracht.
-
Als Kleber und Isolator verwendbare Prepregs (III) Es wird ein Prepreg
durch Imprägnieren eines 0,1 mm dicken,
glatten D-Glasfasergewebes,
wie es in Beispiel 2 verwendet worden ist, mit 50 Gew.- der Harzmasse von der im
Beispiel 2 unter Muster Nr. 7 angeführten Zusammensetzung hergestellt.
-
Das so erhaltene Grundlagenmaterial wird in der in Figur 1 dargestellten
Schichtungsanordnung laminiert, und der laminierte Verband wird dann unter einem
Druck von 40 kg/cm2 bei einer Temperatur von 1800C zwei Stunden lang zwecks Bildung
einer Verbundplatte preßgeformt. Die so erhaltenen Platten werden dann Bearbeitungsoperationen,
wie dem Perforieren, der Durchbruch-Plattierung (through-hole plating), dem Atzen
usw., unterworfen, um eine gedruckte 4-Schichten-Schaltungsplatte zu erhalten, die
Durchbrüche und Signalleitungslinien von 150/u Breite aufweist und deren Impedanzwert
90Q beträgt. Die Dicke der Platte beläuft sich insgesamt auf 1 mm.
-
Wird die so erhaltene gedruckte Schaltungs-Mehrschichtenplatte einer
Lötung mit fließendem Lot in 20-maliger Wiederholung unterworfen, so können keinerlei
Mängel, was die Durchbruch-Plattierung anbelangt, beobachtet werden, und es ist
auch keine Veränderung der Kennzahlen der Schaltung festzustellen.