DE2440241A1 - Verfahren zur herstellung von chalkogenid-einlagerungsverbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von chalkogenid-einlagerungsverbindungenInfo
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Description
DR JUR. DWL-CMSAA. H.-J. WOLFF
DR. JUR. HANS CH*. BtIL 20. Aug. 1974
6tl FRANKFURT AM MAIN-HOCHSl
Unsere Nr. 19 4o4 Ec/tk
Exxon Research and Engineering Company Linden, N.J., V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von Chalkogenid-Einlagerungsverbindungen
Die Erfindung betrifft Verfahren'zur Herstellung von
Chalkogenid-Einlagerungsverbindungen (intercalated chalcogenides). Bisher wurden Chalkogenide unter solchen
Bedingungen mit Einlagerungen versehen, daß die Mengen der Reaktionsteilnehmer kontrolliert werden mußten, und
allgemein erforderten die bisherigen Methoden der Herstellung erhöhte Temperaturen und bedeutende Umsetzungszeiten (von einigen Stunden bis zu einigen Monaten). Im
Gegensatz dazu ermöglichen die erfindungsgemäßen Verfahren der Einlagerung eine sehr einfache Kontrolle des Grades
der Einlagerung, indem man den durch das System geleite? ten Strom einstellt, ohne daß eine Kontrolle der Mengen
der Reaktionsteilnehmer erforderlich ist. Weiterhin ermöglichen die erfindungsgemäßen Einlagerungsverfahren eine
Kontrolle und überwachung der thermodynamischen Wirksamkeit
der Einlagerungsverbindung sowie eine sehr schnelle
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Durchführung der Einlagerungsreaktion bei Raumtemperatur, wodurch die Schwierigkeiten der Einlagerung in
solche Chalkogenide, die sonst bei erhöhten Temperaturen zersetzt werden, ausgeschaltet werden. Die erhaltenen
Einlagerungsverbindungen sind bekanntlich brauchbar als Schmiermittel, Röntgenbeugungsgitter-Kristalle, Supraleiter
und thermoelektrische Elemente, vergleiche z.B. DT-AS 2 061 162, Australian Journal of Chemistry, Bd. 11,
S. 471 ff- (1958) und Journal of Chemical Physics, Bd. 58,
S. 697 ff (1973).
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Chalkogenid-Einlagerungsverbindungen
durch Einstellung der Strommenge eines durch ein System mit einer Kathode, einer Anode
und einem Elektrolyten fließenden Stromes. Die Bestandteile dieses Systems sowie die in den beiden Arten von Verfahren
(anschließend als Methode A und B bezeichnet) zur Einlagerung in die Chalkogenide anzuwendenden eingestellten
Strommengen werden anschließend näher erläutert.
I. Methode A
Die Kathode enthält als kathodenwirksames Material die mit den Einlagerungen zu versehenden Chalkogenide. Die
Kathode selbst braucht nicht notwendigerweise nur aus dem kathodenwirksamen Material zu bestehen, sondern kann
eine Struktur oder ein Material, wie z.B. Kohle, Kupfer, Nickel, Zink, Silber usw. sein, auf dem das Chalkogenid
abgelagert oder mit dem es vermischt ist. Vorzugsweise besteht die Kathode ausschließlich aus dem Chalkogenid,
das mit der Einlagerung versehen werden soll.
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Das mit Einlagerungen zu versehende Chalkogenid kann eines der Dichalkogenide (oder niederen Chalkogenide)
sein, die einer Einlagerung zugänglich sind. Es können entweder die reinen Chalkogenide oder Legierungen der
Chalkogenide (sowohl des Kations wie auch des Anions) eingesetzt werden. Diese Chalkogenide sind bekannt und können
durch die allgemeine Formel MZ dargestellt werden, worin M ein Metall der Gruppe IVb, Vb oder VIb des Periodischen
Systems, Technetium, Rhenium, Platin, Gallium, Indium, Germanium, Zinn oder Blei oder eine Legierung dieser Metalle
darstellt; Z Schwefel, Selen oder Tellur oder Legierungen daraus bedeutet; und χ einen Wert von etwa 1 bis
etwa 2,05 hat. Vorzugsweise bedeutet das Metall M Tantal oder Titan und das Chalkogen Z Schwefel oder Selen. Der
Faktor χ hat vorzugsweise einen Wert im Bereich von 1,95 bis 2,02, wobei ein Wert von 2,00 besonders bevorzugt ist.
Besonders bevorzugte Chalkogenide sind solche, die eine Schichtstruktur ähnlich wie Graphit haben (z.B. TaS2).
Die Anode enthält als anodenwirksames Material ein Element oder eine Verbindung, die einen Elektronenleiter darstellt,
die jedoch keine Ionen, die anschließend in das Chalkogenid eingelagert werden könnten, in den Elektrolyten freisetzt.
Beispiele für derartige anodenwirksame Materialien sind die Edelmetalle, die Metalle der Gruppen IVb, Vb, VIb,
VIIb und VIII des Periodischen Systems und Verbindungen dieser Metalle. Beispiele für derartige Verbindungen sind
die Nitride, Boride, Karbide usw.
Wie die Kathode kann auch die Anode vollständig aus dem Element oder aus der Verbindung hergestellt werden, die
als anodenwirksames Material verwendet wird.(was bevorzugt wird), oder sie kann aus einer Unterlage (hergestellt aus
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elektronenleitfähigem Material, wie z.B. Kupfer, Nickel,
Platin usw.) bestehen, auf der das anodenwirksarae Material abgelagert ist. Weiterhin kann das anodenwirksame
Material aus Legierungen oder Gemischen eines der vorstehenden Materialien anstelle eines einzigen Materials bestehen.
Der in Methode A brauchbare Elektrolyt kann zweckmäßigerweise durch die allgemeine Formel LX dargestellt werden,
worin L ein Element der Gruppen Ia, Ib, Ha oder Hb des Periodischen Systems, Ammonium (oder substituiertes
Ammonium, wie z.B. Pyridinium), Aluminium, Gallium, Indium oder Thallium als kationischen Teil und X Halogenide,
Sulfate, Nitrate, ß-Aluminiumoxide (ß-aluminas), Phosphofluoride,
Thiocyanate, Perchlorate oder Rubidiumhalogenide als anionischen Teil oder anionische Teile bedeutet.
Besonders brauchbare Elektrolytmaterialien sind LiClOj.,
LiPPg, Natrium-ß-aluminiumoxid (sodium beta-alumina),
Ammoniumjodid, Silbernitrat, Kupfersulfat, HCl, KCNS,
KCl und MgCIg. Der Elektrolyt kann in reinem Zustand (in
Form eines Feststoffs oder einer Flüssigkeit) vorliegen, oder er kann zweckmäßigerweise gelöst in einem geeigneten
Lösungsmittel, wie z.B. Wasser, Alkoholen, Ketonen, Estern, Xthern, organischen Carbonaten, organischen Lactonen,"
Amiden, Sulfoxiden, Nitrokohlenwasserstoffen oder Gemischen derartiger Lösungsmittel vorliegen. Wenn ein
Lösungsmittel verwendet wird, kann das Elektrolytsalz in einem Konzentrationsbereich vorhanden sein, der durch die
elektrolytische Leitfähigkeit und chemische Reaktionsfähigkeit bestimmt wird.
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Nachdem das vorstehende System eingerichtet wurde, erfolgt die Einlagerung, wenn man an das System einen
Strom mit einer solchen Spannung anlegt, daß der Elektrolyt elektrochemisch zersetzt wird und dabei die in das
Chalkogenid einzulagernden Ionen freisetzt. Vorzugsweise wird der Strom derart angewendet, daß das Potential
der Kathode mindestens 1 Millivolt positiver als das für die elektrochemische Zersetzung des Elektrolyten in Gegenwart
eines inerten Kathodenmaterials erforderliche Potential ist; dadurch wird die Bildung eines elektrolytisch
abgeschiedenen Überzuges auf der Oberfläche des Chalkogenide verhindert.
Zur Bestimmung der bevorzugten Stromstärke ist nur erforderlich, anstelle der das Chalkogenid enthaltenden Kathode
eine Bezugskathode in dem System einzusetzen, die als kathodenwirksames Material ein elektronenlextfähiges
Material (wie Platin) enthält, das nicht elektrochemisch mit dem Elektrolyten oder den Zersetzungsprodukten des Elektrolyten
reagiert, und anschließend das Potential zu bestimmen, das für die elektrochemische Zersetzung des Elektro*
Iyten unter Anwendung der Anode und der Bezugskathode erforderlich
ist. Nachdem die. Bestimmung dieses Potentials
durchgeführt wurde, wird die Bezugskäthode aus dem System entfernt und durch die das einzulagernde Chalkogenid als
kathodenwirksames Material enthaltende Kathode ersetzt, und ein solcher Strom angelegt, daß das Potential der Kathode
mindestens 1 Millivolt positiver als das unter Anwendung der Bezugskathode bestimmte Potential gehalten wird.
Die bevorzugte Stromstärke kann wahlweise auch dadurch bestimmt werden, daß man eine dritte Elektrode, eine Bezugselektrode,
einsetzt, die zur Überwachung des Käthoden-
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potentials verwendet wird. Durch die Verwendung eines
Potentiostaten kann der Strom automatisch so eingestellt
werden, daß ein vorher bestimmtes Kathodenpotential aufrechterhalten wird. Wenn die Bezugselektrode das reine,
einzulagernde Material enthält, wird das Kathodenpotential bei einem positiven Wert von mindestens 1 Millivolt gehalten.
Das in Methode A auf das System anzuwendende Potential hängt von der ausgewählten einzulagernden Spezies sowie
von dem ausgewählten Chalkogenid ab, in das eingelagert werden soll. Als allgemeine Regel sollte das Potential
auf einer Höhe gehalten werden, die mindestens ausreicht, um eine genügende Antriebskraft für die elektrolytische
Zersetzung des Elektrolyten bereitzustellen, um dadurch die Quelle der einzulagernden Ionen zu schaffen. Andererseits
sollte das Potential vorzugsweise nicht so hoch sein, daß Ionen aus dem Elektrolyten auf der Oberfläche
des kathodenwirksamen Materials abgelagert und nicht in das kathodenwirksame Material eingelagert werden (im Fall
von Materialien, deren Ionen z.B. Wasserstoff, Ammonium usw. sind, bedeutet der Ausdruck "abgelagert", daß die
Gase an der Oberfläche des Chalkogenide aufsteigen und nicht die Ionen in das Chalkogenid eingelagert werden).
Daß eine Einlagerung in das Chalkogenid in befriedigendem Ausmaß und nicht eine Ablagerung auf der Oberfläche des *
Chalkogenide erfolgte, kann leicht durch Verwendung einer Bezugselektrode als dritter Elektrode und eines Coulombmeters
zwecks Überwachung des gesamten durchgeleiteten Stromes und damit der Anzahl der geladenen Teilchen, die
entladen wurden, durch Röntgenanalyse des Chalkogenids und durch visuelle Beobachtung bestimmt werden.
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In einem typischen System, in dem ein Chalkogenide wie
z.B. Tantaldisulfid in einer Menge von 10 mg, für die Kathode und ein Kobaltdraht in einer Menge von 100 mg
für die Anode in einem Elektrolyten aus NKLJ in Aceton
verwendet werden, kann eine im wesentlichen vollständige Einlagerung der Ammoniumionen in das Chalkogenid im Verlauf
von etwa 3 Stunden unter Anwendung einer Spannung von etwa 2 Volt erfolgen. Eine geeignete Spannung kann
von 1 Volt bis 2 Volt schwanken, und der resultierende Strom beträgt 1 bis 2 mA pro 10 mg Tantaldisulfid.
II. Methode B
Die in Methode B anzuwendende Kathode enthält als Kathodenwirksames
Material eines der als geeignet für das kathodenwirksame Material in Methode A beschriebenen Materialien.
In Methode B wird die Anode (und nicht der Elektrolyt wie in Methode A) als Quelle für die in das Chalkogenid einzulagernden
Ionen verwendet. Daher sollte die Anode als anodenwirksames Material ein elektronenleitfähiges Material
enthalten, das elektrochemisch Ionen freisetzt, die in das Chalkogenid eingelagert werden sollen. Daher können
geeignete anodenwirksame Materialien z.B. Metalle der Gruppen Ia, Ib, Ha, Hb und IHa des Periodischen Systems
sowie Gemische der vorstehenden Metalle miteinander oder mit anderen Substanzen sein, aus denen die vorstehenden Metalle
elektrochemisch freigesetzt werden. Zu weiteren geeigneten anodenwirksamen Materialien gehören Materialien,
die in der Lage sind, Wasserstoff oder Ammoniumionen freizusetzen, wie z.B. LaNij-H oder Hg(NHi1) . Vorzugsweise ist
das anodenwirksame Material ein Metall der Gruppe Ia, wie z.B. Lithium, Natrium oder Kalium. Auch in diesem Fall kann
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die Anode vollständig aus dem anodenwirksamen Material bestehen (was bevorzugt wird),oder das anodenwirksame
Material kann auf einem Träger abgelagert sein, der seinerseits aus Materialien, wie z.B. Kupfer, Platin usw. besteht,
die vorzugsweise elektronenleitfähig sind, die jedoch keine Quelle für die einzulagernden Ionen darstellen. Weiterhin
kann das anodenwirksame Material auch aus Legierungen, Verbindungen oder Lösungen der vorstehenden Materialien
bestehen, vorausgesetzt, daß die Legierungen, Verbindungen oder Lösungen die Voraussetzung erfüllen, daß sie elektronenleitfähig
und fähig sind, elektrochemisch Ionen freizusetzen, die in das Chalkogenid eingelagert werden.
Der in Methode B eingesetzte Elektrolyt enthält (oder kann enthalten) eine Verbindung der gleichen Art wie die der
in das Chalkogenid einzulagernden Ionen (d.h. der kationische Teil der Elektrolytverbindung muß identisch mit dem
als anodenwirksames Material verwendeten Element sein). Daher kann der Elektrolyt zweckmäßig durch die Formel LX
dargestellt werden, worin L ein Element der Gruppen Ia9
Ib, Ha oder Hb des Periodischen Systems, Ammonium, Aluminium, Gallium, Indium oder Thallium als kationischen
Teil und X ein Halogenid, Sulfat, Nitrat, ß-Aluminiumoxid, Phosphofluorid, Thiocyanat, Perchlorat oder Rubidiumhalogenid
als anionischen Teil oder anionische Teile darstellen. Wie im Fall der Methode A kann der Elektrolyt in Form
einer festen, geschmolzenen oder flüssigen reinen Verbindung vorhanden sein, oder er kann in Form einer Lösung
in einem geeigneten Lösungsmittel vorliegen. Für die Zwecke der Methode B ist unter dem Ausdruck "geeignetes Lösungsmittel"
ein solches Lösungsmittel zu verstehen, das keine chemische Reaktion mit dem ausgewählten anodenwirksamen
Material eingeht. So können zwar für Methode B die glei-
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chen Elektrolytlösungsmittel eingesetzt werden, die als möglicherweise brauchbar zur Durchführung der Methode A
angegeben wurden, dabei sind jedoch bestimmte Kombinationen eines ausgewählten anodenwirksamen Materials und eines
Elektrolytlösungsmittels nicht möglich. Beispielsweise kann reines Lithium nicht als anodenwirksames Material in
Gegenwart eines Elektrolytlösungsmittels verwendet werden, das aus Wasser oder einem Alkohol besteht, oder das
Wasser oder einen Alkohol enthält.
In Methode B muß nicht notwendigerweise ein Strom von außen an das System angelegt werden, da das System selbst
eine Stromquelle darstellt. Vielmehr sollte die Strommenge, die von dem System erzeugt wird, vorzugsweise so eingestellt
werden, daß die von der Anode freigesetzten Ionen in das Chalkogenid eingelagert und nicht auf der Oberfläche des
Chalkogenide abgelagert werden. Die Einstellung des in diesem System entwickelten Stromes kann leicht dadurch erfolgen,
daß man einen Widerstand in den Stromkreis einbaut (variable Widerstände sind auch sehr brauchbar), oder daß
man ein entgegengesetztes Potential schafft (z.B. unter Verwendung eines Potentiostaten), um die Einlagerung sicherzustellen.
Wie in Methode A sollte auch hier die Spannung quer durch das System so groß sein, daß eine ausreichende
Antriebskraft für die Freisetzung der Ionen aus dem anodenwirksamen Material zur Einlagerung in das Chalkogenid entsteht,
sie sollte jedoch vorzugsweise nicht so groß sein, daß die Ionen in bedeutendem Umfang auf der Oberfläche
des Chalkogenids abgelagert werden. In Methode B hängt die einzelne Stromstärke in dem System ab von dem ausgewählten
anodenwirksamen Material, das die einzulagernden Ionen bildet, sowie von dem Chalkogenid, in das diese Ionen eingelagert
werden. Ein zufriedenstellendes Ausmaß der Einlage-
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rung in das Chalkogenid unter Verwendung von Methode B
kann nach dem gleichen Verfahren bestimmt werden, das vorstehend für Methode A beschrieben wurde.
In einem typischen System zur Durchführung von Methode B, in dem ein Chalkogenid, wie z.B. TaSp in einer Menge von
20 mg für die Kathode und Kupferdraht in einer Menge von 50 mg für die Anode in einem Elektrolyten, der aus Kupfersulfat in Wasser besteht, verwendet werden, kann eine
im wesentlichen vollständige Einlagerung der Kupferionen in das Chalkogenid im Verlauf von etwa 3 Stunden erfolgen,
wobei die anfängliche Stromstärke etwa 1 mA beträgt. Eine geeignete Stromstärke variiert von 1 mA bis 0,1 mA pro
20 mg pro Kristall, wenn die Kathode ein Potential von ♦50 mV, bezogen auf eine Bezugselektrode aus Kupferdraht,
aufweist.
Soweit vorstehend Gruppen des Periodischen Systems erwähnt wurden, bezieht sich dieser Ausdruck auf Gruppen des
Periodischen Systems der Elemente, wie es beispielsweise auf dem Innendeckblatt des The.Merck Index, 7. Auflage,
dargestellt ist. Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Chalkogenid-Einlagerungsverbindungen nach den Methoden A und B.
Ein Einkristall aus Tantaldisulfid wurde mit Indium an einen Kupferdraht gelötet. Der Kristall wog etwa 10 mg.
Dies war die Kathode. Ein Kobaltdraht mit einem Durchmesser von 0,051 cm diente als Anode. Eine gesättigte Lösung
Von Ammoniumjodid in Aceton diente als Elektrolyt. Der
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Elektrolyt befand sich in einem Becher, und die Anode und die Kathode waren in die Lösung eingetaucht. Dann wurde
an die Zelle eine langsam ansteigende Spannung angelegt, und oberhalb 0,8 V begann ein Strom zu fließen. Das
Potential wurde dann etwa 5 Stunden gleichmäßig bei 2 V gehalten, und während dieser Zeit änderte sich die Farbe
des Kathodenkristalls von einem dunklen Blau in Schwarz, was anzeigte, daß eine Einlagerung erfolgte. Die Farbe
der Elektrolytlösung änderte sich gleichzeitig von farblos in ein sehr tiefes Rot aufgrund der Bildung von Jod an
der Anode. Während dieser Zeit floß ein Strom von 1 bis 2 mA. Die Röntgenanalyse zeigte an, daß eine Einlagerung
stattgefunden hatte.
Ein Golddraht als Anode und ein Golddraht als Kathode mit Durchmessern von 0,127 cm wurden in eine 0,1 η wäßrige
Salzsäurelösung getaucht. Der durch die Zelle fließende Strom wurde als Funktion der angewendeten Spannung gemessen;
daraus wurde ein Wert des Zersetzungspotentials des Elektrolyten bestimmt. Dann wurde die Golddraht-Kathode ersetzt
durch einen Tantaldisulfid-Kristall, der wie in
Beispiel 1 beschrieben befestigt war. Der Abfall des Zersetzungspotentials, von dem durch Verwendung einer dritten
Elektrode als Bezugselektrode nachgewiesen wurde, daß er vollständig auf eine Verminderung des Kathodenpotentials
zurückzuführen war, zeigte an, daß eine Einlagerung von Wasserstoff stattfand. Unterhalb von 1,5 V, dem Zersetzungspotential des Elektrolyten, wurde keine Gasbildung an der
Sulfid-Kathode beobachtet. Das System wurde dann unter einem angewendeten Potential von 1,26 V belassen, und die
Stromstärke fiel auf Null (ursprünglich etwa 1 mA). Die
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Röntgenanalyse zeigte, daß eine Einlagerung stattgefunden
hatte.
Eine Silberdraht-Anode und ein Einkristall von Tantaldisulfid
mit einem Gewicht von 2,3 mg, der wie in den vorstehenden Beispielen befestigt worden war, wurden in eine
ziemlich gesättigte Lösung von Silbernitrat in Wasser eingetaucht. Die Leerlaufspannung, d.h. ohne
Stromfluß, in dieser Zelle betrug -0,14 V, da TaSp positiver als Silber ist. Bei Veränderung dieser Spannung auf -0,10 V
unter Anwendung eines äußeren Potentials floß ein Strom von 0,37 mA. Dieser Strom nahm mit der Zeit ab, was anzeigte,
daß ein durch Diffusion kontrolliertes Verfahren, nämlich die Diffusion von Silber in das Tantalsulfid-Gerüst,
ablief. Die Zelle wurde dann kurzgeschlossen, um die Einlagerung zu beschleunigen. Hierdurch erfolgte einige Ablagerung
von metallischem Silber auf dem Kristall, was anschließend elektrolytisch durch Anwendung eines umgekehrten
Potentials entfernt wurde. Nach einer Stunde wurde der Kristall entfernt, gewogen und einer Röntgenanalyse unterworfen.
Die Gewichtsveränderung zeigte eine Zusammensetzung gemäß der Formel AgQ 5TaS2 an.
Eine Kupferdraht-Anode und ein Einkristall von Tantaldisulfid
mit einem Gewicht von 20 mg wurden in eine gesättigte Lösung von Kupfersulfat in Wasser eingetaucht. Eine
Bezugselektrode au3 Kupfer wurde ebenfalls in diese Lösung getaucht. Die anfängliche Leerlaufspannung
in dieser Zelle betrug -0,2 V, da TaS2 im Verhältnis zur
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Kupferanode positiv ist. Es wurde ein äußeres Potential angewendet, um die TaSp-Kathode bei 50 mV positiv im Verhältnis
zur Bezugselektrode zu halten. Es floß dann ein Strom durch das System, der anfänglich 1 mA betrug und
nach 3 Stunden auf 0,1 mA abgenommen hatte. Eine Messung der Strommenge mit Hilfe eines Coulombmeters zeigte eine
Zusammensetzung gemäß der Formel CuQ 2oTaS2 an*
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Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Chalkogenid-Einlagerungsverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man (a) auf ein System mit einer Kathode, die als kathodenwirksames Material das Chalkogenid enthält,
in das eingelagert werden soll; einer Anode, die als anodenwirksames Material ein elektronenleitfähiges
Material enthält, welches nicht die einzulagernden Ionen erzeugt; und einem Elektrolyten, der ein ionenleitfähiges
Material enthält, das an der Kathode elektrochemisch Ionen der Art freisetzt, die in das Chalkogenid
einzulagern sind, einen Strom mit einer solchen Spannung anwendet, daß der Elektrolyt elektrochemisch zersetzt
wird und dabei Ionen freisetzt, die in das Chalkogenid eingelagert werden, oder (b) in einem System mit einer
Kathode, die als kathodenwirksames Material das Chalkogenid enthält, in das eingelagert werden soll, einer
Anode, die als anodenwirksames Material ein elektronenleitfähiges Material enthält, das elektrochemisch Ionen
freisetzt, die in das Chalkogenid einzulagern sind; und einem Elektrolyten, der eine Verbindung der gleichen
Art wie die der in das Chalkogenid einzulagernden Ionen enthält, die Spannung derart einstellt, daß aus dem
anodenwirksamen Material Ionen freigesetzt werden, die in das Chalkogenid eingelagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Chalkogenid der Formel MZ verwendet wird, worin
M ein Metall der Gruppen IVb, Vb oder VIb des Periodischen Systems, Technetium, Rhenium, Platin, Gallium, Indium,
Germanium, Zinn oder Blei oder Legierungen daraus bedeutet, Z Schwefel, Selen oder Tellur oder Legierungen daraus
darstellt und χ einen Wert zwischen etwa 1 und etwa 2,05 bedeutet.
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3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Chalkogenid der Formel MZ mit einer Schicht-Struktur
verwendet wird, worin M Titan, Zirconium, Hafnium, Niob, Tantal oder Legierungen daraus bedeutet,
Z Schwefel oder Selen darstellt und χ einen Wert zwischen 1,95 und 2,02 aufweist.
k. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet,
daß als Chalkogenid TaS„ verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch la, dadurch gekennzeichnet, daß als anodenwirksames Material Edelmetalle, Metalle.:?
der Gruppen IVb, Vb, VIb, VIIb oder VIII des Periodischen Systems oder Verbindungen der vorstehenden Metalle verwendet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Elektrolyt der Formel LX verwendet wird, worin L Elemente der Gruppen Ia, Ib, Ha oder Hb des Periodischen
Systems, Ammonium, Aluminium, Gallium, Indium oder Thallium als kätionischen Teil bedeutet und X Halogenide,
Sulfate, Nitrate, ß-Aluminiumoxide, Phosphofluoride, Thiocyanate, Perchlorate oder Rubidiumhalogenide als anionischen
Teil oder als anionische Teile darstellt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt in Form einer Lösung in Wasser, Alkoholen, Ketonen, Estern, Äthern, organischen Carbonaten,
organischen Lactonen, Amiden, Sulfoxiden, Nitr©kohlenwasserstoffen
oder Gemischen derartiger Lösungsmittel als Lösungsmittel verwendet wird.
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8. Verfahren nach Anspruch la, dadurch gekennzeichnet,
daß als Elektrolyt eine Lösung von Salzsäure verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch la, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt eine Lösung eines Ammoniumsalzes verwendet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch la, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom derart angewendet wird, daß die Kathode ein
Potential aufweist, das mindestens 1 Millivolt positiver als dasjenige ist, das für die elektrochemische Zersetzung
des Elektrolyten unter Anwendung eines Systems erforderlich ist, in dem sowohl die Kathode als auch die Anode als
kathodenwirksames Material bzw. anodenwirksames Material ein elektronenleitfähiges Material enthalten, welches
nicht chemisch mit dem Elektrolyten reagiert.
11. Verfahren nach Anspruch Ib, dadurch gekennzeichnet,
daß als anodenwirksames Material Metalle der Gruppen Ia, Ib, Ha, Hb oder IHa des Periodischen Systems, Gemische
der vorstehenden Metalle miteinander oder mit anderen Substanzen, Materialien, die Wasserstoff enthalten,
oder Materialien, die Ammonium enthalten, verwendet werden, so daß die vorstehenden Metalle, der Wasserstoff oder das
Ammoniumion elektrochemisch daraus freigesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als anodenwirksames Material Lithium, Natrium,
Kalium, Kupfer oder Silber verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch Ib, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strommenge derart kontrolliert wird, daß die Kathode ein Potential aufweist, das mindestens 1 Milli-
509811/0748
volt positiver als das der Anode ist.
Für: Exxon Research and Engineering Company
(Dr.H.J.Wolff) Rechtsanwalt
509811/0748
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US39600173A | 1973-09-10 | 1973-09-10 |
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DE (1) | DE2440241C2 (de) |
FR (1) | FR2243273B1 (de) |
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-
1974
- 1974-07-11 CA CA204,611A patent/CA1036097A/en not_active Expired
- 1974-07-16 GB GB3143374A patent/GB1468244A/en not_active Expired
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- 1974-09-05 FR FR7430236A patent/FR2243273B1/fr not_active Expired
- 1974-09-09 BE BE148318A patent/BE819673A/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-09-10 JP JP10353974A patent/JPS5760428B2/ja not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Ch-Z.: Helvetica Chimica Acta, Bd. 43, 1960, S. 1947 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1468244A (en) | 1977-03-23 |
BE819673A (fr) | 1975-03-10 |
FR2243273B1 (de) | 1978-12-08 |
CA1036097A (en) | 1978-08-08 |
FR2243273A1 (de) | 1975-04-04 |
JPS5760428B2 (de) | 1982-12-20 |
JPS5054593A (de) | 1975-05-14 |
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