DE4005310A1 - Elektrochemische zelle - Google Patents
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Description
Gemäß der Erfindung wird eine elektrochemische Zelle
bereitgestellt, die in ihrem beladenen Zustand
eine Anode aufweist, die als aktive Anodensubstanz ein
Metallhalogenid T(1) m+X- m aufweist, worin T(1) ein Metall
aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite
Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium,
Zinn und Blei ist, m+ die Wertigkeit des Metalls T(1)
bedeutet und X ein Halogen ist;
eine Kathode, die als aktive Kathodensubstanz ein Metallhalogenid T(2) n+X- n aufweist, worin T(2) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, n+ die Wertigkeit des Metall T(2) bedeutet und X ein Halogen ist; und
einen flüssigen Elektrolyten E, der Halogenionen X - enthält, wenn die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen T(1) m+X- m bzw. T(2) n+X- n sind sowie wenigstens ein verträgliches Kation, wobei die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen im Elektrolyten bei der Betriebstemperatur der Zelle bei allen Zuständen von Ladung und Entladung praktisch unlöslich sind.
eine Kathode, die als aktive Kathodensubstanz ein Metallhalogenid T(2) n+X- n aufweist, worin T(2) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, n+ die Wertigkeit des Metall T(2) bedeutet und X ein Halogen ist; und
einen flüssigen Elektrolyten E, der Halogenionen X - enthält, wenn die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen T(1) m+X- m bzw. T(2) n+X- n sind sowie wenigstens ein verträgliches Kation, wobei die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen im Elektrolyten bei der Betriebstemperatur der Zelle bei allen Zuständen von Ladung und Entladung praktisch unlöslich sind.
Die beim Entladen der Zelle auftretenden Reaktionen sind wie
folgt:
Somit wird während der Entladung die Anode T(1) m+X- m
oxidiert, wobei T(1) m+X- m halogeniert wird und die
Wertigkeit von T(1) von m+ auf (m+a)+ steigt. In
entsprechender Weise wird während der Entladung die Kathode
T(2) n+X- n reduziert, wobei T(2) n+X- n enthalogeniert wird
und die Wertigkeit von T(2) von n+ auf (n-a)+ fällt.
Während das X der Anode und der Kathode voneinander
verschieden sein kann, wird in betracht gezogen, daß sie
gewöhnlich gleich sind. Die elektrochemische Reaktion der
Zelle ist somit gekennzeichnet durch die Halogenierung des
Übergangsmetalls der einen Elektrode und die
Enthalogenierung des Übergangsmetalls der zweiten Elektrode.
Es wird angenommen, daß die Halogenierung oder
Enthalogenierung der Elektroden durch Zugabe einer festen
Phase AX in Gegenwart des Elektrolyten E verbessert werden
kann, wobei A ein verträgliches Kation ist, im typischen
Fall ein Alkalimetall. Die feste Phase AX wird dann in enger
Nachbarschaft zu den Elektroden angeordnet. Es wird
angenommen, daß die Leitfähigkeit des Elektrolyten E
entweder der Diffusion von Kationen des Elektrolyten oder
der Diffusion von Anionen zuzuschreiben ist oder der
Diffusion sowohl von Kationen als auch Anionen, je nach der
Überführungszahl der Kationen und Anionen im Elektrolyten.
Die Richtung der Diffusion der Kationen ist notwendigerweise
entgegengesetzt zu der der Anionen.
Im Prinzip kann der Elektrolyt jeder geeignete organische
oder anorganische Elektrolyt sein, der bei Raumtemperatur
oder erhöhten Temperaturen betriebsfähig ist, vorausgesetzt,
daß er die oben gesetzten Anforderungen erfüllt, nämlich daß
er Halogenionen X - enthält, daß die aktiven Anoden- und
Kathodensubstanzen darin bei der Betriebstemperatur der
Zelle bei allen Zuständen der Ladung und Entladung praktisch
unlöslich sind und daß der Elektrolyt dazu befähigt ist,
entweder Kationen oder Anionen oder sowohl Kationen als auch
Anionen von der einen Elektrode zu anderen zu überführen.
Zum Beispiel kann er ein geschmolzenes Alkalihalogenidsalz
sein, das gegebenenfalls mit Aluminium- oder Zinkhalogenid
dotiert ist, um seinen Schmelzpunkt zu erniedrigen, worin
das Halogenid das gleiche ist wie X. Somit kann der
Elektrolyt ein Salz der Form M¹M²X d sein, worin M¹
ein Alkalimetall, d. h. Na, Li oder K ist, M² Al oder Zn
ist und d=b+c bedeutet, worin b die Wertigkeit von M¹
und c die Wertigkeit von M² ist. Der Elektrolyt kann
beispielsweise in Form eines
Alkalihalogenid-Aluminiumhalogenidgemisches oder
Doppelsalzes vorliegen, wie NaAlCl₄, worin das Verhältnis
oder der Mengenanteil von Alkaliionen und Aluminiumionen
etwa 1 ist, um praktisch Unlöslichkeit der aktiven Anoden-
und Kathodensubstanzen darin zu erzielen. Dieser
Mengenanteil kann variieren, sollte jedoch vorzugsweise
nicht weniger als 1 sein, um praktisch Unlöslichkeit oder
minimale Löslichkeit zu erreichen.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung können T(1) und T(2)
verschiedene Metalle sein. Wenn T(1) Fe und T(2) Ni ist, ist
die Gesamtzellenentladereaktion:
Fe + Ni2+X-₂ → Fe2+X-₂ + Ni.
Wenn z. B. X Chlor ist, E die Bedeutung von NaAlCl₄ hat und
AX NaCl ist, wird die Gesamtzellenentladereaktion:
In beladenem Zustand besteht somit diese Zelle aus einer
Eisenanode und einer Nickeldichloridkathode, die beide
praktisch unlöslich im geschmolzenen Salzelektrolyten
NaAlCl₄ sind, der einen Schmelzpunkt von 152°C hat. Die
Spannung dieser Zelle in stromlosem (offenem) Zustand ist
240 mV und ihre typische Betriebstemperatur ist 250°C.
Während der Entladung wird das Eisen an der Anode unter
Bildung von FeCl₂ oxidiert, während das Nickeldichlorid
unter Bildung von metallischem Nickel an der Kathode
reduziert wird.
Der NaAlCl₄-Elektrolyt sollte zu allen Zeiten basisch
gehalten werden, indem man sich versichert, daß
überschüssiges NaCl vorliegt, so daß das
NaCl : AlCl₃-Verhältnis immer größer als 1 : 1 ist. Die
Löslichkeit von NiCl₂ und FeCl₂ in einer solchen
Schmelze ist sehr gering, während ihre Löslichkeit in einer
säurereichen Schmelze stark erhöht wird, d. h. in einer
Schmelze, in welcher das NaCl : AlCl₃-Verhältnis kleiner ist
als 1 : 1.
Es wird angenommen, daß das Vorliegen des überschüssigen
Salzes im Zellsystem wichtig ist, nicht nur, um die
Basizität der Schmelze zu gewährleisten, sondern auch, um
die rasche Halogenierung und Dehalogenierung zu
unterstützen, die an der Anode und Kathode während der
Ladung und Entladung erfolgt. Es wird angenommen, daß dies
durch den folgenden möglichen Mechanismus erfolgen kann, in
welchem ein leichter Austausch zwischen den Chloridionen der
festen NaCl-Phase und der flüssigen NaAlCl₄-Phase unter
den dynamischen Bedingungen des Zellbetriebes erfolgen kann,
nämlich
NaCl′ + NaAlCl₄′′ → NaCl′′ + NaAlCl₃′′Cl′.
Bei einem solchen Mechanismus ist es somit möglich, daß die
Chlorierung des Übergangsmetalles über die Cl--Ionen der
NaCl-Teilchen erfolgen kann und nicht notwendigerweise nur
über die Cl--Ionen der Phase des geschmolzenen
Salzelektrolyten NaAlCl₄, z. B.:
Anodenreaktion: Fe + 2 NaCl′ + NaAlCl₄′′ → FeCl₂′ + NaAlCl₄′′ + 2 Na⁺ + 2e
Kathodenreaktion: NiCl₂′′′ + NaAlCl₄′′ + 2 Na⁺ + 2e → Ni + 2 NaCl′′′ + NaAlCl₄′′
Insgesamt: Fe + 2 NaCl′ + 2 NaAlCl₄′′ 2 NiCl₂′′′ → FeCl₂′ + 2 NaAlCl₄′′ + 2 NaCl′′′ + Ni.
Kathodenreaktion: NiCl₂′′′ + NaAlCl₄′′ + 2 Na⁺ + 2e → Ni + 2 NaCl′′′ + NaAlCl₄′′
Insgesamt: Fe + 2 NaCl′ + 2 NaAlCl₄′′ 2 NiCl₂′′′ → FeCl₂′ + 2 NaAlCl₄′′ + 2 NaCl′′′ + Ni.
Somit erfolgt bei dieser Reaktion der Ladungsübergang durch
die Bewegung von Na⁺-Ionen von der Anode zur Kathode
während der Entladung, selbst wenn die Na⁺-Ionen nicht
notwendigerweise an der elektrochemischen Oxidation oder
Reduktion teilnehmen, die an den beiden Elektroden erfolgt.
In diesem Falle ist die Überführungszahl der Na⁺-Kationen
1 und die Überführungszahl der Anionen ist 0.
In der Praxis wird bei diesem besonderen Beispiel jedoch
angenommen, daß der Strom sowohl von Kationen als auch von
Anionen, jedoch überwiegend von den Kationen befördert wird.
Die Zelle kann einen geeigneten Separator enthalten, welcher
die Anode von der Kathode trennt, so daß die Anode in einem
Anodenabteil und die Kathode in einem Kathodenabteil liegt.
Der Separator kann ein Festleiter sein, z. B.
Natriumbetaaluminiumoxid, in welchem Falle die Überführung
der elektrischen Ladung zwischen dem Anoden- und
Kathodenabteil nur durch Na⁺-Ionen bewirkt wird.
Es wird weiter angenommen, daß beim Zyklisieren der Zelle
zwischen ihrem geladenen und entladenen Zustand die Cl′-,
Cl′′- und Cl′′′-Ionen der anfänglichen Elektroden- und
Elektrolytbestandteile statistisch unter diesen Komponenten
gemischt werden.
Wenn T(1) Ti und T(2) Mn ist, ist die gesamte
Zellentladungsreaktion:
Ti + Mn2+X-₂ → Ti2+X-₂ + Mn.
Wenn T(1) Mn und T(2) Ni ist, ist die gesamte
Zellentladungsreaktion:
Mn = Ni2+X-₂ → Mn2+X-₂ + Ni.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung können T(1)
und T(2) das gleiche Metall sein, das somit eine Anzahl von
Oxidationszuständen hat, z. B. Cr, V oder Pb. Wenn z. B. T(1)
und T(2) Cr sind, kann die Zellentladereaktion wie folgt
sein:
Anode: Cr⁰ + 3 X- → Cr3+X₃
Kathode: Cr6+X₆ - 3 X- → Cr3+X₃
Insgesamt: Cr⁰(Anode) + Cr6+X₆(Kathode) → Cr3+X₃(Anode) + Cr3+X₃(Kathode).
Kathode: Cr6+X₆ - 3 X- → Cr3+X₃
Insgesamt: Cr⁰(Anode) + Cr6+X₆(Kathode) → Cr3+X₃(Anode) + Cr3+X₃(Kathode).
Wenn T(1) und T(2) V sind, kann die
Gesamtzellentladungsreaktion wie folgt sein:
V(Anode) + 2 VX₃(Kathode) → VX₂(Anode) + 2 VX₂(Kathode).
Es kann erwünscht sein, in den Elektrolyten einen kleineren
Mengenanteil eines Zusatzes einzubringen, der zur
Unterdrückung der Löslichkeit der aktiven Anoden- und
Kathodensubstanzen darin befähigt ist. Ein solcher Zusatz
kann F-, Br- oder S= sein. Das Dotierungsmittel kann
z. B. NaF sein. Das NaF kann Teil der AX-Festphase, wie oben
beschrieben, bilden. Der Mengenanteil an NaF wird jedoch
ausreichend niedrig sein, damit der Elektrolyt seinen
wesentlichen Charakter als ein
Natriumaluminiumchloridelektrolyt beibehält.
Die Erfindung wird nun beispielsweise unter Bezugnahme auf
die beigefügten schematischen Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen bedeuten:
Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt einer
elektrochemischen Zelle gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 2 zeigt schematisch eine Laborapparatur, mit der eine
elektrochemische Zelle gemäß der Erfindung simuliert wird
und mit der eine Anzahl von Zellkonfigurationen geprüft
wurden; und die
Fig. 3, 4 und 5 zeigen Lade/Entladungskurven für
verschiedene Zellkonfigurationen in der Laborvorrichtung von
Fig. 2.
In Fig. 1 der Zeichnung bedeutet die Bezugszahl 10 ganz
allgemein eine elektrochemische Zelle gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung.
Die Zelle 10 umfaßt ein Gehäuse 12. In das Gehäuse ragt eine
Fe-Elektrode oder -Anode 14. Das untere Ende der Elektrode
14 ist von einem porösen Behälter 16, z. B. aus Graphit
umgeben, der derart ist, daß festes NaCl, das darin
enthalten ist, nicht entweichen kann.
In das Gehäuse ragt auch eine Ni-Elektrode oder -Kathode 18,
deren unteres Ende ebenfalls von einem porösen Behälter 20
umgeben ist, der ähnlich dem Behälter 16 ist.
In den Behälter 16 wird anfänglich ein Gemisch von
Fe-Teilchen, NaCl-Teilchen und NaAlCl₄ gefüllt, während in
den Behälter 20 ein Gemisch von NiCl₂-Teilchen,
NaCl-Teilchen und NaAlCl₄ gefüllt wird, vermischt mit
Nickelteilchen, um als Stromkollektor zu wirken. Das Gehäuse
wird mit NaClCl₄ gefüllt, wie durch die Bezugszahl 22
gezeigt, wobei das NaAlCl₄ die Behälter 16 und 20 umgibt.
Dies liefert eine elektrochemische Zelle in beladenem
Zustand.
Während der Entladung der Zelle bei einer Betriebstemperatur,
bei welcher das NaAlCl₄ schmelzflüssig ist, d. h. oberhalb
250°C, erfolgt die folgende Reaktion:
Fe + NiCl₂ → FeCl₂ + Ni.
Die Spannung der stromlosen Zelle (Spannung der offenen
Zelle) ist für diese Zelle etwa 0,24 V.
In Fig. 2 bedeutet die Bezugszahl 200 ganz allgemein die
Laborvorrichtung, welche die elektrochemische Zelle gemäß
der Erfindung darstellt.
Die Vorrichtung oder die Zelle 200 umfaßt ein Gehäuse, das
allgemein durch die Bezugszahl 202 gezeigt ist. Das Gehäuse
202 umfaßt einen zylindrischen Teil 204, dessen Ende von
den Endverschlüssen bzw. Endkappen 206 bzw. 208 verschlossen
sind.
Von der Endkappe 206 ragen drei zylindrische Körper 210, 212
und 214 empor, wobei die Innenräume der Körper 210, 212 und
214 mit der Innenseite des zylindrischen Teils 204 in
Verbindung stehen. Entsprechende zylindrische Körper 216,
218 und 220 erstrecken sich von der Endkappe 208, wobei die
Körper 210, 216; 212, 218; und 214, 220 miteinander fluchten.
In das offene Ende des Körpers 210 ragt ein Glashalter 222,
der einen Wolframdraht 224 trägt, wobei der Glashalter
mittels eines Teflonstopfens 226 am Platz gehalten wird. Mit
dem Wolframdraht 224 ist mittels eines Verbindungsstückes
228 ein Stromsammler 230 verbunden. Der Stromsammler 230 ist
in ein Metall/Salzsinterstück 232 eingebettet, das im Körper
216 liegt.
In entsprechender Weise ragt in den Körper 214 ein
Glashalter 234, der einen Wolframdraht 236 trägt, wobei der
Halter 234 mittels eines Teflonstopfens 238 am Platz
gehalten wird. Ein Stromsammler 240 ist mit dem Wolframdraht
236 mittels des Verbindungsstücks 242 verbunden, wobei der
Stromsammler 240 in ein Metall/Salzsinterstück 224
eingebettet ist, das im Körper 220 sitzt.
In den Körper 212 ragt ein Glashalter 246, der einen
Aluminiumdraht 248 trägt, dessen freies Ende 250 im Körper
218 sitzt. Der Glashalter wird ebenfalls von einem
Teflonstopfen 252 gehalten.
Ein Thermoelement 254 ragt in den zylindrischen Körper 204.
Die Drähte 224, 236 und 248, die von ihren Glashaltern
hervorragen, sind mit einem Potentiostat (nicht gezeigt)
verbunden, während die Körper 216, 218 und 220 und der
Körper 204 mit Elektrolyt 256 bis auf ein Niveau 258 gefüllt
sind.
Bei jedem der durchgeführten Versuche, die im folgenden im
einzelnen beschrieben sind, wurde in den folgenden Stufen
vorgegangen:
Um die Anode oder Kathode zu bilden, wurde ein Pulver des
fraglichen Metalls und Natriumchloridpulver miteinander
vermischt. Das Gemisch wurde mit einem Stromsammlerdraht 230
oder 240 in einer Graphitform unter Wasserstoff bei erhöhter
Temperatur 1 h zusammengesintert, um den Sinterkörper 232
oder 244 zu bilden. Danach ließ man die so gebildete
Elektrode unter Wasserstoff abkühlen, und die Graphitform
wurde entfernt, bevor die Elektrode in der Laborapparatur
200 verwendet wurde.
Für jede geprüfte Zellkonfiguration wurde eine Elektrode
anodisiert, um das Metallchlorid zu bilden, wobei die
Aluminiumgegenelektrode 250 verwendet wurde. Die
Aluminiumelektrode wurde dann entfernt und die so gebildete
Versuchszelle bei verschiedenen Geschwindigkeiten zyklisiert.
Der NaAlCl₄-Elektrolyt wurde als eine basische, d. h.
NaCl-gesättigte Schmelze hergestellt, indem NaCl und AlCl₃
in einem molaren Verhältnis von etwa 52 : 48 vermischt wurden.
Dies wurde getan, um praktische Unlöslichkeit der in der
Schmelze vorliegenden Substanzen zu gewährleisten. Der
Elektrolyt wurde in einer stickstoffgefüllten Glove-Box
behandelt, wo auch die Laborzelle betrieben wurde, um zu
gewährleisten, daß keine Luft in Kontakt mit dem
Elektrolyten kam.
Eine Eisen/Nickelzelle gemäß der Erfindung wurde mit der
Vorrichtung im Labormaßstab simuliert. Eine solche Zelle
oder ein solches System hat die folgende
Lade/Entladungsreaktion:
Die Einzelheiten der Elektrode für diese Zelle oder dieses
System waren wie in Tabelle 1 angegeben:
Dieses System oder diese Zelle wurde bei 250°C und einem
Strom von 20 mA betrieben. Fig. 3 zeigt eine Entladekurve
für diese Zelle oder dieses System bei einer Geschwindigkeit
von 4,4 h. Die Zelle wurde öfters zyklisiert. Die Spannung
der offenen Zelle ("OCV") betrug 0,260 V und 0,248 V während
der ersten bzw. zweiten Stufe der Entladung.
Bei diesem Versuch wurde eine Vanadium/Vanadiumzelle bzw.
-system geprüft. Eine solche Zelle oder System hat eine
Lade/Entladungsreaktion wie folgt:
Die Entladereaktion kann auch wie folgt ausgedrückt werden:
V(Anode + 2 VCl₃(Kathode) → VCl₂(Anode) + 2 VCl₂(Kathode).
Die Einzelheiten der Elektrode sind in Tabelle 2 angegeben.
Die ablaufenden Einzelreaktionen sind wie folgt:
Herstellung der Kathode durch Anodisierung, d. h. Oxidation von V zu VCl:
Herstellung der Kathode durch Anodisierung, d. h. Oxidation von V zu VCl:
2 V + 6 NaCl → 2 VCl₃ + 6 Na⁺ + 6 e-
Zellreaktion:
Eine Lade/Entladungskurve für diese Zelle oder dieses
System, das in Stufen mit einer Geschwindigkeit von 5,5 h
zyklisiert wurde, ist in Fig. 4 gezeigt. Die
Betriebstemperatur war 250°C und der Strom betrug 10 mA. Die
Zeit des stromlosen Zustandes (offene Zelle) zwischen den
Stufen betrug 30 min, wobei die Stufenzeit für die Beladung
10 min und die Stufenzeit beim Entladen 30 min betrugen.
Die Spannung der stromlosen Zelle (Spannung der offenen
Zelle) blieb konstant bei 1,00 Volt während der gesamten
Ladung/Entladung.
Bei diesem Versuch wurde eine Mangan/Nickelzelle geprüft,
bei welcher die Ni-Elektrode mit Schwefel dotiert war. Die
Gesamtreaktion für eine solche Zelle oder ein solches System
ist:
Die Einzelheiten der Elektrode für diese Zelle oder dieses
System sind in Tabelle 3 angegeben:
Die Schmelze wurde mit 1% (Masse) Schwefel dotiert. Fig. 5
zeigt eine Ladungs/Entladungskurve für diese Zelle oder
dieses System, das mit einer Geschwindigkeit von 5 h beladen
und entladen wurde. Trotz der verhältnismäßig geringen
Kapazitätsausnutzung der Zelle (16%) betrug die
Coulomb-Effizienz 100%, was die gute Reversibilität des
Systems hervorhebt. Es wird angenommen, daß die
Elektrodenausnutzung durch eine geeignete Wahl der
Zellenform bzw. des Zellenentwurfes beträchtlich verbessert
werden kann, insbesondere wenn man z. B. die
Elektrodenoberfläche und ihre Herstellung optimiert.
Die Betriebstemperatur betrug 250°C und der Strom 19,2 mA.
Die Spannung der stromlosen Zelle (Spannung der offenen
Zelle) oder das Potential betrug 0,93 V.
Um eine gewünschte Zellspannung zu erzielen, werden die
Übergangsmetallhalogenide und die Übergangsmetalle geeignet
gewählt. Zum Beispiel kann für eine Spannung der stromlosen
Zelle von etwa 1,7 V die Anode Ti und die Kathode Mo sein,
wobei der Elektrolyt NaAlCl₄ und NaCl wie oben beschrieben
ist.
Es ist weiter zweckmäßig, einen möglichst hohen
Oxidationszustand des gewählten Übergangsmetalls zu wählen,
um die Kapazität und Betriebsspannung der Zelle zu
verbessern. So dürften z. B. Metalle wie Chrom, Molybdän und
Wolfram, die auf Wertigkeiten von 4+ und darüber oxidierbar
sind, besonders attraktive Stoffe zur Verwendung als
Kathodensubstanzen der Zelle in beladenem Zustand sein. In
entsprechender Weise ist es vorteilhaft, als
Anodensubstanzen der Zelle in beladenem Zustand
Übergangsmetalle in ihrem Grundzustand zu benutzen, d. h. mit
der Wertigkeit 0.
Die Zelle gemäß der Erfindung kann eine Primärzelle oder
eine Sekundärzelle sein und kann auch zur Bildung einer
Batterie von Zellen verwendet werden.
Claims (15)
1. Elektrochemische Zelle, dadurch gekennzeichnet, daß sie
in ihrem beladenen Zustand aufweist:
eine Anode, die als aktive Anodensubstanz ein Metallhalogenid T(1) m+X- m enthält, worin T(1) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, m+ die Wertigkeit des Metalls T(1) bedeutet und X ein Halogen ist;
eine Kathode, die als aktive Kathodensubstanz ein Metallhalogenid T(2) n+X- n enthält, worin T(2) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, n+ die Wertigkeit des Metall T(2) bedeutet und X ein Halogen ist; und
einen flüssigen Elektrolyt E, der Halogenionen X- enthält, wenn die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen T(1) m+X- n bzw. T(2) n+X- n sind, sowie wenigstens ein verträgliches Kation, wobei die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen im Elektrolyten bei der Betriebstemperatur der Zelle bei allen Zuständen der Ladung und Entladung praktisch unlöslich sind.
eine Anode, die als aktive Anodensubstanz ein Metallhalogenid T(1) m+X- m enthält, worin T(1) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, m+ die Wertigkeit des Metalls T(1) bedeutet und X ein Halogen ist;
eine Kathode, die als aktive Kathodensubstanz ein Metallhalogenid T(2) n+X- n enthält, worin T(2) ein Metall aus der Gruppe: erste Gruppe von Übergangselementen, zweite Gruppe von Übergangselementen, Wolfram, Aluminium, Silizium, Zinn und Blei ist, n+ die Wertigkeit des Metall T(2) bedeutet und X ein Halogen ist; und
einen flüssigen Elektrolyt E, der Halogenionen X- enthält, wenn die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen T(1) m+X- n bzw. T(2) n+X- n sind, sowie wenigstens ein verträgliches Kation, wobei die aktiven Anoden- und Kathodensubstanzen im Elektrolyten bei der Betriebstemperatur der Zelle bei allen Zuständen der Ladung und Entladung praktisch unlöslich sind.
2. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das X der Anode und Kathode der
gleiche Stoff ist.
3. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Festphase AX im Elektrolyten
E aufweist, worin A ein verträgliches Kation ist und X
das gleiche Halogen ist, das in der Anode und Kathode
vorliegt.
4. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß A ein Alkalimetall ist, wobei die
Festphase AX in enger Nachbarschaft zu den Elektroden
angeordnet ist.
5. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrolyt E ein geschmolzenes
Alkalihalogenidsalz der Formel M¹M²X d ist, worin
M¹ ein Alkalimetall, M² Al odre Zn und d=b+c ist,
worin b die Wertigkeit von M¹ und c die Wertigkeit von
M² ist.
6. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrolyt E NaAlCl₄ ist,
worin das Verhältnis oder der Mengenanteil von
Alkalimetallionen und Aluminiumionen etwa 1 ist, um
praktisch Unlöslichkeit der aktiven Anoden- und
Kathodensubstanzen darin zu erzielen.
7. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß T(1) und T(2) verschiedene Metalle
sind.
8. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß T(1) Fe, T(2) Ni, X Chlor und AX
NaCl sind, so daß die Gesamtzellentladungsreaktion
ist.
9. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß T(1) Mn, T(2) Ni, X Chlor und AX NaCl
sind, so daß die gesamte Zellentladereaktion
ist.
10. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß T(1) und T(2) das gleiche Metall
sind, das somit eine Anzahl von Oxidationszuständen hat.
11. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß T(1) und T(2) V, X Chlor und AX NaCl
sind, so daß die gesamte Zellentladereaktion
V(Anode) + 2 VCl₃(Kathode) → VCl₂(Anode) + 2 VCl₂(Kathode)ist.
12. Elektrochemische Zelle nach einem der Ansprüche 6 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß sie als einen geeigneten
Separator, der die Anode von der Kathode trennt, so daß
die Anode in einem Anodenabteil und die Kathode in einem
Kathodenabteil sitzen, einen Natriumbetaaluminiumoxid-
Festleiter aufweist.
13. Elektrochemische Zelle nach einem der Ansprüche 6 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Elektrolyten
einen kleineren Mengenanteil eines Zusatzes aufweist,
der die Löslichkeit der aktiven Anoden- und
Kathodensubstanzen darin unterdrücken kann.
14. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusatz F--, Br- oder S= ist.
15. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusatz oder das Dotierungsmittel
NaF ist, wobei das NaF Teil der AX-Festphase bildet, und
der Mengenanteil an NaF genügend klein ist, damit der
Elektrolyt seinen wesentlichen Charakter als
Natriumaluminiumchloridelektrolyt beibehält.
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