DE1796220B2 - Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zur Verwendung bei elektrolytischen Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zur Verwendung bei elektrolytischen VerfahrenInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zur Verwendung bei
elektrolytischen Verfahren, wobei man auf eine elektnschleitende Unterlage, deren Oberfläche aus einem
filmbildenen Metall, bestehend aus Titan, Tantal, Niobium oder Zirkonium oder aus einer filmbildenden
Legierung auf Basis mindestens eines dieser Metalle gebildet ist, ein Oxydgemisch aufbringt. Diese so
Elektrode eignet sich für verschiedene elektrolytische Verfahren, beispielsweise für die Chlor-Alkali-Elektrolyse
einer Salzlösung oder für die Chlorat-, Chlorid- und Hypochloridherstellung und für den kathodischen
Schutz.
Es ist bekannt, Elektroden aus filmbildenen Metallen oder ihren Legierungen mit Oxyden verschiedener
Metalle dadurch herzustellen, daß auf die filmbildende Metallunterlage eine Oxydschicht durch thermische,
galvanische oder chemische Prozeduren auf- 6Ό gebracht werden. Hierbei sind verschiedene Verfahrensgänge,
nämlich die aufeinanderfolgende Schichtenbildung mit den dazugehörenden Vorbehandlungen,
Oxydbildungen erforderlich.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode aus einem Titankern, einer Edelmetalldeckschicht
und einer Titanoxyd-Sperrhaut bekannt, wobei zunächst der Titankern auf thermischem und/
oder chemischem Wege mit der Titan-Sperrhaut versehen wird und anschließend die Deckschicht aus
Edelmetall auf die Sperrhaut aufgebracht wird. Auch hierbei sind also mehrere Verfahrensschritte mit spezifischen
Vorbehandlungen erforderlich.
Schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zur Verwendung bei elektrolytischen Verfahren
vorgeschlagen worden, bei dem mindestens ein Oxyd eines elektrolytisch filmbildenden Metalls und
elektrolytisch nicht-filmbildende Leiter auf die Oberfläche
eines Kerns eines leitenden Materials mischausgefällt werden. Die Mischausfällung erfolgt auf
übliche Weise, z. B. durch Verdampfung des Lösungsmittels, Hitzeeinwirkung, Elektrophorese. Hierbei ist
es also erforderlich, zunächst Lösungen der auszufällenden Materialien unter Bildung einer Suspension
niederzuschlagen und dann die Elektrode in die Suspension einzutauchen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die betreffenden Elektroden durch ein technisch besonders effektives
und unkompliziertes Verfahren herzustellen und dabei einen festhaftenden Überzug aus Mischoxyden aus
den betreffenden Unterlagen zu erhalten, ohne daß verschiedene, aufeinanderfolgende Maßnahmen zur
Beschichtung und zur Oxydation der verschiedenen Schichtbestandteile erforderlich sind.
Das Verfahren gemäß dei Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der Unterlage
mit einer korrosiven Säure behandelt, daß man zu der Säure eine Verbindung mindestens eines anderen
Metalls hinzugibt, und durch Oxydation das von der Unterlageoberfläche losgelöste Metall und die
hinzugetügte Verbindung als Mischoxyd ausfällt.
Der Ausdruck »filmbildend«, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf die Art von Metal} oder Legierung,
die beim Eintauchen in den Elektrolyten, welchem das Metall oder die Legierung ausgesetzt werden
soll, einen Oxydfilm bildet, wobei der Oxydfilm weiteren korrosiven Angriff auf das Metall oder die Legierung
verhindert. »Filmbildende« Metalle sind Titan, Tantal, Niobium und Zirkonium.
Das Mischoxyd soll zu mindestens 50% aus einem filmbildenden Metall oder dessen Legierung mit nicht
mehr als 50% eines anderen Metalls bestehen.
Vorzugsweise ist das filmbildende Metall oder die filmbildende Legierung Titan oder eine Legierung auf
Titanbasis. Alternativ kann das filmbildende Metall oder die filmbildende Legierung Tantal oder Niobium
oder filmbildende Legierungen einschließlich dieser Elemente sein. Zirkonium kann auch verwendet werden,
vorausgesetzt, daß es im Betrieb nicht mit Halogeniden in Berührung kommt. Eine geeignete filmbildende
Legierung ist Titan mit 0,15 Gewichtsprozent Palladium.
Vorzugsweise wird auch die gesamte Unterlage aus dem filmbildenden Metall oder der Legierung gebildet,
jedoch kann erforderlichenfalls die Unterlage einen elektrisch leitenden Kern enthalten, der gegen
Korrosion durch den Elektrolyten mittels einer undurchlässigen Schicht aus dem filmbildenden Metall
oder der Legierung geschützt ist, welche dadurch die Oberfläche der Unterlage bildet. Der Kern kann vorgesehen
sein, um die elektrische Leitfähigkeit der Unterlage zu erhöhen oder deren Kosten herabzusetzen.
Ein geeignetes Kernmaterial ist Kupfer.
Die hinzuzufügende chemische Verbindung enthält vorzugsweise mindestens ein Metall der Gruppe VIII
des Periodensystems.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird eine elektrisch leitende Unterlage, von der mindestens die
Oberfläche aus einem filmbildenden Metall oder einer filmbildenden Legierung besteht, zunächst mit einer
hierfür korrodierenden Säure während einer ausreichenden Zeit zur Auflösung einer gewissen Menge des
filmbildenden Metalls oder der filmbildenden Legierungangeätzt,
nach Zugabe einer chemischen Verbindung des erforderlichen anderen Metalls oder der anderen
Metalle zu der Säure wird durch Oxydation das Mischoxyd ausgefällt.
Zum Beispiel kann eine Titan-Unterlage mit siedender Schwefelsäure während mindestens 1 Stunde
behandelt werden, und dann wird Ferrichlorid zu der Lösung und unmittelbar darauf ein Oxydationsmittel,
wie Kaliumchlorat, hinzugegeben. Die Schwefelsäure bereitet die Titanoberfläche für die Beschichtung vor
und löst etwas Titan als Ti + + +-Ionen. Die Oxydation
wandelt die Ti+ + + und die Fe+ + +-Ionen zu Ti1""1" + +
und Fe++ + +-Ionen um, die unstabil sind und zusam- *°
men als gemischtes Titan- und Eisenoxyd ausfallen.
Andere Verfahren zur Oxydation der Lösung sind die Anwendung von Palladium, das Anlegen eines äußeren
Stromes an die Titanunterlage, positiv in bezug auf eine Kathode, und Hindurchperlen von Luft durch »5
die Lösung.
Eine Titanunterlage wurde entfettet und in siedender 7 %iger Schwefelsäure während etwa I Stunde behandelt.
Durch diese Behandlung wurde etwas Titan als Ti+ ++-Ionen gelöst und die Titanoberfläche zur
Beschichtung vorbereitet.
Die Schwefelsäurelösung wurde dann mit 100 ml einer 0,5 molaren Lösung von Ferrichlorid in Wasser
versehen, um eine Quelle von Fe + + +-Ionen in der
Lösung zu erzeugen, und dann wurden unmittelbar darauf 75 ml einer 0,1 molaren Lösung von Kaliumchlorat
in Wasser zu der Lösung hinzugegeben, wodurch ein unlösliches Titan- und Eisenoxyd-Mischoxyd
auf der Titanunterlage ausgefällt wurde.
Die so gebildete Elektrode wurde in einer gesättigten Natriumschloridlösung bei Raumtemperatur getestet,
wobei der hindurchgehende Strom mit einer angelegten Spannung von 8 Volt 1,5 Ampere betrug.
Eine platinplatierte Titanelektrode der gleichen Dimensionen, die als Kontrolle verwendet wurde, ließ
einen Strom von 1,2 Ampere hindurch.
Der durch die Elektrode dieses Beispiels hindurchgegangene Strom war noch in der gleichen Größenordnung
nach mehr als 70 Stunden, und es entstand kein Verlust an Gewicht, was zeigte, daß keine Auflösung
der Elektrode stattfand.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zur Verwendung bei elektrolytischen Verfahren,
wobei man auf eine elektrisch leitende Unterlage, deren Oberfläche aus einem filmbildenden Metall,
bestehend aus Titan, Tantal, Niobium oder Zirkonium oder aus einer filmbildenen Legierung auf
Basis mindestens eines dieser Metalle gebildet ist, ein Oxydgemisch aufbringt, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberfläche der Unterlage mit einer korrosiven Säure behandelt, daß
man zu der Säure eine Verbindung mindestens eines anderen Metalls hinzugibt, und durch Oxydation
das von der Unterlageoberfläche losgelöste Metall und die hinzugefügte Verbindung als
Mischoxyd ausfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Unterlage aus Titan,
als Säure siedende Schwefelsäure verwendet, Ferrichlorid zu der Säure hinzugibt und ein gemischtes
Oxyd von Titan und Eisen auf der Unterlage ausfällt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Oxydationsmittel Kaliumchlorat verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Oxydationsmittel Palladium oder durch die Säure hindurchperlende Luft verwendet oder die Ausfällung
durch Anbringung eines äußeren Stroms bewirkt, wobei das Titan positiv, bezogen auf eine
Kathode, ist.
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