DE242429C

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Publication number: DE242429C
Application number: DENDAT242429D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 242429 KLASSE 31 a. GRUPPE

HUGO HELBERGER in MÜNCHEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1910 ab.

Elektrische Widerstandsöfen, bei welchen die Ofenauskleidung den Heizwiderstand bildet, sind mehrfach bekannt, z. B. durch das Patent 218260, Kl. 21h. Ferner sind bekannt sowohl elektrische Widerstandsöfen, als auch andere Schmelzöfen, durch die amerikanischen Patente 684296, 792255 und 747019, welche Hebevorrichtungen enthalten, die gestatten, die Tiegel, nachdem der Inhalt

geschmolzen ist, aus dem Ofen zu entfernen. Eine dieser Hebevorrichtungen schließt den Ofenschacht bei vollständiger Hebung der Tiegel oben ab; während der Hebung wird aber der Schacht nicht abgeschlossen.

Die Erfindung bezweckt nun, eine Hebevorrichtung bei elektrischen Widerstandsöfen zu schaffen, welche auch beim Heben des Tiegels aus dem Widerstandsofen selbst den Platz des Tiegels auf der vollen Höhe des Schachtes oder einem Teile einnimmt, so daß in den glühenden Ofen Sauerstoff nicht eindringen kann und ein Verbrennen ausgeschlossen ist. "

Die Erfindung ist in einer Ausführungsform auf der Zeichnung in Fig. 1 und 2 in zwei Stellungen des Tiegels dargestellt.

Es bildet der Boden B des Heizschachtes die obere Plattform eines Kolbens D, der durch Hebel oder: durch hydraulischen Druck auf- und abwärts bewegt werden kann. Der Boden dieses Kolbens besteht am besten aus reiner Kohle, kann aber auch aus einem beliebig anderen hochfeuerfesten Material hergestellt werden. Er hat einen Durchmesser gleich dem inneren Durchmesser des Heiz-Schachtes.

Bei Entfernung des Schmelztiegels aus dem Heizraum wird der Kolben in Tätigkeit gesetzt und hebt den Tiegel aus dem Schacht heraus; dabei füllt er gleichzeitig den Raum aus, den vorher der Tiegel eingenommen hatte.

Auf diese Weise kann der Tiegel so bemessen werden, daß er vollständig an den inneren Schacht wänden anliegt. Dies ist im Interesse der guten Heizwirkung außerordentlich wertvoll.

Ebenfalls ist dies gut, weil keine Luft zwischen Tiegel und Schachtwand vorhanden zu sein braucht, die ja zu einer Verbrennung der Schachtwand führen würde.

Da der Hebekolben mit Plattform, wie schon oben gesagt, jetzt den Raum einnimmt, den vorher der Tiegel innegehabt hatte, ist auch bei geöffnetem Deckel ein Einströmen frischer Luft in den Schacht ausgeschlossen.

Auf der Zeichnung ist der Druckkolben D des hydraulischen Aufzugs H dünner wie der innere Durchmesser der Schachtwand, da es für die meisten Fälle genügend ist, wenn nur die Plattform den ganzen Durchmesser be- , sitzt; natürlich kann auch der Kolben in seiner ganzen Länge gleich dem inneren Durchmesser des Schachtes sein, so daß auch von unten keine Luft in ihn eindringen kann.

Ebenfalls kann naturgemäß die Ausführung

Claims

auch so sein, daß der Tiegel mit dem Schmelzgut fest stehen bleibt und sich der Schachtofen selbst versenkt oder nach oben schiebt unter Beobachtung der angeführten Bedingungen.

PateNT-AνSPRUcn :

Elektrischer Widerstandsofen, dessen

Futter den Heizwiderstand bildet, mit einer

ίο eine gegenseitige senkrechte Bewegung zwischen Tiegel und Schacht bewirkenden und bei gehobenem Tiegel den Schacht oben abschließenden Hebevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebevorrichtung auch schon beim Heben des Tiegels jeweils den Raum des Tiegels in der vollen Höhe oder einem Teile des Schachtes einnimmt und dadurch den leicht verbrennbaren Schacht gegen Luftzutritt verschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.