DE179588C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Inorganic Chemistry (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVIl79588-KLASSE
12«. GRUPPE
Dr. HERMANN HILBERT
in HEUFELD, Oberbayern.
abbränden als Kontaktsubstanz.
Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Durchführung des bekannten
Verfahrens der Darstellung von Schwefelsäureanhydrid unter Anwendung von Eisenoxyd als Kontaktsubstanz.
Dieses Verfahren wurde bisher gewöhnlich in der Weise ausgeführt, daß die aus dem
Röstofen herausgezogenen, abgerösteten Chargen in einen besonderen, über dem
ίο Röstofen aufgebauten Raum eingeführt wurden,
durch welchen man auch die aus dem Ofen abziehenden Röstgase hindurchleitete.
Es ist auch vorgeschlagen worden, den Röstprozeß und die Kontaktreaktion in ein
und demselben Raum durchzuführen, derart, daß die Kiese auf der Oberfläche in dem
schachtartig ausgebildeten Raum brennen, wobei die Röstgase nach unten durch die
bereits abgerösteten Rückstände hindurch-
gesaugt werden. . ■
Von diesen und anderen bekannten Einrichtungen unterscheidet sich die vorliegende
Vorrichtung dadurch, daß zwischen dem Rost- und dem Kontaktraum ein gegen diese
durch einen Rost bezw. einen Schieber, ein Ventil o. dgl. abgegrenzter, zweckmäßig
trichterartig . gestalteter Raum für die abgeröstete
Charge geschaffen ist, in welchen die für den Röstprozeß notwendige Luft einströmt
und aus welchem die Kiesabbrände bei geöffnetem Schieber o. dgl. in den darunter liegenden schachtartigen Kontaktraum
fallen, den die Abbrände allmählich im Gegenstrom zu den am unteren Ende dieses
Schachtes aus dem Röstraum zugeführten Röstgasen durchwandern.
Da die aus dem Röstraum abziehenden heißen Röstgase, um in den Kontaktrauni
zu gelangen, erst einen Kanal von der Länge des letzteren in absteigender Richtung
passieren müssen, ist es ausgeschlossen, daß die Kontaktsubstanz von Stichflammen getroffen
wird. ■ N
Gegenüber der bekannten Vorrichtung, bei welcher eine Trennung des Röstraumes vom
Kontaktraum nicht vorhanden ist und die Kiese nur an der Oberfläche brennen, während
die Röstgase von oben nach unten durch den gemeinsamen Rost- und Kontaktschacht
ziehen, bietet die vorliegende Vorrichtung den wesentlichen Vorteil, daß bei letzterer nur vollkommen abgeröstete Kiese
in den Kontaktschacht gelangen können, da jedes beliebige, zur Abrüstung notwendige
Luftquantum bequem Zutritt hat. Die bei Benutzung der bekannten Vorrichtung nicht zu
vermeidende Schlackenbildung und Sinte- :;..
rung der Kiesabbrände kann demnach bei
Benutzung der vorliegenden Vorrichtug nicht vorkommen. Verschlackung usw. tritt erfahrungsgemäß
beim Abrösten von Kiesen dann ein, wenn nicht genügend Luft zutreten ■ kann, so daß sich aus dem Doppelschwefeleisen
des Kieses Einfachschwefeleisen bildet, welches leicht schmilzt. Diese Bedingung ist
bei der ersterwähnten Vorrichtung gegeben, bei der vorliegenden vermieden.
ίο Die Vorrichtung ist auf der Zeichnung in
einer Ausführungsform im Längsschnitt veranschaulicht.
Der obere Teil stellt einen Pyritofen bezw. Brenner gebräuchlicher Art A mit Öffnung a
für den Luftzutritt, Rost b, Chargieröffnung c, Arbeitstür d und Abzugskanal e dar.
Unter diesem· Röstofen bezw. unter dem unterm Rost befindlichen Raum ist ein Schacht
oder ein schachtartiger Raum B angeordnet, welcher von dem Raum unterhalb des Rostes
durch einen Schieber f getrennt ist. Anstatt des Schiebers können natürlich auch andere
Verschlußorgane, Ventile, Klappen o. dgl. Anwendung finden. Auch, können zwecks
Erzielung eines besseren Abschlusses mehrere solcher Abschlußorgane übereinander angeordnet
sein. Der Schacht B ist an seinem unteren Ende etwas verengt, und unterhalb
dieser verengten Stelle erweitert sich der Schacht wieder zu einem größeren Raum C,
in; welchem sich die abgerösteten Kiese ansammeln
und aus dem sie durch eine luftdicht schließende Tür f1 herausgenommen
werden können. Der Schacht B ist an seinem oberen Ende, zweckmäßig dicht unter dem
Schieber f, an einen Kanal i angeschlossen, durch welchen das in dem Kontaktraum B
gebildete Schwefelsäureanhydrid bezw. die Schwefelsäuredämpfe abgeführt werden.
- Mit der beschriebenen Vorrichtung wird in folgender Weise gearbeitet:
Nachdem der Kontaktraum bezw. der Schacht B mit frischen Schwefelkiesabbränden
und der Röstofen mit frischem Kies beschickt worden ist, wird der Kies unter Zuführung
von Luft entzündet. Die gebildete schweflige Säure, welche mit überschüssiger Luft gemischt aus dem Röstofen entweicht,
wird durch den Kanal e in den Schacht B geleitet, in welchen sie an der verengten
Stelle bei g eintritt. Da diese Stelle sich am unteren Ende des eigentlichen Kontaktraumes
bezw. Schachtes B befindet, so wird dieser Raum von den Gasen, welche erhebliehe
Wärmemengen mit sich führen, von unten nach oben durchzogen. Die Gase geben zunächst diese Wärme an das im unteren
Teile des Schachtes befindliche Oxyd ab und erhitzen dieses. Die in dem Schachte B
herrschende Temperatur ist naturgemäß an der Eintrittsstelle am größten und nimmt mit
steigender Entfernung ab, so daß die Gase auf diese Weise stets an einer gewissen Stelle
des Schachtes eine für die Reaktion günstigste Temperaturzone in dem Kontaktraum
vorfinden. Geht der Röstofen heiß, so wird diese Zone etwas weiter oben liegen als bei
kälterem Gange. Besondere Aufmerksamkeit . bezüglich der Einhaltung einer . bestimmten
Temperatur ist demnach bei Benutzung des beschriebenen Apparates nicht nötig. Das
als Kontaktmasse dienende, durch das Abrösten des Schwefelkieses entstandene Eisenoxyd
bewegt sich in dem Schachte in dem Maße nach abwärts, wie das Material am
unteren Ende aus dem erweiterten Raum C abgezogen wird. Die Kontaktsubstanz durchwandert
also den Kontaktraum bezw. den Schacht B in entgegengesetzter Richtung zu
dem Röstgase.
Bei genügender Höhe des Schachtes B ist die Vereinigung zwischen der schwefligen
Säure und dem Sauerstoff der Luft beendet, sobald die Gase die Abbrände'schicht passiert
haben. Die durch den Kanal i entweichenden Gase enthalten alsdann keine schweflige
Säure mehr.
Die Gewinnung der erhaltenen Schwefelsäure, Gase und Dämpfe geschieht in besonderen
Absorptionsapparaten oder gewöhnliehen Bleikammern.
Die Vorrichtung kann natürlich auch von der auf der Zeichnung dargestellten Art abweichend
konstruiert werden. So kann' im besonderen die Konstruktion des zum Abrösten des Schwefelkieses dienenden Brenners
sehr verschiedenartig sein. Daß das obere Abschlußorgan für den Schacht B sehr verschiedener
Art sein kann, ist bereits gesagt worden; auch der untere Teil des Schachtes
kann anders konstruiert und mit beliebigen Abschlußorganen bezw. Vorrichtungen zum
Abziehen der Rückstände ausgerüstet sein.
■ Anstatt die Rückstände durch eine luftdicht schließende Tür /' aus dem Sammelraum
C zu entnehmen, könnte man diesen auch nach unten trichterförmig verengen und
dor.t einen Schieber o. dgl. zum Abziehen des Materials anordnen. Um den Zutritt
von kalter Luft beim Abziehen zu verhindern, könnte man auch mit Vorteil zwei in einem
gewissen Abstande übereinander befindliche Schieber oder Klappen anwenden.
Bei langgestreckten Röstöfen könnte man unter dem Röstraum mehrere Schächte B
nebeneinander anordnen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zur Darstellung von Schwefelsäure bezw. Schwefelsäureanhydrid nach dem Kontaktverfahren unter Benutzung von frisch abgerösteten Kies-abbränden als Kontaktsubstanz, über bezw. durch welche die vom darüber liegenden Röstraum kommenden Röstgase unmittelbar geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Rost- und dem Kontaktraum ein gegen diese durch einen Rost bezw. einen Schieber, ein Ventil o. dgl. abgegrenzter, zweckmäßig trichterartig gestalteter Raum für die abgeröstete Charge geschaffen ist, in welchen die für den Röstprozeß notwendige Luft einströmt und aus welchem die Kiesabbrände bei geöffnetem Schieber o. dgl. in den darunter liegenden schachtartigen Kontaktraum fallen, den die Abbrände allmählich im Gegenstrom zu den am unteren Ende dieses Schachtes aus dem Röstraum zugeführten Röstgasen durchwandern.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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