DE306032C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 306032■■-■
KLASSE 18«. GRUPPE
Dr-WILHELM SCHUMACHER in BERLIN.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen zum Trocknen, Glühen, Sintern und
: Schmelzen von stückigem und vornehmlich
feinkörnigem Gut, insbesondere von pulverigen Erzen und Gichtstaub. Nach dem Verfahren
geschieht die Behandlung" der Erze ο. dgl. mit ,den Gasen dadurch, daß die Gase
in wagerechter Richtung durch das Erz hindurchziehen, während dieses eine mehr oder
ίο minder senkrechte, verhältnismäßig dünne
Schicht bildet. Eine derartige. Behandlungsweise von metallhaltigem, pulverigem Gut, bei
der in einem flachen, senkrechten Schacht das Gut niedersinkt und die" zur Behandlung
dienenden Gase in wesentlich wagerechter Linie die Säule des zu verarbeitenden Gutes
durchströmen, sind bekannt.
.· ■ Die Neuerung, die unter Schutz gestellt
■ 'ist, besteht darin, als Begrenzung für die
Wände eines derartigen Schachtes, durch den die Gase wagerecht hindurchstreichen
sollen, Rostplatten anzuwenden, die nur so weit voneinander entfernt und so stark nach
unten geneigt sind, daß das feine Gut infolge
des von ihm gebildeten Löschungswinkels nicht zwischen, den Spalten hindurchrieseln
kann.
Das Sintern der Feinerze erfolgte bisher in eisernen Töpfen (Konvertern); dieses
Brennverfahren hat aber den Nachteil, daß es nicht kontinuierlich arbeitet. Gegenüber
dem Brennprozeß auf einem eisernen endlosen Rost oder Band besteht der,Vorteil, daß
man mit einem stärkeren Luftstrom arbeiten und damit auch wesentlich höhere Temperatüren
erzielen kann. Der Ofen zeichnet sich ganz allgemein vor den bisherigen Einrichtungen
für den gleichen Zweck durch äußerste Einfachheit in der Konstruktion und im Betriebe
aus. ■
Um die Einwirkung der Gase zu steigern und die Leistung Und den Nutzeffekt des
Ofens zu · erhöhen, wodurch er in vielen Fällen erst praktisch brauchbar ist, werden
mehrere Öfen miteinander verbunden. Es kann dies auf verschiedene Weise geschehen.
Nach -der Zeichnung sind drei Öfen mit durchgehendem Schacht, wobei die Gasräume
der einzelnen öfen durch die Beschickung voneinander' 'abgeschlossen sind, übereinandergebaut.
Es kann zweckmäßig, ja sogar notwendig sein, den Schacht an der Übergangsstelle
von einem Ofen zum anderen zu verengen, um die Beschickung des unteren Ofens von dem Gewicht der Beschickung des
darüberliegenden Ofens mehr oder weniger zu entlasten und gleichzeitig den Übergang
der Gase von einem Ofen zum anderen an dieser Stelle zu erschweren. Der letztere
Zweck wird auch dadurch erreicht, daß die Trennungswand verhältnismäßig dick konstruiert
wird und damit der Weg durch die Trennungsschicht verlängert und der Widerstand gegen den Durchgang der Gase entsprechend
gesteigert wird.
Weiterhin sind vor die einzelnen Roste Gaskammern gebaut, indem die eine Kammer
des unteren Ofens mit der darüberliegenden
Kammer des mittleren Ofens und die andere Kammer des initiieren Ofens mit der darüberliegenden
Kammer des obersten Ofens in A^erbindung steht..
Die Arbeitsweise gestaltet sich, wenn der Apparat zum Glühen oder Sintern benutzt
wird, wobei das Brenngut am besten mit dem erforderlichen Brennstoff vermischt
wird, folgendermaßen:
ίο Die Luft tritt von der Kammer I des untersten
Ofens durch das fertiggebrannte, noch glühende Material nach Kammer II, weiter
aufwärts nach Kammer III des mittleren Ofens. Von hier durchstreicht sie wieder den Brennschacht auf dem Wege nach Kammer
IV, in welchem sie die dem Material bei-, gemischte Kohle verbrennt und das Gut erhitzt.
Die Verbrennungsgase steigen dann aufwärts nach Kammer V, um schließlich von
hier wieder den Schacht zu durchqueren und das Material vorzuwärmen und dann durch
Kammer VI in den Schornstein zu entweichen.
Der Ofen bietet für die verschiedenen Zwecke große Vorteile, besonders zum Sintern
(Agglomerieren) und Entschwefeln von feinpulverigen Eisenerzen. Da Eisenerze in weichem oder flüssigem Zustande jede Art
von feuerfestem Material stark angreifen, so ist hier der eiserne Treppenrost, dessen einzelne
hohle Platten durch darin zirkulierende Luft oder Wasser gekühlt werden können,
von besonderer Wichtigkeit; das Eisen wird nur nahe dem Schmelzpunkt von dem schmelzenden
Eisenerz angegriffen.
' Um die Vorwärmung des Materials und der Luft möglichst hochzubringen, kann
man dem untersten und obersten Ofen größere Abmessungen geben als dem mittleren.
Auch kann man die Rostplatten, um ihre Längsachse stetig auf und ab bewegen und
dadurch die ununterbrochene und -gleichmäßige Bewegung des Materials unterstützen.
Behandlungsschächte, deren Wände aus stark geneigten Treppenrosten bestehen, sind
an sich bekannt. Alan hat sie für Gaserzeuger und als Absorptionsfilter für Gase bereits
vorgeschlagen. Neu dagegen ist die oben beschriebene Verwendung als Sinterungsschächte für Erze, besonders für Feinerze.
Claims (2)
1. Ofen zum Trocknen, Glühen und Sintern von stückigen und feinkörnigen
Stoffen, insbesondere von pulverigen Erzen und Gichtstaub, bei welchem die
Wände des Schachtes für den Durchgang der Gase an zwei gegenüberliegenden Seiten durchbrochen sind, und bei welchem
die Gase in wagerechter Richtung durch das Gut hindurchstreichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände an der
Durchgangsstelle durch nur so weit voneinander entfernte und so stark nach
unten geneigte Rostplatten, z. B. in Form eines steil oder senkrecht gestellten Treppenrostes,
gebildet werden, daß das feinpulverige Gut nicht hindurchrieseln kann.
2. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .daß zwei oder
mehr solcher öfen mit vor dem Rost vorgebauten Gaskammern so miteinander
verbunden sind, daß die Gase die öfen
nacheinander durchstreichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE306032C true DE306032C (de) |
Family
ID=559488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT306032D Active DE306032C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE306032C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE913154C (de) * | 1949-11-23 | 1954-06-10 | Ernest Newell & Company Ltd | Schachtofen |
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