DE255648C - - Google Patents
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Classifications
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Es ist bekannt, daß man das vollständige Entfernen des Schwefels beim Rösten von Sulfiden
oder Sulfaten dadurch erleichtern kann, daß man das vorgeröstete Erz zerkleinert und
mit gewissen Mengen fein verteilten kohlenhaltigen Materials vermischt und nun von
neuem röstet (vgl. Patent 120277). Dieses Verfahren hat man jedoch, wie die Vorschrift
der Zerkleinerung nach dem Vorrösten erkennen läßt, offenbar nur so ausgeführt, daß
man nach dem Vorrösten das Erz abkühlen ließ, und um die Zerkleinerung der Rückstände
und ihre Mischung mit kohlenstoffhaltigem Material vorzunehmen, hat man dann
J5 diese Mischung von neuem so weit erhitzen
müssen, daß eine Reaktion bzw. Röstung eintreten konnte. Es ist klar, daß ein derartig
unterbrochenes Verfahren sehr teuer ist und praktisch daher kaum Bedeutung gewinnen
konnte. Dieses Verfahren läßt sich nun dadurch außerordentlich verbessern und überhaupt
erst wirtschaftlich durchführbar gestalten, wenn man das Vorrösten und das Fertigrösten unter Zuschlag von reduzierendem
Material in einem einzigen ununterbrochenen^Verfahren ausübt. Diese Art der Ausführung
ist aber wiederum nur praktisch durchführbar, wenn man für die Ausübung des gesamten
Verfahrens einen mehretagigen mechanischen Röstofen verwendet, denn nur bei Verwendung eines solchen Ofens ist man imstande,
die Zumischung des reduzierenden Materials während des Betriebes durch die intensive
Mischwirkung des mechanischen Rührwerkes in einer beliebigen Etage des Ofens vorzunehmen und auf diese Weise unmittelbar
an das Vorrösten das Fertigrösten anzuschließen.
Der in der Zeichnung zur Ausführung der Erfindung dargestellte Ofen ist ein Ofen des
dem Erfinder früher patentierten Typs mit gewissen Zusätzen zur Anpassung für das vorliegende
Verfahren.
In der Zeichnung ist 1 die Außenwand des Ofens. 2 bezeichnet eine Reihe übereinanderliegender
Arbeitskammern, 3 eine mittlere hohle Welle mit radialen Armen 5, die sich in die
Arbeitskammern des Ofens erstrecken und den Zweck haben, Rühr- und Chargierschaufeln
geeigneter Art (nicht gezeichnet) zu tragen, welche Schaufeln das auf den Ofenherden lie- I
gende Material zu mischen haben sowie es über die Herde transportieren, entweder von
den inneren Teilen nach außen oder von den äußeren nach den inneren Teilen, wobei das 55-Material
durch Öffnungen 6 von einem Herd auf den anderen fällt, und diese Öffnungen 6 abwechselnd an den äußeren und inneren Teilen
angebracht sind.
Das Dach des Ofens dient zweckmäßig in bekannter Weise als Vorwärmlager für das
Rpherz oder Konzentrat, und die Welle.3 ist
mit einer geeigneten Chargiervorrichtung versehen, durch welche das Material auf den
obersten Herd des Ofens mittels eines oder mehrerer Luttendurchgänge befördert wird,
durch welche Anordnung bezweckt wird, das Entweichen von Gas aus der obersten Arbeitskammer
in die äußere Ofenhalle zu verhindern.
Der Ofen zerfällt in zwei Teile, einem oberen, bestehend aus den vier oberen Arbeitskammern mit einer Luftzulaßöffnung 7 und
Gasautritt g, und einem unteren mit den drei unteren Herden. Die öffnungen für den
Durchtritt des Materials vom untersten Herd des oberen Teiles zum obersten Herd des unteren
Teiles haben eine an sich bekannte Vorrichtung zur Verhinderung des Gasausströmens
durch dieselbe, indem unter jeder dieser Öffnungen eine Unterlage 12 vorgesehen ist, zur
Aufnahme des durch öffnung 6 kommenden Materials, das sich so gegen die öffnung staut
und sie verschließt gegen Gasdurchtritt wobei das auf 12 liegende Material von Zeit zu
Zeit mittels Schaber 12" entfernt wird, die an den Rührarmen 5 des obersten Herdes des
unteren Ofenteiles befestigt sind, um einer neuen Charge Platz zu machen usw.
Zwischen dem Gewölbe der obersten Herdetage des unteren Ofenteiles und dem Herd
der untersten Etage des oberen Ofenteiles sind Mittel zum Chargieren der nötigen Menge des
reduzierenden Agens in die oberste Etage des unteren Ofenteiles vorgesehen, das sich mit
dem Material mischen soll. Im vorliegenden Falle besteht diese Chargiervorrichtung aus
einer Röhre 14, deren Außenende mit einem Chargiertrichter 15 versehen ist, und deren
inneres Ende in Verbindung steht mit der obersten Arbeitskammer des unteren Ofenteiles;
die Röhre ist mit einer Schnecke 16 oder einem anderen Mittel zum Befördern
des Materials versehen.
• Als Reduziermittel ist vorzugsweise kohlenstoffhaltiges Material anzuwenden, wie z. B.
Koksstaub, pulverförmige Kohle, Holzkohle, pulverisierter Petroleumkoks oder kohlenstoff-
oder kohlenwasserstoffhaltige Stoffe in irgendeiner anderen Form.
Der größte Teil des Schwefels wird aus den Sulfiden bei der Behandlung in dem oberen
Ofenteile ausgetrieben; beim Übertritt des Gutes mit seinem verbleibenden Schwefelgehalt
und anderen Verunreinigungen in die oberste Etage des unteren Ofenteiles vermischt sich
mit ihm der kohlenhaltige Zuschlag, wobei alles im Gut enthaltene Sulfat reduziert wird,
so daß der verbleibende Schwefelgehalt durch Anwendung einer Temperatur von nur etwa
650 ° C. ausgetrieben werden kann, gegenüber Temperaturen von 850 bis 1000° C, die gewohnlich
in dem unteren Ofenteil erforderlich sind.
Sind die Verbrennungsprodukte der kohlenstoffhaltigen Substanz in dem unteren Ofenteil
durch die von Material verschlossen gehaltene öffnung verhindert, in den oberen
Teil des Ofens zu gelangen, so ist für den unteren Ofenteil bei 11 ein besonderer Gasaustritt
vorgesehen, durch welchen sowohl diese Verbrennungsprodukte als auch die in dem unteren Ofenteil ausgetriebenen Schwefelmengen
entweichen, wobei das fertig geröstete oxydische Gut in gewohnter Weise aus dem unteren Ofenteil entfernt wird.
Zweckmäßigerweise ist der untere Ofenteil als Muffel ausgestaltet, wobei die Heizkammern
20 Verbrennungsprodukte von einer Feuerung 13 auf der einen Ofenseite erhalten, die
durch Kanäle 13s auf der anderen Ofenseite
entweichen.
Zur Zersetzung der basischen Sulfate ist eine so geringe Menge kohlenstoffhaltiger Substanz
erforderlich, daß ihr Zusatz doch die Verwendung der den Ofen verlassenden schwefligen
Gase zur Darstellung von schwefliger Säure und Schwefelsäure nicht verhindert, so
daß, im Falle die Arbeitskammern des unteren Ofenteiles Muffelheizung haben, wie in der
Zeichnung dargestellt, die aus dem unteren Ofenteile entweichenden schwefligen Gase durch
die erzbeschickten Etagen des oberen Ofenteiles geleitet werden können (falls gewünscht)
und auf alle Fälle hindurchstreichen können bei Nichtweiterverwendung der schwefligen Gase.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Entschwefelung von Erzen durch Vorrösten und darauf folgendes Fertigrösten unter Zuschlag von reduzierenden Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß das Vor- und Fertigrösten in einem einzigen ununterbrochenen Verfahren, und zwar unter Benutzung eines mehretagigen mechanischen Röstofens ausgeführt wird, indem in den oberen Etagen des Röstofens das Vorrösten und in den unteren Etagen das Fertigrösten des Gutes nach Zumischung eines reduzierenden Stoffes (z. B. Kohlenstoff) vorgenommen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE255648C true DE255648C (de) |
Family
ID=513733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT255648D Active DE255648C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE255648C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2400562A1 (fr) * | 1977-08-19 | 1979-03-16 | Sherritt Gordon Mines Ltd | Procede d'activation des minerais de cuivre et de fer |
FR2445940A1 (fr) * | 1979-01-02 | 1980-08-01 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Procede et installation pour le traitement thermique d'une matiere minerale, plus particulierement pour la cuisson du gypse |
-
0
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2400562A1 (fr) * | 1977-08-19 | 1979-03-16 | Sherritt Gordon Mines Ltd | Procede d'activation des minerais de cuivre et de fer |
FR2445940A1 (fr) * | 1979-01-02 | 1980-08-01 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Procede et installation pour le traitement thermique d'une matiere minerale, plus particulierement pour la cuisson du gypse |
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