DE242310C - - Google Patents
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Classifications
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
DEUTSCHES REICH
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Oktober 1909 ab.
Chlorierendes Rösten von Erz," welches, wie bekannt, in der Erhitzung einer Mischung des
Erzes mit Chloriden besteht, hat man in der letzten. Zeit in mechanischen Röstöfen auszuführen
versucht. Hierbei hat man die für die Erhitzung er forderliche Wärme entweder
durch unmittelbare Berührung der Mischung mit Rauchgasen oder durch Verwendung von
Muffeln zugeführt, in welch letzterem Falle
ίο die für den Prozeß erforderliche Wärme von
den Rauchgasen der Mischung mittelbar durch die Wände der Muffeln zugeführt wurde.
In dem ersterwähnten Falle zeigt sich der Nachteil, daß die von der Erzmischung fortgehenden
Gase mit so großen Mengen von Rauchgasen verdünnt oder verunreinigt werden,
daß sie für das Gewinnen der in denselben vorhandenen kondensierbaren Säuren
nicht mehr geeignet sind. Dieser Nachteil wird allerdings in dem letzterwähnten Falle,
d.h. bei der Anwendung von Muffeln, vermieden ; dadurch wird aber infolge der schlechteren
wärmetechnischen Wirkung der Muffelöfen ein wesentlich vermehrter Verbrauch von Brennstoff verursacht.
Dazu kommt, daß bei Verwendung von Muffeln gewisse Teile des Guts durch die
innige Berührung mit den heißen Muff el wänden überhitzt werden. Diese Überhitzung verursacht
einen Verlust an den Metallen, die man gewinnen will, weil einmal bei einer
hohen Temperatur ein großer Teil der Melallchloride verflüchtigt wird und mit den
sauren Gasen, die während des Prozesses entwickelt werden, weggeht, und weil andererseits
bei der hohen Temperatur gewisse Metallchloride in basische Chloride zersetzt werden, welche nicht so leicht aus dem Metall
mittels Wassers und Säuren wie die neutralen Chloride ausgelaugt werden können.
Eine solche Überhitzung, die übrigens auch in den Fällen, wenn man das Gut unmittelbar
mit Rauchgasen während des Röstens erhitzt, auftreten kann, ist außerdem in hohem
Grade deshalb von Nachteil, weil die Salzmischung stellenweise schmilzt, wodurch das
Gut zusammengebackt wird, so daß die mechanischen Rührvorrichtungen in dem Ofen das
Gut nicht bearbeiten und fortbewegen können. v
Die Erfindung hat zum Zweck, bei chlorierendem Rösten in mechanischen öfen teils
Ersparnis von Kohle zu erzielen und teils derartige Überhitzungen, die sowohl mechanische
Schwierigkeiten bei dem Rösten als auch Metall Verluste verursachen, zu vermeiden
und gleichzeitig ebenso konzentrierte und reine Ablaßgase, wie beim Rösten-in Muffel- öfen,
zu erhalten, aus welchen Gasen dann eine gute Ausbeute von reinen und· konzentrierten
Säuren erhalten werden kann.
Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung das Vorwärmen des Röstguts unmittelbar
durch die Berührung mit Verbrennungs- (Rauch-) gasen in einem besonderen' Ofen oder einer
besonderen Abteilung oder Zone des mecha-
nischen, Chlorierungsofens selbst bewirkt, wo dem Erz somit eine für die Einleitung des
Chlorierens geeignete Temperatur zuerteilt wird. Das auf solche Weise auf geeignete Temperatur
vorgewärmte Röstgut wird von dem Vorwärmungsofen oder von der entsprechenden Zone
eines der Vorwärmung sowie der Chlorierung dienenden Ofens in den Chlorierungsofen oder
in die entsprechende Zone des für beide Operationeh benutzten Ofens geschafft, ehe noch
saure Gase sich in erwähnenswertem Maße entwickeln. Unter solchen Verhältnissen ist
. es natürlich auch möglich, die für die Vorwärmung verbrauchten Gase von dem Vor-
wärmungsofen oder der Zone wegzuleiten und sie auf diese Weise von den bei der Chlorierung
entwickelten sauren Gasen zu trennen, welch letztere Gase von der Chlorierungsabteilung oder dem Chlorierungsofen für sich
ao allein weggeleitet werden. Bei zweckmäßiger Zusammensetzung der Erzmischung wird nämlich
für das Ausführen der Chlorierung keine äußere Wärmezuführung nötig, nachdem der
Chlorierungsprozeß eingeleitet, ist, weshalb
as. keine Verbrennungsgase oder äußere Wärme
während der Chlorierung selbst, der Erzmischung zugeführt zu werden braucht.
Bei hinlänglich kräftigem mechanischen Umrühren in der Chlorierungsabteilung erhält
man nämlich eine so innige Mischung von Salzteilchen und oxydierender Luft, daß die
Reaktion zwischen den Chloriden, dem Schwefel in dem Erze und der Oxydationsluft so schnell
geschieht, daß der unvermeidliche Wärmeverlust im Vergleich mit der durch die Reaktion
entwickelten Wärme von geringer Bedeutung ist. Auf diese Weise steigt die Temperatur
in der Chlörierungsabteilung auf die Röstungstemperatur.
Auch für solche Erze, besonders Kupfererz und Zinkerz, . von welchen der
größte Teil des Schwefels schon abgeröstet worden ist und in welchen der Schwefel und
die Metalle in äquivalenten Mengen anwesend sind, kann die Hitze in der Chlorierungsabteilung
durch die chemische Reaktion um mehrere hundert Grade steigen. Kiesabbrände, z. B. solche mit 2 bis 4 Prozent Kupfer und
3 bis 6 Prozent Schwefel, werden nach vorliegender Methode in der Weise behandelt,
daß das gemahlene Erz mit 10 bis 12 Prozent Kochsalz versetzt wird, worauf die Mischung
durch unmittelbare Berührung mit Rauchgasen in der Vorwäfmeabteilung des
Ofens auf etwa 200 ° C. erhitzt wird. Hiernach wird die Mischung in die Chlorierungsabteilung eingeführt, wo die Temperatur ausschließlich
durch die bei der Reaktion entwickelte Wärme (Reaktionswärme) und die
Wärme, die vorher der Vorwärmeabteilung zugeführt worden ist, auf 500 bis 600°, d. h.
auf eine geeignete Röstungstemperatur, steigt.
Natürlich kann dieses Verfahren mit Bezug
auf Einzelheiten auf mehrfache Weise ausgeführt werden. So z. B. kann man die ganze
Mischung von Erz und Chlorid in der Vorwärmungszone oder in dem Vorwärmungsofen
auf geeignete Reaktionstemperatur erhitzen und darauf die Masse in die Chlorierungszone
desselben Ofens hinabfallen lassen oder sie in einen anderen Ofen, wo die Chlorierung ausgeführt
wird, schaffen; oder ,man kann auch nur-einen Teil des Erzes allein, ohne Zusatz
von Chlorid, erhitzen und dann diesen erhitzten Teil der übrigen Erzmischung zuführen,
gleichzeitig mit oder nachdem diese in die Chlorierungszone des kombinierten Ofens
eingeführt worden ist. Da es in gewissen Fällen für die Erzielung einer gewissen Reaktionstemperatur
nicht notwendig ist, die0 ganze Erzmischung vorzuwärmen, erzielt man
bei der Ausführung des Prozesses nach der letzterwähnten Alternative den Vorteil, einen
kleineren Apparat benutzen zu können, woneben auch der Vorteil erreicht wird, daß man
weniger an Wärmeverlusten leidet und somit einen höheren Nutzeffekt erzielt.
Es ist auch möglich, die ganze Erzmasse in dem Vorwärmungsofen oder der Vorwärmungszone
zu erhitzen, und dann diesem warmen Erz, das in den Chlorierungsofen oder in die Chlorierungszone eingeführt wird, Chloride
zuzusetzen. ■
Für die Ausführung des oben beschriebenen Chlorierungsprozesses kann eine Anzahl verschiedener
mit der Art des Erzes wechselnder mechanischer Ofentypen in Frage kommen.
Vorwärmung und Chlorierung können, wie schon dargelegt worden ist, in verschiedenen
öfen vorgenommen werden, die aus ^ Drehzylindern
bestehen können oder mit sich dre· henden oder hin und her gehenden Rührvorrichtungen
versehen sind oder von anderen bekannten Röstofentypen sein können. Es
ist natürlich auch möglich, den ganzen Prozeß in einem und demselben Ofen vorzunehmen,
wo die Vorwärmüngsabteilung und die Chlorierungsabteilung mittels Schieber oder anderer
geeigneter Vorrichtungen voneinander getrennt sind, in welchem Falle das-vorgewärmte Gut in die Chlorierungsabteilung auf
zweckmäßige Weise (beispielsweise durch Speisekolben oder Schnecken) herabgebracht werden
kann, so daß nicht erwähnenswerte Mengen von Gas von der einen Abteilung in die andere
eindringen können. .
Auf der beiliegenden Zeichnung ist beispielsweise ein für das neue Verfahren geeigneter
Ofen veranschaulicht, bei welchem die beiden Abteilungen des Ofens in der oben
angegebenen Weise oder ohne Benutzung von iao Schiebern o. dgl. gasdicht voneinander getrennt
werden, ohne daß die Bewegung des
Röstguts aus der einen Abteilung in die andere verhindert wird.
Auf der Zeichnung stellt Fig ι einen senkrechten
Schnitt des Ofens dar; Fig. 2 ist ein vergrößerter senkrechter Schnitt der. erwähnten
Vorrichtung selbst. .
Die Vorrichtung besteht darin, daß unter dem oder den Kanälen 7, die die Vorwärmungsabteilung
2 mit der Chlorierungsabteilung 3 des Ofens 1 verbinden, und durch
welche das Erz aus der ersterwähnten Abteilung
in-die letzterwähnte transportiert wird, Absätze 6 in bekannter Weise angeordnet
sind, welche in einem solchen Abstand unter den unteren Mündungen der Kanäle 7 liegen
und so groß sind, daß das durch diese Kanäle auf sie herabgefallene Erz Haufen von
solcher Größe bildet, daß diese die unteren Mündungen der Kanäle zustopfen.
so Auf denjenigen Rühr- oder Transportvorrichtungen 4, die das Umrühren und den
Transport des Röstmaterials durch den Ofen besorgen, sind Scharren 5 angebracht, welche
bei der Bewegung der Rührvorrichtung die auf den Absätzen 6 vorhandenen Erzhaufen
anstoßen und einen Teil ihres Inhaltes herabkratzen,
wobei eine entsprechende Menge des oberhalb der Kanäle 7 liegenden Erzes heruntersinkt
und sich an die Stelle des weggekratzten Erzes legt, und wobei die gasdichte
Absperrung der Kanäle beibehalten wird.
Diese Kanäle 7 müssen natürlich ein so großes Volumen haben, daß es dem von dem
darunterliegenden Fache herabgekratzten Teile des Erzhaufens entspricht, woneben die Bewegung
der in der Vorwärmungsabteilung 2 vorhandenen Transportvorrichtung derart abgepaßt
sein muß, daß jedesmal, wenn eine1 gewisse Erzquantität von einem Fache herabgekratzt wird, ,eine ebenso große Quantität
an die obere Mündung des diesem Fache entsprechenden Kanales abgegeben wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum chlorierenden Rösten
von Erz unter Verwendung von mechanischen Röstofen, dadurch gekennzeichnet
daß das Erz vor seiner Mischung mit Chlorid oder das mit Chlorid gemischte Erz in einem geeigneten Ofen oder in
einer Abteilung eines Ofens durch direkte Berührung mit Verbrennungsgasen auf geeignete Temperatur vorgewärmt wird, und
daß darauf das Chlorieren in einem andem
Ofen oder einer anderen Abteilung· oder Zone des ersten. Ofens ausgeführt
wird.
2. Ausführungsweise des im Anspruch ι
angegebenen Verfahrens, dadurch gekennzeichnet/daß nur ein Teil des Erzes mittels
der Verbrennungsgase vor seiner Mischung mit Chlorid in einem geeigneten Ofen oder Abteilung oder Zone eines Ofens
erhitzt wird, um darauf in einem andern Ofen oder in einer andern Abteilung oder '
Zone desselben Ofens mit dem übrigen Erz und Glorid oder mit einer vorher hergestellten
Mischung von diesen Materialien gemischt und chloriert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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