DE886390C - Verfahren zum Schmelzen von sulfidhaltigen Rohstoffen - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen von sulfidhaltigen RohstoffenInfo
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- C22B5/02—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
- C22B5/12—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes by gases
- C22B5/14—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes by gases fluidised material
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Description
Die Erfindung· bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen von feinverteilten, sulfidhaltigen
Rohstoffen, wie z. B. von Kupferkonzentrat.
Die bekannten Verfahren, die in Verbindung mit der Extraktion· von Kupfer benutzt werden, beruhen,
in der Hauptsache in der Anwendung· von Schachtöfen, Flammöfen oder elektrischen Öfen. Das am
häufigsten benutzte Schmelzverfahren beruht auf dem Flammofen, wobei z. B. ein bis zu einem spezifischen
Schwefelgiehalt geröstetes Konzentrat in den Ofen geschickt und die erforderliche Temperatur
durch Verbrennung z. B. von pulverisierter Kohle, Brennöl oder natürlichen Gasen erzielt wird.
Bei dem Verfahren mit dem elektrischen Ofen tritt die elektrische Energie an die Stelle von Brennstoff.
Vom metallurgischen Standpunkt aus sind diese beiden Verfahren brauchbar, jedoch erfordern
sie beide einen erheblichen Aufwand von ,äußerer Hitze, nämlich Schmelzung im Flammofen annähernd
10 bis 20 0/0 Kohle je Tonne Konzentrat
und elektrische Schmelzung ungefähr 500 kWh je Tonne Charge.
Theoretisch kann das sogenannte Pyritschmelzen ohne Anwendung von äußerem Brennstoff durchgeführt
werden, d. h. daß die Verbrennungswärme des in dem sulfidhaltigen Rohmaterial enthaltenen
Schwefels und Eisens ausgenutzt wird. Dias Pyritschmelzen findet im Schachtofen statt, und auf
Grund der Bauart und der Arbeitsweise des Ofens iruuß als Rohmaterial reiches Stückerz verwendet
werden. Pyritschimelzen ist dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ofen die Verbrennungsluft und das
Rohmaterial immer im Gegenstrom gehen, so daß die Verbrennungswärme des sogenannten Pyritschwefels
nicht wirksam ausgenutzt wird, weil er nicht bis zur Mündung- des Schachtofens brennt.
Die Erfahrung1 hat gezeigt, daß das Pyritschmelzen
schwierig durchzuführen ist und die Charge einen zusätzlichen Aufwand von ungefähr ι bis 3% Koks
erfordert.
H. Freeman (z. B. schwedisches Patent 77454)
hat ein Verfahren angegeben, nach dem Eisensulfid mittels eines oxydierenden Gases zu Schwefeloxyd
■und Eisenoxyd geröstet wird. Für dieses Verfahren ist kennzeichnend, daß das der Verbrenniungskammer
zugeführte pulverisierte Sulfiderz bei seinem Fall in den aufsteigenden oxydierenden
Luftstrom gelangt, der den Fall der Teilchen 'verzögert. In dem oberen Teil der Verbrennungskammer,
wo· Stickstoff und Schwefeldioxyd die Hauptbestandteile des Gases sind, wird das Konzentrat
in der Hauptsache auf die· Reaktionstemperatur vorgewärmt. Die eigentliche Verbrennung dieses
Schwefels erfolgt in der Zwischen- oder ersten Verbrennungszone. In der Boden-- oder zweiten Verbrennungszone
trifft die aufsteigende Luft auf die glühenden Teilchen und verbrennt dort den größeren
Teil des Eisens und den Schwefelrest. Die Bildung von schwarzem Eisenoxyd findet in dieser
Zone statt. Unterhalb der zweiten Verbrenniungszone kühlt dann die Luft das Eisenoxyd, welches als
ein schweres schwarzes Pulver anfällt. Bei diesem Verfahren ist der Teildruck des Sauerstoffs am kleinsten
an dem Punkt, wo das Konzentrat in den Ofen geschickt
wird und am größten, wenn die Reaktion praktisch vollendet ist und das Eisenoxyd seine
feste Phase erreicht hat.
Außerdem wurde (vgl. amerikanisches Patent ι 888 164, H. Freeman) ein Verfahren beschrieben,
bei welchem1 das Erz und das oxydierende Gas
zusammen in derselben Richtung in den Ofen geschickt werden, auf dessen Boden geschmolzenes
Metall und Schlacke· fallen, um von dort entnommen zu werden. Die gasförmigem Verbrennungsprodukte werden unmittelbar oben am Ofen in
, 40 einer Richtung abgeführt, die der Bewegung des Erzes und der Luft entgegenläuft. Der Wärmeinhalt
dieser gasförmigen Verbrenniuixgsprodukte
wird zur Vorwärmung der Verbrennungsluft ausgenutzt. Auf diese Weise haben diese 'direkt aus der
Verbrennungszone mtmommenen gasförmigen Produkte keine Berührunig mit den Produkten auf dem
Ofemboden, die deshalb tatsächlich nur in Ausnahmefällen
im geschmolzenen Zustand anfallen. Aus diesem Grund muß im allgemeinen zusätzlicher
Brennstoff, z. B. Öl oder feinverteilte Kohle, dem Ofen zugeführt werden. Selbst in 'diesem Fall wird
aber die Trennung von Stein und Schlacke auf dem Ofenboden unbefriedigend sein.
T. R. Haglund (schwedisches Patent 96977)
hat ein Röstverfahren bzw. ein Verfahren zum Rösten und Schmelzen von sulfidhaltigem Rohmaterial
angegeben, das von dem vorbeschriebenen u. a. - darin abweicht, daß als Oxydierungsgas Sauerstoff
oder ein mit Sauerstoff angereichertes Gas verwendet wird, welches merklich mehr Sauerstoff als der
Luftsauerstoff enthält.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen von pulverisierten sulfidhaltigen
Rohmaterialien, bei welchem das Rohmaterial selbst als wärmeliefernder Stoff wirksam ist. Gegenüber
anderen bekannten Verfahren ergibt die Erfindung eine wesentliche Verbesserung der Verfahren zum
Schmelzen von pulverisierten sulfidhaltigen Rohmaterialien dadurch, daß auf dem Ofenboden stets
eine Temperatur auftritt, die für die vollständige Trennung von Stein und Schlacke genügend hoch
ist. Die pulverisierten Rohmaterialien und eine für die Reaktion ausreichende Luftmenge werden von
oben nach unten in einen senkrechten Schmelzofen in gleicher Richtung in der Weise geschickt, daß
durch Verbrennung auf dem Ofenboden ein geschmolzenes Reaktionsproduikt gewonnen wird. Für
die Erfindung ist kennzeichnend, daß die heißen Abgase über und in gleicher Richtung wie 'die geschmolzenen
Produkte durch eine horizontale oder schräge, vorzugsweise kanialförmige Verlängerung
des Ofens geführt werden, wobei der Wärmegehalt der Gase ausgenutzt wird, um die Schmelze ini
flüssigem Zustand zu erhalten. Stein und Schlacke werden dabei völlig getrennt und entnommen. Vorzugsweise
wird der Wärmeinhalt der aus der Ofenverlängerung entfernten Abgase in bekannter Weise
für die Vorwärmung der Verbrennungsluft ausgenutzt.
In dem Ofen beginnt der in dem Rohmaterial enthaltene Schwefel sofort zu dissoziiren und zu
brennen. Dadurch beginnt ein sofortiger Temperaturanstieg schon- oben im Ofen,, 'und dieser Temperatunanstieg
bewirkt wiederum eine Steigerung der eigenen Reaktionsgeschwindigkeit des sulfidhaltigen
Rohmaterials in Hinsicht auf den in der Luft enthaltenen Sauerstoff. Die Erfahrung hat gezeigt,
daß durch Führung des Rohmaterials in der Strömungsrichtung des vorgewärmten Luftstromes
in dem Ofen gemäß der Erfindung dieses. Rohmaterial tatsächlich sehr schnell schmilzt, weil die
Temperatur dieses Materials ständig weiter steigt, während es längs des immer heißer werdenden Gasstromes
wandert. Indem man die Luft auf die gewünschte Menge regelt und sie vorwärmt, kann der
Prozeß in solcher Weise gesteuert werden, daß ein getrenntes Reaktionsprodukt erhalten wird. Dies
ist leicht zu erreichen,.weil der Teildruck am.Anfangspunkt
des Prozesses am größten ist und mit fortschreitender Verbrennung abnimmt, während
andererseits die Reaktionsgeschwindijgkeit auf Grund der ansteigenden Temperatur zunimmt. Die
Erfahrung zeigt im besonderen, daß, wenn man
die Mengen des Rohmaterials .und der Luft in
gegenseitiger Beziehung richtig regelt, ein tbeoretisch berechnetes Ergebnis erzielt werden kann.
Bei Anwendung der Erfindung in der Praxis wurde festgestellt, daß in der Reaktionsaone, wo die
Schmelzung eintritt, so viel Wärme entwickelt wird, daß mittels der Abgase die Vorwärmung der Verbrennungsluft
sowie die Trocknung und Vorwärmung des Rohmaterials wirksam durchgeführt werden und daß Strahlungsverluste ebenfalls ausgeglichen
werden. Durch das Rösten und Schmelzen der sulfidhaltigen Rohmaterialien in der Strömung?-"
richtung des z.B. durch Abgase vorgewärmten Luft-
stromes wird das Rohmaterial ohne Anwendung· von äußerem Brennstofif in flüssigem Zustand als Stein
und Schlacke oder als Metall und Schlacke erhalten, und dieser flüssige Zustand ist für eine Zeit
gewährleistet, die ausreicht, um die erhaltenen Produkte voneinander zu trennen.
Die Zeichnung· veranschaulicht eine Ausführungsform
der Erfindung·. Die Erfindung· ist jedoch keineswegs auf die an Hand der Zeichnung beschriebene
Ausführungsform beschränkt, vielmehr ist das Verfahren der Erfindung- auch in Verbindung
mit anderen Konstruktionen ausführbar.
Das trockene sulfidhaltige Rohmaterial, wie Kupferkonzentrat, und schkckenbildende Stoffe
werden in einen Einfülltrichter 8 und von dort mittels einer genau geregelten Beschickungseinrichtung
9 in einen Brenner 10 geschickt. Sie werden unter der Wirkung von vorgewärmter Luft in der
Verbrennungskammer 1 geschmolzen, von wo sie auf einen Ofenherd 2 fallen, der sich von dem Ofenboden
in horizontaler Richtung erstreckt. In diesem Herd 2 trennen sich Schlacke und Stein oder
Schlacke und Metall. Die heißen Abgase strömen in gleicher Richtung wie die Schlacke und gehen
durch einen Gasabzug 3, einen Luftvorwärmer 4 und einen Konzentrattrockner7. Ein Ventilators bläst
Verbrennungsluft in den Luftvorwärmer, und die Luftmenge wird mittels einer Überwachungseinrichtung
6 richtig geregelt und gemessen und strömt dann in den Brenner 10, wo· sie auf das trockene
und warme Konzentrat trifft.
Die aus dem Ofenherd erhaltenen flüssigen Produkte werden in bekannter Weise gewonnen und je
nach ihrer Qualität nach bekannten Verfahren behandelt. Nun könnte man zweckmäßig, insbesondere
wenn ein reicherer Stein als normal oder z. B-. rohes Metall erhalten wird, mit der gemäß der
Erfindung vorgeschlagenen Apparatur einen Flammofen oder einen Elektroofen bekannter Bauart verbinden,
wo z. B. die Raffination der Schlacke nach bekannten Verfahren durchgeführt werden kann.
Dadurch ergibt sich ein großer wirtschaftlicher Vorteil, weil der Aufwand an Brennstoff oder elektrischer
Energie, der während der Rafßnationsphase erforderlich ist, in diesem Fall geringer ist,
als der normalerweise angewendete, da die in einen solchen Ofen geschickten Materialien sich bereits
in geschmolzenem Zustand befinden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Schmelzen vom sulfidhaltigen,
insbesondere von Kupfer bzw. Nickel enthaltenden Rohmaterialien, z. B. von FIotationsschlich,
unter Benutzung der beim Verbrennen des Rohmaterials in Luft frei werdenden
Eigenverbreninungswärme des Materials, wobei das fein'verteilte Rohmaterial und eine regelbare,
vorgewärmte und zur Durchführung der Reaktionen genügende Luftmenge von oben
nach unten in einen Schmelzofen geleitet werden •und hierbei miteinander mit gleicher Strömungsrichtung
in Reaktion treten, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Abgase über die entstehende Schmelze in gleicher Strömungsrichtung wie diese weitergeleitet werden, um
die Schmelze in flüssigem Zustand zu erhalten, wobei Rohstein und Schlacke sich trennen und
je für sich entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die entstehende, sich auf dem Boden des Ofens ansammelnde Schmelze durch eine horizontale bzw. schräge, kaJnalförmige Verlängerung
des Schmelzofenbodens weitergeleitet wird, wobei die heißen Abgase über die Schmelze in gleicher Strömungsrichtung mit
dieser in der Bodenverlängerung geleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeinhalt des
Rohmaterials durch Zuführung eines Stoffes mit hohem Wärmewert, z. B. Pyrit, geregelt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5322 8.53
Applications Claiming Priority (1)
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