DE3920522A1 - Aggregat zur gewinnung von metallischem blei aus sulfidischen bleikonzentraten - Google Patents
Aggregat zur gewinnung von metallischem blei aus sulfidischen bleikonzentratenInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B4/00—Electrothermal treatment of ores or metallurgical products for obtaining metals or alloys
- C22B4/04—Heavy metals
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein
Gebiet der Nichteisenmetallurgie, u. z. auf die geräte
technische Gestaltung der Verarbeitung von sulfidischem
Rohstoff, und betrifft insbesondere Konstruktionen
der Aggregate zur Gewinnung von metallischem Blei aus
sulfidischen Bleikonzentraten.
In Aggregaten zur Gewinnung von metallischem Blei
aus sulfidischen Bleikonzentraten besteht der techno
logische Prozeß im Falle des Autogenschmelzens aus
drei Hauptstadien:
- - Oxydation von im Bleirohstoff enthaltenen Blei-, Zink-, Eisensulfiden in einer Sauerstoffatmosphäre;
- - Reduktion der gewonnenen Bleioxide aus der Schmelze bis zum Metall mit Kohlenstoff;
- - Abscheidung der Trübe des metallischen Bleis vom Bleioxid.
Das erste Stadium, die Oxydation, wird von der
Wärmeentwicklung und das Reduktionsstadium von der
Wärmeaufnahme begleitet. Da jedoch der sulfidische
Bleirohstoff einen geringen Heizwert hat, sind für den
Prozeß im ganzen zusätzliche Wärmequellen (Kohlen
stoffbrennstoff, Elektroenergie) erforderlich. Deswe
gen besteht die Aufgabe, den Einsatz zusätzlicher
Wärmequellen pro Produktionseinheit zu reduzieren, wo
bei sie mit der Aufgabe in Einklang steht, den Anfall
an Prozeßgasen zu verringern und die Schadstoff
emissionen herabzusetzen.
Es ist ein Aggregat zur Gewinnung von metallischem
Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten bekannt, das
einen gekürzten Hohlzylinder (Durchmesser-Länge-Ver
hältnis ∼3/5) darstellt, der um die eigene Achse
drehbar ist ("Engng. a. Mining", Nr. 10, 1982, S. 64
bis 65, 69, 71).
Dieser Zylinder ist mit einem hermetisch dichten
Mantel abgedeckt, der mit einem Gasabführstutzen sowie
mit Einrichtungen zur Beschickung mit Bleirohstoff und
festem Reduktionsmittel und mit Einrichtungen für die
Zuführung von flüssigem Brennstoff und Sauerstoff ver
sehen ist. Das Aggregat hat eine diskontinuierliche
Arbeitsweise: Beschickung-Schmelzen-Abstich der Schmelz
produkte.
Zuerst wird ins Aggregat der sulfidische Bleiroh
stoff zusammen mit Flußmitteln aufgegeben und Sauer
stoff zugeführt. Bei der Oxydation der Metallsulfide
wird Wärme entwickelt, wodurch die entstandenen Oxide
und Flußmittel eine Schmelze mit einem hohen Blei
oxidgehalt bilden. Dann wird das Aggregat mit festem
Reduktionsmittel (Koksgrus) beschickt, Masut und Ver
brennungsluft werden zugeführt. Bei der Verbrennung
von Masut wird Wärme entwickelt, durch die die Wärme
verluste über die Zylinderwände und der Wärmeaufwand
für die Reduktion der Bleioxide zum Metall ausgegli
chen werden. Der Reduktionsgrad der Bleioxide wird
geprüft, indem man die Proben der Oxidschmelze auf
den Bleigehalt analysiert. Die Reduktion gilt als ab
geschlossen, wenn der Bleigehalt in der Schlacke ca.
2% der mit dem Bleirohstoff eingebrachten Menge be
trägt. Nach der Beendigung der Reduktion, dem Abstich
der verarmten Schlacke und des gewonnenen Rohbleis
ist das Aggregat zu einer neuen Inbetriebnahme, zu
einem neuen Zyklus "Schmelzen des Rohstoffs - Reduk
tion der Oxidschmelze" bereit.
Ein Nachteil der Konstruktion dieses Aggregates
besteht darin, daß eine kontinuierliche Wärmeerzeu
gung durch die Oxydation der im Bleirohstoff anwesen
den Metallsulfide unmöglich ist. Ein wesentlicher Teil
der bei der Sulfidoxydation entwickelten Wärme wird
für die Erwärmung des Aggregats während der Anfahr
periode verbraucht. Außerdem hat die Wärmeentwicklung
bei der Sulfidoxydation einen zeitlich ungleich
mäßigen Verlauf: in der Anfangsphase ist die Wärme
entwicklung bei maximaler Sulfidmenge im Zylinder
infolge deren Oxydation besonders intensiv. Wenn je
doch im Ergebnis der Oxydation die Sulfidmenge im Zy
linder, d. h. vor Beginn der wärmeverbrauchenden Reduk
tionsperiode des Aggregatbetriebs, kleiner wird,
verringert sich auch der durch die Oxydation der ge
nannten Sulfide bedingte Wärmezufluß. Somit ist die
Periode des besonders intensiven Zuflusses der bei
der Sulfidoxydation entwickelten Wärme von der Periode
des intensiven Wärmeverbrauches für die Reduktion
der Bleioxide zum Metall zeitlich versetzt (dis
kontinuierlicher Betrieb des Aggregats). Infolge einer
derartigen Diskrepanz zwischen den Stadien der
Entwicklung und des Verbrauchs der Wärme sind für den
Betrieb des Aggregats zusätzliche bedeutende Wärme
quellen, wie Verbrennung von Masut, erforderlich. Das
führt nicht nur zu einem höheren spezifischen Ener
gieaufwand pro Produktionseinheit, sondern auch zu
einem größeren Anfall an Gasen beim Schmelzen, die
eine tiefgreifende Reinigung (die bei der Masutver
brennung entstehenden Gase werden mit Bleiverbindungen
verunreinigt) erfordern.
Es ist ebenfalls ein Aggregat zur Gewinnung von
metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten
bekannt, das ein mit Feuerfeststeinen ausgekleidetes
zylinderförmiges Gefäß mit einem Durchmesser-Länge-
Verhältnis von ca. 1/10 darstellt, dessen Achse hori
zontal so verläuft, daß der untere Zylinderteil als
Herd dient und der obere ein Gewölbe bildet ("J. Me
tals, V. 34, Nr. 6, 1982, p. 60 bis 64).
Dieses Gefäß ist unterhalb der horizontalen Achse
in seinem Inneren durch eine senkrechte Trennwand
mit einer Öffnung am Herd in zwei Zonen, eine Zone für
die Rohstoffbeschickung und eine Zone für die Reduktion
der Schmelze, so unterteilt, daß der Querschnitt
der Reduktionszone ∼0,65 der Querschnittsfläche
des gesamten Gefässes beträgt. In der Zone für die
Rohstoffoxydation ist im Gefäßgewölbe eine Beschickungs
einrichtung für den granulierten Bleirohstoff
mit einem Korndurchmesser von ca. 1 cm und im Gefäß
gewölbe in der Reduktionszone sind Brenner für den
gasförmigen oder flüssigen Brennstoff vorgesehen. Der
Herd ist in der Oxydations- und der Reduktionszone
mit Blasformen versehen. Dabei wird in der Oxydations
zone Sauerstoff und in der Reduktionszone ein Kohle-
Luft-Gemisch über die Blasformen zugeführt. Das Gefäß
in der Oxydationszone hat ein Bleiabstichloch
und im stirnseitigen Zylinderteil in der Reduktions
zone ist ein Abstichloch für die bleiarme Schlacke
vorhanden.
Außerdem ist im Gefäß eine Öffnung zur Gasab
führung vorgesehen.
Das Aggregat wird wie folgt betrieben. Das in
das zylinderförmige Gefäß aufgegebene Granulat, das
ein Gemisch aus sulfidischem Bleirohstoff, Flußmitteln
und oxydierten Umlaufstäuben darstellt, hat eine
Feuchtigkeit von ca. 8%. Deswegen wird bei der Oxyda
tion dieser Körner ein Teil der sich entwickelnden
Wärme gleichzeitig für die Verdampfung und Erhitzung
der Wasserdämpfe auf eine Temperatur von max. 950°C
verbraucht. Diese Temperatur gilt als optimal, weil
bei einer höheren Temperatur der unerwünschte Über
gang des Bleis in die Dampf-Gas-Phase stark beschleu
nigt und die Auskleidung zerstört wird, während bei
einer niedrigeren Temperatur die Leistung des Oxyda
tionsschmelzens herabgesetzt wird. Deswegen dient die
vorhandene Feuchte in den Körnern als ein Mittel zur
Aufrechterhaltung der Temperatur der Schmelze in der ge
forderten Höhe. Die bei der Oxydation des sulfidischen
Rohstoffes gebildete Oxidschmelze mit einem hohen Ge
halt an Bleioxiden fließt über die Trennwand in die
Reduktionszone. In der Reduktionszone werden die
Bleioxide infolge des Blasens des Kohle-Luft-Gemisches
durch die Schmelze zum Metall reduziert. Das metalli
sche Blei setzt sich auf dem Herd ab und fließt durch
die Öffnung in der Trennwand in die Oxydationszone
langsam über, und die bleiarme Schlacke wird über das
Abstichloch aus dem Gefäß abgelassen. Um eine hohe
Leistung zu erzielen und eine erhöhte Viskosität der
Oxidschmelze zu vermeiden, wird ihre Temperatur mit
der Bewegung von der Trennwand zum Schlackenloch auf
1150°C durch Verbrennung des Brennstoffs langsam er
höht, der über die Brenner im Gewölbe der Reduk
tionszone zugeführt wird. Die in der Reduktionszone
entstehenden Gase strömen in die Oxydationszone und
werden zusammen mit den Gasen der Sulfidoxydation aus
dem Gefäß abgeführt. Da jedoch der Heizwert des
sulfidischen Rohstoffs durch eine Erhöhung seiner
Feuchtigkeit auf 8% künstlich herabgesetzt werden
soll, was durch eine geringe Standzeit der Ausklei
dung in den Schmelzen mit einem hohen Gehalt an Blei
oxiden bedingt ist, wird in diesem Aggregat die Schmelze
mit einem niedrigen Wärmeinhalt (T = 950°C) in die
Reduktionszone zugeführt. Um eine für die Reduktion
erforderliche hohe Temperatur (1150°C) zu erreichen,
den Wärmeaufwand für die Reduktion der Bleioxide zum
Metall sowie die großen Wärmeverluste über die Ge
fäßwände in der ausgedehnten Reduktionszone ausgleichen
zu können, ist eine bedeutende zusätzliche Wärme
zufuhr beispielsweise durch Verbrennung eines gas
förmigen oder flüssigen Brennstoffs erforderlich.
Außerdem fehlt in diesem Aggregat eine ruhige Zone
zum Abstehenlassen der Oxidschmelze von der Trübe des
metallischen Bleis, wodurch die Bleiverluste mit der
verarmten Schlacke vergrößert werden. Deswegen soll
das Aggregat zusammen mit einer zusätzlichen
Einrichtung zum Absetzen der Bleitrübe beispielsweise
mit einem elektrischen Absetzbehälter betrieben werden.
Praktisch führen zwei Konstruktionsbesonderheiten
dieses Aggregats, u. zw. die Verwendung der feuerfesten
Schutzauskleidung und das Blasen der Schmelze mit einem
Kohle-Luft-Gemisch in der Reduktionszone, zu einem
zusätzlichen Wärmeaufwand u. zw. zum Wärmeaufwand
für die Feuchteverdampfung und für die Wasserdampfer
hitzung (im wesentlichen wird dieser Aufwand durch
den Brennstoffeinsatz in der Reduktionszone ausgegli
chen) und zum Aufwand der elektrischen Wärme für das
Absetzen der Trübe des metallischen Bleis im zusätz
lichen elektrischen Absetzbehälter.
Es ist schließlich ein Aggregat zur Gewinnung
von metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentra
ten (US-A 45 19 836) bekannt, das ein Gefäß enthält,
dessen untere Wand als Herd dient und ein Abstichloch
für das metallische Blei hat, welches durch eine
senkrechte Trennwand in zwei Kammern geteilt ist, die
über eine am Herd anliegende Öffnung in der Trennwand
miteinander kommunizieren, u. zw. in eine Schmelzkammer,
die mit einer Einrichtung für die gleichzeitige Zufuhr
von Sauerstoff, sulfidischem Bleikonzentrat und
einem festen Reduktionsmittel, einem Gasabführungs
kanal mit einer Gasabführungsöffnung versehen ist,
und in eine elektrothermische Kammer, die Elektroden,
ein Schlackenabstichloch, eine Dampfabführungsöffnung
hat. Dabei ist die Trennwand so angeordnet, daß das
Verhältnis der Fläche der elektrothermischen Kammer
zur Querschnittsfläche des Gefässes:
beträgt.
In diesem Aggregat sind alle drei technologischen
Hauptstadien der Verarbeitung des sulfidischen Blei
rohstoffs, u. zw. die Oxydation der Rohstoffsulfide
zu Oxiden, Reduktion der Bleioxide zu metallischem
Blei und Absetzen der Trübe des metallischen Bleis
vereint. Die Verarbeitung des sulfidischen Bleiroh
stoffs wird in diesem Aggregat folgenderweise durch
geführt.
In dem über die Beschickungseinrichtung für das
Einsatzgut und Sauerstoff in die Schmelzkammer zuge
führten Gemisch aus feinzerkleinerten Flußmitteln,
sulfidischem Konzentrat, oxydiertem Umlaufstaub und
zerkleinertem kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel
(Koksgrus, Kohle) reagieren mit dem Sauerstoff nur
die im Bleirohstoff enthaltenen Blei-, Zink-, Eisen-
und Kupfersulfide und die Reduktionsmittelteilchen,
die infolge ihren großen Abmessungen eine hohe Ent
flammungstemperatur haben, haben nicht die Zeit sich
merklich zu oxydieren. Auf diese Weise verwandelt sich
das aufgegebene Ausgangsgemisch im Unterteil der
Schmelzkammer infolge einer selektiven Wechselwirkung
mit dem Sauerstoff zu einem Gemisch aus Feintropfen
der Oxidschmelze und den Teilchen des kohlenstoff
haltigen Reduktionsmittels. Diese Reduktionsmittel
teilchen gelangen auf den Spiegel der Oxidschmelze,
die sich im Unterteil der Schmelzkammer befindet, und
bilden auf diese Weise eine Reduktionsmittelschicht
mit einer Höhe von 50 bis 500 mm. Die Tropfen der
gewonnenen Oxidschmelze, die Bleioxide enthält, pas
sieren die kohlenstoffhaltige Schicht. Dabei werden
die Bleioxide zu metallischem Blei durch die Einwir
kung der Wärme, die sich bei der Oxydation der Sulfide
im sulfidischen Bleirohstoff entwickelt hat, und
teilweise durch den Wärmezufluß von der unter der
kohlenstoffhaltigen Schicht befindlichen Schmelze
reduziert. Das letztere wird dadurch erreicht, daß
die Schmelzkammer und die elektrothermische Kammer
durch die Öffnung in der Trennwand über ein gemeinsames
Schlackenbad nach dem Prinzip der kommunizierenden
Gefäße miteinander verbunden sind. Deswegen ge
langt ein Teil der Wärme, die in der elektrothermi
schen Kammer durch die Elektroenergie erzeugt wird,
in die Schmelzkammer. Nach dem Passieren der kohlen
stoffhaltigen Schicht vereinen sich die Schmelze mit
den zu metallischen Blei reduzierten Bleioxiden und
die unter der kohlenstoffhaltigen Schicht befindliche
Schmelze, wobei sich der Hauptteil der Bleitropfen
absetzt, während die feinsten Tropfen zusammen mit
der Oxidschmelze in die elektrothermische Kammer ge
langen. In dieser Kammer setzen sich die Feintropfen
des metallischen Bleis ab. Über das Schlackenabstich
loch wird die bleiarme Oxidschlacke aus dem Aggregat
entfernt. Der sulfidische Bleirohstoff wird im ge
nannten Aggregat kontinuierlich geschmolzen und die
bleiarme Oxidschmelze und das gewonnene metallische
Blei können kontinuierlich bzw. diskontinuierlich
abgestochen werden.
Jedoch zeichnet sich das Schmelzen des sulfidi
schen Bleirohstoffs im genannten Aggregat durch einen
erhöhten Elektroenergieverbrauch von 400 bis 500 kWh
pro 1 t Einsatzgut aus, das ein Gemisch aus sulfidi
schen Bleikonzentraten, Flußmitteln und oxidierten
Umlaufprodukten darstellt.
Außerdem wird das Schmelzen von einem hohen An
fall an oxydierten Umlaufprodukten und von einem hohen
Gehalt an feiner Trübe des metallischen Bleis in
der verarmten Schlacke begleitet, wodurch die direkte
Ausbringung von Blei aus dem Rohstoff in das gewonnene
metallische Blei herabgesetzt und die Kosten pro
Produktionseinheit vergrößert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Konstruktion des Aggregats für die Gewinnung von me
tallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten
so zu vervollkommnen, daß ein höherer Grad der direkten
Bleiausbringung unter gleichzeitiger Verringerung des
spezifischen Energieverbrauchs erzielt wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einem
Aggregat zur Gewinnung von metallischem Blei aus
sulfidischen Bleikonzentraten, das ein Gefäß enthält,
dessen untere Wand als Herd dient, in dem ein Abstich
loch für das metallische Blei vorgesehen ist, welches
durch eine senkrechte Trennwand in zwei Kammern ge
teilt ist, die über eine am Herd anliegende Öffnung in
der Trennwand miteinander verbunden sind, u. zw. in
eine Schmelzkammer, die mit einer Einrichtung für die
gleichzeitige Zuführung von Sauerstoff, sulfidischem
Bleikonzentrat und einem festen Reduktionsmittel, einem
Gasabführungskanal mit einer Gasabführungsöffnung
versehen ist, und in eine elektrothermische Kammer,
die Elektroden, ein Schlackenabstichloch, eine Dampf
abführungsöffnung hat, erfindungsgemäß die Trennwand
so angeordnet ist, daß das Verhältnis der Querschnitts
fläche der elektrothermischen Kammer zur Querschnitts
fläche des Gefäßes in einem Bereich liegt, der durch
die Ungleihheit
ausgedrückt wird, worin
S₁ - die Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer und
S₂ - die Querschnittsfläche der Schmelzkammer sind.
S₁ - die Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer und
S₂ - die Querschnittsfläche der Schmelzkammer sind.
Das erfindungsgemäße Aggregat zur Gewinnung von
metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten
gestattet es, den Grad der direkten Ausbringung von
Blei in das metallische Blei durch die Verringerung
der Verluste an metallischem Blei mit der Oxidschmelze
in Form der Trübe aus Feintropfen von Blei sowie
durch einen verringerten Übergang des Bleis in die
Dampf-Gas-Phase in der elektrothermischen Kammer um
0,4 bis 1,2% zu erhöhen. Gleichzeitig wird der spezi
fische Energieverbrauch um ein Mehrfaches herabge
setzt. Außerdem hat das genannte Aggregat eine kom
paktere Bauweise bei gleicher Leistung, weil das
Flächenverhältnis S₁/(S₁ + S₂) durch eine Verringerung
der Querschnittsfläche S₁ geändert wird.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand einer
konkreten Ausführungsvariante unter Bezugnahme auf
Zeichnungen erläutert, in denen es
zeigt:
Fig. 1 - in schematischer Darstellung ein erfin
dungsgemäßes Aggregat zur Gewinnung von metallischem
Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten in Gesamtansicht;
Fig. 2 - einen Schnitt nach der Linie II-II in
Fig. 1;
Fig. 3 - die Abhängigkeit des spezifischen Energie
verbrauchs P und des Verhältnisses S₁/(S₁ + S₂) von
einander.
Das Aggregat zur Gewinnung von metallischem Blei
aus sulfidischen Bleikonzentraten, das in Fig. 1, 2
darstellt ist, enthält ein Gefäß 1, in dessen Wände
wassergekühlte Elemente 2 eingebaut sind, mit einem
Abstichloch 3 für metallisches Blei. Das Gefäß
1 ist durch eine senkrechte Trennwand 4 in zwei Kam
mern 5, 6 u. zw. eine Schmelzkammer 5 und eine elek
trothermische Kammer 6 geteilt, die sich auf einem
gemeinsamen Herd 7 befinden, als der die untere
Wand des Gefäßes 1 dient. Die Kammern 5, 6 kommuni
zieren miteinander über eine Öffnung 8, die in der
Trennwand 4 am Herd 7 vorgesehen ist. Das Abstichloch
3 für das metallische Blei befindet sich in der Kam
mer 5 im Herd 7. Außerdem ist die Schmelzkammer 5
mit einer Einrichtung für die gleichzeitige Zufuhr
von Sauerstoff, sulfidischem Bleikonzentrat und einem
festen Reduktionsmittel, gegebenenfalls mit einem
Brenner 9 für Einsatzgut und Sauerstoff und einem
Gasabführungskanal 10 mit Innenwand 11 versehen, der
eine Austrittsöffnung 12 hat. Die Austrittsöffnung
12 und der Brenner 9 befinden sich im oberen Teil der
Kammer 5 in einer dem Herd 7 gegenüberliegenden Wand.
Die elektrothermische Kammer 6 hat vertikal verstell
bare Elektroden 13, ein Schlackenabstichloch 14, eine
Dampfabführungsöffnung 15 und eine Beschickungsein
richtung 16 für ein kohlenstoffhaltiges Reduktions
mittel und andere feste Reaktionsstoffe, wie granu
lierte Schlacke mit einem erhöhten Gehalt an Bunt
metallen (Blei, Zink, Kupfer).
Außerdem ist in der Kammer 6 eine Höhenstands
anzeige 17 des Badspiegels und eine Anzeige 18 des
unteren Niveaus der Schlackenschmelze vorhanden.
Die Trennwand 4 ist so angeordnet, daß das Ver
hältnis der Querschnittsfläche der elektrothermischen
Kammer 6 zur Querschnittsfläche des Gefäßes 1 in
einem Bereich liegt, der durch die Ungleichheit
ausgedrückt wird, worin
S₁ - die Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer 6 und die
S₂ - die Querschnittsfläche der Schmelzkammer 5 sind.
S₁ - die Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer 6 und die
S₂ - die Querschnittsfläche der Schmelzkammer 5 sind.
Im erfindungsgemäßen Aggregat zur Gewinnung von
metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten
laufen folgende Vorgänge ab:
- 1 Oxydation und Schmelzen der sulfidischen Roh stoffkomponenten unter Bildung einer dispersen Oxid schmelze, die von Wärmeentwicklung begleitet wer den;
- 2 Reduktion der Bleioxide aus der genannten Oxidschmelze zum Bleimetall in der Schicht aus kohlen stoffhaltigem Material, die von Wärmeaufnahme begleitet wird;
- 3 Abscheidung der Trübe des metallischen Bleis von der bleiarmen Oxidschmelze.
Je nach dem Durchlauf der Schmelze durch die
kohlenstoffhaltige Schicht nimmt der Bleioxidgehalt
in dieser ab und es sinkt auch die Temperatur der
Schmelze. Gleichzeitig bilden sich Tropfen metalli
schen Bleis, wobei die Ausbildung der Tropfen auf dem
Wege der Bildung entweder einer großen Menge von
sehr feinen Tropfen oder einer kleinen Menge von
großen Tropfen geschieht. Um den Temperaturabfall
der Schmelze in der Schicht ausgleichen zu können,
wird aus der elektrothermischen Kammer 6 durch Konvek
tion und Wärmeleitfähigkeit Wärme zugeführt. Über
die Öffnung 8 stehen die Schmelzkammer 5 die kohlen
stoffhaltige Schicht und die elektrothermische Kammer
6 in energetischer Verbindung, wodurch der Energie
verbrauch von externen Wärmequellen verringert
werden kann. Die Temperaturabnahme der Schmelze je
nach ihrem Durchlauf durch die kohlenstoffhaltige
Schicht ist von besonderer Wichtigkeit; erstens wird
durch eine verminderte Bleioxidkonzentration in der
Schmelze die Geschwindigkeit der Bildung des metal
lischen Bleis von selbst herabgesetzt; zweitens wird
durch den Temperaturabfall der Schmelze die Reduktions
geschwindigkeit noch mehr verringert, die in einer
expotentiellen Abhängigkeit von der Temperatur steht.
Somit wird durch diese beiden Faktoren (verminderte
Bleioxidkonzentration und Temperaturabfall) die Reduk
tionsfähigkeit der kohlenstoffhaltigen Schicht und
folglich die Ausbringung von Blei ins Metall stark
herabgesetzt. Außerdem findet bei einer erniedrigten
Temperatur der Schmelze die Bildung von vorwiegend
einer großen Menge sehr feiner Tropfen metallischen
Bleis statt, was verständlicherweise ein längeres Ab
setzen der Trübe des metallischen Bleis, d. h. eine
wesentlich größere Fläche der elektrothermischen
Kammer erfordert. Ungeachtet dessen, daß der Wärme
energiebedarf im unteren Teil der kohlenstoffhaltigen
Schicht relativ klein und nur ein unbedeutender Tem
peraturausgleich notwendig ist, ist das bei der Durch
führung des Prozesses in Aggregaten mit dem Verhältnis
mit einem unvertretbar
hohen Verbrauch an Elektroenergie verbunden. Das ist
dadurch hervorgerufen, daß bei einem Verhältnis
und mehr ein bedeutend größerer
Anstieg der Temperatur der Schmelze in der elektrother
mischen Kammer 6 erforderlich ist, um den erforderli
chen Effekt im unteren Teil der kohlenstoffhaltigen
Schicht zu erzielen. Jedoch werden durch eine derar
tige Temperatursteigerung nicht nur der Elektroener
gieverbrauch und die Wärmeverluste über die wasserge
kühlten Elemente 2 erhöht, sondern auch der Übergang
des Bleis in die Dampf-Gas-Phase (dieser Teil des
Bleis wird dann wieder zum Schmelzen in Form von oxy
dierten Umlaufprodukten zurückgeführt) vergrößert,
ohne daß die Trübe des metallischen Bleis in der
verarmten Oxidschmelze merkbar verringert wird.
Das letztere ist dadurch zu erklären, daß die
Temperaturerhöhung der Oxidschmelze (Überhitzung der
Schmelze) sich auf die Absetzgeschwindigkeit der Trübe
des metallischen Bleis praktisch nicht auswirkt,
jedoch die Verdampfung des metallischen Bleis, darunter
aus der unter der Oxidschmelze entstandenen
Schicht des metallischen Bleis wesentlich beeinflußt.
Grundsätzlich bedeutet ein vergrößerter Über
gang des Bleis in die oxydierten Umlaufprodukte, daß
der spezifische Energieverbrauch entsprechend höher
wird, weil ein gewisser Teil des Bleis alle drei Stadien
der Rohstoffverarbeitung wiederholt durchläuft.
Somit ist in den Aggregaten mit
eine rationelle Ausnutzung der Elektroenergie unmög
lich, weil mit ihrem größeren Verbrauch die uner
wünschten Begleitvorgänge eine höhere Intensität im
Vergleich zum gezielten Vorgang der Bildung des me
tallischen Bleis haben. Da in der Schmelze unter der
kohlenstoffhaltigen Schicht und in der in der elektro
thermischen Kammer 6 befindlichen Schmelze ähnliche
physikalisch-chemische Prozesse, u. zw. das Absetzen
der Trübe des metallischen Bleis verlaufen, sollen
die durchschnittlichen Wärmeverluste, die durch die
Irreversibilität der physikalisch-chemischen Prozesse
bedingt sind, für die Schmelze in der Schmelzkammer 5
und für die Schmelze in der elektrothermischen Kammer
6 gleich sein. Folglich ist
worin
T₁ - die absolute Temperatur der Schmelze am Austritt aus der kohlenstoffhaltigen Schicht;
T₂ - die absolute Durchschnittstemperatur der Schmelze in der elektrothermischen Kammer;
T₃ - die absolute Temperatur der Schmelze in Elektro dennähe;
T₀ - die absolute Umgebungstemperatur;
F - die elektrische Leistung;
l - die Höhe des Schmelzbades (ist in der elektrothermi schen Kammer und in der Schmelzkammer, die nach dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße mitein ander verbunden sind, gleich) sind.
T₁ - die absolute Temperatur der Schmelze am Austritt aus der kohlenstoffhaltigen Schicht;
T₂ - die absolute Durchschnittstemperatur der Schmelze in der elektrothermischen Kammer;
T₃ - die absolute Temperatur der Schmelze in Elektro dennähe;
T₀ - die absolute Umgebungstemperatur;
F - die elektrische Leistung;
l - die Höhe des Schmelzbades (ist in der elektrothermi schen Kammer und in der Schmelzkammer, die nach dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße mitein ander verbunden sind, gleich) sind.
Deswegen wird das S₂/S₁-Verhältnis, das der op
timalen Energieausnutzung für den gezielten Prozeß
der Gewinnung des metallischen Bleis entspricht,
betragen.
Auf diese Weise wird der Energieverbrauch pro 1 t
Bleirohstoff bei einem S₂/S₁-Wert, der der abgeleiteten
Gleichung (2) entspricht, minimal sein.
In dieser Gleichung ist nur T₀ = (298 K) bekannt;
T₃ kann nach Angaben der wissenschaftlich-technischen
Quellen (siehe beispielsweise D. A. Diomidovsky,
"Nichteisenmetallurgieöfen", - M.: "Metallurgia",
1956, S. 460) eingeschätzt werden. Die übrigen Größen,
T₁ und T₂, und folglich das S₂/S₁-Verhältnis können
aufgrund des Wärmeverbrauchs bei der Reduktion der
Bleioxids in der kohlenstoffhaltigen Schicht und der
Temperaturverhältnisse bei der Behandlung der Schmelze
in der elektrothermischen Kammer 6 genau bestimmt
werden.
Die gezogene Kurve A in Fig. 3 zeigt die Abhän
gigkeit des spezifischen Energieverbrauchs P (kWh/t)
und der Größe des Verhältnisses S₂/(S₁ + S₂) vonein
ander, die nach den experimentalen T₁- und T₂-Werten
eingezeichnet wurde, und die Punkte a, b, c, d, e, f
sind experimentale P-Werte, die in Aggregaten mit ver
schiedenen S₁-Werten bei einer konstanten Größe der
Querschnittsfläche S₂ der Schmelzkammer 5 ermittelt
wurden. Der letzte Umstand hat es ermöglicht, die auf
den sulfidischen Bleirohstoff bezogene Aggregat
leistung in allen Versuchen unverändert beizubehalten
und dadurch vergleichbare Daten zu erhalten. Die ent
sprechenden technologischen Kennwerte sind in der
Tabelle 1 zusammengefaßt.
Das Aggregat zur Gewinnung von metallischem Blei
aus sulfidischen Bleikonzentraten wird folgenderweise
betrieben. Das vorzerkleinerte und getrocknete sulfi
dische Konzentrat wird mit Flußmittelzusätzen und
oxydierten Umlaufprodukten zu einem sulfidischen Ein
satzgut vermischt, das mit einem Strom von technischen
Sauerstoff O₂ zusammen mit Teilchen eines festen kohlen
stoffhaltigen Reduktionsmittels (beispielsweise
Koks, Kohle) über den Brenner 9 in die Schmelzkammer
5 kontinuierlich zugeführt wird. Die im Einsatzgut
enthaltenen Sulfide entflammen, oxidieren sich und
schmelzen in der Röst- und Schmelzzone 19 unter der
Einwirkung der früher entwickelten Wärme, wobei eine
Oxidschmelze und mit SO₂ angereicherte Gase entstehen.
Die Oxidschmelze in Form von feinen Tropfen
gelangt in die Zone der selektiven karbothermischen
Reduktion (eine Schicht des festen kohlenstoffhaltigen
Reduktionsmittels), die sich zwischen der Röst-
und Schmelzzone 19 und dem Badspiegel in der Schmelz
kammer 5 befindet. Die mit SO₂ angereicherten Gase
gelangen in den Gaskanal 10, aus dem sie über die
Gasabführungsöffnung 12 kontinuierlich abgeführt und
zur Schwefelverwertung geleitet werden, die auf eine
bekannte Weise durchgeführt wird. Die Teilchengröße
des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels (von
2 bis 50 mm) wird so gewählt, daß die Teilchen in
der Röst- und Schmelzzone 19 praktisch nicht verbren
nen können, jedoch auf eine Temperatur erhitzt werden,
die für die selektive karbothermische Reduktion der
Bleioxide zum Metall erforderlich ist. Auf diese Weise
gelangen die Oxidschmelze und die erhitzten Teilchen
des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels
aus der Röst- und Schmelzzone 19 in die Zone 20 für
die karbothermische Reduktion. Bei Temperaturen von
1200 bis 1400°C werden die Bleioxide, die in der
Oxidschmelze in der Zone 20 der karbothermischen Re
duktion enthalten sind, zu metallischem Blei selektiv
reduziert, das zusammen mit der gebildeten Oxid
schmelze (Schlacke) auf den Spiegel der früher erzeug
ten Schmelze in der Schmelzkammer 5 abfließt, während
die in der genannten Zone 20 entstandenen (CO-
und CO₂haltige) Gase durch die Öffnung 21 in den Gas
kanal 10 strömen, aus dem sie über die Gasabführungs
öffnung 12 kontinuierlich abgeführt werden. Auf diese
Weise gelangen das metallische Blei und die Oxidschmelze,
die sich in der Zone 20 der karbothermischen Re
duktion gebildet haben, in die Zone 22 zur Trennung
des metallischen Bleis und der Schlacke, wobei sie
aus der Schmelzkammer 5 in die elektrothermische Kam
mer 6 durch die Öffnung 8 in der Trennwand 4 kontinu
ierlich überfließen. In der Zone 22, die
teilweise in der elektrothermischen Kammer 6 liegt,
setzt sich das metallische Blei unter der Eigenschwere
auf die früher erzeugte Schicht aus metallischem Blei
ab und wird über das Abstichloch 3 für das metallische
Blei kontinuierlich abgeführt. In der elektrothermi
schen Kammer 6 werden die Komponenten der Schmelze
durch den Kohlenstoff der Elektroden 13 und durch
die Einwirkung der Hochtemperaturen teilweise redu
ziert. Im Ergebnis der karbothermischen Reduktion geht
der in der Schlacke gebliebene Teil des Bleis und ein
Teil des Zinks in die Sublimate (Dämpfe) über, die aus
der elektrothermischen Kammer 6 über die Dampfabführungs
öffnung 15 abgeführt werden, und die anfallende
verarmte Schmelze wird über das Schlackenabstichloch
14 aus der elektrothermischen Kammer 6 kontinuierlich
oder je nach dem Ansammeln abgelassen. Gemäß dem
Prinzip der kommunizierenden Gefäße ist die mit der
Anzeige 17 kontrollierte Höhe des Badspiegels in der
Schmelzkammer 5 und in der elektrothermischen Kammer
6 gleich.
Da die in der Röst- und Schmelzzone 19 erzeugte
Wärme für die Durchführung des beschriebenen techno
logischen Prozesses in der Zone 20 der karbothermi
schen Reduktion und in der Zone 22 zur Trennung des
metallischen Bleis und der verarmten Oxidschmelze
(das ist mit den endothermischen Effekten bei der
karbothermischen Reduktion und mit der durch eine hohe
Aggressivität der Schmelze erzwungene Kühlung des Ge
fäßes 1 mit Hilfe der wassergekühlten Elemente 2 ver
bunden) nicht ausreicht, wird in die elektrothermi
sche Kammer 6 mit Hilfe der vertikal verstellbaren
Elektroden 13 zusätzliche Wärme in Form von
Elektroenergie zugeführt. Dabei wird der Umstand aus
genutzt, daß die Oxidschmelze als Elektrolyt dient
und beim Durchgang des elektrischen Stroms durch
diese Joulesche Wärme entwickelt wird.
Zu einem besseren Verständnis der vorliegenden
Erfindung werden nachstehend konkrete Durchführungs
beispiele angeführt. In allen nachstehenden Beispielen
wurde ein sulfidisches Bleikonzentrat mit folgender
Zusammensetzung (Gew.-%) verwendet: Pb 54,3; Zn
8,0; Fe 7,2; S 18,1.
Das sulfidische Bleikonzentrat wurde in einem
Aggregat zur Gewinnung von metallischem Blei aus sul
fidischen Bleikonzentraten verarbeitet. Das genannte
Aggregat hatte folgende technische Daten: Fläche S₁
der elektrothermischen Kammer 6 1,66 × 0,76 m,
Anzahl der Elektroden 2. Das Verhältnis der Quer
schnittsfläche S₁ der elektrothermischen Kammer 6 zur
Summe S₁ + S₂ unter Berücksichtigung der gewählten
Querschnittsfläche S₂ der Schmelzkammer 5 betrug
S₁/(S₁ + S₂) = 0,653. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 dargestellt.
Die Ausgangsdaten im Beispiel 2 unterscheiden
sich von denen des Beispiels 1 dadurch, daß
S₁/(S₁ + S₂) = 0,650 ist. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 angeführt.
Die Ausgangsdaten im Beispiel 3 unterscheiden
sich von denen des Beispiels 1 dadurch, daß
S₁/(S₁ + S₂) = 0,635 ist. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 angeführt.
Die Ausgangsdaten im Beispiel 4 unterscheiden
sich von denen des Beispiels 1 dadurch, daß
S₁/(S₁ + S₂) = 0,432 ist. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 angeführt.
Die Ausgangsdaten im Beispiel 5 unterscheiden
sich von denen des Beispiels 1 dadurch, daß
S₁/(S₁ + S₂) = 0,441 ist. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 angeführt.
Die Ausgangsdaten im Beispiel 6 unterscheiden
sich von denen des Beispiels 1 dadurch, daß
S₁/(S₁ + S₂) = 0,405 ist. Die Versuchsergebnisse sind in
der Tabelle 1 angeführt.
Aus Fig. 3 und Tab. 1 ist ersichtlich, daß bei
einer relativen Verringerung der Fläche S₁ der elektro
thermischen Kammer 6 (S₁/(S₁ + S₂) = 0,65 und weniger)
bis ∼0,55 eine wesentliche Herabsetzung des
spezifischen Energieverbrauchs und eine Vergrößerung
der direkten Ausbringung an Blei hauptsächlich durch
einen geringeren Verbleib in der verarmten Schlacke
und in einem kleineren Grad durch eine verminderte
Ausbringung in die Sublimate in der elektrothermischen
Kammer (dieser Teil des Bleis wird zum Rohstoffschmelzen
in Form des oxydierten Umlaufprodukts zurückgeführt)
beobachtet wird, so daß jeweils geringe Verluste
an Blei entstehen. Das geschieht deshalb, weil
bei der genannten Verringerung von S₁/(S₁ + S₂) und
des spezifischen Energieverbrauchs die Schmelze am
Austritt aus der kohlenstoffhaltigen Schicht (d. h. an
der Grenzfläche "kohlenstoffhaltige Schicht - Schmelze")
eine höhere Temperatur hat. Das führt zu einem
größeren Wärmezufluß in die kohlenstoffhaltige
Schicht und folglich zu einem erhöhten Reduktions
grad der Bleioxide zu metallischem Blei in dieser
Schicht. Gleichzeitig mit dem erhöhten Reduktions
grad werden vorzugsweise große Tropfen metalli
schen Bleis infolge des proportional kleineren An
falls feindisperser Trübe metallischen Bleis ge
bildet. Durch den letzteren Umstand wird die Zeit
für die Trennung der verarmten Oxidschmelze und des
metallischen Bleis in der elektrothermischen Kammer
verkürzt und deswegen werden die Bleiverluste mit der
verarmten Schmelze bei einer relativen Verminderung
ihrer Fläche nicht vergrößert. Dabei ist der Effekt
infolge der Vergrößerung der Bleitropfen in der
kohlenstoffhaltigen Schicht größer als der Effekt
mit dem entgegengesetzten Vorzeichen, der durch die
Verringerung der Fläche (und des Badvolumens) und die
Verkürzung der Absetzzeit der Trübe erzielt wird. Je
doch wird bei einer weiteren Verringerung von
S₁/(S₁ + S₂) der spezifische Verbrauch der Elektro
energie erhöht. Die Zunahme des spezifischen Verbrauchs
und die Verschlechterung anderer technologischer
Kenndaten sind durch wesentlich größere Wärmeverluste
über die wassergekühlten Elemente 2, d. h. durch
eine solche Verteilung der zugeführten elektrischen
Leistung bedingt, bei der die Wärmezufuhr zur kohlen
stoffhaltigen Schicht sowohl in absoluten, als auch
in relativen Werten abnimmt.
Das Aggregat mit einem Verhältnis S₁/(S₁ + S₂)
von 0,41 bis 0,65 ist zur Verarbeitung von sulfidi
schem Bleirohstoff mit einem Gehalt an Blei von
35-37% bis 74-78%, an Zink von 0 bis 18-25%, an Kupfer
von 0 bis 5-8% geeignet, wenn die Reduktion der
Bleioxide zum Metall in einer Schicht aus einem kohlen
stoffhaltigen Material durchgeführt wird. Beim
Schmelzen des genannten Rohstoffs ändert sich die
festgestellte Gesetzmäßigkeit (Fig. 3) qualitativ
nicht, weil die allgemeine Gleichung (2) in Kraft
bleibt. Es ist ebenfalls klar, daß diese Gleichung
nicht nur für ein Aggregat mit rechteckigem Quer
schnitt (Fig. 2), sondern auch für eine andere Konfi
guration und eine andere gegenseitige Lage der
Schmelzkammer 5 und der elektrothermischen Kammer 6
gültig ist.
Claims (2)
- Aggregat zur Gewinnung von metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten, das
- - ein Gefäß (1) enthält, dessen untere Wand als
- - ein Herd (7) dient,
- - in dem ein Abstichloch (3) für das metallische Blei vorgesehen ist, das
- - durch eine senkrechte Trennwand (4) in zwei Kammern (5, 6) geteilt ist, die
- - über eine am Herd (7) anliegende Öffnung (8) in der Trennwand (4) miteinander kommunizieren, u. zw. in
- - eine Schmelzkammer (5), die mit
- - einer Einrichtung für die gleichzeitige Zufuhr von Sauerstoff, sulfidischem Bleikonzentrat und einem festen Reduktionsmittel,
- - einem Gasabführungskanal (10) versehen ist, und in
- - eine elektrothermische Kammer (6), die
- - Elektroden (13),
- - ein Schlackenabstichloch (14),
- - eine Dampfabführungsöffnung (15) hat,
- dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Trennwand (4) so angeordnet ist, daß das Verhältnis der Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer (6) zur Querschnittsfläche des Gefäßes (1) in einem Bereich liegt, der durch die Ungleichung ausgedrückt wird, worin
- S₁ - die Querschnittsfläche der elektrothermischen Kammer (6) und
- S₂ - die Querschnittsfläche der Schmelzkammer (5) sind.
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