AT69288B - Verfahren und drehbarer Ofen zum Rösten, Reduzieren, Verflüchtigen von Metallen oder Metallverbindungen, Susammensintern oder dgl. durch Verblasen. - Google Patents

Verfahren und drehbarer Ofen zum Rösten, Reduzieren, Verflüchtigen von Metallen oder Metallverbindungen, Susammensintern oder dgl. durch Verblasen.

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Friedrich Carl Wilhelm Timm
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Friedrich Carl Wilhelm Timm
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  Verfahren und drehbarer Ofen zum Rösten, Reduzieren, Verflüchtigen von Metallen oder Metallverbindungen, Zusammensintern oder dgl. durch Verblasen. 



   Die Erfindung betrifft eine besondere   Ausführungsform des   an sich zum   Rösten, Reduzieren   und Zusammensintern von Erzen und dgl. bekannten   Verblaseprozesses, wobei Wärme durch   VerbrennenvonHeizstoffinnerhalbderBeschickungmittelsbindurchgeleiteterLuftodergeeigneter Gase entwickelt wird. 



   Bisher wird das Verblasen in der Regel so ausgeführt. dass das Feuer von der entzändeten 
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Stellen angenähert bei der jeweils besten Reaktionstemperatur während einer lunreichenden Zeit   C'l'folgt und dass   die   Beschickung in dem verblasenen   Teile praktisch immer   gleichmässig   dicht liegt. 



   Das Verfahren besteht darin, dass einer heissen Beschickung wiederholt Heizstoffe derart zugesetzt, werden, dass die Beschickung während des Verblasens jeweils nur eine verhältnismässig geringe   Menge   Heizstoff enthält. Man verbl2äst also nicht eine Beschickung, die den gesamten, für deren Behandlung erforderlichen Heizstoff enthält, sondern eine solche, der davon jeweils nur ein geringer Anteil   beigemengt   ist. 



   Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man den   Heizstoffgehalt möglichst   gleichmässig erhält und dazu Heizstoff in ungefähr der aus der Beschickung herausgebrannten
Menge wieder in diese einführt, sei es nach einer gewissen Verblasedauer oder sei es ununterbrochen während   des Verblasens. Foriier   ist es vorteilhaft, die   Beschickung ausser nut dem zugefügten     HeizstuS   auch in sich mit ihren verschieden heissen Anteilen zn mischen. Am einfachsten geschieht   dies dadurch, dass man das Verblasen der Beschickung odereines Teiles derselben während einer kurzen Zeit unterbricht, dann den frischen Heizstoff mit der Beschickung vermischt und darauf   wieder   vorbläst.   

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    Beim Verblasen von Gut, welches bereits Heizstoff enthält, z. B. schwefelhaltige oder mit   Kohlenstoff   gemischte   Erze, führt   man frischet Gut m schon verblasenea,   heisses Gut   ganz ähnlich   ein wie reinen Heizstoff. Dann besteht   dieMMciudkung nach   einer gewissen Verblasedauer oder 
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 dessen anderem, der kleineren Menge, sie noch nicht vollendet wurde ; dazwischen liegen Übergänge,
Anschliessend an das Verblasen nach dem vorliegenden Verfahren kann man das dadurch erlialtene Verblasegut noch in bekannter Weise, z. B. in den bekannten Konvertern oder dgl., mit allmählich vorrückender Reaktionszone bei ruhender Beschickung weiter verblasen oder es einer anderen geeigneten Behandlung unterwerfen. 



   Als ,,Heizstoff" sind solche Stoffe zu bezeichnen, die beim Verblasen durch ihre Verbrennung Wärme entwickeln. Im besonderen sind darunter Schwefel und Kohle oder Schwefel-oder kohlenstoffhaltige Brennstoffe zu verstehen. Man kann aber auch in ganz ähnlicher Weise Eisen oder andere in der Beschickung fein verteilte Metalle benutzen. 



   Das Verfahren ist zum oxydierenden, chlorierenden,   sulfatisier8nden   oder magnetisierenden Rösten von Erzen   und ähnlichen Stoffen   (z. B. Kiesabbrände, Flugstaub) der Metalle Eisen, Blei, Zink, Kupfer, Gold, Arsen usw. bestimmt, ferner zum Reduzieren von Oxyden, Hydroxyden, Karbonaten, Silikaten, Sulfiden oder Sulfaten der Metalle Zink, Blei. Kupfer, Eisen, Natrium, Kalium usw. zu Metallen (Metalldämpfen flüchtiger Metalle) oder niedrigeren Oxydationsstufen, ferner   zum Verflüchtigen   von Metallen aus Oxyden, Sulfiden oder Sulfaten unter Wiederoxydation (z. B. für Zink, Blei, Wismut, Arsen, Antimon, Natrium, Kalium usw.), ferner zum Zusammensintern von Feinerz, Flugstaub und dgl., ferner zum Reduzieren von Sulfaten zu Sulfiden, z. B. von Schwerspat zu Schwefelbarium.

   Das Verfahren ist ganz allgemein zur Durchführung von sämtlichen. durch Verblasen   möglichen   Behandlungsweisen geeignet. 



   Die zum Verblasen dienende Luft wird manchmal mit Vorteil vorher erhitzt. Ausserdem kann man ihr geeignete Gase oder Dämpfe zusetzen. ferner ihren Sauerstoffgehalt erhöhen oder verringern. Die zum Verblasen dienende Luft oder das Gas kann sowohl von oben wie von unten oder seitlich in die Beschickung eingeführt werden. 



   Im vorliegenden ist der Kürze wegen der   Ausdruck "Verblasen" für eine   Behandlung von   stückigem,   besonders kleinstückigem oder mehligem Gute durch Wärme gesetzt, wobei der betreffende Heizstoff in der Beschickung verteilt ist und daraus durch (vermittels Druck-oder
Saugwirkung) hindurchgeleitete Luft oder ein sonstiges Gas herausgebrannt wird. Dabei ist die Einschränkung gemacht, dass die Beschickung durch das Verblasen nicht zum vollendeten
Schmelzen, sondern höchstens zum Erweichen, zum Sintern, kommt. 



   Das Verfahren wird beim Rösten von Zinkblende, wobei ein Zusammensintern vermieden werden soll, z. B. in der folgenden Weise   durchgeführt   : Einem mit Lufteintritt durch den einen und Gasaustritt durch den anderen Drehzapfen versehenen, geschlossenen Konverter wird durch eine   Öffnung   an der Oberseite etwas Blende zugeführt. Durch Drehen des Konverters mischt   man   diese mit dem übrigen, aus nahezu fertig gerösteter Blende bestehenden Inhalte, hält den
Konverter in geeigneter Stellung an und   bläst   dann eine verhältnismässig kurze Zeit. Darauf stellt man den Wind ab, nimmt etwas geröstetes Gut heraus, füllt von neuem eine entsprechende
Menge Blende nach, mischt diese wiederum durch Drehen mit dem übrigen Inhalte, bläst wieder und so fort.

   Durch   Entnahme   des gerösteten   Gutes an der Windeintrittsseite, etwa   in der Nähe des Rostes beim Blasen des Gasstromes in der Richtung von unten nach oben, lassen sich die   geringsten Schwefelgehatte erzielen, und   selbst diese lassen sich praktisch vollkommen beseitigen, soweit sie nicht an Erdalkalien gebunden sind, indem man das entnommene, heisse Gut mit sehr wenig Luft in üblicher Weise verbläst. 



   Fügt man beispielsweise zu etwa 9 Teilen gerösteter Blende 1 Teil rohe Blende mit 30% 
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   bei mässiger Vorwärmung   der rohen Blende von etwa   1000"nur   auf etwa 930  C. Ebenso hoch erhitzt sich auch ungefähr die Luft sehr schnell nach Eintritt in die Beschickung an deren ver- hältnismässig   grossen   Menge und bewirkt dadurch eine   schnelle Abröstung.   Andererseits bewirkt das geringe Verhältnis zwischen Brennstoff (Schwefel) und Beschickung, dass keine schädliche
Erhitzung in der Nähe der Unterlage (Rost) stattfindet. In jeder Blaseperiode werden bei diesem   I Beispiele ungefähr 3o   Schwefel vom Gewichte der Beschickung entfernt, wobei die mittlere
Temperatur wieder von   930    auf   10000 C steigt.

   StaU   des   Verhältnisses l zu   9 von roher zu bereits verblasener Blende kann man dieses auch z. B. 1 zu 3   oder l   zu 20 oder anders wählen. 



   Eine andere Anwendung des Verfahrens liegt in dem sulfatisierenden Rösten von Kupfererzen oder von innig gemischten, sogenannten komplexen Blei-Zinksulfiden, wobei durch geringe   Bemessung   des   HeizstotIgeha1te. s   die Temperatur so niedrig gehalten werden kann, dass keine
Zerstörung von einmal gebildetem Sulfat stattfindet. Derselbe Umstand in Verbindung mit einer genügend langen Reaktionszeit begünstigt das chlorierende Rösten von mit   Chlornatrium ver-   setzten   Golderzen,   Silbererzen, Kupfererzen, Kiesabbränden oder dgl., um daraus die Metall- 

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   Des ferneren kann damit die Gewinnung von Zink oder anderer flüchtiger Metalle, wie Blei, Wismut, Antimon, Arsen oder dgl. (sei es in Dampfform zum Zwecke nachfolgender Kondensation oder als Poussière [Zinkstaub] oder sei es in Form einer Sauerstoffverbindung zwecks nachfolgender Abscheidung durch Filter oder dgl. aus den Gasen), aus   unter Umstanden vorher gerösteten   Erzen oder sonstigen zinkhaltigen Stoffen vorgenommen werden. Des ferneren eignet es sich zur   Abröstung   von feinen Schwefelkiesen, deren hoher Schwefelgehalt bei der   üblichen   Art des Verblasens vielfach störend ist. Hiebei kommt es in der Hauptsache auf die Gewinnung von schwefliger Säure bzw. Schwefelsäure an ; ebenso lassen sich sowohl diese Säuren, wie auch Salzsäure, beim Rösten anderer Stone gewinnen. 



   In der Zeichnung ist ein zur Durchführung des Verfahrens besonders geeigneter Ofen in Längsschnitt und Querschnitt nach der Linie   x#x beispielsweise dargestellt.   



   Die mit geeigneten, hitzebeständigen Stoffen ausgefütterte Trommel A ist auf Tragrollen R und Laufringen B, vielfach zweckmässig mit einer geringen Neigung, gelagert und wird durch nicht dargestellte Antriebsvorrichtungen gedreht. Die Luft wird durch das feststehende Rohr C ein geführt, tritt dann in den mit der Trommel verbundenen, ringförmigen Kasten D über und wird von hier aus durch Rohre E in Kanäle F geleitet, die mit gelochten Platten G abgedeckt sind. 



   H und I sind verschliessbare Stutzen, ersterer dient zur Einführung von zu behandelndem, letzterer zur Abführung von fertigem Gute. Der Heizstoff wird in den Trichter K gefüllt und aus diesem durch eine geeignete Zuteilvorrichtung, z. B. durch ein mit Öffnungen P versehenes
Rohr L mit darin liegender, durch Scheibe M angetriebener Schnecke, entnommen. Rohr   L ist   
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 durch Öffnungen N auf die in der Trommel liegende Beschickung auf der Strecke c nieder, wobei manchmal vorteilhaft durch eine verschiedene Grösse der   Öffnungen N,   eine ungleiche Verteilung bewirkt werden kann. Ferner sind nicht dargestellte Knacken angeordnet, die die Hähne S in 
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   I hohen   Gutschicht bedeckten Kanäle F mit der Luftleitung in Verbindung setzen. während   die übrigen Hähne geschlossen   sind.

   Die gasförmigen Verbrennungsprodukte entweichen in 
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 Stellen zur Folge. Dagegen ermöglicht es das vorliegende Verfahren, den Schwefelgehalt des   VerMasegntes     während seiner Fortbewegung   im Ofen an allen Stellen ungefähr gleichmässig zu erhalten und damit sowohl die schädlichen Folgen eines Mangels wie die eines   Ubernusses   an 
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 blasen abzurösten und dabei zu rühren. 



   PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Rösten, Reduzieren, Verflüchtigen von Metallen oder Metallverbindungen, Zusammensintern oder dgl. durch Verblasen, wobei die Temperatur unterhalb der zur vollständigen Schmelzung der Stoffe erforderlichen Höhe gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass der heissen   Ofenbeschickung   während des Verblasens wiederholt feste   Heizstoffe   oder feste Heizstoffe enthaltende Stoffe zugesetzt werden, so dass in der Ofenbeschickung während der inneren Verbrennung nur ein Teil der zu deren Behandlung erforderlichen Gesamtmenge von Heizstoffen vorhanden ist.

Claims (1)

  1. 2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschickung als Heizstoffe Schwefelverbindungen von Metallen zugesetzt werden.
    3. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschickung in annähernd derselben Menge genügend behandeltes Gut entnommen wird, wie ihr zu behandelndes Gut zugeführt wird.
    4. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur einem Teile der Beschickung nach und nach Heizstoffe zugeführt werden, dass dagegen in einem andern Teile der Beschickung, in den keine Heizstoffe mehr eingeführt werden, restliche Heiz- stoffe mittels ebenfalls hindurchgeleiteter Gase von oxydierendem Charakter verbrannt werden.
    5. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickung mit den in geringer Menge aufgegebenen Heizstoffen oder dem solche Heizstoffe enthaltenden Gute immer gut durchmischt werden.
    6. Drehbarer Ofen zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5 mit einem oder mehreren gasdurchlässigen Segmenten auf der Innenseite, die an die Zuleitung der das Verblasen bewirkenden Luft oder des betreffenden Gases bei Bedeckung mit einer genügend hohen Gutschicht anschliessbar sind, und mit Einrichtungen zur Aufgabe von frischem Gute und solchen zur Entnahme von verblasenem, in Richtung der Drehachse durch den Ofen hindurchwanderndem Gute, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Zuführung von Heizstoff oder HeizsoS enthattendm Gute dienende Einrichtung auf die bei der Wanderung des Gutes durch den Ofen zuletzt berührte Strecke der gasdurchlässigen Unterlage keinen Heizstoff bringt.
AT69288D 1912-11-02 1913-10-29 Verfahren und drehbarer Ofen zum Rösten, Reduzieren, Verflüchtigen von Metallen oder Metallverbindungen, Susammensintern oder dgl. durch Verblasen. AT69288B (de)

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