DE473016C - Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art

Info

Publication number
DE473016C
DE473016C DEJ24229D DEJ0024229D DE473016C DE 473016 C DE473016 C DE 473016C DE J24229 D DEJ24229 D DE J24229D DE J0024229 D DEJ0024229 D DE J0024229D DE 473016 C DE473016 C DE 473016C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
furnace
metals
heat
covered
ores
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ24229D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fried Krupp Grusonwerk AG
Original Assignee
Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fried Krupp Grusonwerk AG filed Critical Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority to DEJ24229D priority Critical patent/DE473016C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE473016C publication Critical patent/DE473016C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B5/00General methods of reducing to metals
    • C22B5/02Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
    • C22B5/16Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes with volatilisation or condensation of the metal being produced
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B19/00Obtaining zinc or zinc oxide
    • C22B19/34Obtaining zinc oxide

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung verflüchtigungfähiger Metalle aus Erzen; Hüttenprodukten und Räckständen aller Art Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung verHüchtigungsfähiger Metalle aus Erzen, metallhaltigen Produkten und Rückständen aller Art in Form von Metallrauch. Unter Metallrauch soll im vorliegenden Fall ein staubförmiges Niederschlagsprodukt, das im wesentlichen aus Metalloxyd oder einem Gemisch von Metalloxyden besteht, verstanden werden; daneben können darin Metallstaub und oxydische oder ändere Verbindungen der Metalle, wie z. B. Sulfate, Sulfite, Oxychloride, gelegentlich als Nebenbestandteile auch andere Chlor- und Schwefelverbindungen, verschiedene Salze u. dgl. enthalten sein. Es gibt große Mengen von Erzen -und _ Produkten, die, wie z. B. arme Galmei- und Blendeerze, Messing-, Hartzink- und Räumaschen und Gekrätze, infolge ihres geringen Zinkgehalts oder ihrer Nebenbestandteile, vor allem Eisen, Cu usw., oder durch die Art ihrer Vermengung oder Verwachsung mit andern Bestandteilen sich technisch oder wirtschaftlich durch die bisher üblichen Verfahren nicht oder nur schwer anreichern lassen oder zur unmittelbaren Erzeugung z. B. von Zinlanetall sich nicht eignen, so daß eine Zwischengewinnung des Zinks in einer leichter gewinnbaren Form, z. B. als Oxyd oder andere oxydische Verbindung, angestrebt werden muß. Es gibt aber auch Eisenerze, wie Raseneisenerz oder Iiiesabbrände, die z. B. infolge eines Zinkgehalts minderwertig sind'. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei andern, z. B. Pb- oder Sn- oder Cd-,oder As- oder Sb-oder Bi-haltigen Erzen bzw. bei vielen Mischerzen, Rückständen o. dgl.
  • Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß eine gute Verflüchtigung der Metalle im wesentlichen von drei Bedingungen abhängig ist, nämlich i. von der Höhe der Temperatur, 2. von dem Grad der Reduktionswirkung in der Masse und 3. von der Reaktionsdauer. In bezug auf diese Bedingungen sollen im folgenden von den bereits bekannten Verfahren diejenigen näher betrachtet werden, bei denen das Gut wie bei dem den Rrfindungsgegenstand bildenden Verfahren zusammen mit Reduktionsstoff in einen bewegten Ofen kontinuierlich aufgegeben, in dem Ofen entlangbewegt, reduziert und die dabei flüchtig gewordenen Stoffe oxydiert und aufgefangen werden.
  • Ein solches Verfahren ist z. B. das durch Patent 252 195 geschützte Verfahren von D e -d o 1 p h. Es betrifft ein kontinuierliches Schmelzverfahren zur Gewinnung von Blei oder Zink oder beider Metalle aus ihren Erzen bzw. ihren Schlacken in Form von Metallrauch, bei 'dem das mit Brennstoff vermengte Beschickungsgut kontinuierlich in einen länglichen schräggestellten oder kegelförmigen Drehrohrofen aufgegeben wird, während Heizgase mit dem überfluß von Luft von dem andern Ende des Ofens in diesen eintreten. Die Erwärmung des Gemisches auf die .erforderliche Temperatur soll durch direkte Beheizung der Beschickung mit eitler oxydierenden Flamme erfolgen, so daß bei diesem bekannten Verfahren, wie in der Patentschrift. ausdrücklich hervorgehoben wird, folgerichtig auf eine Schmelzung der Beschickung hingearbeitet wird. Die Reduktion und Verdampfung der Metalle soll durch diese Erhitzung der Beschickung auf hohe Temperatur erreicht werden. Die Reaktion selbst wird jedoch auf eine verhältnismäßig kurze Zone zusammengedrängt. Außer durch diese kurze Reaktionszone wird die Reduktionswirlt-ung noch durch das Schmelzen der Beschickung gestört, da die Reduktionsstoffe aus der geschmolzenen Masse heraustreten und dann nur noch oberfläcblich wirken können. So kann also bei diesem Verfahren nur die Wirkung der ersten der drei obengenannten Bedingungen, d. h. die Erzielung einer genügend hohen Temperatur, als erfüllt gelten. Hieraus ergibt sich insbesondere bei Verarbeitung armer Erze ein ßdrtschaftlich ungünstiger Betrieb und eine nicht genügende Ausbeute der zu gewinnenden Metalle.
  • Eine Verbesserung dieses Verfahrens *ird durch das Zusatzpatent 29o o13 angestrebt, und zwar in der Weise, -daß entsprechend der zweiten der obengenannten Bedingungen der Grad der Reduktion in der Masse heraufgesetzt wird. Es soll zu diesem Zweck mit reduzierender statt mit oxydierender Flamme gearbeitet und die dein Prozeß keinen Vorteil bringende Schmelzring vermieden werden. Gegebenenfalls sollen Zuschläge zum Ansteifen der Beschickung zugegeben werden, damit -ohne Schmelzen auch die erste Bedingung, eine genügend hohe Temperatur, erreicht werden kann. Diesen hüttenmännischen V erbesserungen des Verfahrens steht eine geringe Wirtschaftlichkeit in bezug auf Ausnutzung der Wärme gegenüber, und es hat sich daher auch dieses Verfahren nicht in die Praxis eingeführt. Im Gegensatz zum Hauptpatent wird anstatt einer oxydierenden eine reduzierende Flamme verwendet, in deren Abgasen neben Stickstoff hauptsächlich Kohlenoxyd und nur wenig Kohlendioxyd enthalten ist. Da die Verbrennung von Kohlenstoff zu Kohlenoxyd mit viel geringerer Wärmetönung verläuft als zu Dioxyd, steigt der erforderliche Brennstoffaufwand des Prozesses ganz erheblich. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, daß sich auch hier die eigentliche Reaktionsarbeit auf eine verhältnismäßig kurze Zone zusammendrängt.
  • Durch das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren ist es nun gelungen, wie zahlreiche Versuche bewiesen haben, die Betriebskosten erheblich zu vermindern und dabei ein weit liölteres, ja praktisch nahezu vollkommenes Ausbringen der veriüichtignngsfähigen Metalle zu erzielen. Das überraschend günstige Ergebnis des neuen Verfahrens ist dadurch erreicht worden, daß durch die weiter unten angeführten, das Wesen der Erfindung bildenden Merkmale einerseits auch der dritten der obengenannten für eine gute Verflüchtigung notwendigen Bedingungen, nämlich der Reaktionsdauer, Rechnung getragen wird, anderseits ein je nach Art des Materials wechselndes Zusammenspiel der drei obengenannten Bedingungen erreicht werden kann. Diese ilIerkmale der Erfindung bestehen darin, daß der Prozeß, wie unten näher erläutert, durch weitgehende Ausnutzung der ihm eigenen Wärmequellen durch im Ofen selbst erfolgende Verbrennung der aus der Beschickung in die Ofengase übergegangenen -Stoffe zu einem im wesentlichen wärmetechnisch selbstgehenden genmacht wird, wobei aber eine Schmelzung, da wo sie nachteilig wirkt, also besonders in der Verfiü:chtigungszone, vermieden wird. Außerhalb dieser Zone kommt es im allgemeinen auf eine Vermeidung der Schmelzung nicht an. Die zur Verfügung stehende Wärme wird dadurch nicht wie bei den bekannten Verfahren auf eine kurze Zone konzentriert, viehmehr erfolgt die Austreibung in einer langen Zone allmählich. Die Wärmemenge wird also nicht zur Bildung intensiver Wärmeenergie verbraucht, und man erhält eine bedeutend längere Reaktiönszone bei einer niedrigeren, die Schmelzung verhindernden Temperatur. Es ist dabei von Fall zu Fall zu entscheiden, inwieweit man durch die unten erwähnten Maßnahmen der Regelung des Ofenganges die Temperatur und Länge der Reaktionszone aufeinander einspielt. Aus dem vorher Gesagten geht hervor, daß man dabei ein Schmelzen der Beschickung in der Reaktionszone vermeiden muß, -wozu neben der Regelung des Ofenganges die an sich bekannte Maßnahme einer geeigneten Gattierung der Beschickung, z. B. durch Zuschlag von Kalkstein, Sand usw., oder Änderung der Kohlenstoffzugabe dienen kann: Derartige Zuschläge kommen z.B. auch dann in Frage, wenn das neue Verfahren zur Verarbeitung armer Schwefelerze angewandt wird.
  • Bei der Verarbeitung von zinkhaltigem Gut ergibt die Reaktion nach Chemiker-Kalender 1924, Seite 197, 198, 20q., theoretisch etwa: Zn0 -E- C - Zn + CO - 84,8 Kal. + 29,4 Kal. - - 55,4 Kal. Zn + CO +O2= Zn0 + COE -f- 84,8 Kal. + 68,3 Kal. - -f- =53,Z Kal. also einen Wärmegewinn von 97,7 Kal., der letzten Endes sich aus der Oxydation der theoretischen Reduktionskohlenstoffincnge zu CO. durch den zugeführten Luftsauerstoff ergibt, da der Energieverbrauch bei der IZeduktiort von festem Zn0 zu dampfförmigem Zn durch die Energieabgabe bei der- Oxydation von Zn zu letzten Endes festem ZnO theoretisch gedeckt wird.
  • -Es wird demnach in erster Linie die Verbrennungswärnie der gleich nach ihrer Austreibung oxydierten Metalldämpfe und Reduktionsgase möglichst weitgehend und unmittelbar in der Nähe der Stelle, wo sie austreten, d. h. also in der Reaktionszone, ausgenutzt. Vielfache Versuche haben bestätigt, daß, entsprechend den theoretischen Formeln, in der Hauptreaktionszone der Wärmeverbrauch für die Reduktion und Verdampfung des reduzierten Metalls im Innern der sich umwälzenden Schicht durch die im gleichen Ofenquerschnitt erfolgende Wärmeerzeugung gedeckt werden kann, da durch Verbrennung der Gase und Dämpfe außerhalb der Gutschicht sogar mehr Wärme entsteht, als in dieser Zone verbraucht wird. Durch die gemäß der Erfindung erreichte weitgehende Austreibung wächst auch die Menge der ausgetriebenen Metalldämpfe und infolgedessen. deren Verbrennungswärme sowie der verfügbare Wärmeüberschuß. Dieser Wärmeüberschuß kann zur Vorwärmung des Materials auf Reaktionstemperatur, dadurch zur Beschleunigung der Vorwärmung sowie ferner zur Deckung von unvermeidlichen Wärmeverlusten verwendet werden. Unter Vermeidung einer die Schmelzung bewirkenden Temperaturspitze, wie bei Patent 252 195, verläuft die Temperaturkurve in der Hauptreale-' tionszone ziemlich gleichmäßig auf einer jeweilig unter dem Schmelzpunkt liegenden Höchsttemperatur. Die Höhe des Wärmeüberschusses der Reaktionszone hängt natürlich von. der Zusammensetzung der Beschikkung, insbesondere von der Menge und Art der Metalle bzw. Metallverbindungen ab.
  • Sollte sich z. B. zur Deckung von Strahlungsverhisten, zur Erhöhung der normalerweise am Austragende des Ofens herrschenden Temperatur oder aus andern Gründen ein restlicher Wärmebedarf erforderlich machen, so kann man einen solchen dadurch decken, daß man einen überschuß an Reduktionsstoff beigibt und davon so viel verbrennt, wie erforderlich ist, d. h. also, daß man, wie dies an sich bei hüttenmännischen Prozessen üblich ist, die Menge des zu verbrennenden Brennstoffs durch Bemessung der Verbrennungsluft regelt. Im übrigen ist bezüglich der -Menge des zuzumischenden Reduktionsstoffes zu sagen, daß sie mindestens zur Reduktion der Metallverbindungen ausreichen muß. Dagegen steht es natürlich frei, einen beliebigen überschuß davon der Beschickung zuzufügen, z. B. um die Beschickung mager zu machen. Die Begrenzung der zugemischten Menge des Reduktionsstoffes nach oben ergibt sich von selbst im praktischen Betrieb; für die Erfindung kommt diese Begrenzung nach oben nur für diejenige Menge, die zur Verbrennung gelangt, in Frage. Dann wird man natürlich mit der gegebenenfalls erforderlichen Wärmemenge nicht oder nicht wesentlich über den praktischen Gesamtwärmebedarf hinausgehen, einerseits um die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nicht zu beeinträchtigen, anderseits um nicht in der sich ja wärmetechnisch selbsttragenden Hauptreaktionszone die Temperatur bis zum Schmelzpunkt zu steigern. Ohne aber am Wesen der Erfindung etwas zu ändern, kann man z. B. die gewünschte Gleichmäßigkeit der Temperatur gegen das Ende der Reaktionszone zu, falls z. B. die ärmer werdende Beschickung durch ihre Oxydation nicht mehr genügend Wärme liefernde Stoffe entwickeln sollte, oder zur Ausgleichung von Betriebsschwanh-ungen, auch durch eine andere Wärmequelle, d.h. direkte oder indirekte Hilfsbeheizang, erhalten. Letztere Art der Rege-lung eines restlichen Wärmebedarfs kann z. B. auch in Frage kommen, wenn aus irgendwelchen Gründen eine höhere Enderhitzung der normalerweise krümeligen oder körnigen Rückstände, z. B. zwecks Sintertmg, erforderlich wird. Immer aber wird eine solche zusätzliche Wärme nur den Charakter einer Regelung des Ofenganges haben.
  • Außer der Regelung des Ofenganges durch Bemessung einer etwa erforderlichen Zusatzwärme sind natürlich noch andere Regelungsmöglichkeiten vorhanden. Schon oben ist auf die in der Hüttentechnik bekannte Regelung der Luftzufuhr hingewiesen worden. Weiter sei genannt in Verbindung mit der Regelung der Brennstoffzugabe eine richtige Bemessung der Schichthöhe, damit im Innern der Beschickung reduzierende Bedingungen herrschen und die an der Oberfläche der Schicht stets erwärmten Gut- und Brennstoffpartikelchen bei Einbettung in das Innere der Schicht vor Oxydation geschützt sind. Auch Wälz- und Fortbewegungsgeschwindigkeit des Gutes sind Regelungsmöglichkeiten des Ofenganges, wie auch letzten Endes die Abmessungen des Drehofens, Länge und Durchmesser und ihr Verhältnis zueinander eine Rolle spielen, so kann in einem langen Drehofen, wie er in der Zementindustrie üblich ist, eine allmähliche, aber darum sehr vollkommene Verflüchtigung der Metallverbindungen in langer Reaktionszone erreicht werden.
  • Es seien nun in folgendem einige praktische Ausführungs- und Anwendungsbeispiele des neuen Verfahrens genannt: Es wurden im Großbetrieb arme Galmeierze (io bis 300/0 Zn-Gehalt) mit weniger als 25 % Reduktionsstoff (Abfallkoks) nach dem neuen Verfahren ohne Hilfsheizung praktisch vollkommen, d. h. mit einer Verflüchtigungsziffer von 9o bis 98 % entzinkt. Im Rückstand war das vorhandene Eisen je nach dem Reduktionsgrad in magnetischen Eisenverbindungen bzw. als metallisches Eisen enthalten. Es ist ein besonderer Vorteil des den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahrens, daß bei Vorhandensein von eisenhaltigem Gut die Reduktion so weit getrieben werden kann, daß neben der Gewinnung des Zinks usw. eine ifberführung der eisenhaltigen Bestandteile in eine magnetische Form möglich ist, so daß die eisenhaltigen Bestandteile dann aus dem Rückstand durch Weiterverarbeitung, z. B. magnetische Aufbereitung, gewonnen werden können.
  • Als weiteres Beispiel sei die Verarbeitung von Muffelrückständen erwähnt, die neben den Metallen (z. B. Zn und Pb) noch beispielsweise 3o % urausgebrannten Kohlenstoff enthalten. Da dieser größtenteils in graphitischer Form vorliegt, kann es zweckmäßig sein, zur Aufrechterhaltung des Prozesses entweder weiteren Brennstoff zuzumischen, vorgewärmte Luft zuzuführen oder durch eine Hilfsheizung die Wärmezufuhr zu regeln oder die Verbrennung des zugeführten Brennstoffs begünstigende Zusätze zu verwenden. So wurden beispielsweise bei einer Räumasche von 15 % Zn und 30 0#o C in den Rückständen Zinkgehalte von o,i bis 0,3 % erreicht, wobei entsprechend den örtlichen Verhältnissen eine diskontinuierliche Hilfsheizung am Auslaufende des Ofens in Form einer Kohlenstaubflamme verwendet wurde, die trotz eines hohen Graphitgehaltes der Aschen an Brennstoff nur 3 bis 6 % vom Eintragsgewicht der Beschickung benötigte.
  • Ferner wurden im Dauerbetrieb Messingaschen mit 2o % Zn und 18 % Cu mit etwa 15 0'o Koksklein als Brennstoff gemischt dem Wälzprozeß unterworfen und bei normalem Betrieb ohne Zusatzflamme entzinkt.
  • Während im allgemeinen der Reduktionsrückstand üi mehr oder weniger fein- bzw. grobgesintertem Zustand ausgetragen wird, kann man z. B. bei Verarbeitung von Messingaschen, Räumaschen oder Gekrätz diese nach Verdampfung des Zinks agglomerieren und den Rückstand, der auch gefrittet oder geschmolzen sein kann, unmittelbar in einem Schmelzofen, z. B. Schachtofen, verhütten. Dlan erreicht hierbei, gegebenenfalls unteir Zusatz beliebiger Zuschläge, z. B. Pyrite, im Koksscbachtofen ein ' gutes Cu-Ausbringen und kann gleichzeitig dadurch, daß man die Schachtofengase in Verbindung mit Frischluft durch den Trommelofen führt, etwa noch verflüchtigtes Restzink mitgewinnen sowie die Wärme dieser Gase ausnutzen. Wenn bei Verhüttung von Gekrätzen und Aschen die Gewinnung der Oxyde der flüchtigen Metalle allein die Verarbeitung gemäß der Erfindung nicht lohnend erscheinen läßt, kann diese aber wirtschaftlich sein, wenn solche Materialien Kupfer oder andere verwertbare nichtflüchtige Metalle enthalten; durch entsprechende Bemessung der den Schmelzpunkt heraufsetzenden Zuschläge kann mit dem neuen Verfahren eine so weitgehende Entfernung der flüchtigen Metalle erreicht werden, daß bei der darauffolgenden Raffination des Rückstandes die Metalle, wie z. B. Cu, ohne daß eine 'Zwischenraffination erforderlich ist, in handelsüblicher Ware erhalten werden. Unter Fortfall der Zwischenraffination, z. B. des Schwarzkupfers, erfolgt die durch Verdampfung der leichtflüchtigen Metalle bewirkte Hauptreinigung, ehe das Kupfer als solches aus dem Gut lierausgeschmolzen wird. 'Bei dieser Hauptreinigung befindet sich die Masse des Gutes in pulverförmigere oder gefrittetem, aber nicht in schmelzflüssigem Zustand. Als Zuschlagsmaterialien kommen vor allem Schlackenbildner, wie z. B. Sand, Kalkstein, stark eisenhaltiges Gut u. a., in Frage.
  • Es ist noch ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens, daß minderwertige, bituminöse Brennstoffe, wie Staubkohle oder Rohbraunkohle, verwendet werden können. Solche Brennstoffe entwickeln bekanntlich schon bei mittleren Temperaturen, also bald nach dem Aufgeben, flüchtige Kohlenwasserstoffe, die mit den Abgasen den Ofen verlassen. Sie können unmittelbar hinter dem Ofen verbrannt werden, wodurch erreicht wird, daß die Metalloxyde des Gasstromes nochmals durchgeglüht und auf diese Weise, z. B. für Farbzwecke, verbessert werden.
  • .Es bildet natürlich eine Voraussetzung für die Anwendung des Verfahrens, daß der Ofen, wie auch sonst bei hüttenmännischen Verfahreni vor Beginn der eigentlichen Arbeit vorerhitzt wird. Durch welche Wärmequellen diese Vorerhitzung erreicht wird, ist für das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren belanglos. Sollte im Aufgabegut bereits an sich genügend Brennstoff vorhanden sein, so kommt natürlich eine besondere Zumischung von Brennstoff entweder gar nicht oder nur insoweit in Frage, als es für den betreffenden Ausführungsfall erforderlich erscheint.
  • Die obergenannten Beispiele veranschaulichen die vielfache Verwendbarkeit des neuen Verfahrens. Dieses kann aber auch auf andere verflüchtigungsfähige Metalle sowie Kombinationen derselben sinngemäße Anwendung linden.
  • Zum Schluß sei noch auf einige bekannte Verfiüchtigungsverfahren hingewiesen, die zwar einen Drehofen benutzen, sich aber wesentlich von dem den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahren -unterscheiden: amerikanisches Patent 1 014 o62 (Vorröstung des Gutes, Heizflamme bei der Reduktion), amerikanische Patente i i 14 o36 und 1 246 576 (reduzierende Atmosphäre im Ofen), -österreichisches Patent 7 5 ; 5 5 und britisches Patent 20039/19i3 (Gewinnung von Zink als Metall im Rückstand), britisches Patent 24009/191o und amerikanisches Patent 959 924 (deutsches Dedolphverfahren), amerikanisches Patent 1 269 1 io (deutsches Patent 290 013 s. oben).

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung verflüchtigungsfähiger ?Metalle und Metallverbindungen als Metallrauch aus Erzen, metallhaltigen Produkten und Rückständen aller Art, bei dem das Gut zusammen mit Reduktionsstoff, der bereits im Gut enthalten oder ihm zugesetzt sein. kann, in einen bewegten Ofen kontinuierlich aufgegeben, in dem Ofen entlangbewegt, reduziert und die dabei flüchtig gewordenen Stoffe oxydiert werden, dadurch gekennzeichnet, da.ß der Wärmebedarf des Prozesses durch möglichst vollkommene Ausnutzung der ihm eigenen Wärmequellen, d. h. durch im Ofen selbst erfolgende Verbrennung der aus der Beschickung in die Ofengase übergegangenen Stoffe gedeckt wird, so daß der Prozeß wärmetechnisch im wesentlichen sich selbst trägt, wobei aber eine für das Ausbringen nachteilige Schmelzung des Gutes vermieden wird; aus dem Vorstehenden folgt, daß die Reaktionszone bzw. -dauer möglichst lang zu halten ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmebedarf des Prozesses, soweit er nicht durch die eigenen Wärmequellen des Promsses gedeckt werden kann, durch einen überschuß von Brennstoff gedeckt wird, sei es, daß dieser ganz oder zum Teil bereits im Gut enthalten ist oder zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein restlicher Wärmebedarf durch eine andere Wärmequelle, z. B. direkte oder indirekte Hilfsheizung, gedeckt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein restlicher Wärmebedarf des Prozesses teils durch einen überschuß an Brennstoff, teils durch eine andere Wärmequelle gedeckt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein von eisenhaltigem Gut die Reduktion so weit getrieben wird, daß das Gut auf magnetische Eisenverbindungen bzw. auf metallisches Eisen verarbeitet `wird, die dann aus dem Rückstand durch Weiterverarbeitung, beispielsweise magnetische Aufbereitung, gewonnen werden können.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i für Erze, Gekrätze und anderes Gut, in dem auch andere, - nicht verflüchtigungsfähige Metalle, wie Cu, Ni usw., vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst durch Reduktion und Verflüchtigung der Metalle eine praktisch vollkommene Reinigung des Gutes erfolgt und erst dann der Rückstand auf das nichtflüchtige Metall, z. B. Cu, verarbeitet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der nach der Verdampfung der verfiüchtigungsfähigen Metalle verbleibende Rückstand, -der auch gefrittet oder geschmolzen sein kann, unmittelbar einem Verhüttungsofen zugeführt wird und die im Rückstand enthaltenen Metalle als Rohmetalle oder Zwischenprodukte, wie Steine, Speisen o. dgl., gewonnen werden, wobei Zuschläge beliebiger Art der Beschickung des Verhüttungsprozesses zugegeben werden können und wobei zweckmäßig die Abgase z. B. eines Schachtofens in Verbindung mit Frischluft durch den Verflüchtigungsofen geleitet werden.
DEJ24229D 1923-12-08 1923-12-08 Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art Expired DE473016C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ24229D DE473016C (de) 1923-12-08 1923-12-08 Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ24229D DE473016C (de) 1923-12-08 1923-12-08 Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE473016C true DE473016C (de) 1929-03-12

Family

ID=7201717

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ24229D Expired DE473016C (de) 1923-12-08 1923-12-08 Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE473016C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2352061A1 (fr) * 1976-05-18 1977-12-16 Metallgesellschaft Ag Procede pour volatiliser du zinc et du plomb par reduction de matieres contenant des oxydes de fer

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2352061A1 (fr) * 1976-05-18 1977-12-16 Metallgesellschaft Ag Procede pour volatiliser du zinc et du plomb par reduction de matieres contenant des oxydes de fer

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69233172T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion
DE3427631C2 (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Zink und Blei aus Eisen- und Stahlstaub
DE69838246T2 (de) Verfahren zur bedienung eines beweglichherdofens zum reduzieren von oxiden
DE3415813C2 (de)
DE2459832C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Rohblei aus Materialien, die Blei im wesentlichen in Form von Oxyden und/oder Sulfaten enthalten
DE2254750A1 (de) Verfahren zum herstellen eines zuschlagstoffes fuer beton oder moertel unter verwendung von ueberwiegend organischen abfallstoffen
DE60014379T2 (de) Verfahren zur reduzierung des gehaltes von nicht-eisen metallen in schlacken während der herstellung von nicht-eisen metallen in flammschmelzöfen
DE473016C (de) Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art
DE2743282A1 (de) Waelzverfahren zur verfluechtigung von zink und blei aus eisenoxydhaltigen materialien
DE2348287C3 (de) Verfahren zum Herstellen reduzierter Pellets
EP0007662B1 (de) Wälzverfahren zur Verflüchtigung von Zink und Blei aus eisenoxidhaltigen Materialien
EP0033021B1 (de) Verfahren zur Direktreduktion eisenoxidhaltiger Materialien im Drehrohrofen
AT108896B (de) Verfahren zur Gewinnung verflüchtigungsfähiger Metalle und Metallverbindungen als Metallrauch aus Erzen, metallhaltigen Produkten und Rückständen aller Art.
DE2320548A1 (de) Bleiverhuettungsverfahren
DE2428715C3 (de) Verfahren und Anlage zur Reduktion und Agglomeration von feinkörnigem Erz
DE641703C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Eisenschwamm
EP0467874A1 (de) Verfahren zur Wiederverwendung von Hüttenstäuben sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
DE585628C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zinn, Blei, Antimon, Wismut und aehnlichen Metallen aus zinnoxydhaltigen Ausgangsstoffen
DE222203C (de)
AT142215B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von Eisenschwamm auf Luppen in einem Drehrohrofen.
DE252195C (de)
DE2034791C3 (de) Verfahren zur Herstellung stückigen Einsatzmaterials für den SchmelzprozeB in einem Zink/Blei-Schachtofen
DE348008C (de) Verfahren zur Abscheidung von Metallen aus Erzen u. dgl.
DE942769C (de) Verfahren zum kontinuierlichen Agglomerieren von festen Stoffen
DE274696C (de)