-
Bandage, insbesondere für Pferde Die Erfindung bezieht sich auf eine
Bandage,insbesondere für Pferde, die um das Bein bzw. den Fuß zu legen ist und eine
Stützfunktion ausübt und/oder der medikamentösen Behandlung dient.
-
Besonders bei Turnierpferden besteht stets die Gefahr von Sehnenzerrungen,
Stauchungen und anderenVerletzungen, die es erforderlich machen, die am meisten
gefähteten Abschnitte der Beine der Tiere durch Bandagen zu schützen.
-
Bisher bekannte Bandagen dnd mehr oder weniger elastische Bänder,
die im zahlreichen Windungen um den Fuß bzw. um die am meisten gefährdete Stelle
des Beines gelegt werden.
-
Große Schwietigkeiten bereitet hierbei immer wieder der feste Sitz
der Bandagen. Das Problem liegt z.T. in der Befestigung der Enden in erster Linie
aber auch darin, daß sich die Bandagen keinesfalls lockern, auf der anderen Seite
aber auch nicht so straff sitzen dürfen, daß sie für das Tier unbequem sind.
-
Das gleiche gilt im Falle von Verletzungen auch für das Anlegen von
Verbänden, die eine heilende Salbe oder andere Medikamente enthalten.
-
Bisher wurde noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden, eine Stütz-oder
Heilbandage so zu befestigen, daß sie einerseits für das liter möglichst bequem
zu tragen ist und ihm eine gewisse Bewegungsfreiheit gibt, andererseits aber ihre
Stützfunktion erfüllt und so fest sitzt, daß sie nicht verrutschen oder abgestreift
werden kann.
-
In erster Linie geht es immer wieder darum, Sehnenverletzungen vorzubeugen.
Die bisher bekannten Bandagen erfüllen diesen zweck nur unvollkommen, auch wenn
sie fachmännisch angelegt sind.
-
Dies liegt daran, daß ein Pferdebein, bzw. der Fuß eines Pferdes im
Querschnitt nicht rund oder oval, sondern gewissermaßen vieleckig ist. Von dem im
wesentlichen runden Hauptknochen strecken sich nämlich radial weitere im Querschnitt
ziemlich flache Knochen ab, an deren beiden Seiten die Sehnen durch die Haut deutlich
sichtbar sind.
-
Wenn sich das Bein um eine Bandage spannt, so liegt diese nur an den
am weitesten herausstehenden Stellen an, während sich innerhalb der Bandage im Bereich
der Sehnen Hohlräume befinden, in welche die sehnen bei starker Belastung ausweichen.
-
Die Aufgabe der windung liegt daher darin, eine Bandage zu schaffen,
die je nach den Erfordernissen mehr oder weniger fest angelegt werden kann und dem
Tier trotzdem eine gewisse Bewegungsfreiheit läßt, und die sich darüberhinaus auch
der äußeren Kontur des Beines oder Fußes besser anpasst als die bisher bekannten
Bandagen, indem sie z.T. in die Hohlräume eintritt, die infolge der unrunden Kontur
des Beines oder Fußes im Bereich der Sehnen vorhanden sind.
-
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Bandage aus
einer äußeren, um das Bein zu legenden und mit einer Schließvorrichtung versehenen
Manschette aus festem Werkstoff, z.B. Leder oder Textilgewebe besteht, an deren
Innenseite sich mindestens ein aufblasbarer Schlauch aus elastischem Werkstoff befindet.
-
Dadurch, daß eine feste, d.h. im wesentlichen nicht nachgiebige Manschette
und innerhalb davon ein aufblasoarer Schlauch vorhanden sind, besteht die Möglichkeit,
den Anpressdruck der bandage durch mehr oder weniger starkes Aufblasen des Schlauches
feinfühlig zu regeln und den jeweiligen Erfordernissen anzupassen. Da die Manschette
im wesentlichen unelastisch ist, der Schlauch dagegen aus elastischem Werkstoff
besteht, sucht beim Aufblasen des Schlauches dessen dem Bein zugewandte Wandung
naarinnen auszuweichen, wobei sie bei einem gewissen Druck auch in die durch die
Kontur des Beines bedingten Hohlräume eintritt, die von den nerkönimlichen
bandagen
nur überDrückt werden. Trotzdem gestattet aber das Luftpolster auch bei festem Sitz
der Bandage dem Tier die erforderliche Bewegungsfretheit, und zwar ohne daß sich
die Bandage hierbei verschieben kann.
-
Um sicherzustellen, daß sich nach dem Aufblasen der Druck nicht mehr
verändert, kann gemäß Erfindung der Schlauch mit einem R#ückschlagventil versehen
sein.
-
Um die Bandage möglichst leicht und schnell anzulegen, kann gemäß
Erfindung vorgesehen sein, daß die Marischette eine solche Länge aufweist, daß sie
das Bein des Pferdes etwas mehr als einmal umschließt, wobei der Schlauch die Form
eines flachen, auSblasbaren Kissens hat. Die Bandage braucht somit nur verhällnismäßig
lose um die zu schützende Stelle des Beines gelegt und durch Haken und Osen oder
durch Riemchen festgelegt zu werden. Sie erhält ihre Festigkeit erst nach dem Aufblasen,
was mit einer normalen Luftpumpe geschehen kann.
-
Gemäß Erfindung können sich im Schlauch mehrere gemeinsam oder einzeln
aufblasbare Luftkammern mit Rückschlagventilen befinden.
-
Hierdurch läßt sich die Bandage durch eine bestimmte Anordnung der
Luftkammern in optimaler Weise an den zu schützenden Abschnitt des Beines anpassen,
wobei die Anpassung ggf. durch versehieden starkes Aufblasen einzelner Kammern noch
verbessert werden Kann.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesenen sein, daß
sich innernalb der Manschette mindestens zwei mit Abstand angeordnete, im euerschnitt
runde oder ovale Schläuche befinden. Eine derartige bandage eignet sich insbesondere
zum Schutz und zur Heilung von Verletzungen. Die weiden Schläuche werden nierbei
onernale und unterhalb der Verletzung an aas Bein angesetzt und gr. so btars aufgeblasen,
daß sie die Adern abKlemmen. Zwischen den Schlauchen ist dann ein durch die Manschette
nach außen asbedeckter Hohlraum vornailuen, innerhalb dessen eine HeilbalDe aufgetragen
oder ein verband angebracht werden Kann. Es sorzLn aber auun mehr als zwei Scnläuuhe
mit Abstand voneinander in einer längeren Manschette untergebracht werden, welche
das Bein auf einer größeren Länge abstützt und ein Ausknicken verhindert.
-
Um die Verletzung und auch den Heilungsprozeß von außen zu beobachten,
kann gemäß Erfindung die Manschette aus durchsichtigem Werkstoff bestehen.
-
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Manschette luftdicht mit den Schläuchen verbunden ist und eine Einfüllöffnung
und/oder ein Füllventil aufweist. Bei einem solchen Aufbau ergeben sich vielfältige
Möglichkeiten für die Behandlung von Verletzungen, So kann beispielsweise in den
zwischen dem Bein und der Manschette vorhandenen, nach außen abgedichteten Hohlraum
eine Heilflüssigkeit, eine Kontrolllösung aber auch ein Schutzgas, ein Heilpuder,
ein Desinfektionsmittel usw. eingegeben werden, wobei der Heilvorgang von außen
zu
beobachten ist. Erforderlichenfalls kann in dem Hohlraum auch
ein Überdruck aufgebaut werden, um z.B. eine Blutung schneller zum Stillstand zu
bringen. Auf jeden Fall läßt sich die Bandage mühelos und schnell anbringen und
abnehmen, ungeachtet dessen, ob sie eine stützende oder heilende Funktion oder beide
Funktionen ausübt.
-
Gemäß Erfindung kann die Manschette eine nach unten über den Huf des
Pferdes vorstehende Verlängerung aufweisen, die eine Art Prothese bildet und verhindert,
daß der verletzte Fuß den Boden berührt, so daß der Fuß entlastet wird.
-
Gemäß Erfindung kann auch die Manschette als solche bis über den Huf
hinaus nach unten verlängert sein und somit ehenfalls die Funktion einer Prothese
übernehmen.
-
Bei einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß der Schlauch eine größere Länge besitzt und nach Art einer Wickelgamsche in
mehreren Windungen anzulegen und durch die Manschette zu befestigen ist, Schließlich
können gemäß Erfindung auch die Manschette und der Schlauch die gleiche Länge haben
und miteinander verbunden sein, wobei die Bandage nach Art einer Wickelgamasche
anzulegen ist.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnungen näher
erläutert, wobei im Rahmen des Erfindungsgedankens weitere Abwandlungen möglich
sind, Es zeigen:
Fig. 1 einen Abschnitt eines Pferdebeines mit angelegter
Bandage, Fig. 2 die Bandage nach Fig. 1 vor dem Anlegen, Fig. 3 eine Bandage, deren
Schlauch in Einzelkammern unterteilt ist, Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform
einer Bandage, Fig. 5 die Bandage nach Fig. 4 nach dem Anlegen, Fig. 6 eine weitere
Ausführungsform einer Bandage und Fig. 7 eine Bandage mit einer bis zum Boden reichenden
Verlängerung.
-
In Fig. 1 ist der untere Abschnitt eines Pferdebeines strichpunktiert
angedautet. Die um die Fessel gelegte Bandage 10 besteht aus einer äußeren, in etwas
mehr als einer Windung um die Fessel gelegten Manschette 11 aus Leder oder einem
anderen festen Material, z.B. einem nicht biegsamen Gewebe. Die Manschette 11 wird
durch Riemchen 12 und zugeordnete Schnallen zusammengehalten.
-
Anstelle der Riemchen 12 können auch andere Verschlußmittel, z.B.
-
Haken oder Ösen, Schnürbänder u.dgl. vorgesehen sein.
-
Wie die Fig. zeigt, befindet sich an der Innenseite der Manschette
11 ein aufblasbarer Schlauch 13 aus Gummi oder einem andere dehnbaren Material.
Der Schlauch 15 hat die Form eines aufblasbaren, rechteckigen Kissens und ist mit
einem Rückschlagventil 14 versehen. Eine Wandung des Schlauches 13 ist mit der Manschette
11 verklebt oder in anderer Weise daran befestigt.
-
Nach dem Anlegen der Bandage 10 gemäß Fig. 1 wird der Schlauch 13
mit einer Luftpumpe aufgepumpt, wodurch die Bandage 10 einen absolut festen Sitz
erhält, ohne daß sie für das Tier unbequem ist.
-
Da die Manschette 11 aus festem Material, der Schlauch 13 dagegen
aus elastischem dehnbaren Material besteht, weicht beim Aufbau des Luftpolsters
die Innenwandung des Schlauches 13 nach innen aus.
-
Der Schlauch 13 bzw. dessen Innenwandung, die erforderlichenfalls
mit einem textilen Futter versehen sein kann, wird hierbei nicht nur allseitig an
den bandagierten Abschnitt des Beines angedrückt, sondern passt sich ach der äußeren
Kontur des Beines an, d.h., der Schlauch 15 füllt bei entsprechendem Luftdruck weitgehend
auch die im Bereich der Sehnen vorhandenen, auf den unrunden, gewissermaßen vieleckigen
Querschnitt des Pferdes beines zurückgehenden Hohlräume aus, die von den bisher
üblichen Bandagen zwar überbrückt aber nicht ausgefüllt werden. Die erfindungsgemäße
Bandage s#Utzt daher die bei Turnierpferden besonders gefährdeten Abschnitte des
Beines bzw. des Fußes besser gegen Sehnenzerrungen, Stauchungen vnd andere Verletzungen
als dies bisher möglich war. Auch läßt sich der in der Bandage vorhandene Luftdruck
feinfühlig regeln, so daß die Bandage auf einfache Weise den Jeweiligen Gegebenheiten
angepaßt werden kann.
-
Die Fig. 3 zeigt eine Bandage, deren Manschette 11 auf der Innenseite
statt mit einem einzigen aufblasbaren Kissen oder
Schlauch 15 mit
Einzelkammern 13a bis ise aus elastischem Materlal versehen St. Das Aufpumpen der
Einzelkammern 13 bis 13e erfolgt wir bei der Ausführungsform nach Fig. 2 über Rücksdiagventile
14.
-
Im Ausführungsbeispiel nach Fig, 5 sind die Einzelkammern 13ar 1 5b
über ein Rohr 15 miteinander verbunden. Die beiden Kammern 13a, 13b werden über
das an der Kammer 13a angebrachte Rückschlagventil 14 gemeinsam aufgeblasen, wahrend
den übrigen Kammern 1)c, 15d und 15e Jeweils ein Rückschlagventil 14 zugeordnet
ist.
-
Durch gleich starkes oder verschieden starkes Aufblasen der Einzelkammern
13a bis 15e läßt sich die Bandage noch besser den Gegebenheiten anpassen.
-
Die Einzelkammern dar Ausführungsform nach Fig. 5 können auch in Längsrichtung
der Manschette 11, ggf. auch in Längs- und Querrichtung angeordnet sein.
-
Eine weitere Ausführungsform einer Bandage zeigen die Fig. 4 und 5.
Hiernach ist die Manschette 11 innen mit zwei an den Enden geschlossenen, runden
oder ovalen Schläuchen 16,17 versehen, die wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
über Rückschlagventile 14 aufgeblasen werden. Eine Bandage nach den Fig. 4 und 5
eignet sich insbesondere zum Schutz oder zur Heilung von Verletzungen. Die Schläuche
16,17 werden oberhalb und unterhalb der Verletzung um das Bein gelegt. In dem um
das
Pferdebein vorhandenen Hohlraum, der nach oben und unten durch
die Schläuche 16, 17 und nach außen durch die Manschette 11 abgeschlossen ist, kann
ein Verband angebracht oder eine Heilsalbe auf die Wunde aufgetragen werden. Wenn
einer oder beide Schläuche 16,17 atark genug aufgeblasen werden, so kann durch Abklemmen
von Adern auch eine Blutung zum Stillstand gebracht werden.
-
Ganz besonders vorteilhaft ist es, die Manschette il der Ausführungsform
nach den Fig. 4 und 5 nicht aus Leder sondern aus einem festen, durchsichtigen Kunststoff
zu fertigen. Auf diese Weise kann der Heilungsprozeß vnn außen beobachtet werden.
-
Gemäß Fig. 5 ist die Manschette ii luftdicht mit den Schläuchen 16,17
verbunden und mit einem Füllventil 18 versehen. Über das Füllventil kann in den
nach außen abgedichteten Hohlraum innerhalb der Manschette ii eine Heilmittel- oder
Kontrollösung, ein Heilpuder usw. eingegeben werden. Auch kann in dem Hohlraum erforderlichenfalls
ein Überdruck aufgebaut werden.
-
In Abwandlung der Ausführungsform nach den Fig. 4und 5 kann die Manschette
11 auch . wesentlich breiter baw. höher und innen mit mehr als zwei mit Abstand
übereinander angeordneten Schläuchen versehen sein. Eine in dieser Weise aufgebaute
Bandage schützt dann einen längeren Abschnitt des Beines.
-
Die Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Bandage, Der flache
Schlauch 21 besitzt hier eine größere Länge. Er ist nach Art einer Wickelgamasche
in mehreren Windungen um das Bein des Tieres gelegt und wird durch eine strichpunktiert
angedeutete Manschette 22 festgehalten, die im wesentlichen den gleichen Aufbau
hat, wie die Manschette nach Fig. 1. Das Aufblasen des Schlauches 21 erfolgt wie
bei den übrigen Ausführungsformen über ein Rückschlagventtl 14.
-
Statt einer um die Windungen des Schlauches 21 gelegten Manschette
22 kann auch eine streifenförmige Manschette vorgesehen sein, welche die gleiche
Länge wie der Scnlauch besitzt und mit der äußeren Schlauchwandung verbunden ist.
In diesem Fall werden die Manschette und der Schlauch gemeinsam nach Art einer Wickelgamasche
angelegt.
-
Die Fig. 7 zeigt eine Manschette 23, die ebenfalls der Manschette
11 der Fig. 1 ähnlich ist und mit Hilfe von Riemchen und Schnallen geschlossen ist.
Die Manschette 2#ist Jedoch mit einer Verlängerung 24 aus Metall oder einem anderen
harten Material versehen, die nach unten über den Huf des Pferdes vorsteht, so daß
dieser den Boden nicht berühren kann. Die Verlängerung 24 stellt eine Art Prothese
dar, die bei bestimmten Verletzungen den Bein-oder Fußabschnitt entlastet, der sich
unterhalb der Manschette 23 befindet. Im Inneren der Manschette 25 befindet sich
wie bei den übrigen Ausführungsformen mindestens ein aufblasbarer Schlauch,
Eine
weitere, zeichnerisch nicht dargestellte Möglichkeit besteht darin, die Manschette
als solche bis über den Huf des Pferdes hinaus nach unten zu verlängern und insgesamt
der Form des Beines oder Fußes anzupassen.
-
Die Bandage wurde in der Beschreibung als Bandage für Pferde beschrieben.
Darüberhinaus kann sie bei entsprechender Anpassung aber auch bei anderen Säugetieren
einschließlich des Menschen zur Verwendung kommen.