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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kälte- oder Wärmebehandlung
der Extremitäten
von zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren mit einem Temperierungsmittel
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Zur
Regeneration und begleitenden Therapie der Extremitäten von
zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren hat sich in vielen Fällen eine
Kälte-
und/oder Wärmebehandlung
bewährt.
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Insbesondere
bei Reittieren wie Pferden neigen die Extremitäten aufgrund hoher Belastungen
zu Ermüdungs-
und Verschleißerscheinungen
sowie zu Entzündungen.
Auch werden diese Extremitäten häufig durch
Verletzungen beeinträchtigt.
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Um
Entzündungen
vorzubeugen bzw. diese zu behandeln, aber auch um die Regeneration
nach starker Aktivität
zu fördern
oder Blutergüsse,
Blutstauungen etc. abklingen zu lassen, werden die Extremitäten von
Pferden, aber auch von anderen Huftieren daher z. B. häufig mit
Kühlmanschetten
oder Wärmemanschetten
behandelt.
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Die
DE 84 06 480 U1 betrifft
eine Kompresse für
das Bein eines Vierbeiners, insbesondere für das Bein eines Reitpferdes.
Die Kompresse ist als zweiseitig offener Strumpfschlauch ausgebildet,
der aus einem elastisch komprimierenden Strumpfmaterial besteht.
Der Strumpfschlauch eignet sich als gleichmäßige Kompresse, die über das
Bein eines Pferdes geschoben werden kann.
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Die
DE 27 43 919 A1 offenbart
eine tragbare Vorrichtung zum Kühlen
eines Körperteils
eines menschlichen Patienten bzw. eines Tiers, mit einem Verdichter,
einem Kondensator, einem Expansionsventil und Rohrleitungen, mittels
welcher ein Kühlmittel
von dem Verdichter aus nacheinander dem Kondensator, dem Expansionsventil
und einem Verdampfer zugeführt
wird, um dann zu dem Verdichter zurück geleitet zu werden. Zu dem
Verdampfer gehören
mindestens ein flexibles Kissen und eine Rohr- oder Schlauchleitung,
die geeignet sind, um einen zu kühlenden
Körperteil
herumgelegt zu werden, wobei ein gesonderter Hilfsverdampfer vorhanden
ist.
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Aus
der
DE 24 17 402 A1 ist
eine Bandage, insbesondere für
Pferde bekannt, die um das Bein bzw. den Fuß zu legen ist, und eine Stützfunktion ausübt und/oder
der medikamentösen
Behandlung dient. Die Bandage besteht aus einer äußeren, um das Bein zu legenden
und mit einer Schließvorrichtung
versehenen Manschette aus festem Werkstoff, wie z. B. Leder oder
Textilgewebe. An der Innenseite der Manschette befindet sich ein
aufblasbarer Schlauch aus elastischem Werkstoff.
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Die
DE 24 23 202 B1 als
Hauptpatent zur
DE 27
05 456 B1 , auf die unten eingegangen wird, offenbart eine
Vorrichtung zur Kühlung
von Pferdebeinen. Mindestens eine an eine Druckwasserquelle anschließbare Manschette
ist vorgesehen, welche das zu kühlende
Pferdebein umschließt
und, die im Bereich Ihres Umfanges mit einer Mehrzahl von Auslassöffnungen
versehen ist.
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Aus
der
DE 2705456 B1 ist
eine Vorrichtung zur Kühlung
von Pferdebeinen bekannt, die schraubenförmig aufgebaute Schlauchmanschetten
aus einem plastisch verformbaren Schlauch zur Anlage an die Pferdebeine
aufweist. Die Manschetten werden von Wasser durchströmt und weisen
Löcher
auf, durch die Wasser aus der Manschette austritt und unmittelbar
mit dem Pferdebein in Berührung
kommt.
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Die
plastische Verformbarkeit wird durch einen in das Schlauchmaterial
eingeführten
biegsamen Stahldraht erreicht.
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Das
Anlegen dieser Manschetten an das Pferdebein oder an eine andere
Extremität
ist mühsam
und aufwändig,
da die Manschetten mithilfe des Stahldrahtes individuell an die
jeweilige Extremität angeformt
werden müssen.
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Voraussetzung
für eine
hohe Effizienz der Kälte-
und/oder Wärmebehandlung
ist jedoch ein gutes Anliegen der Schlauchmanschette an dem Pferdebein.
Ebenso wichtig ist, dass die Manschette sicher am Pferdebein immobilisiert
ist, da eine sich lösende
Manschette Verletzungen verursachen können, die gerade bei Pferden
häufig
fatale Folgen haben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Kälte- oder
Wärmebehandlung
der Extremitäten
von zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren mit einem Temperierungsmittel
mit schraubenförmig
aufgebauten Schlauchmanschetten zur Verfügung zu stellen, die sich einerseits
mühelos
und mit geringem Aufwand an die jeweilige Extremität anlegen
lässt,
und die andererseits sicher an der Extremität immobilisiert ist.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des vorgelegten Hauptanspruchs gelöst. Die
Unteransprüche
zeigen bevorzugten Ausführungsformen.
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Demnach
ist eine Vorrichtung zur Kälte-
oder Wärmebehandlung
der Extremitäten
von zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren mit einem Temperierungsmittel,
aufweisend mindestens eine schraubenförmig aufgebaute Schlauchmanschette
zur Anlage an eine Ex tremität
mit einem Zulauf sowie mindestens einen Anschluss an eine Temperierungsmittelversorgung. Die
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die schraubenförmig aufgebaute
Schlauchmanschette ein elastisches Kunststoffmaterial aufweist,
dergestalt, dass sich die Manschette aufgrund der Rückstellkräfte des
Kunststoffmaterials beim Anlegen an die Extremität selbsttätig an deren Kontur anpasst.
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Das
Material weist also Rückstellkräfte auf, die
es erlauben, dass die Manschette vor Anlegen an die Extremität gedehnt
und dann über
die Extremität oder – bei einem
Pferd über
den Huf – gezogen
wird. Die Manschette schnellt dann selbsttätig in ihre ursprüngliche
Form zurück
und legt sich aufgrund ihrer Elastizität formgenau an. Auf diese Weise
ist ein sicherer Sitz gewährleistet,
und die Gefahr von Verletzungen durch sich gelöst habende Manschetten sinkt. Überdies
wird ein Verheddern der Manschetten mit Manschetten, die an einer
anderen Extremität desselben
oder eines anderen Wirbeltiers angebracht sind, verhindert. Auch
diese Eigenschaft reduziert ein etwaiges Verletzungsrisiko.
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Hinzu
kommt, dass die Schlauchmanschetten aufgrund der elastischen Rückstellkräfte keinerlei Drahteinlagen
erfordern, wie sie z. B. in der
DE 2705456 B1 verwendet werden, um ein enges
Anliegen an der Extremität
zu gewährleisten.
Solche Drahteinlagen bergen insbesondere für Pferde ein hohes Verletzungsrisiko,
wenn sie sich aus dem Schlauch lösen.
Der Verzicht auf diese Drahteinalgen reduziert im Umkehrschluss
die Verletzungsgefahr erheblich.
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Als
elastische Kunststoffmaterialien kommen insbesondere die Thermoplasten
PE, PU und PVC in Betracht. Es können
jedoch auch andere Kunststoffmaterialien aus dem Stand de Technik,
die eine ausreichend hohe Elastizität aufweisen und in Form von Schläuchen ausgebildet
werden können,
verwendet werden.
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Der
Durchmesser der für
die Manschetten verwendeten Schläuche
liegt bevorzugt im Bereich zwischen einschließlich 2 mm und einschließlich 20 mm.
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Bei
dem Temperierungsmittel kann es sich um ein flüssiges oder ein gasförmiges Medium
handeln, insbesondere um Wasser oder Luft. Bevorzugt wird dabei
Wasser verwendet, da dieses eine hohe Wärmekapazität und -leitfähigkeit
aufweist und sich mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen einfach und
genau temperieren lässt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Schlauchmanschette
Löcher,
Perforierungen und/oder Bohrungen aufweist, durch die das Temperierungsmittel
aus der Manschette austreten und unmittelbar mit der Extremität in Berührung kommen
kann. Die Löcher,
Perforierungen und/oder Bohrungen können sowohl auf der der Extremität zugewandten
Seite der Schlauchmanschette als auch auf der der Extremität abgewandten
Seite der Extremität
angeordnet sein.
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Es
handelt sich hierbei also um ein offenes System, das eine Reihe
von Vorteilen aufweist. So empfinden viele Wirbeltieren, insbesondere
Huftiere wie Pferde den Kontakt mit dem die Extremitäten überströmenden Temperierungsmittel,
insbesondere wenn es sich hierbei um Wasser handelt, als angenehm.
Im Falle einer Kältebehandlung
gesellt sich außerdem
zu dem Kühleffekt
durch die Eigentemperatur des Temperierungsmittels ein zusätzlicher
Kühleffekt
durch Verdunstung hinzu. Dies reduziert Kosten für die Kühlung des Temperierungsmittels.
Außerdem übt das austretende
Temperierungsmittel einen Massageeffekt auf die Extremitäten aus,
der ebenfalls als angenehm empfunden wird.
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Der
Wasserverbrauch bei dieser Ausführungsform
beträgt
je nach Dosierung ungefähr
10 l/h bei einem Pferd, dessen vier Extremitäten mit jeweils einer Schlauchmanschette
versehen sind.
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Besonders
zum Tragen kommen die genannten Effekte dann, wenn es sich bei dem
Temperierungsmittel um Wasser handelt. Hinzu kommt, dass dem Wasser
therapeutisch wirksame, wasserlösliche
Agenzien hinzugefügt
werden können,
wie z. B. Salze und Mineralien, entzündungshemmende Wirkstoffe,
durchblutungsfördernde
Wirkstoffe, ätherische Öle, Homöopatika
und dergleichen.
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Bevorzugte
Wirbeltiere sind dabei Huftiere, insbesondere Pferde, aber auch
Ponys, Maultiere, Esel und Kamele. Gerade bei diesen Tieren eignet sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung,
um Ermüdungserscheinungen,
aber auch Entzündungen
und entzündliche
Veränderungen
wie z. B. Hufrehe, erfolgreich unterstützend zu behandeln.
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Weiterhin
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Schlauchmanschette eine Sprüh- oder
Vernebelungseinrichtung aufweist. Diese Art der Ausgestaltung ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn es sich bei dem Temperierungsmittel
um Wasser handelt. Es kann so ein feiner Sprühnebel erzeugt werden, der sich
um die Extremität
legt und eine großflächige Kälte- oder
Wärmebehandlung
ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Schlauchmanschette
einen Rücklauf aufweist.
In dieser Ausgestaltung kann die Vorrichtung als geschlossenes System
ausgebildet sein, bei welchem der kühlende oder wärmende Effekt
lediglich auf die Temperatur des Temperierungsmittels zurückzuführen ist.
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Diese
Art der Ausgestaltung kann jedoch auch als teiloffenes System ausgebildet
sein, bei welchem die Manschette wie be reits beschrieben Löcher, Perforierungen
und/oder Bohrungen bzw. eine Sprüh-
oder Vernebelungseinrichtung aufweist.
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In
dieser Art der Ausgestaltung tritt nur ein Teil des Temperierungsmittels
aus dem System aus, während
der restliche Teil des Mittels zurückläuft.
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Besonders
bevorzugt weist die Vorrichtung zwei bis vier Schlauchmanschetten
auf, deren Zuläufe über Schläuche oder
Rohre und ein oder mehrere Kupplungs- und/oder Verteilerstücke mit
mindestens einer Temperierungsmittelversorgung verbunden sind.
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Grundsätzlich richtet
sich die Anzahl der Schlauchmanschetten nach der Anzahl der zu therapierenden
Extremitäten.
Sollten z. B. vier Schlauchmanschetten vorgesehen sein, so kann
die Vorrichtung von der Temperierungsmittelversorgung aus gesehen
zunächst
ein Verteilerstück
mit einem Eingang und drei Ausgängen
aufweisen. Zwei der Ausgänge führen über Schläuche zu
den an den vorderen Extremitäten
angeordneten Schlauchmanschetten, während der dritte Ausgang zu
einem weiteren Verteilerstück
mit einem Eingang und zwei Ausgängen führt, die über Schläuche zu
den an den hinteren Extremitäten
angeordneten Schlauchmanschetten führen.
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Dabei
kann insbesondere vorgesehen sein, dass im Zulauf jeder Schlauchmanschette
ein Regelventil vorgesehen ist, mittels welchem sich das Zeitvolumen
des die Schlauchmanschette durchströmenden Temperierungsmediums
individuell regeln und einstellen lässt.
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Bei
der Temperierungsmittelversorgung handelt es sich bevorzugt um einen
Leitungswasseranschluss, um einen Kühlwasseranschluss oder um einen
Warmwasseranschluss.
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Weiterhin
ist bevorzugt vorgesehen, dass im Bereich zwischen der Temperierungsmittelversorgung
und der Schlauchmanschette ein elastischer und/oder federnder Abschnitt
vorgesehen ist. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass das zu behandelnde
Wirbeltier während
der Behandlung eine ausreichend große Bewegungsfreiheit hat.
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Besagter
Abschnitt kann z. B. in Form eines schraubenfederförmigen Schlauchabschnitts
ausgebildet sein, es kann sich aber auch um einen mit einer Feder
bewehrten schlaufenförmigen
Schlauchabschnitt handeln. Hierzu wird auf die Abbildungen verweisen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die einzelnen Komponenten der Vorrichtung,
also die Schlauchmanschetten, der Anschluss an eine Temperierungsmittelversorgung,
die Sprüh-
oder Vernebelungseinrichtungen, die Zu- und Abläufe sowie die Schläuche und/oder
Rohre über
Steckverbindungen lösbar
miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann die gesamte Vorrichtung
zerlegt und in einem Koffer untergebracht werden, und im Anwendungsfall
nach und nach an den betreffenden Organismus angelegt werden. So
können
einem Pferd zunächst
einmal zur Gewöhnung
die Schlauchmanschetten angelegt werden. Erst später werden dann über die
Steckverbindungen die weiteren Komponenten angeschlossen und die
Vorrichtung in Betrieb genommen.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin
die Verwendung einer solchen Vorrichtung zur Kühlung und Wärmung der Extremitäten von
zwei- oder vierbeinigen
Wirbeltieren vorgesehen. Bevorzugte Wirbeltieren sind dabei Huftiere,
insbesondere Pferde, aber auch Ponys, Maultiere, Esel und Kamele.
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Dabei
kann die Kühlung
bzw. Wärmung
insbesondere auch einen nicht therapeutischen Charakter haben, nämlich dann,
wenn bei der Behandlung vor allem pflegerische Aspekte oder das
Bestre ben, dem Tier ein Wohlgefühl
zu verschaffen, im Vordergrund stehen.
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Als
Temperierungsmedium kommt insbesondere Wasser in Betracht, insbesondere
einfaches Leitungswasser oder gekühltes oder erwärmtes Wasser.
Dem Wasser können
ggf. therapeutisch wirksame, wasserlösliche Agenzien hinzugefügt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die im Folgenden gezeigten und
diskutierten Figuren genauer erläutert.
Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter
haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner
Form einzuschränken.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (offenes System),
sowie
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2 eine
zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (geschlossenes
System).
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1 zeigt
eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur
Kälte-
oder Wärmebehandlung
der Extremitäten
von zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren, hier der Beine eines Pferdes.
Die Vorrichtung weist vier schraubenförmig aufgebaute Schlauchmanschetten
nebst Zubehör
auf, von denen im Folgenden eine beschrieben wird, wobei das gesagte
auch für
die weiteren Schlauchmanschetten gilt.
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Die
schraubenförmig
aufgebaute Schlauchmanschette 11 zur Anlage an eine Bein 12 weist
einen Zulauf 13 sowie einen Anschluss 14 an eine Temperierungsmittelversorgung 15 auf.
Der Zulauf kann z. B. mit Hilfe eines Riemens an dem Bein 12 befestigt
sein. Die schraubenförmig
aufgebaute Schlauchmanschette 11 ist aus einem elastischen Kunststoffmaterial
hergestellt, so dass sie sich aufgrund der Rückstellkräfte des Kunststoffmaterials beim
Anlegen an das Bein 12 selbsttätig an deren Kontur anpasst.
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Die
Schlauchmanschette 11 weist Löcher 16 auf, durch
die das Temperierungsmittel aus der Manschette 11 austreten
und unmittelbar mit dem Bein 12 in Berührung kommen kann. Ferner weist
die Schlauchmanschette 11 eine Vernebelungseinrichtung 17 auf.
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Die
Zuläufe 13 der
Vorrichtung sind über
den Anschluss 14, Schläuche
und ein oder mehrere Kupplungs- und/oder Verteilerstücke 18, 18' mit der Temperierungsmittelversorgung 15 verbunden.
Die Kupplungs- und/oder Verteilerstücke können überdies Hähne oder Ventile aufweisen,
mit deren Hilfe die Durchströmungsrate
in jeder Manschette reguliert werden kann. Solche Hähne oder
Ventile können
jedoch auch im Bereich des Zulaufs 13 angeordnet sein.
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Es
handelt sich bei diesem System um ein offenes System, bei welchem
insbesondere Wasser als Temperierungsmittel Verwendung findet. Insbesondere
Pferde empfinden den Kontakt mit dem die Beine überströmenden Wasser als sehr angenehm. Im
Falle einer Kältebehandlung
gesellt sich außerdem
zu dem Kühleffekt
durch die Eigentemperatur des Wassers ein zusätzlicher Kühleffekt durch Verdunstung
hinzu. Außerdem übt das austretende Wasser
einen Massageeffekt auf die Beine aus, der ebenfalls als angenehm
empfunden wird.
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Dem
Wasser können
therapeutisch wirksame, wasserlösliche
Agenzien hinzugefügt
werden, wie z. B. Salze und Mineralien, entzündungshemmende Wirkstoffe,
durchblutungsfördernde
Wirkstoffe, ätherische Öle, Homöopatika
und dergleichen.
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Die
Vernebelungseinrichtung erzeugt zudem einen feinen Sprühnebel,
der sich um das Bein legt und eine großflächige Kälte- oder Wärmebehandlung ermöglicht.
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Im
Bereich zwischen der Temperierungsmittelversorgung 15 und
der Schlauchmanschette 11 ist an einer Stelle ein elastischer
Schlauchabschnitt 19 vorgesehen. Dieser ist in 1 in
Form einer Schraubenfeder ausgebildet. Alternativ könnte es sich
aber auch um einen aus einer mit einer Feder bewehrten Schlauchschlaufe
bestehenden Anschnitt handeln.
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2 zeigt
eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 20 zur
Kälte-
oder Wärmebehandlung
der Extremitäten
von zwei- oder vierbeinigen Wirbeltieren, hier eines Pferdes. Die Vorrichtung
weist eine schraubenförmig
aufgebaute Schlauchmanschette 21 zur Anlage an ein Bein 22 mit
einem Zulauf 23 sowie einen Anschluss 24 an eine
Temperierungsmittelversorgung 25 auf. Die schraubenförmig aufgebaute
Schlauchmanschette 21 ist aus einem elastischen Kunststoffmaterial
hergestellt, so dass sie sich aufgrund der Rückstellkräfte des Kunststoffmaterials
beim Anlegen an das Bein 22 selbsttätig an deren Kontur anpasst.
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Die
Schlauchmanschette 21 weist außerdem einen Rücklauf 26 auf,
durch welchen das Temperierungsmittel zurückläuft. Diese Ausgestaltung stellt also
ein geschlossenes System dar, bei welchem der kühlende oder wärmende Effekt
lediglich auf die Temperatur des Temperierungsmittels zurückzuführen ist.
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Auch
hier können
z. B. im Bereich des Zulaufs 23 Hähne oder Ventile angeordnet
sein. Diese können
jedoch ebenfalls im Bereich des Rücklaufs 25 angeordnet
sein.
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Allerdings
kann diese Art der Ausgestaltung auch als teiloffenes System ausgebildet
sein, bei welchem die Manschette ähn lich wie in 1 nicht
dargestellte Löcher
bzw. eine nicht dargestellte Vernebelungseinrichtung aufweist.