DE660433C

DE660433C - Schnellverband

Info

Publication number: DE660433C
Application number: DEH142189D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-12-19
Filing date: 1934-12-19
Publication date: 1938-10-15

Description

Schnellverband Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnellverband, derinsolchenFällenVerwendungfinden kann, in denen es erforderlich ist, einen von j edermann, auch von dem Verletzten selbst, leicht anzulegenden Verband zur Hand zu haben. Er kann auch in der Klinik und ärztlichen Praxis bei Operationen, insbesondere bei Blinddarm-, Bruch- und Magenoperationen, mit Vorteil Verwendung finden.
Der Verband gemäß der Erfindung ist vollkommen blutdicht und verhindert bei größeren Verletzungen eine Verblutung und den Austritt von inneren Organen. Von besonderer Bedeutung ist auch die Möglichkeit seiner Anwendung bei Kopfverletzungen, wie Schädelbrüchen o. dgl.
Die bisher bekannten Schnellverbände, wie z. B. Verbandpäckchen, haben große Nachteile. Sie sind zu klein, um größere Verletzungen wirksam zu schützen. Außerdem werden derartige Verbände meistens ungenügend gewickelt, was eine Folge der schwierigen Herstellung von Wikkelverbänden ist, insbesondere für den Verwundeten selbst.
Andererseits sind blutstillende und blutdichte Verbände, wie z. B. Leukoplastschnellverbände, noch mehr als Mullwickelverbände nur für kleinere Verletzungen geeignet.
Diese Nachteile vermeidet der Schnellverband gemäß der Erfindung durch die im folgenden näher gekennzeichneten Einrichtungen: Er besteht im wesentlichen aus einem Kissen, das vorzugsweise aus blutstillendem Material gebildet oder mit blutstillendem Material versehen ist. Der Rand des Kissens ist mit einer blutdichten, elastischen, mit Klebstoff versehenen Wulst umgeben, die den Austritt des Blutes verhindert. Das Kissen ist auf einer blutdichten Unterlage befestigt. Mit Hilfe von Schnallenriemen oder anderen leicht anlegbaren Befestigungsmitteln kann es unverrückbar auf die Wunde aufgebracht werden. Über das ganze Kissen kann bei Nichtgebrauch in an sich bekannter Weise ein erst kurz vor Gebrauch abzuziehender aseptischer Überzug irgendwelcher Art, z. B. aus Cellophan, sterilem Mull o. dgl., gezogen werden. Die dem Körper abgewandte Seite des Kissens wird durch eine besondere Webart der Oberdecke, durch Anbringung eines Überzuges aus Gummi oder anderen blutundurchlässigen Stoffen oder durch Einarbeiten flüssigkeitsundurchlässiger Einlagen u. dgl. m., blutundurchlässig ausgebildet.
Auf der Zeichnung sind beispielsweise schematische Ausführungsformen eines Schnellverbandes gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. i eine Draufsicht auf einen Schnellverband gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-1I in Fig. i, Fig, 3 eine besondere Ausbildung eines Schnellverbandes gemäß der Erfindung, der für Kopfverletzungen geeignet ist.
Auf der Gummidecke a ist im Inneren eines in sich geschlossenen Wulstrandes b ein mit blutstillendem Material gefülltes Polster c befestigt. An der der Wunde zugekehrten Seite des Kissens ist bei Nichtgebrauch der aseptische Überzug e befestigt, der leicht abgezogen werden kann. Das Kissen kann mit Hilfe der Gurte oder Riemen f (Fig. i) am Körper des Verletzten leicht und schnell befestigt werden. Natürlich braucht das Kissen mit seiner Klebwulst-nicht: die in Fig. i dargestellte elliptische Form zu habeii,@ sondern es kann beliebige; dem verletzten Körperglied angepaßte Form haben. In der Fig. 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, die sich der Kopfform anpaßt und für Kopfverbände geeignetist. DieBefestigungkannauchinanderer Weise als durch Riemen f erfolgen, wie erwähnt durch Binden u. dgl: Es können auch nochweitere Befestigungsmittel außer den an den Enden angebrachten Riemen angebracht sein.
An Stelle eines Zusammenziehens der Gurte f mittels einer Schnallenvorrichtung oder Zusammenbindens amVerbandkissen vorgesehener Binden kann auch zur Festlegung des Verbandes ein in sich geschlossener dehnbarer Gurt zur Befestigung benutzt werden.
Man hat bereits vorgeschlagen, bei den sogenannten Rollverbänden aufgewickelte Binden mit einem kleinen Kissen zu versehen, das dem Zwecke dienen soll, die Wunde zu bedecken, z. B. die bekannten Heeresverbandpäckchen. Bei derartigen Vorrichtungen ist ein Verschließen und Zusammenhalten der Wunde wie mit dem Schnellverband gemäß der Erfindung nicht möglich; denn die Befestigung des Kissens auf der Wunde erfolgt bei diesen Rollverbänden ausschließlichdurchUmwickeln. Hierbeiverschieben sich die Verbandkissen, so daß sie vielfach nicht einmal nach Fertigstellung des Verbandes auf der von ihnen zu bedeckenden Wunde liegen.
Diesen Nachteilen hilft der Verband nach der Erfindung dadurch ab, daß er mittels der Randwulst an Ort und Stelle festliegt und somit ein Verschieben beim Befestigen des Verbandes vermieden wird.

Claims

PATPNTANSPRUC1i Schnellverband, gekennzeichnet durch ein vorzugsweise aus blutstillendem Material gebildetes oder mit blutstillendem Material versehenes Kissen (c), dessen Rand mit einer blutdichten, elastischen, mit Klebstoff versehenen Wulst (b) umgeben ist, und das auf blutdichter Unterlage (a) befestigt, mit Hilfe von Schnallenriemen oder anderen leicht anlegbaren Befestigungsmitteln unverrückbar auf der Wunde aufgebracht werden kann.