DE2412124A1 - Verfahren zur herstellung von phenolischen formmassen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phenolischen formmassenInfo
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Description
NACHGEREiCr JT
Nischnetagilskij sawod plastmaas,
Mischnij Tagil Swerdlowskoj oblasti 7 / UdSSR
F 52 764
13. März 1974
Wa/Br
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Phenolharzen mit ortho-regulärer Struktur.
Wie bekannt, besitzen die auf der Grundlage von Phenolharzen mit ortho-regulärer Struktur hergestellten phenolischen Formmassen
eine Reihe von wertvollen Eigenschaften,, die hauptsächlich mit
einer hohen Härtungsgeschwindigkeit der Massen verbunden sind.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung derselben sind mehrstufige
Prozesse, die die vorhergehende Herstellung von Harzen unter nachfolgender
Herstellung von Formmassen durch Vermischen der Harze mit Füllstoffen, Beschleunigern, Farbstoffen und anderen Zusätzen vorseheno
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Als Füllstoff verwendet man bei der Herstellung von phenolischen Formmassen Holzmehl, Baumwollzellulose, Asbest oder Glasfaser
am häufigsten.
Außerdem werden der Masse Zusätze zugefügt, die ein Schmiermittel enthalten, das Stearin, Kalziumstearat, Oleinsäure darstellt.
Zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit werden der Masse Kaolin und Talk zugegeben» Als Härtungsbeschleuniger führt man Kalzium- und
Magnesiumoxid ein.
Um. der Formmasse eine gewünschte Färbung zu verleihen, fügt man
ihr Farbstoffe zu.
In der USA-Patentschrift Nr. 2 4-75 587 und der britischen Patentschrift
Nr. 6 153 335 ist das Verfahren zur Herstellung von
Phenolformaldehydharzen mit einem hohen Anteil an ortho-Bindungen durch Kondensation von Phenol mit wässrigen Formaldehydlösungen
im Molekularverhältnis 2:1 in Gegenwart von Zink-, Magnesium- und Aluminiumoxiden beschrieben.
Die Durchführung der Kondensation bei einem großen Phenolüberschuß
führt zu einer niedrigen Ausbeute an Reaktionsprodukt. Außerdem ist zur Herstellung von Formmasse auf der Gundlage von Harzen
mit ortho-regulärer Struktur eine zusätzliche Stufe notwendig, die Vermischen der Harze mit Füllstoff und Zusätzen vorsieht.
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In der BRD-Patentschrift ITr. 1 o22 005 und in der französischen
■Patentschrift Nr. 1115Ä1Q ist die Beschreibung eines Verfahrens
zur Herstellung von schnellhärtenden Harzen mit ortho-Struktur durch Kondensation von Phenol mit wässriger TF.ormaldehydlösungen im
Molekularverhältnis 2:1 in Gegenwart von Zinkazetat sowie von Barium-, Strontium-, Kalzium-, Magnesium-, Mangan-, Zink-, Kadmiumoder
Bleisalzen angeführt. Das Verfahren zeichnet sich durch eine niedrige Ausbeute an Endprodukt (72%, auf das Gewicht des Phenols
bezogen) aus.
Bie Herstellung der phenolischen Formmasse nach dem genannten Verfahren
bedarf einer zusätzlichen Stufe, die im Vermischen des erhaltenen Harzes mit !Füllstoffen und Zusätzen besteht.
In der BRD-Patentschrift Nr. 1149167 iind der USA-Patentschrift
Nr. 5O83I83 sind zur Herstellung von Harzen mit ortho-regulärer
Struktur neue ortho-orientierende Katalysatoren, Borsäure und Metallborate vorgeschlagen worden..
Zu den Nachteilen des Verfahrens soll eine Verminderung der Fließfähigkeit
der Formmasse gezählt werden, die genauso wie in den vorhergehenden Verfahren nur nach der Vorherstellung von Harzen
erhalten werden kann.
Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von normalen, keine ortho-Struktur aufweisenden Novo-
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laken sind auch mehrstufig und setzen die Vorherstellung von
Harzen voraus.
Nachteile der bekannten Verfahrenstechniken bei der Produktion von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Harzen mit
die
ortho-regulärer. Struktur sind große Zahl von technologischen Vorgängen bei der Umwandlung von Ausgangsstoffen, Phenol und Aldehyden, zu Endprodukt—!formmasse, dadurch hervorgerufen, daß man die Herstellung der Harze und der Formmassen in getrennten Reaktionszonen durchführt; eine niedrige Ausbeute an Reaktionsprodukten der Phenolaldehydkondensation und eine große Menge an Abfällen in Form von Teerwässern, die bis 8% Phenol enthalten und kostspieliger Reinigungsmethoden bedürfen.
ortho-regulärer. Struktur sind große Zahl von technologischen Vorgängen bei der Umwandlung von Ausgangsstoffen, Phenol und Aldehyden, zu Endprodukt—!formmasse, dadurch hervorgerufen, daß man die Herstellung der Harze und der Formmassen in getrennten Reaktionszonen durchführt; eine niedrige Ausbeute an Reaktionsprodukten der Phenolaldehydkondensation und eine große Menge an Abfällen in Form von Teerwässern, die bis 8% Phenol enthalten und kostspieliger Reinigungsmethoden bedürfen.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der genannten
Nachteile.
Die Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Harzen mit orthoregulärer
Struktur zu entwickeln, das es ermöglichte, den Prozeß der Herstellung der Formmassen zu intensivieren, Rohstoffverluste
herabzusetzen und dadurch die Ausbeute an Endprodukt zu erhöhen sowie das Anfallen von Abwasser zu vermeiden.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur Herstellung
von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Phenol-
- 5 509841 /0778
241212A
harzen mit ortho-regulärer Struktur, Füllstoffen und Zusätzen
vorgeschlagen wurde, bei dem man erfindungsgemäß die Polykondensation der Phenolkomponente mit einer wasserfreien Aldehydkomponente
bei einem Molverhältnis von 1 Mol Phenol je 0,3—1,5 Mol
Aldehyde in Gegenwart von Füllstoff, Zusätzen und einem ein- oder zweiwertigen Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, der in einem
Verhältnis von 1-10 Gew. Teilen pro 100 Gew.Teile Phenolkomponente
eingesetzt wird, Sowie bei Temperaturen von 130-250 C während einer
Zeit durchführt, die zur Bildung einer Formmasse mit einem Gehalt an flüchtigen Komponenten von höchstens 7 Gew-% notwendig ist.
Das Vermischen der Komponenten kann man vorher in einer besonderen
Vorrichtung oder in derselben Vorrichtung, in der die Herstellung von Endprodukt, d-rh. phenolischer Formmasse, erfolgt, durchführen.
Die Anwendung von wasserfreien Aldehydkomponenten ermöglicht es, die Bildung von Abwässern bei der Herstellung der phenolischen
Formmassen zu vermeiden sowie di® Geschwindigkeit der Seaktion der
Phenolaldehydkondensation zu erhöhen.
Das vorgeschlagene Verhältnis zwischen Phenol- und Aldehydkomponente
sichert die Herstellung von Formmassen in einer hohen Ausbeute. Das Vorhandensein von ein- und zweiwertigen Alkoholen mit 2 bis 8
Kohlenstoffatomen erhöht die Plastizit$t der Formmasse und den
TJmwandlungsgrad von AusSangsphenol- und -aldehydkomponente. Die
Durchführung der Reaktion der Phenolaldehydkondensation in Gegenwart von einem Füllstoff gestattet es, den Prozeß der Herstellung der
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phenolischen Formmasse in einer Stufe zu verwirklichen und die
getrennte Stufe der Herstellung von Harzen zu vermeiden und dadurch
den Prozeß stark zu entensivieren und Sahstoffverluste in den Zwischsnstufen zu reduzieren.
Als Füllstoff für die vorgeschlagenen phenolischen Formmassen ist es zweckmäßig, Holzmehl, Baumwollzellulose, Asbest oder Glasfaser
zu verwenden.
Als Zusätze für die Herstellung der phenolischen Formmassen werden
zweckmäßig solche verwendet, wie sie normalerweise zur Verleihung notwendiger Eigenschaften der phenolischen Formmassen eingesetzt
werden. Zum Beispiel wird als Zusatz, der die Wärmebeständigkeit der phenolischen Formmassen erhöht, Kaolin und Talk verwendet.
Als Härtungsbeschleuniger kommen Zusätze von Magnesium- und Kalziumoxid in Frage. Als Schmiermittel dienen Zusätze von Stearin, KaI-ziumstearat
oder Oleinsäure.
Die Durchfährung des Verfahrens bei hohen Temperaturen von
130-250o0 gibt die Möglichkeit, Formmassen mit einem notwendigen
Grad der Polykondensation von Phenolharzen zu erhalten, was weiterhin ermöglicht, den Prozeß in einer Stufe während einer
kurzen Zeitdauer, die einige Minuten (von 2 bis 5 min) beträgt, durch
zuführen.
Die Senkung der Temperatur unter 1300C führt zur starken Verminderung
der Reaktionsgeschwindigkeit von Phenolaldehydkondensation.
- 7 609841/0778
Die Durchführung des Prozesses bei Temperaturen über 250°G ist
mit bedeutenden technologischen Schwierigkeiten verbunden, die darin "bestehen, daß dabei keine Möglichkeit gegeben ist, die Arbeitstemeratur
genau zu regeln.
Das Vorhandensein von höchstens 7-Gew.% flüchtigen Komponenten in
der fertigen Formmasse sichert bei weiterer Verarbeitung der phenolischen
Formmasse zu Fertigteilen die Erzielung von Fertigerzeugnissen mit hohen Betriebskennwerten.
Flüchtige Komponenten sind das nicht umgesetzte Phenol, Aldehyde und die sich während der Polykondensation bildende Feuchtigkeit.
Die Bildung von Kondensationsprodukten mit der ortho-regulären
Struktur wird durch die Bedingungen der Durchführung der Kondensation bei hohen Temperaturen im wasserfreien, schwachsaueren Medium gesichert
und durch Angaben der Infrarotspektroskopie bestätigt. Das Infrarotspektrum der nach dem vorgeschlagenen Verfahren hergestellten
Formmasse ist gekennzeichnet durch intensive Absorptionsbanden im Bereich von 760 cm und durch eine schwache Absorption im Bereich
—1
von 830 cm . Der Anteil der ortho-Bindungen in den phenolischen , nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Formmassen beträgt 60-80 %, bezogen auf die Gesamtmenge von ortho- und para- Bindungen.
von 830 cm . Der Anteil der ortho-Bindungen in den phenolischen , nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Formmassen beträgt 60-80 %, bezogen auf die Gesamtmenge von ortho- und para- Bindungen.
Es ist zweckmäßig, als Phenolkomponenten Phenol, Trikresol, Xylenol
oder deren Gemische, darunter die Phenolfraktion des Steinkohlenteers
- 8 S09841/0778
zu verwenden. Man kann auch zweiwertige Phenole, zum Beispiel
Resorzin, verwenden.
Die genannten Phenolkomponenten sichern die Herstellung von phenolischen Formmassen mit den Eigenschaften, die es ermöglichen,
dieselben zu Fertigteilen mit hoher Temperaturwechselbeständigkeit,
mechanischer Festigkeit und guten elektrischen Kennwerten zu verarbeiten. Diese Produkte werden in großen Mengen industriell hergestellt
und stellen einen billigen Rohstoff dar.
Es ist empfehlenswert, als wasserfreien Aldehydrohstoff Paraform, Urotropin, Furfurol oder deren Gemische zu verwenden.
Die genannten Aldehydkomponenten werden in großen Mengen industriell
hergestellt, und die Durchführung der Polykondensation im wasserfreien
Medium führt zur Erhöhung der Leistung der Reaktoren durch eine vollere Ausnutzung des Reaktorinnenraumes. Die Durchführung der
Phenolaldehydkondensation im wasserfreien Medium fördert die bevorzugte
Bildung der ortho-regulären Struktur der Phenolharze.
Der größte Effekt wird bei der Verwendung von Gemischen aus Paraform
und Urotropin oder aus Furfurol und Urotropin erreicht.
Zum Unterschied von den bekannten Verfahren, wo Urotropin den Phenolharzen in den nachfolgenden Stufen der Verarbeitung derselben
als Härtungsmittel zugefügt wird, ist Urotropin neben anderen Aldehyden im vorgeschlagenen Verfahren ein harzbildendes Mittel und
kann bei der Polykondensation mit Phenol als ein einziges Alde-
- 9 S09841/Q778
hydprodukt zur Anwendung kommen.
Gemäß der Erfindung verwendet man die Phenol- und Aldehydkomponente,
letztere als Paraform und/oder Urotropin, im Molverhältnis 1:(1,5-0):
(0-0,4) "bzw. als Furfurol und/oder Urotropin im Molverhältnis 1J(1,5-0):(0-0,4), wobei die Summe der Aldehydkomponenten immer
-0,3 Mol pro 1 Mol Phenolkomponente beträgt.
Die Form des Aufschreibens (1,5-0) oder (0-0,4) im obengenannten Verhältnis
ist so zu verstehen, daß beim Verhältnis von 1,5 Mol Paraform pro 1 Mol Phenolkomponente der Urotropingehalt 0 gleicht und
entsprechend beim Urotropingehalt von 0,4 Mol pro 1 Mol Phenolkörper
der Paraformgehalt 0 beträgt.
Jedoch ist für alle Fälle die Voraussetzung unerläßlich, daß die
Summe von Aldehydkomponenten stets mindestens 0,3 Mol pro 1 Mol
Phenolkomponente beträgt.
Das oben Ausgefühirte bezieht sich auch auf den Fall, in dem Furfurol
und Urotropin verwendet werden.
Es ist zweckmäßig, als eh- und zweiwertige Alkohole A" thylenglykol,
Diäthylenglykol, Gaprylalkohol, Oktylalkohol in einem Gewichtsverhältnis
derselben pro 100 Gew. Teile Phenolkörper von 1-10 Gew. Teilen zu verwenden.
Die genannten Alkohole besitzen hohe Siedetemperaturen, niedrige
- 10 509841/0778
Flüchtigkeit, gute Verträglichkeit mit Bestandteilen der Komposition
zur Herstellung von phenolischen Formmassen, was es gerade möglich macht, sie unter den Bedingungen des vorgeschlagenen Verfahrens einzusetzen.
Die zkir Anwendung kommenden Mengen der genannten Alkohole (1-10 Gew.
Teile pro 100 Gew. Teile Phenolkomponente) sind qptimal, wobei die
Verwendung der Alkohole in einer Menge unter 1 Gew. Teil pro 100 Gew. Teile Phenole die Ausbeute an den Reaktionsprodukten der Polykondensation
und die Formbarkeit der phenolischen Formmasse stark herabsetzt. Bei der Anwendung der Alkohole in einer Menge, die
10 Gew. Teile pro 100 Gew. Teile Phenole übersteigt, verschlechtern sich Wasserbeständigkeit sowie physikalisch-mechanische Kennwerte
der Formmasse.
Es wird empfohlen, pro 100 Gew. Teile Phenol 100-130 Gew. Teile
Füllstoff zu verwenden.
Das genannte Verhältnis zwischen den Ingreienzien der Komposition zur Herstellung von phenoloschen Formmassen sichert den notwendigen
Imprägnierungsgrad des Füllstoffes mit Phenolharzen, was seinerseits ermöglicht, eine phenolffische Formmasse mit den notwendigen physikalisch^mechanischen,
elektrischen und anderen Eigenschaften zu erhalten.
- 11 -
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Es ist zweckmäßig, die Herstellung der phenolischen Formmasse bei Temperaturen zwischen 130-1700O in einem Extruder vorzunehmen.
Die Durchführung des Prozesses im Extruder gestattet es, · die Reaktion
der Phenolaldehydkondensation in Gegenwart eines Füllstoffes unter
intensivem Eühren und genauer Temperaturregelung auszuführen.
Außerdem gibt die Anwendung des Extruders als Reaktionsapparat die
Möglichkeit, das Verfahren zur Herstellung von phenolischer Formmasse
als einen kontinuierlichen Prozeß zu gestalten.
Das vorgeschlagene Verfahren "besitzt folgende Vorteile:
1.) Es wird das technologische Produktionsschema durch die Beseitigung einer getrennten Stufe - der Vorherstellung von
Harzen - wesentlich vereinfacht.
2.) Durch die Verwendung von wasserfreien Reagenzien und die Durchführung des Prozesses "bei erhöhten Temperaturen wird die
Geschwindigkeit der Phenolaldehydkondensation wesentlich erhöht, was es ermöglicht, die Dauer des Produktionszyklus
im Vergleich zu den "bekannten Verfahren zu vermindern.
3.) Die Rohstoffverluste werden niedriger, wodurch die Ausbeute an
Endprodukt erhöht wird.
4-.) Die Verwendung von wasserfreien Aldehydkomponenten sichert
die Herstellung von phenolischen Formmassen, ohne daß dabei chemisch verunreinigte Abwasser anfallen..
- 12 SQS841/Q778
5.) Die ortho-reguläre Struktur der Produkte der Phenolaldehydkondensation
verleiht den phenol!sehen Formmassen die
Formtarkeit und sichert eine hohe Härtungsgeschwindigkeit.
6.) Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht es, Formmassen sowohl mit pulverförmigen als auch mit faserigen organischen
und Mineralfüllstoffen zu erhäten.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung einer bevorzugten
Durchführungsform des Verfahrens erläutert.
Zwecks Herstellung schnellhärtender Formmassen auf der Grundlage vnn
Holzfüllstoff werden erfindungsgemüß Phenol, Holzmehl, Urotropin, Paraform und Zusätze mittels eines Dosierapparates dem Extruder im
folgenden Verhältnis (in Gew. Teilen) kontinuierlich zugeführt:
Phenol 36,4 (0,39 Mol)
Urotropin 13,2 (0,09 Mol) Paraform 3,2 C O1Λ Mot)
Holzmehl 3$, 8 Caprylalkohol 1,0
Kaolin 353
Farbstoff 1,5
Kalziumoxid 0,8
Stearin 0,7
Der Extruder wird beheizt. Im Extruder führt man das Vermischen der
Ingredienzien der Komposition, die Polykondensation und die Homogenisierung bei Temperaturen zwischen 145 und 150 C aus.
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In diesem Apparat erfolgt die Bildung von Produkten der Phenolaldehydkondensation
mit erhöhtem Anteil von ortho-Bindungen unmittelbar
an den Füllstoffpartikeln.
Die sich bei der thermischen Behandlung im Extruder entwickelnden flüchtigen Produkte werden im Vakuum entfernt. Nach dem Verlassen
des Extruders wird die Masse mittels Granuliervorrichtung granuliert und zwecks einer raschen Einstellung der Polykondensation auf eine
Temperatur von 50-60 0 abgekühlt.
Die erhaltene Formmasse besitzt folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cnr 1,30
Schlagzähigkeit, kp.cm/cm 7 >
Biegefestigkeit, kp/cm ' ' 850
Wärmefestigkeit nach Martens 0O 169
Wasseraufnähme, mg 25
Fließfähigkeit, mm 165
Spezifischer Oberflächen- ^1.
widerstand, 0hm 1,0.10
Spezifischer Massewider- ^7,
stand, Ohm/cm 2,0.1O1.9
dielektrische Festigkeit, kV/mm 18 Härtungsgeschw, sek 40
Schrumpfung, % 0,51
Gehalt an flüchtigen
Produkten,. % 3,1
Der Anteil der ortho-Bindungen in· den nach dem vorgeschlagenen Verfahren
erhaltenen Produkten der Phenolaldehydkondensation beträgt . Die ortho-reguläre Struktur der Produkte der Phenolaldehyd-
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kondensation verleiht den phenolischen Formmassen eine Reihe von
wertvollen Eigenschaften: hohe Härtungsgeschwindigkeit, hohe Festigkeitskennwerte, Formbarkeit, was es ermöglicht, diese Massen
nach der progressivsten Methode, nämlich dem Spritzgußverfahren
zu verarbeiten.
Im weiteren wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
Phenol, Urotropin, Holzmehl und Zusätze werden mittels eines
Dosierapparates einem kontinuierlichen Mischer in folgenden Mengen
(Gew.Teile) zugeführt:
Phenol | 36,4 | (o, | 39 | Mol) |
Urotropin | 16,2 | (o, | 12 | Mol) |
Holzmehl | 39,8 | |||
Äthylenglykol | 0,7 | |||
Kaolin | 4,0 | |||
Farbstoff | 1,5 | |||
Kalziumoxid | 0,8 | |||
Stearin | 0,7 |
Die im Mischer erhaltene Komposition wird dem beheizten Extruder kontinuierlich zugeführt.
Die Polykondensation führt man bei 1300C durch. Nach dem Austritt
aus dem Extruder wird die Masse mittels einer Granuliervorrichtung granuliert und abgekühlt.
- 15 -
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2412124 | |
haltene Formmasse weist folgende | Gütekennwerte auf: |
Dichte, g/cnr | 1,34 |
Schlagzähigkeit, kp cm/cm | 8,00 |
ο Biegefestigkeit, kp/cm |
900 |
Wärmefestigkeit nach Martens, 0C | 175 " |
Wasseraufnähme, mg | 45 |
B1Ii eßfähigkeit, mm | 170 |
spezifischer O"berflächen- widerstand, Ohm |
9.1O15 |
spezifischer Massewiderstand, Ohm.cm |
3,8.1O15 |
dielektrische Festigkeit, kV/mm | 16 |
Härtungsgeschwindigkeit, sek | 50 |
Schrumpfung, % | 0,51 |
Gehalt an flüchtigen Produkten,% | 5,0 |
Unter den Bedingungen des Beispieles 1 werden die Komponenten
in folgenden Mengen (in Gew. Teilen) eingetragen:
Trikresol 35 (0,32 Mol)
Paraform . 14,4 (0,48 Mol)
Baumwollzellulose 35
Oktylalkohol 0,35
Talk 10,0
Magnesiumoxid 1,0
Oleinsäure 4,25
Die Temperatur im Extruder ist 1700G.
- 16 503841/0778
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cm5 1,52
Schlagzähigkeit, kp cm/cm- 10,5
Biegefestigkeit, kp/cm 923
Wärmefestigkeit nach Martens, 0C 191
Wasseraufnähme, mg 55
Fließfähigkeit, mm 126
spezifischer Oberflächen- ^o
widerstand, Ohm 3,5.10
spezifischer Massewiderstand, ΛΛ
Ohm.cm 1,0.10 '
dielektrische Festigkeit, kV/mm 6
Schrumpfung, % -0,41
Härtungsgeschwiridigkeit, sek 60
Gehalt an flüchtigen Produkten, % 4,1
Unter den Bedingungen des Beispiels -1 werden die Komponenten
in folgenden Mengen (in Gewo Teilen) eingetragen;
Xylenol 24,4 (0,2 Mol)
Urotropin 5,6 (0,04 Mol)
Furfurol 25,0 (0,26 Mol)
Holzmehl 31,7
Diäthlenglykol 1,4
Kaolin 7,9
Farbstoff 2,0
- 17 509841 /0778
Kalziumoxid 1,0
Kalziumstearat 1,0
Die Polykondensation führt man im Extruder bei der Temperatur von 25O0C durch.
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cn5 1,37
Schlagzähigkeit, kp.cm/cm 6,1
Biegefestigkeit, kp/cm 710
Wärmefestigkeit nach Martens, 0C 180
wasseraufnähme, mg 50
Fließfähigkeit, mm 154
spezifischer O"berflächenwiderstand,
0hm 6.0.1
spezifischer Massewiderstand,
Ohm.cm . 2,3.1O
dielektrischer Festigkeit, kV/mm 14
.Härtungsgeschwindigkeit, sek 60
Schrumpfung, % 0,60
Gehalt an flüchtigen Komponenten, % 2,5
Beispiel 4; _
Unter den Bedingungen des Beispieles 1 werden die Komponenten
im folgenden Verhältnis (in Gew. Teilen) eingetragen:
Phenolfraktion 36,1 (0,38 Mol)
Asbest 43,8
Paraform " 14,9 (0,49 Mol)
Urotropin 1,4 (0,01 Mol)
Caprylalkohol 1,0
Kalziumoxü 1,0
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- 18 -
Oleinsäure 1, 8
Die Polykondensation führt man im Extruder bei der Temperatur von
1500C durch.
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
2
Schlagzähigkeit, kp.cm/cm 25
Schlagzähigkeit, kp.cm/cm 25
ο
Biegefestigkeit, kp/cm 700
Biegefestigkeit, kp/cm 700
Wärmefestigkeit, nach Martens, 0C 180 Wasseraufnähme, mg 50
Schrumpfung, % 0,6
Gehalt an flüchtigen Komponenten, % 3,5
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 werden die Komponenten im folgenden Verhältnis (in Gew. Teilen) eingetragen.
Phenol 35 (0,37
Paraform 13,9 (0,46MoI) Urotropin 5,8 (o,04 Mol)
Holzmehl 38
Caprylalkohol O,7 Kaolin 3,9
Farbstoff 1,3
Magnesiumoxid O,8
Kalziumstearat 0,6
Die Polykondensation führt man in einem Schneckenextruder , der mit
- 19 - ♦
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zwei Schnecken versehen ist, bei der Temperatur von 145°C durch.
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/ciir Schlagzähigkeit, kp.cm/cm
2 Biegefestigkeit, kp/cm
Wärmefestigkeit nach Martens, C Was seraufnähme, mg
Fließfähigkeit, mm
spezifischer Oberflächenwiderstand, Ohm
spezifischer Massewiderstand, Ohm.cm
dielektrische Festigkeit, kV/mm Härtungsgeschwindigkeit, sek Schrumpfung, %
Gehalt an flüchtigen Komponenten, %
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 wird als Aldehyäkomponente
Furfurol in der Menge von 28,8 Gew. Teilen (o,3 Mol) verwendet.
Die erhaltene Formmasse besitzt die im Beispiel 3 angeführten
anal ogevi Gütekennwerte.
Die im Beispiel 1 angeführten Komponenten werden direkt in den Extruder eingetragen, der ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser
- 20 509841/0778
1 | ,38 | .1O13 |
7 | ,26 | |
858 | ||
175 | 57 | |
22 | 0 | |
161 | ||
7.O8.1O15 | ||
2,7 | ||
17 | ||
50 | ||
ο, | ||
6, |
von 35 aufweist. Im Extruder führt man das Vermischen der Bestandteile
der Komposition, die Reaktion der Polykondensation und die Homogenisierung unter den dem Beispiel 1 analo&'gen Bedingungen durch.
Die in den Beispielen 1-7 erhaltene phenolische Formmasse wird nach
Kompressxonspreß-, Spritzpreß, und Spritzgußverfahren zu Erzeugnissen
verarbeitet.
609841 /0776
Claims (8)
1.) Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Phenolharzen mit ortho-regulärer Struktur,
Füllstoff und Zusätzen, dadurchgekennzeichnet, daß man die Polykondensation der Phenolkomponente mit wasserfreien
Aldehydkomponenten "bei einem Molekulärverhältnis von 1 Mol
Phenol je 0,5-1,5 Mol Aldehyde in Gegenwart von Füllstoff, Zusätzen
und einem ein- oder zweiwertigen Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, der in einem Verhältnis von 1-10 Gew. Teilen
pro 100 Gew. Teile Phenolkomponente eingesetzt wird sowie bei Temperaturen zwischen 130 und 250°C innerhalb von einer Zeit
durch—führt, die zur Erzielung eines Endproduktes mit einem
Gehalt an flüchtigen Stoffen von höchstens 7 Gew.% notwendig.,
ist.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Phenolkomponente Phenol, Trikresol, Xylenol oder deren
Gemische verwendet.
- 2 509841/0778
3.) Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß man
als wasserfreien Aldehydrohstoff Paraform, Urotropin, Furfurol oder deren Gemische 1ferwendet.
4-.) Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
Phenolkomponente und Aldehydkomponente, letztere als Paraform und/oder Urotropin, im Molverhältnis 1: (1,5-0):(0-0,4) eingesetzt
werden,.wobei die Summe der Aldehydkomponenten immer 2 0,3 Mol pro 1 Mol Phenolkomponente beträgt„
5·) Verfahren nach Anspruch 1-3» dadurch gekennzeichnet, daß
Phenolkomponente und Aldehydkomponente, letztere als Furfurol und/oder Urotropin, im Molverhältnis 1:(1,5-0):(0-0,4) ein-gesetzt
werden, wobei die Summe der Aldehydkomponenten immer 0,3 Mol pro 1 Mol Phenolkomponente beträgt.
6o) Verfahren nach Anspruch 1-5» dadurch gekennzeichnet, daß man
als Alkohole A'thylenglykol, Diäthylenglykol, Gaprylalkohol oder Oktylalkohol verwendet.
7·) Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllstoff in einem Gwichtsverhältnis von 100-130 Gew.-Teilen pro 100 Gew. Teile Phenolkomponente eingesetzt wird.
8.) Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Herstellung der Formmasse in einem Apparat vom Extrudertyp bei Temperaturen zwischen 130 und 170°C durchgeführt wird.
/0778
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