DE2349835A1 - Formmassen aus verstaerkten polyamiden - Google Patents
Formmassen aus verstaerkten polyamidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft mit mineralischen Füllstoffen verstärkte Polyamide mit verbesserten Oberflächeneigenschaften.
Es ist bekannt, thermoplastisch verarbeitbare Polyamide mit
mineralischen Füllstoffen zu verstärken. Durch diese Maßnahme wird die Steifigkeit, die Härte,, Mass er auf nähme und Dimensionsstabilität günstig beeinflußt. So sind z.B. in der DOS
1 520 392 derartige verstärkte polymere Formmassen beschrieben;
Nachteilig bei solchen Formmassen ist aber, daß nach der Verarbeitung z.B. im Spritzguß die Oberfläche von fertigen Teilen
ungleichmäßig ausgebildet ist und ein mattes Aussehen hat« Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen^, daß sich an der
Oberfläche Ausschwemmungen der Füllstoffe bilden, die erst bei so hohen Verarbeitungstemperaturen wieder verschwinden,
bei denen sich die Polymeren bereits zersetzen oder bei denen die Polymerschmelze bereits so dünnflüssig wird, daß beim
Spritzgießen unerwünschte sogenannte Schwimmhäute entstehen«
Der vorliegenden Erfindung lag datier die lufgafoe zugrunde,
mit mineralischen Füllstoffen verstärkte Polyamide zu entwickeln,
die sich zu Formteilen mit einwandfreier glänzender1
Oberfläche verarbeiten lassen*
Aus DBP 1 066 73β und DBP 1 197 615 ist es bekannt*, daß die Oberfläche
von Formteilen aus 'Polyamiden durete Zugabe geringer
Mengen z«B. von Iminderivaten oder Salzen höheres? Fettsäure©
verbessert werden kann. Diese Zusätze bringen bei den mit mineralischen Füllstoffen verstSrlcten Foifaiaiöen jedoch kein©
merkliche Verbesserung der Oberflächeo
.524/73 -2-
- 2 - · O.Z. 30 127
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß verstärkte Polyamide,
die neben 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent Metallsalzen lang-.
kettiger Carbonsäuren noch 0,5 bis 4,0 Gewichtsprozent Lactame enthalten, bei der Verarbeitung Formkörper mit hervorragenden
Oberflächen ergeben.
Geeignete Metallsalze sind z.B. Salze des Calciums, Strontiums, Bariums, Zinks oder Aluminiums mit Carbonsäuren mit 8 bis 20
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Stearinsäure. Als' Lactame können solche mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen eingesetzt werden,
wobei Caprolactam bevorzugt ist.
Polyamide im Sinn der vorliegenden Erfindung sind bevorzugt teilkristalline Polymere, die entweder durch Polykondensation
bzw. Polyaddition aus ω-Aminocarbonsäuren bzw. aus den entsprechenden
Lactamen oder aus aliphatischen und/oder aromatischen Diaminen einerseits und aliphatischen und/oder aromatischen
Dicarbonsäuren andererseits hergestellt werden können. Besonders bevorzugt sind Polycaprolaetarne (Nylon 6) mit einer
relativen Viskosität zwischen 2,2 und 5,0 und Polymere aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure (Nylon 6,6) mit einer relativen
Viskosität zwischen 2,2 und 5,4,, jeweils gemessen
nach DlN 53 727 in Schwefelsäure (9β #ig, c = 1,0 g/100 ml
Lösung bei 25°C). Bei der Herstellung der Polyamide durch Polyaddition von Caprolactam verläuft die Reaktion im allgemeinen
nur bis zu einem Umsatz von etwa 90 %* Es ist üblich,
anschließend die Restmonomeren durch Extraktion zu entfernen. Technisches Polycaprolactam enthält also stets weniger als
0,5 % monomeres Caprolaetam«,
Als Füllstoffe können natürlich, vorkommende und synthetische
eingesetzt werden, s»Be Calciumcarbonate Magnesiumcarbonate
wasserfreie Aluminiumsilikate, Calciumsilikate, AIu-
e* TalkuiBä, Quaramsble und ähnliche Verbindungen auf
Silifcetfoasls* Sie. haben im allgemeinen mittlere Teilchengrößen
unter iO0/UÄ vorzugsweise- swisohea 1 und 40/U„ Das Verhältnis
Ling© zn Sicke l±<sgfc dabei unterhalb von 10 : 1, vorzugsweise
'unterhalb voa 4 § i« BIe Füllstoff® können mit haftvermitteln-
>äen Substanzen* wie soBe Organosiianen, vorzugsweise mit
609017/0345 - -3-
- 3 - O.z. 30 12?
Aminopropyltriäthoxysilan, behandelt sein. Die Mengen der
Füllstoffe in den Formmassen liegt im allgemeinen zwischen 10 und 70 Gewichtsprozent, bevorzugt zwischen 20 und 40 Gewichtsprozent.
Die Formmassen können übliche Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren,
Farbpigmente, Flammschutzmittel (z.B. nach der DOS 1 808 130) enthalten.
Die Einarbeitung der erfindungsgemäßen oberflächenverbessernden Mittel kann auf bekannte Art zusammen mit den Füllstoffen
erfolgen, z.B. durch Abmischen mit den Polyamiden und Aufschmelzen in einem Extruder. Man kann aber auch - und das
empfiehlt sich beim Arbeiten mit Polycaprolactam - von Monomeren
befreites, extrahiertes Polymeres mit nicht extrahiertem (Monomerengehalt 9 bis 10 Gewichtsprozent) im gewünschten Verhältnis
abmischen und zusammen- mit den restlichen Mischungsbestandteilen verarbeiten.
Das folgende Beispiel gibt einen Überblick über die erzielten
Effekte.
Auf einem Einwellenextruder werden die in der Tabelle angegebenen
vorgemischen Mengen Polyamid, Füllstoffe und Schmiermittel aufgeschmolzen und homogenisiert; die Polymerschmelze
wird über eine Düse ausgepreßt, als Strang abgezogen, granuliert
und auf einer Spritzgußmaschine zu kleinen Testkästchen verspritzt. In der Tabelle ist die Spritzgußtemperatur angegeben,
bei der die Oberfläche des fertigen Teils einwandfrei,
d.h. glänzend wird.
Die Versuche c, e, g und k sind erfindungsgemäß. Bei den dort
genannten Verarbeitungstemperaturen tritt noch kein Abbau der Polymeren ein, während bei den Vergleichsversuchen bereits
eine Verfärbung sowie ein starkes Auftreten von "Schwimmhäuten" zu beobachten ist.
509817/0 945
O.ζ. 30 127
Versuch | a | Polymer | 6 | Füllstoff |
b | Nylon | 6 | 30 # Kreide | |
C | Nylon | 6 | 30 % Kreide | |
d e |
Nylon | VO VD | 30 % Kreide | |
509817 | f | Nylon Nylon |
6 | 30 % Kreide mit Ca-Stearat beschichtet 30 % Kreide mit Ca-Stearat beschichtet |
ο | g | Nylon | 6 | 30 % calcinierte Tonerde |
to | Nylon | 30 % calcinierte Tonerde |
Zusatzstoffe
gute Oberfläche bei Verarbeitungstemperatüren ab
Nylon 6,6 30 % Quarzmehl mit Haftvermittler
/--Aminopropylsilan behandelt
Nylon 6,6 30 % Quarzmehl mit Haftvermittler
r-Aminopropylsilan behandelt
Nylon 6,6 30 % Quarzmehl mit Haftvermittler
y-Aminopropylsilan behandelt
0,5 % Zn-Stearat
0,5 % Zn-Stearat/ 2,0 % Caprolactam
0,5 % Zn-Stearat/ 2,0 % Caprolactam
0,3 % Ca-Stearat/ 2,5 % Caprolactam
0,5 % Zn-Stearat
0,5 % Zn-Stearat/ 2,0 % Caprolactam
3000C 295°C 2600C
3000C
2600C
2900C 268°C
keine gute Oberfläche zu erhalten
3101
28Ο
0C
CO OO CaJ Ol
Claims (2)
1. Formmassen aus Polyamiden und mineralischen Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent
an Metallsalzen langkettiger Garbonsäuren und 0,5 bis 4,0 Gewichtsprozent Lactame enthalten.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent Calcium- oder Zinkstearat und 1,5 bis 2,5 Gewichtsprozent Caprolactam enthalten.
BASF Aktiengesellschaft
50-9817/0945
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