DE2412124B2 - Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von phenolischen FormmassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Phenolharzen mit 60 bis 80% ortho-Bindungen,
bezogen auf die Gesamtmenge der ortho- und para-Bindungen.
Bekanntlich besitzen die auf der Grundlage von Phenolharzen mit überwiegend ortho-regulärer Struktur
hergestellten phenolischen Formmassen eine Reihe von wertvollen Eigenschaften, die hauptsächlich mit
einer hohen Härtungsgeschwindigkeit der Massen verbunden sind.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung derselben sind mehrstufige Prozesse, die die vorhergehende
Herstellung von Harzen unter nachfolgender Herstellung von Formmassen durch Vermischen der Harze mit
Füllstoffen, Beschleunigern, Farbstoffen und anderen Zusätzen vorsehen.
Als Füllstoff verwendet man bei der Herstellung von phenolischen Formmassen Holzmehl, Baumwollzellulose,
Asbest oder Glasfaser am häufigsten.
Außerdem werden der Masse Zusätze zugefügt, die ein Schmiermittel enthalten, das Stearin, Calciumstearat
oder ölsiure sein kann. Zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit
werden der Masse Kaolin und Talk zugegeben. Als Härtungsbeschleuniger führt man Calcium· und Magnesiumoxid ein.
Um der Formmasse eine gewünschte Färbung zu verleihen, fügt man ihr Farbstoffe zu.
Aus der US-PS 24 75 587 und der GB-PS 6 15 335 ist ein Verfahren zur Herstellung von Phenolformaldehydharzen
mit einem hohen Anteil an ortho-Bindungen durch Kondensation von Phenol mit wäßrigen Formaldehydlösungen
im Molekularverhältnis 2 :1 in Gegenwart von Zink-, Magnesium- und Aluminiumoxiden
bekannt
Die Durchführung der Kondensation mit einem großen Phenolüberschuß führt indessen zu einer
ι ο niedrigen Ausbeute an Reaktionsprodukt Außerdem ist zur Herstellung von Formmasse auf der Grundlage von
Harzen mit überwiegend ortho-regulärer Struktur eine
zusätzliche Stufe notwendig, die Vermischen der Harze mit Füllstoff und Zusätzen vorsieht
Aus der DE-PS 10 22 005 und der FR-PS 11 15 410 ist
ein Verfahren zur Herstellung von schnellhärtenden Harzen mit ortho-Struktur durch Kondensation von
Phenol mit wäßriger Formaldehydlösungenta Molekularverhältnis
2 :1 in Gegenwart von Zinkacetat sowie von Barium-, Strontium-, Calcium-, Magnesium-, Mangan-,
Zink-, Cadmium- oder Bleisalzen bekannt Das Verfahren zeichnet sich durch eine niedrige Ausbeute
an Endprodukt (72%, auf das Gewicht des Phenols bezogen) aus.
dem genannten Verfahren bedarf jedoch ebenfalls einer zusätzlichen Stufe, die im Vermischen des erhaltenen
jo zur Herstellung von Harzen mit ortho-regulärer
Struktur neue ortho-orientierende Katalysatoren, Borsäure und Metallborate vorgeschlagen worden.
Zu den Nachteilen dieses Verfahrens zählt die Verminderung der Fließfähigkeit der Formmasse, die
v> ebenso wie nach den vorhergehenden Verfahren nur
nach der zuvor durchgeführten Herstelllung der Harze erhalten werden kann.
Verfahren zur Herstellung phenolischer Formmassen auf der Grundlage von normalen, keine ortho-Struktur
aufweisenden Novolaken sind ebenfalls mehrstufig und setzen die vorherige Herstellung der Harze voraus.
Nachteile der bekannten Verfahrenstechniken bei der Produktion von phenolischen Formmassen auf der
Grundlage von Harzen mit überwiegend ortho-regulärer
Struktur sind die große Zahl von technologischen Vorgängen bei der Umwandlung von Ausgangsstoffen,
Phenol und Aldehyden, zu Endprodukt-Formmasse, die dadurch hervorgerufen werden, daß man die Herstellung
der Harze und der Formmassen in getrennten
V) Reaktionszonen durchführt, sowie ferner eine niedrige
Ausbeute an Reaktionsprodukten der Phenoialdehydkondensation und eine große Menge an Abfällen in
Form von Teerwässern, die bis 8% Phenol enthalten und kostspieliger Reinigungsmethoden bedürfen.
einem einzigen Arbeitsgang Phenolharzpreßmassen mit
hohen Ausbeuten herzustellen, doch mangelt es den
vorzugsweise ortho-kondensierte Novolake in Gegenwart
von Alkoholen herzustellen. Dabei wird jedoch der Aldehyd in Alkohol gelöst oder aufgeschlämmt, wofür
eine erhebliche Alkoholmenge (etwa 50%, bezogen auf die Phenolkomponente bzw. etwa 200%, bezogen auf
den Aldehyd) eingesetzt und aus dem Kondensationsprodukt durch Vakuumdestillation wieder entfernt
werden muß.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen auf der
Grundlage von Harzen mit überwiegend ortho-regulärer Struktur zu entwickeln, das es ermöglicht, die
Rohstoffverluste herabzusetzen und dadurch die Ausbeute an Endprodukt zu erhöhen sowie das anfallen von
Abwasser oder abzudampfenden Lösungsmittel zu vermeiden.
Diese Aufgabe wurde durch das in Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren gelöst
Das Vermischen der Komponenten kann man vorher in einer besonderen Vorrichtung oder in derselben
Vorrichtung, in der die Herstellung von Endprodukt, d h. phenolischer Formmasse, erfolgt, durchführen.
Die Anwendung von wasserfreien Aldehydkomponenten ermöglicht es, die Bildung von Abwässern bei
der Herstellung der phenolischen Formmasse zu vermeiden sowie die Geschwindigkeit der Reaktion der
Phenolaldehydkondensation zu erhöhen.
Das erfindungsgemäße Verhältnis zwischen Phenol-
und Aldehydkomponente sichert die Herstellung von Formmassen in einer hohen Ausbeute. Das Vorhandensein
von ein- und zweiwertigen Alkoholen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen erhöht die Plastizität der Formmasse
und den Unwandlungsgrad von Aiisgaagsphenol- und
-aldehydkomponente. Die Durchführung der Reaktion der Phenolaldehydkondensation in Gegenwart von
einem Füllstoff gestattet es, den Prozeß der Herstellung der phenolischen Formmasse in einer Stufe zu
verwirklichen und die getrennte Stufe der Herstellung von Harzen zu vermeiden und dadurch den Prozeß
stark zu intensivieren und Rohstcr""verluste in den
Zwischenstufen zu reduzieren.
Als Füllstoff für die vorgeschlagene t phenolischen
Formmassen verwendet man zweckmäßig Holzmehl, Baumwollzellulose, Asbest oder Glasfaser.
Als Zusätze für die Herstellung der phenolischen Formmassen werden zweckmäßig solche verwendet,
wie sie normalerweise zur Verleihung notwendiger Eigenschaften der phenolischen Formmassen eingesetzt
werden. Zum Beispiel wird als Zusatz, der die Wärmebeständigkeit der phenolischen Formmassen
erhöht, Kaolin und Talk verwendet Als Härtungsbeschleuniger kommen Zusätze von Magnesium- und
Calciumoxid in Frage. Als Schmiermittel dienen Zusätze von Stearin, Calciumstearat oder Ölsäure.
Die Durchführung des Verfahrens bei Temperaturen von 130 bis 2500C ermöglicht es, Formmassen mit einem
notwendigen Grad der Polykondensation der Phenol- so harze zu erhalten, was weiterhin dazu führt, daß das
Verfahren in einer Stufe während einer kurzen Zeitdauer, die einige Minuten (von 2 bis 5 min) beträgt
durchgeführt werden kann.
Die Senkung der Temperatur unter 13O0C führt zu
einer starken Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeit der Phenolaldehydkondensation.
Die Durchfahrung des Verfahrens bei Temperaturen über 250° C ist mit bedeutenden technologischen
Schwierigkeiten verbunden, die darin bestehen, daß dabei keine Möglichkeit gegeben ist, die Arbeitstemperatur
genau zu regeln.
Das Vorhandensein von höchstens 7 Gew.-%
flüchtigen Komponenten in der fertigen Formmasse stellt bei der weiteren Verarbeitung der phenolischen b5
Formmasse zu Fertigteilen die Erzielung von Fertigerzeugnissen mit hohen Betriebskennwerten sicher.
Phenol, Aldehyde und die sich während der Polykondensation
bildende Feuchtigkeit
Die Bildung von Kondensationsprodukte mit überwiegend ortho-regulärer Struktur wird durch die
Durchführung der Kondensation bei hohen Temperaturen in wasserfreien, schwach sauren Medien gesichert
und infrarotspektrografisch bestätigt Das Infrarotspektrum der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Formmasse ist gekennzeichnet d;rch intensive Absorptionsbanden im Bereich von 760 cm-·
und durch eine schwache Absorption im Bereich von 830 cm-·. Der Anteil der ortho-Bindungen in den nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen phenolischen Formmassen beträgt 60 bis 80%, bezogen auf die
Gesamtmenge von ortho- und para-Bindungen.
Ais Gemische der Phenolkomponenten Phenol, Trikresol und Xylenol kann man zweckmäßig die
Phenolfraktion des Steinkohlenteers verwenden.
Die genannten Phenolkomponenten erlauben die Herstellung von phenolischen Formmassen mit Eigenschaften,
die es ermöglichen, dieselben zu Fertigteilen mit hoher Temperaturwechselbeständigkeit, mechanischer
Festigkeit und guten elektrischen Kennwerten zu verarbeiten. Diese Produkte werden in großen Mengen
industriell hergestellt und stellen einen billigen Rohstoff dar.
Es ist empfehlenswert, als wasserfreien Aldehydrohstoff
Paraformaldehyd, Hexamethylentetramin, Furfurol oder deren Gemische zu verwenden.
Die genannten Aldehydkomponenten werden in großen Mengen indu&triell hergestellt, und die Durchführung
der Polykondensation im wasserfreien Medium führt zur Erhöhung der Leistung der Reaktoren durch
eine vollere Ausnutzung des Reaktorinnenraumes. Die Durchführung der Phenolaldehydkondensation im wasserfreien
Medium fördert die bevorzugte Bildung der ortho-regulären Struktur der Phenolharze.
Der größte Effekt wird bei der Verwendung von Gemischen aus Paraformaldehyd und Hexamethlentetramin
oder aus Furfurol und Hexamethylentetramin erreicht
Zum Unterschied von den bekannten Verfahren, wo Hexamethylentetramin den Phenolharzen in den nachfolgenden
Stufen der Verarbeitung derselben als Härtungsmittel zugefügt wird, ist Hexamethylentetramin
neben anderen Aldehyden im vorgeschlagenen Verfahren ein harzbildendes Mittel und kann bei der
Polykondensation mit Phenol als ein einziges Aldehyd· produkt zur Anwendung kommen.
Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet man die
Phenol- und Aldehydkomponente, letztere als Paraformaldehyd und/oder Hexamethylentetramin im Molverhältnis
1 :(1,5 bis 0):(0 bis 0,4) bzw. als Furfurol und/oder Hexamethylentetramin im Molverhältnis
1 :(1,5 bis 0):(0 bis 0,4), wobei die Summe der Aldehydkomponenten immer gleich oder größer als 0,3
Mol je Mol Phenolkomponente ist
Die Formulierung 1 : (1,5 bis G):(0 bis 0,4) im obengenannten Verhältnis ist so zu verstehen, daß beim
Verhältnis von 1,5 Mol Paraformaldehyd pro 1 Mol Phenolkomponente der Hexamethylentetramingehalt 0
gleicht und entsprechend beim Hexamethylentetramingehalt von 0,4 Mol pro 1 Mol Phenolkörper der
Paraformaldehydgehalt 0 beträgt
Jedoch ist für alle Fälle die Voraussetzung unerläßlich, daß die Summe von Aldehydkomponenten stets
mindestens 03 Mol pro 1 Mol Phenolkomponente
beträgt
Das oben Ausgeführte bezieht sich auch auf den Fall, in dem Furfurol und Hexamethylentetramin verwendet
werden.
Es ist zweckmäßig, als ein- und zweiwertige Alkohole Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Caprylalkohol oder
Oktylalkohol in einem Gewichtsverhältnis von 1 bis 10 Gew.-Teilen je 100 Gew.-Teile Phenolkörper zu
verwenden.
Die genannten Alkohole besitzen hohe Siedetemperaturen,
niedrige Flüchtigkeit und gute Verträglichkeit mit den übrigen zur Herstellung von phenolischen
Formmassen verwendeten Substanzen, was sie gerade dazu geeignet macht unter den Bedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt zu werden.
Die zur Anwendung kommenden Mengen der genannten Alkohole (1 bis 10 Gew.-Teile je 100
Gew.-Teile Phenolkomponente) sind optimal, wobei die Verwendung der Alkohole in einer Menge unter 1
Gew.-Tefl pro 100 Gew.-Teile Phenole die Ausbeute an den Reaktionsprodukten der Polykondensation und die
Formbarkeit der phenoiischen Fonnmasse stark herabsetzt Bei der Anwendung der Alkohole in einer Menge,
die 10 Gew.-Teäle pro 100 Gew.-Teile Phenole übersteigt verschlechtern sich Wasserbeständigkeit
sowie physikalisch-mechanische Kennwerte der Formmasse.
Es wird empfohlen, pro 100 Gew.-Teile Phenol 100 bis
130 Gew.-Teile Füllstoff zu verwenden.
Das genannte Verhältnis zwischen den Bestandteilen der Gemische zur Herstellung von phenolischen
Formmassen gewährleistet den notwendigen Imprägnierungsgrad des Füllstoffes mit Phenolharzen, was es
seinerseits ermöglicht eine phenolische Formmasse mit den notwendigen physikalisch-mechanischen, elektrisehen
und anderen Eigenschaften zu erhalten.
Es ist zweckmäßig, die Herstellung der phenolischen Formmasse bei Temperaturen zwischen 130 und 170° C
in einem Extruder vorzunehmen.
Die Durchführung des Verfahrens im Extruder gestattet es, die Reaktion der Phenolaldehydkondensation
in Gegenwart eines Füllstoffes unter intensivem Rühren und genauer Temperaturregelung auszuführen.
Außerdem gibt die Anwendung des Extruders die Möglichkeit, das Verfahren zur Herstellung von
phenolischer Formmasse kontinuierlich zu gestalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt folgende Vorteile:
1.) Die Produktion wird durch die Beseitigung einer getrennten Stufe — der vorherigen getrennten
Herstellung der Harze — wesentlich vereinfacht.
2.) Durch die Verwendung von wasserfreien Reagenzien und die Durchführung des Verfahrens bef
erhöhten Temperaturen wird die Geschwindigkeit der Phenolaldehydkondensation wesentlich erhöht
was es ermöglicht, die Dauer des Produktionszyklus im Vergleich zu den bekannten Verfahren zu
verringern.
3.) Die Rohstoffverluste werden niedriger, wodurch bo
die Ausbeute an Endprodukt erhöht wird
4.) Die Verwendung von wasserfreien Aldehydkomponenten sichert die Herstellung von phenolischen
Formmassen, ohne daß dabei chemisch verunreinigte Abwässer anfallen.
5.) Die überwiegend ortho-reguläre Struktur der
Produkte der Phenolaldehydkondensation verleiht den phenolisch i!n Formmassen eine gute Formbarkeit
und sichert eine hohe Härtungsgeschwindigkeit
6.) Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Formmassen sowohl mit pulverförmigen als auch
mit faserigen organischen und Mineralfüllstoffen zu erhalten.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung einer bevorzugten Durchführungsform des
Verfahrens erläutert
Zwecks Herstellung schnellhärtender Formmassen auf der Grundlage von Holzfüllstoff werden erfindungsgemäß
Phenol, Holzmehl, Hexamethylentetramin, Paraformaldehyd
und Zusätze mittels eines Dosierapparates dem Extruder im folgenden Verhältnis (in Gew.-Teilen)
kontinuierlich zugeführt:
Phenol | 36,4(039MoI) |
Hexamethylentetramin | 13,2(0,09MoI) |
Paraformaldehyd | 3,2(0,1Mo!) |
20 Holzmehl | 393 |
Caprylalkohol | Cj. |
Kaolin | 33 |
Farbstoff | 1.5 |
Calciumoxid | 0,8 |
25 Stearin | 0,7 |
Der Extruder wird beheizt Im Extruder führt man das Vermischen der einzelnen Bestandteile, die Polykondensation
und die Homogenisierung bei Temperaturen zwischen 145 und 150°C aus. Iu dieser Vorrichtung
erfolgt die Bildung von Produkten der Phenolaldehydkondensation mit erhöhtem Anteil von ortho-Bedingungen
unmittelbar an den Füllstoffpartikeln.
Die sich bei der thermischen Behandlung im Extruder entwickelnden flüchtigen Produkte werden im Vakuum
entfernt Nach dem Verlassen des Extruders wird die Masse mittels einer Granuliervorrichtung granuliert
und zwecks einer raschen Einstellung der Polykondensation auf eine Temperatur von 50—6O0C abgekühlt
Die erhaltene Formmasse besitzt folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cm3 130
Schlagzähigkeit kp - cm/cm2 7,5
Biegefestigkeit kp/cm2 850
Wärmefestigkeit nach Martens ° C 169
Wasseraufnahme, mg 25
Fließfähigkeit nun 165
Spezifischer Oberflächenwiderstand, Ohm 1,0 · 1014
Spezifischer Massewiderstand, Ohm/cn: 2,0 · 1013
Dieleketrische Festigkeit, kV/mm 18
Härtungsgeschwimiigkeit sek 40
schrumpfung, % 0,51
Gehalt an flüchtigen Produkten, % 3,1
Schlagzähigkeit kp - cm/cm2 7,5
Biegefestigkeit kp/cm2 850
Wärmefestigkeit nach Martens ° C 169
Wasseraufnahme, mg 25
Fließfähigkeit nun 165
Spezifischer Oberflächenwiderstand, Ohm 1,0 · 1014
Spezifischer Massewiderstand, Ohm/cn: 2,0 · 1013
Dieleketrische Festigkeit, kV/mm 18
Härtungsgeschwimiigkeit sek 40
schrumpfung, % 0,51
Gehalt an flüchtigen Produkten, % 3,1
Der Anteil der ortho-Bindungen in den nach dem
vorgeschlagenen Verfahren erhaltenen Produkten der Phenolaldehydkondensation beträgt 75%. Die überwiegend
ortho-leguläre Struktur der' Produkte der Phenolaldehydkondensation verleiht den phenoiischen
Formmassen eine Reihe von wertvollen Eisenschaften: hohe Härtungsgeschwindigkeit sowie hohe Festigkeitskennwerte und Formbarkeit, was es ermöglicht diese
Massen nach der fortschrittlichen Methode, nämlich dem Spritzgußverfahren, zu verarbeiten.
Im weiteren wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert
Phenol, Hexamethylentetramin, Holzmehl und Zusätze werden mittels eines Dosierapparates einem
kontinuierlichen Mischer in folgenden Mengen (Gew.-Teiie) zugeführt:
Phenol | 36,4(03MoI) |
Hexamethylentetramin | 16,2(0,12MoI) |
Holzmehl | 39,8 |
Äthylenglykol | 0,7 |
Kaolin | 4.0 |
Farbstoff | 1.5 |
Calciumoxid | 0.8 |
Stearin | 0.7 |
Die im Mischer erhaltene Masse wird dem beheizten Extruder kontinuierlich zugeführt.
Die Polykondensation führt man bei 1300C durch.
Nach dem Austritt aus dem Extruder wird die Masse mittels einer Granuiiervorrichtung granuliert und
abgekühlt.
Die erhaltene Formmasse weist folgende Gütekennwerte auf:
Dichte, g/cm3 1,34 Schlagzähigkeit, kp cm/cm2 8,00
Biegefestigkeit, kp/cm2 900 Wärmefestigkeit nach Martens, °C 175
Wasseraufnahme, mg 45 Fließfähigkeit, mm 170 Spezifischer Oberflächenwiderstand,
Ohm 9 · 1013 Spezifischer Massewiderstand,
Ohm · cm 3,8 · 10" Dielektrische Festigkeit, kV/mm 16 Härtungsgeschwindigkeit, sek 50 Schrumpfung, % 0,51 Gehalt an flüchtigen Produkten, % 5.0
Ohm · cm 3,8 · 10" Dielektrische Festigkeit, kV/mm 16 Härtungsgeschwindigkeit, sek 50 Schrumpfung, % 0,51 Gehalt an flüchtigen Produkten, % 5.0
Beispiel 2 Unter den Bedingungen des Beispiels 1 werden die
folgenden Komponenten
Gew.-Tsilen) eingesetzt:
Gew.-Tsilen) eingesetzt:
Trikresol
Ölsäure
in folgenden Mengen (in
35 (0,32 Mol)
14,4(0,48MoI)
35
035 10,0
1.0
4.25
Die Temperatur m: Extruder ist 1700C.
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 werden die folgenden Komponenten in folgenden Mengen (in
Gew.-Teilen) eingesetzt:
Holzmehl 31,7
Kaolin 7,9
Farbstoff 2,0
Die Polykondensation führt man im Extruder bei 250° C durch.
Die erhaltende Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cm3 1,37
Fließfähigkeit, mm 154 Spezifischer Oberflächen-
widerstand, Ohm 6,0 ■ 1014
Spezifische r Massewiderstand,
Ohm · cm 2,3 · 1013
Schrumpfung, % 0,60 Gehalt an flüchtigen Komponenten, % 2,5
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 werden die folgenden Komponenten im folgenden Verhältnis (in
Gew.-Teilen) eingesetzt:
Asbest 43,8
4' Caprylalkohol 1.0
ölsäure 1,8
Die Polykondensation führt man im Extruder bei χι 150° C durch.
Die erhaltene Formmasse hat folgende Gütekennwerte:
Dichte, g/cm3 | 1,52 |
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm2 | 10,5 |
Biegefestigkeit, kp/cm2 | 923 |
Wärmefestigkeit nach Martens, 4C | 191 |
Wasseraufnahme, mg | 55 |
Fließfähigkeit, mm | 126 |
Spezifischer Oberflächen | |
widerstand, Ohm | 3.5 |
Spezifischer Massewiderstand | |
Ohm - cm | 1,0 |
Dielektrische Festigkeit, kV/mm | 6 |
Schrumpfung, % | 0,41 |
Härtungsgeschwindigkeit, sek | 60 |
Gehalt an flüchtigen Produkten, % | 4,1 |
Schlagzähigkeit, kp - cm/cm2
.. Biegefestigkeit, kp/cm2
" Wärmefestigkeit, nach Martens. 0C
" Wärmefestigkeit, nach Martens. 0C
Schrumpfung, %
i
i
25 700 180 50
pg 0,6
ΙΟ12
10"
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 werden die folgenden Komponenten im folgenden Verhältnis (in
Gew.-Teilen) eingesetzt
Phenol
Paraformaldehyd
Paraformaldehyd
35(037MoI) 135 fO.46 Moll
ίο
Hexamethylentetramin | 5,8 (0,04 Mol) |
Holzmehl | 38 |
Caprylalkohol | 0.7 |
Kaolin | 3.9 |
Farbstoff | 1,3 |
Magnesiumoxid | 0.8 |
Calciumstearat | 0.6 |
Di j Polykondensation führt man in einem Schneckenextruder,
der mit zwei Schnecken versehen ist, bei 145" C durch. Die erhaltene Formmaske hat folgende
Gütekennwerte:
Dichte, g/cm3 1,38 Schlagzähigkeit, kp · cm/cm2 7,26
Biegefestigkeit, kp/cm2 858 Wärmefestigkeit nach Martens, ° C 175
Wasseraufnahme, mg 22 Fließfähigkeit, mm iei
Spezifischer Oberflächenwiderstand, Ohm 7 · 08 ■ 10IJ
Spezifischer Massewiderstand,
Ohm · cm 2,7 · 10IJ Dielektrische Festigkeit, kV/mm 17 Härtungsgeschwindigkeit, sek 50 Schrumpfung, Vo 0,57 Gehalt an flüchtigen Komponenten, % 6,0
Ohm · cm 2,7 · 10IJ Dielektrische Festigkeit, kV/mm 17 Härtungsgeschwindigkeit, sek 50 Schrumpfung, Vo 0,57 Gehalt an flüchtigen Komponenten, % 6,0
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 wird als Aldehydkomponente Furfurol in einer Menge von 28,8
% Gew.-Teilen (03 Mol) verwendet.
Die erhaltene Formmasse besitzt die im Bespiel 3 angeführten analogen Gütekennwerte.
ίο Die im Beispiel 1 angeführten Komponenten werden
direkt in den Extruder eingetragen, der ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 35 aufweist. Im
Extruder führt man das Vermischen der Bestandteile, die Reaktion der Polykondensation und die Homogeni-'
-> sierung unter den dem Beispiel 1 analogen Bedingungen durch.
Die in den Beispielen 1—7 erhaltene phenolische Formmasse wird nach Kompressionspreß-, Spritzpreß-
und Spritzgußverfahren zu Fertigerzeugnissen verar-.»(I
beitet.
Vergleichsbeispiel 1
Beispiele 8 und 9
Beispiele 8 und 9
Die folgenden Bestandteile werden zur Herstellung >j schnell härtender Formmassen in dem angegebenen
Gewichtsverhältnis miteinander vermischt und kontinuierlich dem Extruder zugeführt:
Beispiel
9
9
Phenol
Holzmehl
Kaolin
Farbstoff
Stearin
36,4 | 36,4 | 36,4 |
13,2 | 13,2 | 13,2 |
3,2 | 3,2 | 3,2 |
40,5 | 40,5 | 40,5 |
4,0 | 4,0 | 4,0 |
1,5 | 1,5 | 1,5 |
0,8 | 0,8 | 0,8 |
0,7 | 0,7 | 0,7 |
- | 0,36*) | 1,9*) |
*) Das Gewichtsverhältnis von Octylalkohol beträgt 1 bzw. 5 %, bezogen auf eingesetztes Phenol.
Die Verarbeitung der erhaltenen Masse im Extruder erfolgt bei 145°C. Beim Verlassen des Extruders
wird das Material gekühlt.
Vergleichsbeispiel
1
1
Beispiel
8
8
Beispiel
9
9
Dichte, g/cm3
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm2 Biegefestigkeit, kp/cm2
Wärmefestigkeit nach Martens,' Wasseraufnahme, mg Fließfähigkeit, mm
Spezifischer Oberflächenwiderstand. Ohm
1,35 | 1,35 | 1,36 |
7,0 | 7,5 | 8,0 |
790 | 824 | 850 |
160 | 160 | 161 |
42 | 28 | 25 |
120 | 165 | 170 |
1,0-10'4 | 1,5-1014 | 1,6 10'4 |
Fortsetzung | 24 12 124 | Beispiel | 12 | Beispiel | |
11 | Eigenschaften der Formmasse | 8 | 9 | ||
2,5- tO13 | 3-1013 | ||||
Spezifischer Massewiderstand, | Vergleichsbeispiel | ||||
Ohm cm | I | 18 | 18 | ||
Dielektrische Festigkeit, kV/mm | 2,0· 1013 | 50 | 50 | ||
Härtungsgeschwindigkeit, see. | 0,55 | 0,55 | |||
Schrumpfung, % | IR | 3,1 | 3,1 | ||
Gehalt an flüchtigen Bestand- | 70 | ||||
0,63 | |||||
3,1 | |||||
teilen, %
Wie sich aus den angeführten Versuchen ergibt, führt aufnahme, der Fließfähigkeit und der Härtungsgedie
Mitverwendung von Octyiaikohol zu einer Verbes- schwindigkeit der erhaltenen Formmassen.
serunE der Festiekeitseigenschaften sowie der Wasser-
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von phenolischen Formmassen auf der Grundlage von Phenolharzen
mit 60 bis 80 ortho-Bindungen, bezogen auf die Gesamtmenge an ortha- und para-Bindungen, durch
Polykondensation von Phenol, Trikresol, Xylenol oder deren Gemischen mit wasserfreien Aldehydkomponenten
bei einem Molverhältnis von 1 Mol der Phenolkomponente je 03—1,5 Mol der Aldehydkomponente
in Gegenwart von Füllstoffen und Zusätzen bei Temperaturen zwischen 130 und
2500C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polykondensation in Gegenwart von einem ein-
oder zweiwertigen Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, der in einem Verhältnis von 1 bis 10
Gew.-Teilen je 100 Gew.-Teüe Phenolkomponente eingesetzt wird, innerhalb einer Zeit durchführt, die
zur Erzielung eines Endproduktes mit einem Gehalt an flüchtigen Stoffen von höchstens 7 Gew.-%
notwendig ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phenolkomponente und Paraformaldehyd und/oder Hexamethylentetramin als Aldehydkomponente
im Molverhältnis 1 :(1,5 bis 0) :(0 bis 0,4) eingesetzt werden, wobei die Summe der
Aldehydkomponenten immer gleich oder größer als 03 Mol je Mol Phenolkomponente ist
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phenolkomponente und Furfurol
und/oder Hexamethylentetramin als Aldehydkomponente im Molverhältnis 1 :(1,5 bis 0) :(0 bis 0,4)
eingesetzt werden, wobei die Summe der Aldehydkomponenten
immer gleich oder größer als 03 Mol je MoI Phenolkomponente ist
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