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Verfahren zur Herstellung von Uberzugsmassen Gegenstand des Patents
852 go6 ist ein Verfahren zur Herstellung von Überzugs-, Verfugungs-, Mörtelmassen
od. dgl.., gemäß welchem man noch flüssige, als Phenolharze bekannte Kondensationsprodukte
mit einem solchen bei der Kondensation erreichten Vernetzungsgrad verwendet, der
einer Viskosität von mindestens 2000 eP bei einer Temperatur von 2oc' entspricht.
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Es hat sich nun gezeigt, daß man mit Hilfe derartiger Kondensationsprodukte
mit besonderem Vorteil Überzüge auf Metalle, Beton, Glas, Holz, keramische Massen
od. dgl., insbesondere# zum Schutze von Apparaten und Apparateteilen in der chemischen
Industrie, herstellen kann, wenn man gemäß der Erfindung Mischungen aus solchen
noch flüssigen K ondensationsprodukten und Füllstoffen herstellt, die hinsichtlich
Art und Menge so ansgewählt sind, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient der Mischungen
höchstens 5o11/o unter und nicht mehr als etwa i oo % über dem des zu überziehenden
Materials liegt.
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Als Füllmittel können, ausgewählt nach Art und Menge jeweils unter
Berücksichtigung des speziellen Verwendungszweckes, im allgemeinen die an sich bekannten
Stoffe Verwendung finden. Als besonders geeignet haben sich Quarzglasmehl, natürlicher
Graphit,
Kunstgraphitniehl sowie Titandioxyd in der Anatas- und der Rutilform herausgestellt.
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Bei der Ausführung der Erfindung kann man einmal die reinen Phenolharze
von der Art benutzen, wie sie in dem Hauptpatent angegeben sind, also alle noch
flüssigen Harze, die durch Kondensation aus PhenQl, 07, In-, p-Kresol, den
verschiedenen Xylenolen od. dgl. dlit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, entstanden
sind, wobei insbesondere auch -Harze mit einem Molverhältnis von Al-dehyd zu Phenül
größer als #i sich als besonders wertvoll erwiesen haben. Auch Mischungen verschiedener
Harze können in Frage kommen. Der Kondensationsprgzeß wird zweckmäßig inen sich
bekannter Weise so geleitet, daß er zunächst alkalisch und sodann sauer verläuft,
wobei die Entfernung des entstehenden Kondensationswassers während des Prozesses
vorteilhaft ist.
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Man kann aber auch diese reinen Phenolharze bzw. die . reinen
Phenolharzmischungen mit die chemische WiderstandsfäJug-keit erhöhenden Zusätzen
versehen verwenden. Als solche kommen z.B. Furanderivate, wie Furfurol, Furfuralkohol,
dann auch aliphatische und aromatische Ester anorgani#scher Säuren, Aryloxyverbindungen
aliphatischer Ester anorganischer Säuren, einzeln oder in Kombination miteinander,
in Betracht.
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Besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt man, wenn man gemäß der
vorliegenden Erfindung Phenolharzmassen der im Hauptpatent angeführten Art verwendet,
die einen besonders niedrigen Elastizitätsmodul besitzen, z. B. einen solchen von
E = ioo ooo und darunter.
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Ferner hat es sich in manchen Fällen, als zweckmäßig erwiesen, elastifizierende
Zu#3atzmittel enthaltende Massen zu verwenden, wobeidiese Zusatzmittel beider Herstellung
der Phenolharze oder im weiteren Verlaufe zugefügt werden können. Als solche Substanzen
können z. B. in Betracht kommen langkettige organische Verbindungen mit wem. gstens
1:2 C-Atomen, die ein leichtbeewegliches Halogenatom und eine hydrophile Gruppe
enthalten, sodann Mischpolymerisate aus ungesättigten Karbonsäuren odLer deren Anhydriden
und anderen chlorfreien polymerisationsfähigen Verbindungen, ferner Polyvinylalkohol
oder dessen noch Hydroxylgruppen enthaltende Derivate und Paraformaldehyd sowie
A-bietinsäureester usw.
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Auch bei solchen stark elastischen, also nachgiebigen Mischungen aus
diesen vorgenannten Stoffen und Phenolharzen gelingt es, durch Zusatz von- Füllstoffen
gemäß der Erfindung das Wärmeausdehnungsvermögen in der gewünschteli Weise zu. beeinflussen.
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Die - Erhärtung -der I-Iarz-Füllstoff-Mischungen gemäß der
Erfindung kann in an sich bekannter Weise sowohl durch Wärmeeinwirkung als auch
durch Zusatz besonderer, an sich bekannter Härtungsstoffe saurer, neutraler
- oder basischer N-atur oder auch durch beide Maßnahmen erfolgen, wobei man
zweckmäßig Metalle nicht angreifende Stoffe verwendet, beispielsweise Bleioxyd,
Phosphorsäure, Phosphorsäureester, Das Aufbringen der Phenolharz-Füllstoffmassen
kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Aufspritzen, Aufpinseln od.
dgl. in einer oder in mehreren Schichten erfolgen. Man kann dabei auch so vorgehend
daß man nach dem Aufbringen der Phenolharz-Füll:stoffmasse, gegebenenfalls nach
einer Härtung bzw. nachdem man mitder Härtung begonnen hat, einen oder mehrere -weitere
Überzüge mit reiner Harzlösung, die frei von Füllstoffen ist, aufbringt und
dann aushärtet.
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Mit -dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gelingt es, Überzüge
herzustellen, die durch große chemische und mechanische Widerstandsfähigkeit auszezeichnet
sind und daher mit großem Vorteil zum Schutz von Apparaten und Apparateteilen insbesondere
in der chemischen Industrie dienen. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Phenolharz-Füllstoff-Mischungen
eignen sich insbesondere auch als Schutzüberzüge von Apparaten und Apparateteilen
in der Bleichereiindustrie, wo sowohl alkalische, saure wie auch oxydierende Beanspruchungen
vorkommen, die selbst Edelmetallegierungen stark korrodieren.
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B e i s p i e 1 1 Ein hochkondensiertes Phenolfor#raaldehydharz,
das -durch eine ViskOsität von 40 oioo cP bei :2o' und einen Gewichtsverlust von
2oll/o bei i5o' charakterisiert ist, wird im Gewichtsverhältnis 9 . i mit
Furfurol gemischt. Die erhaltene Masse wird sodann im Verhältnis 10 : 4 mit
feinem Quarzglasmehl, das durch ein io oooer-Maschensieb durchfällt, vermengt. Diese
Mischung wird auf Metallflächen aufgebracht und zunächst 3 Stunden durch
Wärmewirkung von i2o' angehärtet. Hierauf wird eine Harzlösung ohne Füllstoffgehalt
in einer oder mehreren Schichten aufgebracht und durch iostündiges Erhitzen auf
i4o' die vollständige Härtung herbeigeführt. B e i s p i e 1 2 Eine Mischung
aus Phenolformaldehydharz und Furfurol gemäß Beispiel i, zu welcher noch 0,5 Teile
Epichlorhydrin gegeben werden, wird mit Titanoxyd in der Anatasform im Gewichtsverhältnis
2: 1 vermengt. Die so erhaltene Masse dient mit Vorteil zum Herstellen von Überzügen
auf chemischen Apparaten. Die Härtung wird durch Wärme durchgeführt. B e i s
p i e 13
Ein Xylenolformaldehydharzkondensationsprodukt, welches eine
Viskosität von 40000 cP bis 2o' besitzt und einen Gewichtsverlust von:2o"/o bei
150'
erleidet, wird im Gewichtsverhältnis 9: 1 mit Furfurol gemischt;
außerdem werden noch o,2 Gewichtsteile des Butyrals des Polyvinylalkohols zugefügt.
Die erhaltene Masse wird im Verhältnis 2,5: 1 mit Graphit vermengt. Als Härtungsmittel
werden 5 % Pq 05, bezogen auf das Gewicht des Graphits, zusammen
mit letzterem zugegeben. An Stelle von P2 0,5 kann Bleiglätte in einer Menge
von etwa io bis --oll/o des Graphits treten. Die so erhaltene Mischung
kann
in gleicher bzw. ähnlicher Weise, wie in e5 t>
den Beispielen i und 2 angegeben,
verwendet werden.