DE2752653A1 - Fliessfaehige, waermehaertbare formmasse - Google Patents
Fliessfaehige, waermehaertbare formmasseInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/34—Silicon-containing compounds
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- C08K7/00—Use of ingredients characterised by shape
- C08K7/02—Fibres or whiskers
- C08K7/04—Fibres or whiskers inorganic
- C08K7/14—Glass
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Description
CHEMISCHE WERKE HÜLS AG - RSP PATENTE -
'+37O Mari, den 23.11.77
Fließfähige, wärmehärtbare Formmasse
37/77
909822/ 0171
- 3 - O.Z. 2996
23.11.77
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind fließfähige,
wärmehärtbare Formmassen, bestehend aus
A. einem Kondensationsharz
B. einem anorganischen Füllstoff
C. Glasfasern
D. üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen.
In der chemischen Technik besteht ein großer Bedarf an korrosionsfesten, cheinikalienbeständigen Werkstoffen zur
Auskleidung bzw. Herstellung von Apparaten, die aggressive Substanzen bei Temperaturen von oberhalb 100 C enthalten.
Derartige Werkstoffe werden z. B. in Chemie-Ingenieur-Technik, 21* 317 ff (1965) oder in Kunststoffe, jjij., 279 rechte
Spalte (196U) beschrieben. Die dort genannten Stoffe besitzen grundsätzlich zufriedenstellende Eigenschaften; im Verlauf
der Zeit haben sich aber einige Mangel gezeigt, die abgestellt werden müssen.
Wesentlicher Nachteil ist die erforderliche Verwendung von Asbest als Füllstoff. Einmal zeigt der faserige Asbest eine
Dochtwirkung, welche das Eindringen der korrosiven Flüssigkeiten in den Werkstoff verursachen, so daß die Verwendung
einer zusätzlichen ungefüllten Schicht erforderlich wird (Dublieren). Ferner haben neuere Untersuchungen ergeben,
daß Asbest aller Voraussicht nach kancerogene Eigenschaften besitzt.
Aufgabe der Erfindung war es, einen Werkstoff zu finden, der - unter Aufrechterhaltung der bekannten guten Allgemeineigenschaften
- ohne die Verwendung von Asbest als Füllstoff hergestellt werden kann.
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- k - O.Z. 2996
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Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß als Ausgangsniaterial für den Werkstoff eine Formmasse verwendet wird, die 25 bis
50 Gewichtsprozent der Komponente A., 15 bis 35 Gewichtsprozent
das Mineral Wollastonit als Komponente B. und 30 bis
60 Gewichtsprozent. 5 bis 26 mm lange Glasfasern als Komponente C. enthält.
Als Komponente A. werden wärmehärtbare Kondensationsharze
auf der Basis von Amino- oder Phenoplasten, bzw. Furanliarzen,
eingesetzt. Diese Produkte sind bekannt und handelsüblich.
Bevorzugt verwendet werden erfindungsgemäß Phenol/Formaldehyd-Harze.
In den Formmassen ist die Komponente A. bevorzugt in Mengen von 30 t>is hO Gewichtsprozent enthalten. Bei
der Wahl der Kondensationsharze sowie deren Mengenanteil ist zu berücksichtigen, daß die Formmasse bei der Verarbeitungstemperatur
noch auswalzbar ist.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist als Komponente B. das Mineral Wollastonit. Nach Hollemann/Wiberg - Lehrbuch
der Anorganischen Chemie, 37.-39. Auflage (1956), Seite 329, letzter Absatz, ist Wollastonit ein Calciumsilikat mit der
allgemeinen Grundformel Ca/SiO^. Das eingesetzte Mineral
hat eine Korngröße von 30 bis 100, vorzugsweise von 35 bis
50 μπι. Unter Korngröße wird der kleinste Durchmesser eines
einzelnen Teilchens verstanden. Erfindungsgemäß wird insbesondere
handelsüblicher synthetischer Wollastonit, wie z. B. CASIFLUX ^U. Typen B 90; VP kiJ-OOh der Quarzwerke GmbH Frechen,
eingesetzt. Die bevorzugten Mengen der Komponente B. liegen bei 20 bis 30 Gewichtsprozent.
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Ferner werden in an sich bekannter Weise noch Glasfasern
verwendet. Es hat sich gezeigt, daß für den erfindungsgemäßen Zweck ein Glasfaseranteil von 4θ bis 50 Gewichtsprozent
besonders geeignet ist. Die bevorzugte Faserlänge liegt bei 13 bis 26 mm.
Als übliche Hilfs- und Zusatzstoffe können noch weiterhin
Füllstoffe, Thixotropiermittel etc. eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Formmasse werden alle Bestandteile in z. B. einen Vakuumkneter gegeben und bis zu 15 Minuten
lang gut durchgearbeitet. Hierbei sollte die Temperatur etwa 40 C nicht übersteigen. Anschließend wird die plastische
Masse zu Blöcken geformt, die auf Kalandern zu Bahnen gewünschter Breite und Dicke ausgewalzt werden. Das
hier nur allgemein beschriebene Verfahren entspricht demjenigen Verfahren, wie es für ähnliche Stoffe bereits
vom Stand der Technik ausgeübt wird.
Die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Formmassen zu fertigen
Apparaten oder Auskleidungen geschieht nach bekannten Verfahren. Eine eingehende Beschreibung kann z. B.
Chemie-Ingenieur-Technik ^X, 317-322 (1965) entnommen
werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sowie die daraus hergestellten
Teile besitzen eine Reihe von Vorteilen. Es kann auf die Verwendung von Asbest als Füllstoff verzichtet
werden; im Gegensatz zu den bekannten Massen, die elektrisch leitend sind und daher mit Hilfe der herkömmlichen
Materialprüfgeräte nicht untersucht werden können, sind die erfindungsgemäßen ausgehärteten Massen den üblichen
elektrischen Meßmethoden zugänglich.
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Ferner hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß die erfindungsgemäßen ausgehärteten Massen bessere mechanische
Kennwerte als die Massen des Standes der Technik aufweisen.
Alle Mengenangaben in der Beschreibung sowie in den Beispielen beziehen sich auf das Gewicht.
BeispJ ele
1. Beispiel (erfindungsgeraäß)
In einen Vakuumkneter werden 8 kg handelsübliches, geschnittenes
Textilglas (EC 10-80-K 26 der Fa. GEVETEX) mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 19»5 cm,
5,5 ^g eines handelsüblichen, mittelflüssigen Phenol/
Formaldehyd-Harzes (T 77 der Fa. Dynamit Nobel AG) sowie h kg handelsübliches Wollastonit (CASIFLUX^
VP h 13-OOM niit einer überwiegenden Korngröße von k5
gegeben. Das verwendete Wollastonit weist nachstehende analytische Daten auf:
CaO k5 % Fe2°3 °'1 ^
SiO2*) 52 £ MgO 2 #
Al2O3 0,1 0
Glühverlust 0,5 <$>
Die Bestandteile werden in etwa 15 Min zu einer homogenen Masse durchgeknetet, wobei darauf geachtet wird, daß die
Temperatur der Masse nicht kO C übersteigt. Über einer
beheiztenDüse mit rechteckigem Querschnitt (80 mm χ 300 mm) wird die Mass« ausgetragen und abgelaugt.
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Die erhaltenen Blöcke werden auf einem Zweiwalzenkalander unter gleichzeitigem Bepudern mit Wollastonitpulver, um
Anbackungen zu vermeiden, zur gewünschten Stärke ausgewalzt.
Die so erhaltenen Bahnen werden auf die vorgesehene Form zugeschnitten und unter Einwirkung von Druck und Wärme
ausgehärtet. Die Aushärtung erfolgt im Autoklaven bei 3 bar nach folgendem Temperaturprogramm: Aufheizen auf
80 C innerhalb von 90 Min und anschließendem Konstanthalten
der Temperatur über 120 Min; Erhöhen der Temperatur innerhalb von 120 Min auf 100 C und Konstanthalten
hierbei 90 Min lang; Steigerung der Temperatur um 20 C
innerhalb von 120 Min und nochmaligem Konstanthalten über
90 Min; schließlich wird innerhalb von 120 Min die Endtemperatur von 135 C eingestellt und 90
Die Formteile läßt man im Ofen abkühlen.
temperatur von 135 C eingestellt und 90 Min lang gehalten.
2. Beispiel_(Vergleich)
Es wird ein Werkstoff gemäß dem Stand der Technik (Chem. Ing. Techn. 2JL* 31^ (1965)) hergestellt. Er wird aus nachstehenden
Bestandteilen hergestellt:
20 kg grober Graphit, Korngröße 0,2-1 mm (ATOIN®321)
20 kg Edelgraphit (ATOIN 321)
15 kg Blauasbestwolle
4 kg Bleiglätte (TEGO ®)
k9 kg Phenol/Formaldehydharz (T 77 der Dynamit Nobel AG)
Der für die Dublierung verwendete Anteil enthält keinen Blauasbest.
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Aus den jeweils ausgehärteten Werkstoffen werden gemäß den DIN-Vorschriften Normstäbe (k mm χ 15 mm; Länge 200 mm)
hergestellt. Die nach der Prüfung erhaltenen mechanischen Kennwerte können nachstehender Tabelle entnommen werden.
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■ Tabelle
S S
N)
,1 ..„/„,. /. , J I, ,j.,,. ,1 1' , , . | .,!>. , Jit ,.I | Einheiten | 1 . Bei (erfindun längs |
spiel ^sgemäß) quer |
2. Bei (erfindun längs |
spiel gsgemäß) quer |
Prüfmethode (din) |
N/mm2 | 80,0 | 75,0 | 56 | ||
Biegefestigkeit I . ι Ι.,,Λ,ι, t iiU . , , 11, ,.. : , .L.J ,. . . . , , |
53 ^52 | N/mm2 | 21.000 | 19.000 | 21.000 | 16.000 |
Biötf«-I5-Modul 4 ■ |
53 ^57 | mm | 1,64 | 1,70 | 1,30 | 1 ,60 |
Durehbifeffung | 53 ^52 | Kj/m2 | 3,h | 2,8 | 1 ,80 | 1 ,62 |
Öohltteitihigkeit | 53 ^53 | N/mm2 | 38 | 20 | - | - |
Zugfestigkeit .,tie ι, j.Jj. , Al.J. ,'„,·,. ,ι |
53 ^55 | |||||
vo I
IV) O
tn ho cn cn
Claims (2)
1. Fließfähige, wärmehärtbare Porramasse, bestehend aus
A. einem Kondensationsharz
B. einem anorganischen Füllstoff
C. Glasfasern
D. üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen
dadurch gekennzeichnet , daß die Formmasse 25 bis 50 Gewichtsprozent der Komponente A.,
15 bis 35 Gewichtsprozent das Mineral Wollastonit als Komponente
B. und 30 bis 60 Gewichtsprozent 5 bis 26 mm lange
Glasfasern als Komponente C. enthält.
2. Formmasse gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß 30 bis kO Gewichtsprozent eines Phenol/Formaldehyd-Harzes
als Komponente A., 20 bis 30 Gewichtsprozent eines synthetischen
Wollastonits als Komponente B. und kO bis 50 Gewichtsprozent
13 bis 26 mm lange Glasfasern als Komponente C. enthält, f
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FR (1) | FR2410015A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3148326A1 (de) * | 1981-12-07 | 1983-06-23 | Gewerkschaft Keramchemie, 5433 Siershahn | Teigige formmasse |
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DE1966349A1 (de) * | 1969-03-12 | 1972-04-06 | Reimbold & Strick | Verwendung von synthetischem,kristallinem Calciumsilikat als Fuellstoff und Pigment |
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1977
- 1977-11-25 DE DE19772752653 patent/DE2752653B2/de not_active Ceased
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1978
- 1978-11-13 FR FR7831949A patent/FR2410015A1/fr active Granted
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Also Published As
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Legal Events
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OAP | Request for examination filed | ||
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8225 | Change of the main classification |
Ipc: C08L 61/06 |
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Ipc: C08K 7/14 |
|
8227 | New person/name/address of the applicant |
Free format text: HUELS AG, 4370 MARL, DE |
|
8235 | Patent refused |