DE2406628C2 - Alkylester von Partricin, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Ester enthaltende pharmazeutische Mittel - Google Patents
Alkylester von Partricin, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Ester enthaltende pharmazeutische MittelInfo
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Description
211
Die Erfindung betrifft Ester der natürlich vorkommenden
polyenischen Substanz Partricin. Die Erfindung betrifft auch die Herstellung dieser Ester.
Aus US-PS 37 73 925 Ist es bekannt. Partricin, eine
Substanz, die von einem Slreptomyces-Slamm »Streptomyces
aureofaciens« hergestellt wird, als Antibiotikum zu verwenden. Der NacWiell dieser Substanz ist
Ihre Toxizität.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher .in
Alkylester von Partricin, wobei die Alkylgruppcn 2 bis
6 Kohlenstoffsmiome enthalten (vgl. Patentanspruch 1).
Die Ansprüche 2 bis 4 betreffen Ausgestaltungen des Gegenstands des Anspruchs >
Die Erfindung betrifft auch das Verfahren das Anspruchs 5 und d;is MIttel des .»s
Anspruchs 6.
Ulc neuen crflndungsgcmäßcn lister haben wertvolle
biologische Aktivitäten und sie sind Insbesondere
gegenüber zahlreichen Arten von Pilzen, Hefen und Protozoen hoch aktiv. m,
Eine wichtige Eigenschaft der erfindungsgcmäßcn
Ester Ist die Tatsache, daß sie, obgleich sie eine größere
biologische Aktivität als das Ausgangsmatcrlal, d. h.
Partricin, besitzen, im allgemeinen weniger toxisch -und weniger haemolytisch sind. Dies bedeutet, daß die
neuen erfindungsgemäßen Ester von erheblichem therapeutischem Interesse sind.
Bislang Ist in der Literatur nur ein einziger Ester des
Partrlclns, nämlich der Partrlclnmethylcslcr, beschrieben worden. Dieser Ester und seine Herstellung werden
in der GB-PS 13 59 473 beschrieben.
Partricin Ist ein Antibiotikum, das eine polycnischc,
makrolidlsche Struktur besitzt und das durch den Stoffwechsel eines besonderen Stamms von Sircptomyces
aureofaciens (NRRL 3878) hergestellt wird. Es stellt ein vs
gelbes, kristallines Pulver dar, das durch die physikalisch-them
Ischen Eigenschaften, durch die Ivlemenlaranlysc und Analyse der l'unklloncllcn (iru|ipon, sowie
durch die Dünnschichlchromalographic und durch Infrarot- und Kernresonanzspektren ohne weiteres
Indenilfizierbar Ist. Insbesondere das Uliruvlolctlspektrum,
das In älhanöllschcr Lösung Absorptlonsmaxlma
bei 401, 379. 359 und 341 pm aufweist, zeigt eine hcptaenische
Struktur an. die mit anderen Beispielen in der Literatur Im Einklang steht. (.5
Das Vorhandensein einer freien Carboxyl- und von zwei Stickstoff enthaltenden Gruppen, neben den anderen
Substituenten. verleiht der Substanz amphotcrc
Eigenschaften und macht sie für verschiedene Reaktionen auf beiden funktionellen Gruppen In idealer Weise
geeignet.
In biologischer Hinsicht Ist Partricin gegenüber zahlreichen Pilzen, wie Candida alblcans [minimale Hemmkonzentration
(MHC) von etwa 0,3 bis 0,6mcg/ml], und gegenüber bestimmten Protozoen, z. B. Trichomonas
vaginalis (MHC etwa 0,15 bis 0,20 mcg/ml), wirksam.
Trotz seiner hohen biologischen Aktivität und seiner relativ guten Verträglichkeit auf dem peroralen
Wege (LD50 bei der Maus etwa 300 mg/kg) Ist doch die
Möglichkeit der praktischen Verwertung des Partricins aufgrund seiner hohen Toxizität bei der intraperitonealcn
Verabreichung U.D« bei der Maus etwa 0,5 mg/kg)
stark eingeschränkt.
Die neuen crfindungsgemäßen Ester des Partricins sind ebenfalls kristalline Feststoffe mit einer gelben bis
dunkelgelben Färbung, die in Wasser und in den üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Diäthyläther,
Benzol u. dgl., unlöslich oder kaum löslich sind. In
Alkoholen sind sie besser löslich und In Dimethylsulfoxid,
Pyridln und Dlmethylacetamid sind sie sehr gut löslich. Die Alkylester des Partricins können jedoch in
einem wäßrigen Medium bei etwa neutralen pH-Werten nicht solubllisiert werden. Da die Wasserlöslichkeit für
die praktische Verwendung der polyenischen Substanz eine wichtige Eigenschaft ist, wird diese in allgemeiner
Weise durch Verwendung bestimmter oberflächenaktiver Mittel, z. B. Natriumdesoxycholat, Natriumlaurylsulfat
u. dgl., erreicht, wodurch kolloidale Lösungen oder PseudolOsungen der Partie)nester erhalten werden.
Das crfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der
neuen crfindungsgemäßen Ester ist die Umsetzung von Partricin mit einem entsprechenden Dlazoalkan; Diazoverbindungen
haben eine ausgeprägte Toxlzilät, und sie
sind In konzentriertem Zustand, wenn sie sich zersetzen,
potentiell explosiv. Sie müssen daher mit Vorsicht
verwendet werden, und sie werden gewöhnlich mit flüchtigen Lösungsmitteln, z. B. Diäthyläther oder
Tetrahydrofuran, verdünnt.
Die polycnlsche Substanz kann in einer DimethylsulfoxidlOsung
oder in Losung eines andaren inerten Lösungsmittels, z. B. von Pyridln, Dlmethylacetamid,
oder eines anderen Lösungsmittels, das gegenüber Diazoverbindungen inert Ist, angewendet werden. Die
Reaktion wird gewöhnlicherweise in der Welse durchgeführt,
daß man eine Lösung der Dlazoverbindung im geringen Überschuß zu einer Lösung von Partricin gibt
und daß man das Gemisch Zeiträume von 1 bis 24 Stunden, im allgemeinen von 4 bis 8 Stunden, stehenläßt.
Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird /wischen 0 und 50" C gehalten. Sie liegt im allgemeiner,
bei Umgebungstemperatur, d. h. bis 30° C.
Der gewünschte Ester kann sodann mit hoher
Ausbeute durch Ausfällung mit einem Überschuß eines geeigneten Lösungsmittels, z. B. Diälhylälher, Benzol
oder Wasser, und anschließende !'"Iltratlon isoliert
werden. Die auf diese Welse erhaltene, rohe Verbindung kann sodann durch Umkrislallisation mit geeigneten
Gemischen von Lösungsmitteln, z. B. Dlmethylsulfoxid-Wasser,
Dlmethylacctamld-Äther u. dgl., oder durch üünnschlchtehromalographie auf Slllkagel, wobei
mehr oder weniger komplexe Gemische von Eluierungsmiucln verwendet werden, gereinigt werden.
Es wurde weiterhin gefunden, daß es von Vorteil sein kann, /u dem Rcakllonsmcdlum kleine Mengen von
alkalischer! Substanzen zu geben. Insbesondere kann
Ammoniumhydroxid in katalytlschen bis stöchlomctri-
24 Ub
sehen Mengen sowie Triälhylamin verwendet werden.
Ein pH-Wert von 10 bis 10,5 (gemessen nach Verdünnung mit Wasser auf K) ist oftmals optimal, um die
Bildung von Nebenprodukten auf ein Minimum zu vermindern und um die höchste Reinheit und mikrobielle
Aktivität der Reaktionsprodukte zu bilden. Manchmal kann es auch von Vorteil sein, zu dem
Reaktionsgemisch eine geringe Menge Äthanol zu geben, die Hydroxylgruppen der poiyenischen Substanz
zu schützen, wodurch die Bildung von bestimmten in Nebenprodukten vermieden wird.
Die Herstellung der Ester des Partriclns bringt keine Schwierigkelten mit sich. Jedoch müssen die Reaktionszeit
und die Temperatur wegen der charakteristischen Eigenschaften des zur Umsetzung verwendeten Rcagen- \s
ses sorgfältig ausgewählt werden.
Da die Polyene Polyhydroxyverbindungen sind. Ist dieses Lösungsmittel dazu imstande, die Hydroxylgruppen
vom Angriff des im Überschuß verwendeten Reagenses zu schützen. Das Reaktionsgemische wird 2n
wenige Stunden, z. B. 0,5 bis 15 Stunden, bei Temperaturen
von 0 bis 40 bis 60° C, jedoch im allgemeinen bei Umgebungstemperatur, gerührt. Bei fortschreitender
Reaktion geht das Material in Suspension allmählich in Lösung. In manchen Fällen kann, wenn das Reaktionsgemisch
stehengelassen wird, eine nachfolgende Ausfällung des gebildeten Derivats stattfinden. Sonst wird die
Lösung filtriert, um nicht umgesetztes Material zu entfernen und das Produkt wird mit geeigneten
Lösungsmitteln, z. B. Diäthylälher. Petroläther u. dgl., W
ausgefällt. Nach der Reinigung mit geeigneten Gemischen von Lösungsmitteln oder durch Säulenchromatographie
auf Silikagel können die Ester des Partricin^ in guten Ausbeuten und mit einem hohen Reinigungsgrad erhalten werden. ^
Die Analyse der neuen crflndungsgcmnUcn Ivsicr des
Parlrlcins kann durch zahllose Techniken durchgeführt werden. Das Ultraviolcttspektrum, das gegenüber den
Ausgangsmaterialien bei der Wellenzahl der Absorptionsmaxima
(durchschnittlich bei etwa 400, 380, 360, 4ii 340 μπι ir äthanolischer Lösung) im wesentlichen
unverändert bleibt, zeigt, daß die heptacnischc Struktur unverändert beibehalten worden lsi. Die geringfügige
Verminderung der Intensität der Absorption Ist auf die Zunahme des Molekulargewichts der neuen Derivate
zurückzuführen.
Die Struktur der Ester wird durch das Verschwinden der Acldltät des Partricins (Unlöslichkelt In Alkallen)
und durch das Infrarotspektrum bestätigt. Letzteres zeigt eine starke Absorptionsbande, die auf die 5<
> Verstreckung einer Ester-C=O-Bindung bei Frequenzen
oberhalb 1710 bis 1720 cm1 zurückzuführen ist.
Die Analyse auf Slllkagel F254 ist ebenfalls von großer
Bedeutung, wobei unter Ultravioleltlicht die allmähliche Bildung der verschiedenen Derivate und das totale
Verschwinden ucs Reagens ersichtlich wird. Als
Gesamtergebnis k;inn beobachtet werden, ilafi In einem
I.Osungsmltlelsyslem, wie liuliinol-Äthiinnl-Acclonkonzcnlrlcrlc
wülJrlgc Ammonlumhydroxidlosung (2:5:1:3), die Alkylvereslcrung Derivate mit hohen «ι
Rf-Werten ergibt.
Es Ist Interessant zu beobachten, daß die neuen lister
des Partriclns bei der Dünnschlchtchromalographle nur einen Flecken einer mlkrobiell-aktiven Substanz ergeben.
Es Ist jedoch bekannt, daß polyene Antibiotika '>5
nach einer genaueren analytischen Untersuchung oftmals aus zVei oder mehr Substanzen mit ähnlicher
biologischer S^üktur >ind Aktivität bestehen. Wenn
eine ähnliche Situation im Fall des Partricins vorliegen würde, dann würden die sich davon herleitenden Ester
naturgemäß auch eine gleiche Anzahl von Komponenten enthüllen.
Das Spektrum der mikrowellen Aktivität der neuen Ester ist ähnlich wie dasjenige des Ausgangsmaterials,
das heißt, des Parlrlcins. Diese Verbindung ist gegen Bakterien fast inaktiv, jedoch gegen zahlreiche Pilze
und Protozoen sehr aktiv. So haben die kurzkettigen Alkylester des Parlriclns eine minimale Hemmkonzentration
für zahlreiche Stämme von Candida albicans von 0,1 bis 0,3 mcg/ml, das heißt sie sind genauso
aktiv oder aktiver als das Ausgangspartricin. Sie zeigen weithcrin einen MHC-Wcrt gegen bestimmte Stämme
von Trlchomonas vaginali.s von clw I mcg/ml und sie
besitzen auch eine Aktivität, die, obgleich sie geringfügig
niedriger ist als diejenige der Ausgangsverbindung, trotzdem vom Standpunkt der Praxis von großem Wert
Ist. Die Variierung des Grads der Aktivität gegen Candida und Trichomonas, die erhalten wird, wenn
man von dem poiyenischen Antibiotikum zu seinen Estern übergeht, kann mil Rechl ij-, praktisch wichtig
betrachtet werden, da ein derartiges bei aus der Literatur bekannten Verbindungen noch nicht berichtet
worden ist.
Zusätzlich zu den oben genannten mikrowellen
Eigenschaften haben die neuen Ester des Partricins Im
Vergleich zu dem Stammantibiotikum eine stark verminderte Toxizttät: Ihre akute Toxizität (LD50) bei
der Maus betragt nämlich im allgemeinen auf dem peroralen Verabreichungsweg mehr als 2000 mg/kg und
nach der Intrapcritonealcn Verabreichung in Suspension etwa 200 mg/kg. Auch ist die haemolytische Wirkung
erheblich vermindert.
Die mikrowellen und toxikologischen Eigenschaften,
die oben genannt wurden, /eigen klar, daß die crflndungsgcmilßcn
lister des l'artriclns eine besonders
interessante Verbindungsklasse sind, die den bekannten
poiyenischen Antibiotika, die therapeutisch verwendet werden, ähnlich sind oder sogar besser als diese sind.
Die erfindungsgcmäßen Verbindungen sind von praktischem
Wert für die Bekämpfung vieler pilzartiger und protozoenariiger Infektionen in der Human- und Veterinärmedizin.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch als Schädlingsbekämpfungsmittel für
Pflanzen verwendet werden, wobei die neuen Verbindungen
nach dem Vermischen mit entsprechenden Verdünnungsmitteln aufgesprüht werden oder Indem
die Verbindungen mit Düngemitteln vermischt werden.
In der Humanmedizin ist die dermatologische Anwendung gegen Candida albicans und Trlchomonas
vaglnulls besonders wichtig. Die Substanz kann mit
Vorteil in Form einer Salbe, Tinktur. Lotion, Crei;ie,
eines Sprühschaums oder dgl. oder In Form von Vaginaltablcitcn
oder Supposllorlen In schäumender oder nlchl.schilumcnder Form verwendet werden.
Da die unlöslichen Derivate Im Durmlrakt nur
geringfügig absorbiert werden, können sie peroral verabreicht
werden, um viele mykotischc Darminfckllonen zu bekämpfen, υ'id zwar Insbesondere solche, die nach
verlängerter Anwendung von antibakteriell Antibiotika auftreten.
Die Verabreichung kann in Form von Tabletten,
Kapseln, eines Granulats oder ähnlichen pharmazeutischen Formen geschehen, die für die perorale Verabreichung
geeignet sini
Zusätzlich schließt die Möglichkeit, daß Verbindungen
vorliegen, die wasserlöslich sind oder die zumindest
mit einer großen Vielzahl von nichttoxischen organischen
Losungsmitteln oder mit Nctzmltleln vermischt werden können, nicht die Möglichkeit der Absorption
und Verwendung zur Bekämpfung von generalisierten Infektionen aus, wobei auf pcroralcm oder parcnlcnilcm s
Weg verabreicht werden kann.
FUr alle diese Zwecke werden die crflndungsgcmillicn
Verbindungen mit einer entsprechenden Menge des festen oder flüssigen pharmazeutischen Verdünnungsmittels
oder Tragers vermischt. w
10 g Partricin werden in 100 ml Dlmethylsulfoxld υ
aufgelöst, worauf unter langsamen Rohren und Abkühlen mit Eis-Wasser 100 ml ätherische Dlazoälhanlüsung
sorgfaltig zugegeben werden. Wahrend des Verfahrens wird aufgrund der potentiell gefährlichen Natur des
Rcagcfiscs große Sorgfalt ausübt. Arn Ende iSer P.eak- "'
tion. d. h. wenn die Freisetzung von Stickstoff beendet ist, wird das Gemisch auf Umgebungstemperatur
gebracht und 6 Stunden stehengelassen, wobei gelegentlich gerührt wird. Am Ende dieses Zeitraums wird die
Lösung filtriert, um Spuren des Feststoffes In der M
Suspension zu entfernen und überschüssiger Dlathyläiher
wird zugesetzt, um das Produkt auszufallen. Der erhaltene Feststoff wird abflliricrt und gründlich
zunächst mit Äther und sodann mit Wasser gewuschen. Er wird hierauf Im Vakuumofen bei Umgcbungstcmpc- ■«>
ratur getrocknet, wodurch eine hohe Ausheule an
l'artrlcin-üthylesicr In lorni eines gelben, kristallinen
Feststoffes erhalten wird. Erforderlichenfalls kann das Produkt welter aus Dlmethylsuifoxld-accton-äihcr.
Dimethylacetamid-Wasser oder dergleichen oder durch JS
Chromatographie auf einer Silica Gel-Säule gereinigt werden. Das Uliraviolcttspektrum der Verbindung Ist
ähnlich demjenigen der oben beschriebenen Derivate (vgl. Flg. 1 der Zeichnungen). Es liegen Absorptionsmaxima
bei 401. 378, 359 und 340 um in athanollscher ω
Lösung vor. Das lnfrarotspeklrum (Nujol Mull) des Produkts wird in Fig. 2 der Zeichnungen dargestellt.
Die Dünnschlchi-Chromatographic auf Silica Gel F.«
mit einer Butanol-Äthanol-Aceton-konzcntrlcrtcn wäßrigen Ammoniumhydroxydlösung (2:5:1:3) als
Eluierungsmittel ergibt einen Rf-Wert von etwa 0,85. Die biologische Analyse des Partrlcin-äthylcsicrs zeigt
eine minimale llcmmkonzcntration von etwa
0.3 mcg/ml gegen zahlreiche Stämme von Candida alblcans und von etwa 2 mcg/ml gegen Trlchomonas vagl- 5ü
nails. Die Toxi/lult (I.!),·>) in der Suspension, bestimmt
bei der Maus, betrügt etwa KK! mg/kg bei Inlrancrltunealer
Verabreichung und Ober 20(X) mg/kg bei pcroraler
Verabreichung.
55 Beispiel 2
Zu einer Lösung von 25 g Partricin in 250 ml Dimethylsulfoxid werden unter Rühren etwa 2 ml
konzentrierte wäßrige Ammoniumhydroxydlösung, das &··
heißt eine genügende Menge, gegeben, daß der pH-Wert der Lösung auf etwa 10 eingestellt wird. Der pll-Wert
wird dabei nach Verdünnung einer Probe auf I"» durch Zugabe eines 1 : 1-Gemisches von Dimcthylsulfoxid
und Wasser gemessen. Sodann wird mit Klswasscr '1^
abgekühlt und es werden 250 m! einer ätherischen Diazoäthaniösung zugefügt, wobei man wie in Beispiel I
vorgehl. Nach der Endisollcrung scheint der auf diese
Weise erhaltene Partrlcin-älhylester hinsichtlich der physlko-chemischen Eigenschaften ähnlich zu sein wie
derjenige, der Im vorstehenden Beispiel erhalten wurde.
Er hat die gleichen chromatographischen Rf-Werte und ähnliche Ultraviolett- und Infrarotspektren. Er hat
jedoch niedrige Ml!C-Werte gegen Candida albicans (etwa 0,l5mcg/ml und gegen Trlchomonas vaginalis
(etwa I mcg/ml).
Eine Lösung von Partricin In Dlmethylsulfoxld oder
In Dimcthylacctamld wird mit einem Überschuß einer
ätherischen Lösung von Dlazo-n-propan In Gegenwart von Ammoniumhydroxyd behandelt, wobei wie in
Beispiel 2 vorgegangen wird. Der auf diese Weise erhaltene Partrlcln-n-propylester hat einen Rf-Wert von etwa
0.88 bei der Dünschlcht-Chromatographle auf Silica Gel
Fis4, die bei den oben beschriebenen Bedingungen
durchgeführt, wird. Die minimalen Hemmkonzentrationen
betragen etwa 0,3 mcg/ml gegen Candida alblcans und etwa I mcg/ml gegen Trichomonas vaginalis.
Es wird wla in Beispiel 2 verfahren, wobei jedoch das
Partricin mit Diazo-n-bulan umgesetzt wird und der entsprechende n-Butylester erhalten wird. Die chromaiogri>:ihischc
Analyse ergibt einen Rf-Wert von etwa O1W (Dünnschlchl-Chromalographie). Die MHC beträgt
etwa 0,3 men/ml gegen Candida alblcans und I bis
2 mcg/ml gegen Trlchomonas vaginalis, wobei die I.Du,
nach der pcroralcn Verabreichung über 2000 mg/kg
beträgt.
Die Erfindung liefert auch pharmazeutische Mittel, die peroral oder parenteral verabreicht werden können
und die wenigstens einen der neuen Alkylester Im Gemisch mit einem festen oder flüssigen pharmazeutischen
Träger enthalten.
Feste Zubereitungen für die perorale, rektale oder vaginale Verabreichung umfassen komprimierte Tabletten,
schäumende Tabletten, Pillen, dlspergierbare Pulver, Kapseln. Granulate und Suppositorlen. Bei
solchen festen Zubereitungsformen wird das aktive Material mit mindestens einem Inerten Verdünnungsmittel,
z. B. Calciumcarbonat, Stärke, Alginsäure oder Laktose vermischt. Die Zubereitungen können auch wie
bei der normalen Praxis noch weitere Substanzen als die Inerten Verdünnungsmittel, z. B. Schmiermittel wie
Magncsiumstcaral enthalten.
Flüssige Zubcrcltungsformcn für die perorale Verabreichung schnellen pharmazeutisch annehmt.^ Emulsionen,
Lösungen, Suspensionen, Syrups und Elixiere ein, die üblicherweise verwendete inerte Verdünnungsmittel
wie Wasser und flüssiges Paraffin enthalten. Neben Inerten Verdünnungsmitteln können solche
Zubereitungen auch Hllfsstoffe, z. B. Befeuchtungsund Suspendierungsmilte! sowie Süßungsmittel und
Aromalisierungsmittel enthalten.
Die erfindungsgemäßen Mittel für die perorale Verabreichung schließen Kapseln aus absorbierbarem Mate- :
rial, ζ. B. Gelatine, das den Wirkstoff mit oder ohne Verdünnungsmittel oder Streckmittel enthält, ein.
Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung für die parentcralc Verabreichung schlic.Ucn sterile wäßrige '
oder nicht-wäßrige Lösungen, Suspensionen oder Emul- v
sinnen ein. Beispiele für nicht-wäßrige Lösungsmittel, oder Sasncasioasmcdien sind Propylenglycol, PolyäthyI->
glycol, l'1'liin/.cnOlc, /· H. Olivenöl und Injl/.lcrbare organische
Ester, ζ. B. Älhylolciil, ein. Diese Zubereitungen
können auch Hllfsstoffe, ?. B. Bcfcuchtungs-, Emulglcrungs-
und DlsperglerungsmlUcl enthalten. Sie können
sterilisiert werden, Indem sie /.. B. durch Bakterien s
zurückhaltende F-Illcr filtriert werden, oder Indem In die
Zubereitungen Slcrlllslcrungsmltlcl eingearbeitet werden oder Indem bestrahlt oder erhitzt wird. Sie können auch
In der Form steriler, fester Zubereitungen erzeugt werd/:'r, die In sterilem Wasser oder einem anderen w
sterilen, Injizierbaren Medium unmittelbar vor dem Gebrauch aufgelöst werden können.
Der Prozentgehalt an Wirkstoff In den crflndungsgcmäßen
Mitteln kann variiert werden, wobei es erforderlich Ist, daß eine genügende Menge davon vorhanden is
Ist, daß der gewünschte therapeutische Effekt erhalten wird.
Nachfolgend wird ein BeIpIcI für eine pharmazeutische
Zubereitungsform angegeben, die einen crflndungsgemäßen
Alkylester enthält.
Salbe
alkoholische Fette 60 g Lanolin 15 g
Al)
Die In Beispiel 5 beschriebene pharmazeutische Zubereitung
zeigt bei Verabreichung an Menschen eine verwertbare
antlfungale und anllprotozolartlgc Aktivität.
.15 Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
4Ü
45
.Vl
60
Claims (6)
- 24 Ü6Patentansprüche:1- Cj_6-Alkylester von Partricin, erhältlich durch Umsetzung von Partricin mit einem C1 »-Dlazoallkan. S
- 2. Partrtcinethylester.
- 3. Partricln-n-propylester.
- 4. Partrlcln-n-butylester.
- 5. Verfahren zur Herstellung von Partricinestcr nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man in Partricin mit einem entsprechenden Dlazoalkan umsetzt.
- 6. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens einen Hstcr nach einem der Ansprüche 1 bis 4 im Gemisch mit festen oder flüssigen pharma- l*> zcutlschen Verdünnungsmitteln oder Trägern enthält.
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