DE234048C

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Publication number: DE234048C
Application number: DENDAT234048D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'— M 234048 KLASSE 55 e. GRUPPE

Papierkalander. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. September 1909 ab.

Die Beschaffenheit der zur Papierfabrikation verwendeten Rohstoffe sowie der dem Papierstoff beigemengten Zusätze bringen es mit sich, daß die auf der Papiermaschine hergestellte Papierbahn mehr oder weniger grobe Unreinheiten, z. B. Sandkörnchen, Knoten usw., enthält. Beim Passieren der ersten Kalanderpapierwalze werden diese festen, an der Papierbahn haftenden Bestandteile von der gegen

ίο diese Walze pressenden obersten Hartgußwalze an die elastische Papierwalze gedrückt. In dieser Lage verursachen diese Körnchen dann im Papierblatt kleine Löcher, die um so zahlreicher werden, je mehr Papier durch den Kalander läuft, andererseits beschleunigen sie den Verschleiß der Papierwalze.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung an Kalandern, welche die Papierunreinheiten unschädlich macht, bevor die Papierbahn die erste Kalanderpapierwalze passiert. Die Vorrichtung besteht aus einer gegen die oberste Kalander-Hartgußwalze anliegenden, als Vordruckwalze wirkenden besonderen Hartgußwalze. Diese Walze ist in zwei um Zapfen der Kalanderstuhlung drehbar angeordneten Armen gelagert, so daß der durch das Eigengewicht der Walze sowie durch das Gewicht der an den Armen verschiebbar angeordneten Lasten erzeugte federnde Druck dieser Walze die Unreinheiten in der Papierbahn zertrümmert.

Die Zeichnung veranschaulicht zwei verschiedene beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung, und zwar stellen dar:

Fig. ι eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Stirnansicht des oberen Teiles des Kalanders, teilweise im Schnitt, mit den. beiden Ausführungsformen der Vorrichtung, während in

Fig. 3 eine Ausführungsform eines Lagers der Vordruckwalze veranschaulicht wird.

Auf der obersten Hartguß- oder Stahlwalze a des Kalanders läuft die den Gegenstand der Erfindung bildende Vordruckwalze b aus Hartguß. Dieselbe ist in den mittels Schraubenspindel c verstellbaren Führungsiagern d in den Schlitzen e zweier Hebelarme f gelagert. Jeder Hebelarm f ist mittels eines Lagerzapfens h in horizontal in der Kalanderstuhlung m angeordneten Längsschlitzen η verstellbar und um die Längsachse des Zapfens h drehbar gelagert. Auf den Verlängerungen der Hebel f sind Gewichte g verstellbar angeordnet. Zum Entlasten und Abheben der Walze b von der Kalander-Hartgußwalze a dient der mittels Schraubenspindel i verstellbare Hebering k.

Entsprechend den Betriebsverhältnissen rotiert die Walze α des Kalanders im Sinne des Uhrzeigers oder in entgegengesetzter Richtung und ist dementsprechend die Anordnung der Vordruckwalze b über oder neben der obersten Kalanderwalze α zu wählen, wie aus Fig. 1 ersichtlich. Beim Durchgang der Papierbahn zwischen den beiden Hartgußwalzen α und b werden alle im Papier enthaltenen harten Verunreinigungen zerquetscht und zertrümmert, so daß sie nunmehr irgendwelchen nachteiligen Einfluß auf die erste Kalanderpapierwalze nicht mehr ausüben können.

Um beim Durchgang der Papierbahn zwischen den Walzen α und b der Faltenbildung, zu welcher jede zwischen zwei Walzen hindurchlaufende Papierbahn neigt, und zwar um so mehr, je geringer der Druck der aufliegenden Walze ist, wirksam entgegenzutreten, ist die Vordruckwalze zu der obersten Kalanderwalze schief einstellbar.

Zeigen sich beispielsweise bei einem dünnen

ίο Papier feine Fältchen auf einer Seite der Papierbahn, so wird auf dieser Seite das Lager der Vordruckwalze b derart verstellt, daß die Vordruckwalze zur obersten Kalanderwalze nicht mehr parallel, sondern windschief zu liegen kommt. Genügt diese Verstellung nicht, so kann eine bedeutend wirksamere vorgenommen werden, indem man den ganzen entsprechenden Hebelarm f durch Verschieben des Zapfens h in den Schlitzen η verstellt.

Durch die parallele Verstellung der Vordruckwalze in den Führungsschlitzen η der Hebel f kann auch der Auflagedruck der Vordruckwalze ohne Berücksichtigung der Gewichte g vergrößert und entsprechend verkleinert werden. Je größer hierbei der Winkel zwischen den Symmetrieebenen der Kalanderwalzen einerseits und der obersten Kalander- und Vordruckwalze andererseits wird, desto größer wird der Auflagedruck der Vordruckwalze bei gleicher Lage der Gewichte g.

Claims

Pate nt-Ansprüche:

1. Papierkalander, dadurch gekennzeichnet, daß über oder neben der obersten Kalander-Hartgußwalze (a) eine besondere Hartgußwalze (b) so in zwei um Zapfen (h) drehbar angeordneten, gewichtsbelasteten Armen (f) gelagert ist, daß diese Walze (V) durch ihr Eigengewicht und durch das verschiebbare Gewicht (g) an den freien Enden der Arme (f) gegen die oberste Hartgußwalze (a) mit regelbarem Druck anliegt.

2. Papierkalander nach Patent-Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (b) entweder durch Verschieben der Lagerzapfen (h) der Arme (f) in den Schlitzen (n) oder durch Verschieben der Lagerzapfen (I) der Walze (b) in ihren schräg zu der durch die Längsachsen der Walze (b) und der obersten Kalanderwalze (a) gelegten Symmetrieebenö stehenden Lagerschlitzen (e) in den Armen (f) der obersten Kalanderwalze (a) gegenüber schief eingestellt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.