DE2335925C3 - Verfahren zur Herstellung von Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörpern

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DE2335925C3 DE19732335925 DE2335925A DE2335925C3 DE 2335925 C3 DE2335925 C3 DE 2335925C3 DE 19732335925 DE19732335925 DE 19732335925 DE 2335925 A DE2335925 A DE 2335925A DE 2335925 C3 DE2335925 C3 DE 2335925C3
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2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekenn- befriedigen hinsichtlich verschiedener wesentlicher zeichnet, daß das Gemisch mit einem Preßdruck physikalischer Eigenschaften nicht. So weisen nach von 1000 bis 1500 kp/cm* verpreßt wird. diesem bekannten Verfahren hergestellte Hochlei-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch stungssprengkörper aus 85 % Hochleistungssprenggekennzeichnet, daß Hochleistungssprengstoff mit ao stoff und 15% TNT nur Druckfestigkeiten von etwa einer Korngröße von höchstens 150 μιη, Vorzugs- 50 bis 100 kp/cm* und außerdem eine verhältnismäßig weise etwa 20 bis 80 μιη, verwendet wird. geringe mittlere Dichte von etwa 1,69 kg/dm* auf, die
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch zudem mit der Entfernung vom Druckstempel stark gekennzeichnet, daß Hochleistungssprengstoffe ver- abnimmt, z. B. von 1,71 auf 1,66 kg/dm3.
wendet werden, die überwiegend, vorzugsweise zu »5 Diesbezüglich deutlich bessere Werte und insbesonetwa 70 bis 90%, aus einem Grobkornanteil mit dere eine bessere Homogenität im Aufbau erreicht einer vorzugsweise möglichst einheitlichen Korn- man durch Herstellen von Hochleistungssprenggröße im Bereich von etwa 200 bis 500 μπι und im körpern nach modernen Gießverfahren, d. h. dem soübrigen einem Feinkornanteil bestehen, dessen genannten Vibrationsguß, und zwar insbesondere Korngröße höchstens etwa 1/10 bis 1/3 der des 30 dann, wenn hinsichtlich der Konigröße und Korn-Grobkornanteils entspricht. größenverteilung des verwendeten Hochleistungs-
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, Sprengstoffs bestimmte Auswahlregeln beachtet werdadurch gekennzeichnet, daß TNT mit geringerer den, die eine besonders dichte Packung der Hoch-Durchschnittskorngröße als der verwendete Hoch- leistungssprengstoffkörnchen ermöglichen (deutsche leistungssprengstoff verwendet wird. 35 Patentschriften 11 01 246 und 12 07 842).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Durch die aus den vorstehend genannten deutschen dadurch gekennzeichnet, daß das zu verpressende Patentschriften bekannten Kunstgriffe kann man zwar Gemisch durch Niederschlagen des TNT auf dem die dem Gießverfahren anhaftenden grundsätzlichen Hochleistungssprengstoff aus einer Dispersion oder Mangel deutlich mildern und insbesondere homoLösung des TNT oder durch Mischfällumg herge- 40 genere Hochleistungssprengkörper mit höherem Hochstellt wird. Ieistungssprengstoffgehalt als nach den bis dahin
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, üblichen einfachen Gießverfahrer erhalten, jedoch hat dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform(en) be- die Praxis gezeigt, daß es entgegen den ursprünglich heizt wird bzw. werden. gehegten Erwartungen auch bei der Anwendung dieser
45 weiterentwickelten Gießverfahren nicht möglich ist, mit ebenso geringen TNT-Gehalten auszukommen
^_____ wie bei den bekannten Preßverfahren. Brauchbare
Hochleistungssprengkörper können nach den sogenannten Vibrationsgußverfahren nämlich allenfalls mit so einem Hochleistungssprengstoffgehalt von bis zu etwa
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung 85% hergestellt werden. Diese bekannten Hochvon Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörpem durch leistungssprengkörper weisen dann allerdings in der Verpressen eines Gemisches aus 85 bis 95% körnigem Regel eine merklich höhere Druckfestigkeit als ver-Hochleistungssprengstoff und 15 bis 5% TNT sowie gleichbare gepreßte Hochleistungssprengkörper auf. gegebenenfalls bis zu 10% Phlegmatisierungsmittel(n). 55 Der Vorteil dieser verhältnismäßig hohen Druckfestig· Hochleistungs - Sprengstoff - Formkörper (nächste- keit, die bis zu etwa 150 kp/cm* betragen kann, muß kend kurz Hochleistungssprengkörper) der vorstehend jedoch mit dem Nachteil, daß gegossene Hochleistungs angegebenen Zusammensetzung, insbesondere solche, Sprengkörper eine erheblich höhere Rißanfälligkeit als die als Hochleistungssprengstoff Hexogen, Oktogen gepreßte aufweisen, sowie dadurch erkauft werden, daß and/oder Nitropenta enthalten, sowie verschiedene 60 der Gehalt an Hochleistungssprengstoff bei weitem Preß- oder Gießverfahren zu ihrer Herstellung sind nicht so hoch gewählt werden kann wie bei gepreßten seit geraumer Zeit bekannt. Hochleistungssprengkörpern.
Die anwendungstechnischen Eigenschaften, insbe- Durch Abkühlen in der Form nach einem lang
sondere die mechanische Festigkeit, von nach Ibekann- wierigen und sorgfältig gesteuerten Temperaturproten Verfahren hergestellten Hochleistungssprengkör- 65 gramm konnte die ausgeprägte Rißanfälligkeit gepern aus TNT und Hochleistungssprengstoff hängen gossener Hochleistungssprengkörper zwar nennenszwar bis zu einem gewissen Grad von ihrer prozen- wert verringert, jedoch nicht beseitigt werden,
tualen Zusammensetzung und dem zu ihrer Herstellung Da die Wehrtechnik immer noch steigende Anforde-
rungen hinsichtlich der 'xistungsfähigkeK von Waffen- dichten von beispielsweise etwa 1780 (Hexogen) bzw. systemen stellt und beispielsweise bereits Minen mit I860 g/dm» (Oktogen) besitzen. Sprengladungen fordert, die den Aufprall am Boden Weiterhin wurde festgestellt, daß erfindungsgemäß beim Verstreuen durch Raketen aus großen Höhen und insbesondere durch Warmpressen ohne nachfolohne Schaden überstehen, d.h. funktionssicher bleiben, 5 gendes Tempern hergestellte Hochlristungssprengsowie hochbrisante Sprengladungen verlangt, die körper nicht nur erheblich druckfester als nach betrotzdem den hohen Abschlußbeschleumguagen ge- kannten Verfahren gegossene Hochleistungssprengwachsen sind, die beim Verfeuern aus modernen körper sind, sondern auch eine wesentlich geringere Schußwaffen auftreten, besteht ein dringender Bedarf Rißanfälligkeit aufweisen. So waren beispielsweise eran Hochleistungssprengköipern, deren Gehalt an io findungsgemäß hergestellte Hochleistungssprengkörper Hochleistungssprengstoff demjenigen bekannter, ee- aus 5,10 bzw. 15% TNT und 95,90 bzw. 85% Hexogen preßter Hochleistungssprengkörper gleicht und die bzw. Oktogen nach einer Temperaturwechselbegtechzeitig allen bekannten Hochleistungssprengkör- lastung von +70 bis —500C mit einer Temperaturpern der eingangs bezeichneten Art hiiuichtlich der änderungsgeschwindigkeitvon6oC/Mmutenachl0Zy-Druckfestigkeit sowie möglichst auch der Rißanfällig- 15 klen noch völlig rißfrei, während gegossene Hochkeit und/oder Schlagempfindlichkeit wesentlich über- leistungssprengkörper ähnlicher Zusammensetzung belegen sind. Der Erfindung fegt daher die Aufgabe zu- reiis nach 3 Zyklen Risse aufwiesen, gründe, derartige Hochleistungssprengkörper zur Ver- Ferner wurde festgestellt, daß die Qualität erfinfügung zu steilen und ein Verfahren zu ihrer Herstel- dungsgemäß hergestellter Hochleistungssprengkörper lung zu schaffen. 20 hinsichtlich der Druckfestigkeit und Dichte mit ab-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die nehmender Korngröße von Hexogen und/oder Okto- Herstellung von Hochleistungssprengkörpern der ein- gen sowie TNT steigt. Erfindungsgemäß werden daher
gangs bezeichneten Art gelöst, die eine nach DIN vorzugsweise Hochleistungssprengstoffe mit einer
53 454, jedoch mit einer Prüfgeschwindigkeit von Korngröße von weniger als 150 μΐη und insbesondere
6 mm/Minute, bestimmte Druckfestigkeit von minde- 25 etwa 20 bis 80 μπι verwendet, die man durch Mahlen
stens 180 kp/cm* aufweisen. oder Umfallen, z. B. aus Aceton, herstellen kann.
Diese Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Weiterhin hat sich bei Versuchen gezeigt, daß es Aufgabe beruht auf der überraschenden Erkenntnis. sich bein Verfahren der Erfindung ebenso wie bei dem
daß man Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper mit bekannten Vibrationsgußverfahren günstig auf die an-
den gewünschten Eigenschaften durch Verpressen 30 weadungstechnischen Eigenschaften der Hochleistungs-
eines Gemisches aus 85 bis 95% körnigem Hoch- Sprengkörper auswirkt, wenn die Korngrößenver-
leistungssprengstoff und 15 bis 5% TNT sowie ge- teilung der verwendeten Hochleistungssprengstoffe
gebenenfalls bis zu 10% Phlegmatisierungsmittel(n) einer Fullerkurve entspricht.
nach einem Verfahren erhalten kann, das dadurch ge- Erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper mit kennzeichnet ist, daß das zu verpressende Gemisch, 35 ganz besonders günstigen Eigenschaften erhält man gegebenenfalls nach entsprechender Vorwärmung, mit außerdem dann, wenn man beim Verfahren der Erfineinem Preßdnick von 500 bis 5000 kp/cm*, bei einer dung Hochleistungssprengstoffe verwendet, die überTemperatur im Bereich von 75 bis 8O0C verpreßt und/ wiegend, vorzugsweise zu etwa 70 bis 90%, aus einem oder der gepreßte Formkörper bei einer in diesem Grobkornanteil mit einer vorzugsweise möglichst ein-Be-eich liegenden Temperatur getempert wird. 40 heitlichen Korngröße im Bereich von etwa 200 bis
Es ist bislang noch nicht genau geklärt, worauf die etwa 500 μΐη und im übrigen einem Feinkornanteil überlegenen anwendungstechnischen Eigenschaften er- bestehen, dessen Korngröße höchstens etwa 1/10 bis findungsgemäßer bzw. erfindungsgemäß hergestellter 1/3 derjenigen des Grobkornanteils entspricht. Hochleistungssprengkörper und insbesondere ihre Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausfühmngsüberragende Druckfestigkeit beruhen, jedoch wird an- 45 form der Erfindung wird TNT verwendet, dessen genommen, daß dabei die Eigenschaften von TNT in Durchschnittskorngröße kleiner als die des verwendeplastischem Zustand, in den es — zumindest unter ten Hochleistungssprengstoffs ist Druck — in einem Temperaturbereich von etwa 75 bis Beim Verfahren der Erfindung empfiehlt es sich vor 8O0C übergeht, eine entscheidende Rolle spielen. allem dann, wenn Hochleistungssprengkörper herge-
Außer durch die hervorragenden anwendungstechni- 50 stellt werden sollen, deren Gehalt an Hochleistungs-
schen Eigenschaften erfindungsgemäß hergestellter sprengstoff an der oberen Grenze des angegebenen
Hochleistungssprengkörper zeichnet sich das Verfahren Bereichs liegt, das TNT mit den: Hochleistungsspreng-
der Erfindung insbesondere dadurch vorteilhaft gegen- stoff zu vermischen, indem man es durch Nieder-
über dem Stand der Technik aus, daß im Gegensatz zu schlagen auf dem Hochleistungssprengstoff aus einer
den bekannten Gießverfahren ein bezüglich der Riß- 55 Dispersion oder Lösung des TNT, vorzugsweise in
anfälligkeit einwandfreies Ergebnis auch dann erzielt einem den Hochleistungssprengstoff nicht oder nur
wird, wenn man die Hochleistungssprengkörper nicht schwer lösenden, verhältnismäßig leichtflüchtigen Lö-
in der Form einem zeitraubenden und nur schwer sungsmittel oder durch Mischfällung auf den Hoch-'
exakt zu beherrschenden Abkühlungsverfahren nach leistungssprengstoff aufzieht,
einem genau einzuhaltenden Temperaturprogramm 60 Vor allem dann, wenn es auf eine besonders geringe
unterwirft, sondern nach dem Herausnehmen aus der Schlagempfindlichkeit bzw. hohe Beschußfestigkeit
Form bzw. der Temperkammer ohne besondere Vor- ankommt, empfiehlt es sich, auf den Hochleistungs-
kehrungen einfach abkühlen läßt. sprengstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht des zu ver-
Erfindungsgemäß hergestellte Hochleistungsspr^ng- pressenden Gemischs, etwa 0,5 bis 5 % eine3 Phlegmati-
körper aus TNT und Hochleistungssprengstoff können 65 sierungsmittels, z. B. eines Wachses oder Metall-
bei einem TNT-Gehalt von nur etwa 5 % eine Druck- stearats, aufzuziehen, bevor man ihn mit dem TNT
festigkeit von bis zu 300 (Hexogen) bzw. 500 kp/cm* vermischt.
(Oktogen) sowie außerordentlich hohe Durchschnitts- Das TNT-Hochleistungssprengstoff-Gemisch wird
beim Verfahren der Erfindung vorzugsweise mit einem Preßdnick von etwa 1000 bis 1500 kp/ern* verpreßt.
Die Preßform(en) wird bzw. werden beim Verfahren der Erfindung zweckmäßig beheizt, jedoch ist diese Maßnahme nicht erforderheb, solange die Temperatur des zu verpressenden Gemische beim Preßvorgang nicht unter 75°C absinkt, was iniolge seiner geringen Wärmekitfähigkeit in der Regel nicht der Fall ist
Im Hinblick auf eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit sollen ei-findungsgenmße Hochleistungs-Sprengkörper vorzugsweise mindestens 90% Hochleistungssprengstoff enthalten.
Die nachstehendem Beispiele erläutern die Erfindung, deren Fortschrittlichkeit gegenüber dem Stand der Technik durch Vcrgleichsversuche belegt wird.
Beispie! 1
Zunächst wurden drei Hexogen-TNT-Preßpulver aus jeweils 85 Gewichtsprozent Hexogen und 15 Gewichtsprozent TNT wie folgt hergestellt:
einem Preßdnick von
Raumtemperatur mit
1,5 t/cm* verpreßL
(Auf diese Weise wurden Probesprengkörper [AM 1] aus dem Preßpulver Ml hergestellt).
B: Es wurde analog A gearbeitet, wobei die ausgeformten Preßlinge jedoch zusätzlich 12 Stunden bei 78° C in einem Trockenschrank getempert wurden.
(Auf diese Weise wurden Probesprengkörper [BTl; BRl; BMl] aus <*en Preßpulvern Tl, Rl und Ml hergestellt).
C: Es wurde analog A gearbeitet, wobei jedoch zusätzlich die Preßform auf eine Innenwandtemperatur von 78°C beheizt wurde.
(Auf diese Weise wurden Probesprengkörper [CT 1; CR1] aus den Preßpulvern Tl und R1 hergestellt).
II) Nicht erfindungsgemäße Vergleichssprengkörper:
1. Vennischen trockener Pulver ^Preßpulver Tl)
Ein 20 Liter fassender Trommelmischer wurde zunächst mit einem TNT-Pulver mit einer Durchschnittskorngröße von 80 pm und dann mit einer dem as vorstehend angegebenen Mischungsverhältnis entsprechenden Menge eines Hexogeapulvers aus Körnern einer Korngröße von 20 bis 500 μπι beschickt, worauf die beiden Pulver 15 Minuten vermischt wurden. Das dabei erhaltene Gemisch wurde dann durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 315 μπι gesiebt. ao D: Es wurden jeweils 5,5 g Preßpulver in die Form gefüllt und bei Raumtemperatur mit einem Preßdnick von 1,5 t/cm* verpreßt.
(Auf diese Weise wurden Probesprengkörper PTl; DRl] aus den Preßpulvern Tl und Rl hergestellt).
E: Aus jeweils 5,5 g Preßpulver Tl wurden nach dem Verfahren der DT-PS 12 07 842 mit einer Auflast von 180kp/cm* und einer Gießtemperatur von 950C etwa 25 mm hohe zylindrische Probesprengkörper (ETl) mit einem Durchmesser von 12,5 mm gegossen.
2. Aufziehen des Bindemittels im Rotationsverdampfer (Preßpulver Rl)
Ein Rotationsverdampfer wurde mit dem nach 1. verwendeten Hexogenpulver und feinpulverigem TNT in einem Gewichtsverhältnis von 85:15 sowie einer dem Gesamtgewicht von Hexogen und TNT entsprechenden Gewichtsmenge eines selektiv das TNT lösenden Lösungsmittels (Chloroform) beschickt. Dann wurde der Rotationsverdampfer zunächst 20 Minuten bei einer etwas unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegenden Temperatur laufen gelassen und danach das Lösungsmittel bei laufendem Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck abgezogen.
Das dabei erhaltene feuchte Preßpulver wurde durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 315 μΐη gesiebt und anschließend getrocknet
3. Mischiällung von Hochleistungssprengstoff
und Bindemittel aus einer Lösung (Preßpulver Ml)
Hexogen und TNT wurden in einem Gewichtsverhältnis von 85:15 in Aceton gelöst. Die dabei erhaltene Lösung wurde in dünnem Strahl in ein kaltes Fällbad aus destilliertem Wasser eingedüst, das durch einen exzentrisch angeordneten Hochleistungsrührer kräftig verwirbelt wurde. Das dabei erhaltene Preßpulver wurde aus dem Fällbad abfiltriert, gesiebt und getrocknet.
Die Preßpulver Tl, Rl und Ml wurden in jeweils 5 Proben (A, B, C, D, E) aufgeteilt aus denen wie folgt zylindrische Probesprengkörper mit einem Durchmesser von 12,5 und einer Höhe von etwa 25 mm hergestellt wurden:
I) Erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper:
A: In eine 12,5-mm-Form wurden jeweils 5,5 g auf 78° C vorgewärmtes Preßpulver gefüllt und bei
40
45 Von allen wie vorstehend geschildert hergestellten Probesprengkörpern wurden die Dichte, Druckfestigkeit, Rißanfälligkeit und Schlagempfindlichkeit wie folgt bestimmt:
Dichte:
Durch Differenzwägung (Auftriebsmethode).
Druckfestigkeit:
Nach DIN 53 454, jedoch mit einer Prüfgeschwindigkeit von 6 mm pro Minute.
Rißanfälligkeit : Nach der weiter oben geschilderten Temperatur-
wechselbelastungsmethode.
Schlagempfindlichkeit:
Nach Vorschrift der BAM.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengefaßt.
Tabelle I
55
6o
65
Spreng Dichte Druck Rißanfälligkeit Schlag
körper festig empfind
Nr. keit lichkeit
kg/dm· kp/cm* Zyklen
AMl 1,675 229 keine Risse nach 0,50
10 Zyklen
BTl 1,621 185 0,50
BRl 1,655 185 desgl. 0,50
BMl 1,661 210 0,50
CTl 1,770 263 0,40
CRl 1,767 195 desgl. 0,40
DTl 1,650 43
DRl 1,601 60 desgl. 0,75
ETl 1,770 160 Risse nach 0,50
Beispiel 2
Analog Beispiel 1,1. bzw. 2. wurden zwei Hexogen-TNT-Preßpulver (T 2; R 2) aus jeweils 95% Hexogen und 5 % TNT hergestellt, die nach Beispiel 1, C bzw. D zu Probesprengkörpern CT 2 und CR 2 bzw. nicht erfindungsgemäßen Vergleichssprengkörpern DT 2 und DR 2 verpreßt wurden.
Die bei Prüfung dieser Sprengkörper analog Beispiel 1 erhaltenen Versuchsergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II
außer Hexogen 13 % TNT und 2% eines ungesättigten Polyesterharzes !enthielten.
Die bei der Prüfung dieser analog Beispiel 3 bezifferten (z. B.. FT4 statt FT 3) Sprengkörper erhaltenen Versuchsergebnisse sind in Tabelle IV wiedergegeben.
Tabelle IV
Spreng Dicht«: Druck Rißanfälligkeit Schlag
körper festig empfind
Nr. keit lichkeit
kg/dm* Ikp/cra· Zyklen
Spreng Dichte Druck Rißanfälligkeit Schlag-
körper festig empfind-
Nr. keit lichkeit
kg/dm1 kp/cffi1 Zyklen
CT 2 1,782 290
CR 2 1,780
DT 2 1,638
DR2 1,639
258
81
79
keine Risse nach 0,50 10 Zyklen
0,50
0,50 desgl. 0,50
Beispiel 3
Analog Beispiel 1,1. bzw. 2. wurden zwei Hexogen-TNT-Wachs-Preßpulver (T 3; R 3) aus jeweils 85% Hexogen, 11% TNT und 4% Wachs hergestellt, die nach Beispiel 1, B, C und D zu erfindungsgemäßen Probesprengkörpern BT3, BR3, CT3 und CR3 sowie nicht erfindungsgemäßen Vergleichssprengkörpern DT3 und DR3 verpreßt wurden. Außerdem wurden aus beiden Preßpulvern jeweils wie folgt weitere erfindungsgemäße Probesprengkörper FT3 bzw. FR3 hergestellt:
F: In die Form wurden jeweils 5,5 g Preßpulver gefüllt und bei Raumtemperatur mit einem Preßdruck von 1,5 t/cm2 verpreßt. Die dabei erhaltenen Preßlinge wurden dann ausgeformt und 12 Stunden bei 78° C in einem Trockenschrank getempert.
Die bei der Prüfung dieser Sprengkörper analog Beispiel 1 erhaltenen Versuchsergebnisse sind in Tabelle ΠΙ wiedergegeben.
FT4 1„628 264 keine Risse nach 0,50
10 Zyklen FR4 1,622 283 0,50
BT4 1,646 293 desgl. 0,50
BR4 1,657 338 0,50
CT4 1,753 380 desgl. 0,40
CR4 1,757 450 0,40
DT4 1,647 111 desgl. 0,50
DR4 1,642 122 0,50
Beispiel 5
Beispiel 4 wurde wiederholt, wobei jedoch abweichend davon on Hexogenpulver verwendet wurde, das aus Körnchen mit einer Korngröße von 200 bis 500 μπι und Körnchen mit einer Korngröße von 20 bis 150 μπι in einem Gewichtsverhältnis von 2:1 bestand.
Die bei der Prüfung dieser analog Beispiel 3 bezifferten (z. B. FT 5 statt FT 3) Sprengkörper erhaltenen Versuchsergebnisse sind in Tabelle V wiedergegeben.
Tabelle V
Spreng Dichte: Druck Rißanfälligkeit Schlag-
körper festig empfind
Nr. keit lichkeit
kg/dm» kp/cm1 Zyklen
FT5 1,663 215
Tabelle III
Spreng- Dichte Druck- Rißanfälligkeit Schlagkörper festig- «"JP81 Nr. kejt lichkeit
kg/dm* kp/cm« Zyklen
FR 5
BT5
BR 5
CT5
CR 5
DT5
DR5
1,663
1,686
1,684
1,754
1,752
1,664
1,662
226
245
253
280
274
95
92
keine Risse nach 0,50 10 Zyklen
0,50
desgl. 0,50
0,50
desgl. 0,40
0,40
desgL 0,50
0,50
FT3 I,ö32 196
FR3 1,631 196
Bt3 1,635 207
BR3 1,669 202
CT3 1,732 2Θ1
CR3 * 1,733 2Ö8
DT3 1*658 112
DR3 1,656 115
Beispiel 4
Beispiel 3 wurde wiederholt, wobei jedoch abweiche&d davon Sprengkörper hergestellt wurden, die
keine Risse nach 0,75 10 Zyklen
0,80
0,75 desgL 0,50
0,75 desgL 040
0,75 0,75 Aus den in den Tabellen I bis V aufgeführten Versachsergebnissen ist zu ersehen, daß alle erfindongsgemäß hergestellten Probesprengkörper Druckfestigkeitswerte von mindestens 185 kp/cm» besaßen, mindestens 10 Zyklen ohne Rißbüdung überstanden und
darin zum Ausdiradc kommt, daß sie bei der Prüfung nach BAM sämiGch Wette von 0,40 and ment aufwiesen, während von den Vergleichssprengkörpern nur der durch. VibrationsgaS hergestellte eine Druckfestigkeit von 160 kp/cm* cad von den übrigen sogar keiner eine Draikfestigfceit von mehr ab 122 kp/cm* aufwies, samt daß der einzfee bezüglich der Druckfestigkeit einigermaßen brauchbare VetgleieengköTper (ETt) siuBerordenffich rffianSIEg war and iSZklhiUBbiidad
3 615]

Claims (1)

angewandten Verfahren ab, jedoch 'iegt ihre Druck· Patentansprüche: festigkeit, unabhängig davon, ob sie durch Gießen oder durch Verpressen eines körnigen Gemisches her-
1. Verfahren zur Herstellung von Hochleistungs- gestellt sind, bei höchftens 150 kp/cm* und ist in der Sprengstoff-Fonnkörpern durch Verpressen eines 5 Regel um so geringer, je höher man den Gehalt an Gemisches aus 85 bis 95% körnigem Hochlei- Hochleistungssprengstoff wählt,
stungssprengstoff und 15 bis 5% ThTT sowie ge- Mit abnehmendem Gehalt an TNT, das nicht nur gebenenfallsbiszu20%Plilegmatisierungsmittel(n), als Bindemittel, sondern wegen seiner geringeren dadurch gekennzeichnet, daß das zu Empfindlichkeit auch als Phlegmatisierungsmittel verpressende Gemisch, gegebenenfalls nach ent- io wirkt, nimmt in der Regel auch die Empfindlichkeit sprechender Vorwärmung, mit einem Preßdruck der Hochleistungssprengkörper zu, während ihre von 500 bis 5000 kp/cm* bei einer Temperatur im Sprödigkeii und Rißanfälligkeit abnehmen.
Bereich von 75 bis 800C verpreßt und/oder der Vor allem nach dem bisher üblichen Preßverfahren, gepreßte Formkörper bei einer in diesem Bereich d. h. durch Formpressen unter Druckanwendung von liegenden Temperatur getempert wird. 15 einer Seite her, hergestellte Hochleistungssprengkörper
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