DE2336004A1 - Hochleistungs-sprengstoff-formkoerper und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Hochleistungs-sprengstoff-formkoerper und verfahren zu ihrer herstellung

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DE2336004A1
DE2336004A1 DE19732336004 DE2336004A DE2336004A1 DE 2336004 A1 DE2336004 A1 DE 2336004A1 DE 19732336004 DE19732336004 DE 19732336004 DE 2336004 A DE2336004 A DE 2336004A DE 2336004 A1 DE2336004 A1 DE 2336004A1
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Description

" Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper aus 85 bis 95 % Hexogen, Oktogen und/oder Nitropenta (Hochleistungssprengstoff) und 15 bis 5 % TNT sowie gegebenenfalls bis zu 10 ^ Phlegmatisierungsmittel(n) mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper (nachstehend kurz Hochleistungssprengkörper) der vorstehend angegebenen Zusammensetzung sowie verschiedene Preß- oder Gießverfahren zu ihrer Herstellung sind seit geraumer Zeit bekannt.
Die anwendungstechnischen Eigenschaften, insbesondere die mechanische Festigkeit von nach bekannten Verfahren hergestellten Hochleistungssprengkörpern aus TNT und Hochleistungssprengstoff hängen (hängt) zwar bis zu einem gewissen Grad von
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ihrer prozentualen Zusammensetzung und dem zu ihrer Herstellung angewandten Verfahren ab, jedoch liegt ihre Druckfestigkeit unabhängig davon, ob sie durch Gießen oder durch Verpressen eines körnigen Gemisches hergestellt sind, bei höchstens 150 kp/cm und ist in der Regel um so geringer, je höher man den Gehalt an Hochleistungssprengstoff wählt.
Mit abnehmenden Gehalt an TNT, das nicht nur als Bindemittel, sondern wegen seiner geringeren Empfindlichkeit auch als Phlegmatisierungsmittel wirkt, nimmt in der Regel die Empfindlichkeit der Hochleistungssprengkörper ab, während ihre Sprödigkeit und Rißanfälligkeit zunehmen.
Vor allem nach dem bisher üblichen Preßverfahren, d.h. durch Formpressen unter Druckanwendung von einer Seite her, hergestellte Hochleistungssprengkörper befriedigen hinsichtlich verschiedener wesentlicher physikalischer Eigenschaften nicht. So weisen nach diesem bekannten Verfahren hergestellte Hochleistungssprengkörper aus 85 % Hochleistungssprengstoff und 15 % TNT nur Druckfestigkeiten von etwa 50 bis 100 kp/cm und außerdem eine verhältnismäßig geringe mittlere Dichte von etwa 1,69 kg/dm auf, die zudem mit der Entfernung vom Druckstempel stark abnimmt, z.B. von 1,71 auf 1,66 kg/dm .
Diesbezüglich deutlich bessere Werte und insbesondere eine bessere Homogenität im Aufbau erreicht man durch Herstellen von Hochleistungssprengkörpern nach modernen Gießverfahren, d.h. dem sogenannten Vibrationsguß, und zwar insbesondere dann, wenn hinsichtlich der Korngröße und Korngrößenverteilung des verwendeten Hochleistungssprengstoffs bestimmte Auswahl-
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regeln beachtet werden, die eine besonders dichte Packung der Hochleistungssprengstoffkörnchen ermöglichen (deutsche Patentschriften Nr. 1 101 246 und 1 207 842).
Durch die aus den vorstehend genannten deutschen Patentschriften bekannten Kunstgriffe kann man zwar die dem Gießverfahren anhaftenden grundsätzlichen Mängel deutlich mildern und insbesondere homogenere HochleistungsSprengkörper mit höherem Hochlei stungssprengstoff gehalt als nach den bis dahin üblichen einfachen Gießverfahren erhalten, jedoch hat die Praxis gezeigt, daß es entgegen den ursprünglich gehegten Erwartungen auch bei der Anwendung dieser weiterentwickelten Gießverfahren nicht möglich ist, mit ebenso geringen TNT-Gehalten auszukommen, wie bei den bekannten Preßverfahren. Brauchbare Hochleistungs-Sprengkörper können nach den sogenannten Vibrationsgußverfahren nämlich allenfalls mit einem Hochleistungssprengstoffgehalt von bis zu etwa 85 % hergestellt werden. Diese bekannten Hochleistungssprengkörper weisen dann allerdings in der Regel eine merklich höhere Druckfestigkeit als vergleichbare gepreßte Hochleistungssprengkörper auf. Der Vorteil dieser verhältnismäßig hohen Druckfestigkeit, die bis zu etwa 150 kp/cm betragen kann, muß oedoch mit dem Nachteil, daß gegossene HochleistungsSprengkörper eine erheblich höhere Rißanfälligkeit als gepreßte aufweisen, sowie dadurch erkauft werden, daß der Gehalt an Hochleistungssprengstoff bei weitem nicht so hoch gewählt werden kann, wie bei gepreßten Hochleistungssprengkörpern. Durch Abkühlen in der Form nach einem langwierigen und sorgfältig gesteuerten Temperaturprogramm konnte die ausgeprägte Rißanfälligkeit gegossener Hochleistungsspreng-
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Stoffkörper zwar nennenswert verringert, jedoch nicht beseitigt werden.
Da die Wehrtechnik immer noch steigende Anforderungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Waffensystemen stellt und beispielsweise bereits Minen mit Sprengladungen fordert, die den Aufprall am Boden beim Vertreuen durch Raketen aus großen Hohen ohne Schaden überstehen, d.h., funktionssicher bleiben, sowie hochbrisante Sprengladungen verlangt, die trotzdem den hohen Abschlußbeschleunigungen gewachsen sind, die beim Verfeuern aus modernen Schußwaffen auftreten, besteht ein dringender Bedarf an Hochleistungssprengkorpern, deren Gehalt an Hochleistungssprengstoff demjenigen bekannter gepreßter Hochleistungssprengkörper gleicht, und die gleichzeitig allen bekannten Hochleistungssprengkörpern der eingangs bezeichneten Art hinsichtlich der Druckfestigkeit sowie möglichst auch der Rißanfälligkeit und/oder Schlagempfindlichkeit wesentlich überlegen sind. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, derartige Hochleistungssprengkörper zur Verfugung zu stellen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Hochleistungssprengkörper der eingangs bezeichneten Art gelöst, die gekennzeichnet sind durch eine nach DIN 53 4-54-, jedoch mit einer Prüf geschwindigkeit von 6 mm/Minute,bestimmte Druckfestigkeit von mindestens 180 kp/cm2.
Diese Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß man Hochleistungs-Sprengstoff-Formiörper mit den gewünschten Eigenschaften durch Ver-
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pressen eines körnigen Gemisches aus 85 bis 95 % Hochleistungssprengstoff und 15 bis 5 % TNT, sowie gegebenenfalls bis zu 10 % Phlegmatisierungsmittel(n) nach einem Verfahren erhalten kann, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das zu verpressende Gemisch (Presspulver) durch Lösen des HochleistungsSprengstoffs und des TNT sowie gegebenenfalls des bzw. der Phlegmatisierungsmittel(s) in dem im fertigen Hochleistungssprengkörper gewünschten.Mengenverhältnis in einem Lösungsmittel und gemeinsames Ausfällen der Preßpulverbestandteile durch Dispergieren der so erhaltenen Lösung in einem mit dem Lösungsmittel mischbaren, jedoch die Preßpulverbestandteile nicht lösenden Fällmedium (Mischfällung)·, sowie gegebenenfalls Mahlen, Trocknen und/oder Klassieren des bei der Mischfällung erhaltenen Produkts herstellt.
Weiterhin wurde festgestellt, daß man erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper mit besonders hervorragenden Eigenschaften erhalten kann, indem man ein wie vorstehend angegeben, hergestelltes Preßpulver, gegebenenfalls nach entsprechender Vorwärmung, bei einer Temperatur im Bereich von 75 bis 800C verpreßt und/oder den gepreßten Hochleistungssprengkörper bei einer im angegebenen Bereich liegenden Temperatur tempert.
Es ist bislang noch nicht genau geklärt, worauf die besonders hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften nach dieser Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung hergestellter Hochleistungssprengkörper und insbesondere ihre überragende Druckfestigkeit beruhen, jedoch wird angenommen, daß dabei die Eigenschaften von TNT in plastischem Zustand, in den es - zu-
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-G-
mindest unter Druck - in einem Temperaturbereich von etwa 75 bis 800C übergeht, eine entscheidende Rolle spielen.
Als Lösungsmittel eignen sich für das Verfahren der Erfindung insbesondere Aceton und die übrigen Lösungsmittel, die nach dem Stand der Technik zur Herstellung von Hochleistungssprengstoffpulvern durch Ausfällen der Hochleistungssprengstoffe aus einer Lösung, die in feinzerteilter Form, z.B. durch Eindüsen, in ein mit dem betreffenden Lösungsmittel mischbares, jedoch den darin gelösten Sprengstoff nicht lösendes Fällbad verwendet werden, sofern darin auch TNT, sowie gegebenenfalls das bzw. die als weitere Hochleistungssprengkörperkomponente(n) verwendete (n) Phlegmatisierungsmittel löslich ist bzw. sind.
Als Fällmedien werden vorzugsweise wäßrige Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, verwendet, die nicht alkalisch sind, da alkalische Flüssigkeiten die Hochleistungssprengstoffe leicht zersetzen können.
Wie bereits erwähnt, wird erfindungsgemäß die Lösung der Preßpulverkomponenten vorzugsweise durch Eindüsen im Fällmedium dispergiert, das dabei zweckmäßig in stark turbulenter Bewegung gehalten wird, um eine möglichst feinkörnige und nicht klumpende Fällung zu erzielen.
Außer durch die hervorragenden anwendungstechnisehen Eigenschaften erfindungsgemäß hergestellter Hochleistungssprengkörper zeichnet sich das Verfahren der Erfindung insbesondere dadurch vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik aus, daß die bei be-
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kannten Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem TNT sowie zur Vermischung der Preßpulverkomponenten erforderlichen Arbeitsgänge ersatzlos eingespart werden, da diese Arbeitsgänge mit der nach dem Stand der Technik ohnehin üblichen Verarbeitung des Hochleistungssprengstoffs zu Pulver durch Lösen in einem Lösungsmittel, Ausfällen in einem mit dem Lösungsmittel mischbaren Fällmedium sowie gegebenenfalls anschließende Naßoder Trockenmahlung, Trocknung und/oder Klassierung des dabei erhaltenen Pulvers zusammenfallen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ist darin zu sehen, daß erfindungsgemäß im Gegensatz zu den bekannten Gießverfahren, die bislang allein einigermaßen druckfeste HochieistungsSprengkörper lieferten, ein bezüglich der Rißanfälligkeit einwandfreies Ergebnis auch dann erzielt wird, wenn man die HochleistungsSprengkörper nicht in der Form einem zeitraubenden und nur schwer exakt zu beherrschenden Abkühlungsverfahren nach einem genau einzuhaltendem Temperaturprogramm unterwirft.
Erfindungsgemäß hergestellte Hochleistungssprengkörper aus TNT und Hochleistungssprengstoff können bei einem TNT-Gehalt von nur etwa 5 % eine Druckfestigkeit von bis zu 300 (Hexogen) bzw. 500 kp/cm (Oktogen) sowie außerordentlich hohe Durchschnittsdichten von beispielsweise etwa 1780 (Hexogen) bzw. 1860 g/drn^ (Oktogen) besitzen.
Weiterhin wurde festgestellt, daß erfindungsgemäß und insbesondere durch Warmpreßen ohne nachfolgendes Tempern hergestellte Hochleistungssprengkörper nicht nur erheblich druckfester als
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nach bekannten Verfahren gegossene Hochleistungssprengkörper sind, sondern auch eine wesentlich geringere Rißanfälligkeit aufweisen. So waren beispielsweise erfindungsgemäß hergestellte Hochleistungssprengkörper aus 5» 10 bzw. 15 % TNT und 95, 90 bzw. 85 % Hexogen bzw. Oktogen nach einer Temperaturwechselbelastung von +70 bis -500C mit einer Temperaturänderungsgeschwindigkeit von 6°C/Minute nach 10 Zyklen noch völlig rißfrei, während gegossene Hochleistungssprengkörper ähnlicher Zusammensetzung bereits nach 3 Zyklen Riße aufwiesen.
Ferner wurde festgestellt, daß die Qualität erfindungsgemäß hergestellter Hochleistungssprengkörper hinsichtlich der Druckfestigkeit und Dichte mit abnehmender Korngröße des Preßpulvers steigt. Erfindungsgemäß werden daher vorzugsweise Preßpulver mit einer Korngröße von weniger als 150 pm und insbesondere etwa 20 bis 80 pm verwendet, die man durch Mischfällung, z.B. aus Aceton, sowie gegebenenfalls anschließendes Mahlen und Klassieren herstellen kann.
Weiterhin hat sich bei Versuchen gezeigt, daß es sich beim Verfahren der Erfindung ebenso wie bei dem bekannten Vibrationsgußverfahren günstig auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der Hochleistungssprengkörper auswirkt, wenn die Korngrößenverteilung der verwendeten Preßpulver einer Fullerkurve entspricht.
Erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper mit ausgezeichneten Eigenschaften erhält man außerdem dann, wenn man Preßpulver verwendet, die überwiegend, vorzugsweise zu etwa 70 bis 90 %, aus einem Grobkornanteil mit einer vorzugsweise möglichst ein-
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heitlichen Korngröße im Bereich von etwa 200 bis etwa 500 um und im übrigen einem Feinkornanteil bestehen, dessen Korngröße höchstens etwa 1/10 bis 1/3 derjenigen des Grobkornanteils entspricht.
Vor allem dann, wenn es auf eine besonders geringe Schlagempfindlichkeit bzw. hohe Beschußfestigkeit ankommt, empfiehlt es sich dem Preßpulver, bezogen auf das Gesamtgewicht, etwa 0,5 bis 5 % eines Phlegmatisierungsmittels, z.B. eines Wachses oder Metallstearats, einzuverleiben.
Das Preßpulver wird beim Verfahren der Erfindung zweckmäßig mit einem Preßdruck von etwa 0,5 bis 5» vorzugsweise etwa 1 bis 1,5 t/cm verpreßt.
Das Preßpulver wird beim Verfahren der Erfindung vor dem Verpressen vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von etwa 75 bis 800C vorgewärmt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Preßlinge in der Preßform oder nach dem Ausformen einige Zeit, vorzugsweise einige Stunden, bei einer Temperatur von etwa 75 bis 80°C getempert.
Im Hinblick auf eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit sollen erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper vorzugsweise mindestens 90 % Hochleistungssprengstoff enthalten.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Erfindung, deren Fortschrittlichkeit gegenüber dem Stand der Technik durch Vergleichsversuche belegt wird.
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Beispiel
Zunächst wurden drei Hexogen-TNT-Preßpulver aus jeweils Gew.-96 Hexogen und 15 Gew.-% TNT wie folgt hergestellt:
1) Mischfällung von Hochleistungssprengstoff und Bindemittel aus einer Lösung (Preßpulver M)
Hexogen und TNT wurden in einem Gewichtsverhältnis von 85 : 15 in Aceton gelöst. Die dabei erhaltene Lösung wurde in dünnem Strahl in ein kaltes Fällbad aus destilliertem Wasser eingedüst, das durch einen exzentrisch angeordneten Hochleistungsrührer kräftig verwirbelt wurde. Das dabei erhaltene Preßpulver wurde aus dem Fällbad abfiltriert, gesiebt und getrocknet.
2) Vermischen trockener Pulver (Preßpulver P)
Ein 20 Liter fassender Trommelmischer wurde zunächst mit einem TNT-Pulver mit einer Durchschnittskorngröße von 80 um und dann mit einer dem vorstehend angegebenen Mischungsverhältnis entsprechenden Menge eines Hexogenpulvers aus Körnern einer Korngröße von 20 bis 500 um beschickt, worauf die beiden Pulver 15 Minuten vermischt wurden. Das dabei erhaltene Gemisch wurde dann durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 315 pn gesiebt.
3) Aufziehen des Bindemittels im Rotationsverdampfer (Preßpulver R)
Ein Rotationsverdampfer wurde mit dem nach 2) verwendeten Hexogenpulver und feinpulverigem TNT in einem Gewichtsverhältnis von 85 : 15, sowie einer dem Gesamtgewicht von Hexogen und TNT entsprechenden Gewichtsmenge eines selektiv das
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TNT lösenden Lösungsmittels (Chloroform) beschickt. Dann wurde der Rotationsverdampfer zunächst 20 Minuten bei einer etwas unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegenden Temperatur laufen gelassen und danach das Lösungsmittel bei laufendem Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck abgezogen.
Preßpulver wurde durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 315 um gesiebt und anschließend getrocknet.
Aus den Preßpulvern M, P und R wurden dann wie folgt Probesprengkörper hergestellt:
I) Erfindungsgemäße Hochleistungssprengkörper aus Preßpulver Mi A: Es wurden jeweils 5,5 g Preßpulver in eine 12,5 nim Form gefüllt und mit einem Preßdruck von 1,5 t/cm bei Raumtemperatur zu etwa 25 nun hohen zylindrischen Probesprengkörpern verpreßt (Probesprengkörper MA). B: Unter Verwendung des Preßpulvers M wurden analog A Probesprengkörper hergestellt, wobei jedoch abweichend davon das Preßpulver vor dem Vorpressen auf 780C vorgewärmt wurde. (Probesprengkörper MB).
C: Unter Verwendung des Preßpulvers M wurden analog B Probesprengkörper hergestellt, die jedoch abweichend von B nach dem Ausformen 12 Stunden in einem Trockenschrank bei 78°C getempert wurden (ProbeSprengkörper MC). II.) Nicht erfindungsgemäße Vergleichssprengkörper;
VA: Unter Verwendung des Preßpulvers T bzw. R wurden jeweils analog A Probesprengkörper hergestellt (Probesprengkörper TVA bzw. RVA).
VB: Aus jeweils 5,5 g Preßpulver T wurden nach dem Verfah-
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ren der DT-PS 1 207 842 mit einer Auflast von 180 kp/cm und einer Gießtemperatur von 95 C etwa 25 mm hohe zylindrische Probesprengkörper (TVB) mit einem Durchmesser von 12,5 mm gegossen.
Von allen wie vorstehend geschildert hergestellten Probesprengkörpern wurden die Dichte, Druckfestigkeit, Rißanfälligkeit und Schlagempfindlichkeit wie folgt bestimmt:
Dichte:
Druckfestigkeit: Rißanfälligkeit:
Durch Differenzwägung (Auftriebsmethode ).
Nach DIN 53454, jedoch mit einer Prüfgeschwindigkeit von 6 mm pro Minute. Nach der weiter oben geschilderten Temperaturwechselbelastungsmethode.
Schlagempfindlichkeit: Nach Vorschrift der BAM.
Die bei diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt.
Tabelle
Sprengkörper
Nr.
Dichte,
kg/dm3
Druckfestig
keit, kp/cm2
Rißanfällig-
keit, Zyklen
Schlag
empfind
lichkeit
MA
MB
MC
1,642
1,575
1,661
194
229
210
keine Risse
nach
10 Zyklen
If
0,75
0,50
0,50
TVA
RVA
TVB
1,650
I1601
1,770
43
60
160
dto.
Risse nach
3 Zvklen
0,75
0*75 _
0,50
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Aus den in der Tabelle aufgeführten Versuchsergebnissen ist zu ersehen, daß alle erfindungsgemäßen ProbeSprengkörper
2 (MA, MB und MO) Druckfestigkeitswerte von mindestens 194 kp/cm besaßen, mindestens 10 Zyklen ohne Rißbildung überstanden und eine geringe Schlagempfindlichkeit aufwiesen, die darin zum Ausdruck kommt, daß sie bei der Prüfung nach BAM sämtlich Werte von Oj 50 und mehr aufwiesen, während von den nicht-erfindungsgemäßen Sprengkörpern nur die durch Vibrationsguß hergestellten (TVg) eine Druckfestigkeit von 160 kp/cm besaßen, während die übrigen Vergleichssprengkörper (TVA bzw. RVA) sogar nur Druckfestigkeitswerte von 4-3 bis 60 kp/cm aufwiesen, sowie daß der einzige bezüglich der Druckfestigkeit einigermaßen brauchbare Vergleichssprengkörper (TVP) außerordentlich rißanfällig war und nicht einmal drei Zyklen ohne Rißbildung überstand.
Patentansprüche t
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Claims (12)

  1. Patentansprüche
    Λ ^) Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper aus 85 bis 95 % Hexogen, Oktogen und/oder Nitropenta (Hochleistungssprengstoff) und 15 bis 5 & TNT sowie gegebenenfalls bis zu 10 # Phlegmatisierungsmittel(n) mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften, gekennzeichnet durch eine nach DIN 53 4-54-f jedoch mit einer Prüfgeschwindigkeit von 6 mm/
    ο Minute, bestimmte Druckfestigkeit von mindestens 180 kp/cm .
  2. 2. Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Druckfestigkeit von mindestens 200, vorzugsweise mindestens 250 kp/cm .
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Hochleistungs-Sprengstoff-Formkörpemnach Anspruch 1 oder 2 durch Vorpressen eines körnigen Gemische aus 85 bis 95 # Hochleistungssprengstoff und 15 bis 5 # TNiP sowie gegebenenfalls bis zu 10 % Phlegmatisierungsmittel(n), dadurch gekennzeichnet, daß man das zu verpressende Gemisch (Preßpulver) durch Lösen des Hochleistungssprengstoff 8 und des TNT sowie gegebenenfalls des bzw. der Phlegmatisierungsmittel(s) in den im fertigen Hochleistungssprengkörper gewünschten Mengenverhältnis in einem Lösungsmittel und gemeinsames Ausfällen der Preßpulverbestandteile durch ...-·-♦ -
    Dispergieren der so erhaltenen Lösung in einem mit einem Lösungsmittel mischbaren, jedoch die Preßpulverbestandteile nicht lösenden Fällmedium (Mischfällung), sowie gegebenenfalls Mahlen, Trocknen und/oder Klassieren des bei der Mischfällung erhaltenen Produkts herstellt.
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  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Aceton verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällmedium eine nicht alkalische, wäßrige Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, verwendet.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 Ms 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Preßpulver, gegebenenfalls nach entsprechender Vorwärmung, bei einer Temperatur im Bereich von 75 bis 800C verpreßt und/oder den gepreßten Formkörper bei einer in diesem Bereich liegenden Temperatur tempert.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Preßpulver mit einer Korngröße von höchstens 150 um, vorzugsweise etwa 20 bis 80 um verwendet.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Preßpulver verwendet; deren Korngrößenverteilung einer Fullerkurve entspricht.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Preßpulver verwendet, die überwiegend, vorzugsweise zu etwa 70 bis 90 %, aus einem Grobkornanteil mit einer vorzugsweise möglichst einheitlichen Korngröße im Bereich von etwa 20 bis 500 um und im übrigen einem Feinkornanteil bestehen, dessen Korngröße höchstens etwa 1/10 bis 1/3 der des Grobkornanteils entspricht.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Preßpulver mit einem Preßdruck von etwa 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 1,5 t/cm2 verpreßt.
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  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 Ms 10, dadurch gekennzeichnet, daß man Preßpulver mit einem Hochleistungssprengstoff gehalt von mindestens 90 % verwendet.
  12. 12. Verfahren nach einem der. Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform(en) beheizt wird bzw. werden.
    13· Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Phlegmatisierungsmittel mindestens ein
    Kunststoffharz, insbesondere ein ungesättigter Polyester verwendet wird.
    ^k. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischfällung durch Eindüsen der Lösung der Preßpulverbestandteile in ein in turbulenter Bewegung gehaltenes Fällmedium durchführt.
    509807/U4
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