DE2335403A1 - Sensor und verfahren zur ueberwachung des gehaltes an stickoxiden in abgasen, insbesondere in kfz.-abgasen - Google Patents
Sensor und verfahren zur ueberwachung des gehaltes an stickoxiden in abgasen, insbesondere in kfz.-abgasenInfo
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Description
22.6.1973 Pf/Sz
Anlage zur
Patentanmeldung
Patentanmeldung
Sensor und Verfahren zur Überwachung des Gehaltes an
Stickoxiden in Abgasen, insbesondere in Kfz-Abgasen
.sowie au^ e^n Verfahren
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sensor'zur Überwachung des
Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen, insbesondere in Kfz-Abgasen.
Brennkraftmaschinen erzeugen in ihrem Abgas unter anderem Kohlenmonoxid,
Stickoxide sowie unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffe, die zur Luftverunreinigung beitragen. Um die durch
diese Stoffe hervorgerufene Luftverunreinigung auf einen Minimalwert herabzudrücken, ist es erforderlich, die Abgase von Brennkraftmaschinen
möglichst weitgehend von diesen Sto-ffen zu befreien.
Das bedeiitet, daß Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe möglichst
vollständig in ihre höchste Oxidationsstufe, Kohlendioxid - und
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im Falle der Kohlenwasserstoffe - V/asser bzw. Stickoxide in elementaren
Stickstoff übergeführt werden müssen.
Eine solche Überführung der schädlichen Anteile des Abgases in die
unschädlichen Verbindungen Kohlendioxid, Stickstoff und Wasser kann z. B. dadurch geschehen, daß man die Abgase einer Nachverbrennung
unterwirft, indem man sie bei Temperaturen oberhalb etwa 6000G
über einen Katalysator leitet. Die Funktionsfähigkeit dieses Katalysators muß jedoch überwacht werden, da nach längerem Gebrauch
ein Aktivitätsverlust des Katalysators eintritt. Dieser Aktivitätsverlust ist von der Temperatur-Zeit-Beanspruchung, d. h. der Belastung
der Brennkraftmaschine, abhängig und macht sich normalerweise im Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges, in welchem die Brennkraftmaschine
eingesetzt ist, nicht bemerkbar.
In der folgenden Tabelle sind die Veränderungen in der Abgaszusammensetzung,
einmal ohne Katalysator, das andere Mal mit Katalysator, angegeben, wie sie bei einem Kraftfahrzeug bei den unten
angegebenen Bedingungen gemessen wurden:
Bestandteil ohne Katalysator mit Katalysator
Kohlenoxid, CO 5 000 2 000
Kohlenwasserstoffe, HC 1 200 150
Stickoxide, NO 2 000 50
Sauerstoff, O2 5 000 200
Tab. 1: Gehalt des Abgases an einigen Stoffen bei A= 0,995 und
mittlerem Betriebszustand des Motors ( 3 000 U/min, 460 Torr Saugrohrdruck)in ppm / angenäherte Werte .
Die Tabelle zeigt, daß die Komponenten Stickoxide und Sauerstoff die größten Veränderungen erfahren. Es bietet sich daher die Möglichkeit
an, die Veränderung zumindest einer dieser Komponenten für die Überwachung des Nachverbrennungskatalysators heranzuziehen.
Bezüglich der Stickoxide ist dabei zu beachten, daß das thermodynamische Gleichgewicht zwischen Stickstoffmonoxid, NO und Sauerstoff
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auf der einen Seite und Stickstoffdioxid, NOp auf der anderen Seite
unter den Betriebsbedingungen, wie sie in der Tabelle angegeben sind, weitgehend auf der Seite des Stickstoffdioxids liegt. Es ist
daher bereits vorgeschlagen worden, die Überwachung des Nachverbrennungskatalysators
mit Hilfe einer Sonde vorzunehmen, die nur auf Stickstoffdioxid anspricht. Der Vorteil eines solchen Verfahrens
ist darin zu sehen, daß sich mit diesem auch der Stickstoffdioxid-Gehalt
messen läßt, wenn das zu messende Gas Sauerstoff im Überschuß enthält. Ein gewisser Nachteil ist andererseits dadurch
gegeben, daß bei einem derartigen Verfahren, um richtige Meßergebnisse zu erhalten, vorausgesetzt wird, daß sich das thermodynamisch^
Gleichgewicht, von dem oben die Rede war, tatsächlich einstellt. Diese Voraussetzung ist jedoch unter den bei einem Kfz-Verbrennungsmotor
herrschenden Bedingungen keineswegs gewährleistet. Es ist daher notwendig, bei einem Verfahren, das nur auf NOp anspricht, dem
Sensor eine Katalysatarschicht vorzuschalten, die diese Gleichgewichtseinstellung
zumindest weitgehend ermöglicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Sensor sowie ein Verfahren zur Überwachung des NO -Gehaltes von Abgasen und damit
zur Überwachung des Nachverbrennungskatalysators auf seine Punktionsfähigkeit anzugeben, wobei nicht die Voraussetzung erfüllt
sein muß, daß das thermodynamische Gleichgewicht der Reaktion
NO + 1/2 02^NOp sich tatsächlich eingestellt hat. Dies ermöglicht
vor allem den Einsatz im Kraftfahrzeug zur Überwachung der 3?unktionsfähigkeit des Nachverbrennungskatalysators, da gerade hier
die Einstellung des Gleichgewichtes nicht unbedingt erfolgt.
"Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der
Sensor einen Katalysator enthält, der bei einem vorgegebenen Potential sowohl Stickstoffdioxid als auch elementaren Sauerstoff zu reduzieren
vermag. Als derartige Katalysatoren kommen Metallchelate, z. B. des Phthalocyanins oder des 5, 14-Dihydrο-dibenzo (5, 9, 14,
18)-tetraaza (i4)-annulens, insbesondere Kobalt-Chelate, oder
Kohle, insbesondere Graphit oder Acetylenruß, oder Platinmetalle, vor allem Pt, Pd, Ru oder deren Legierungen in Betracht.
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Im folgenden soll das Prinzip des Verfahrens zur Überwachung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Sensors anhand der Fig. 1 erläutert werden. In dieser Figur, die lediglich als Prinzipskizze zu verstehen ist, sind die
Ströme, die sich bei der Reduktion von Stickstoffdioxid (Kurve 1) bzw. Sauerstoff (Kurve 2) in Abhängigkeit von dem vorgegebenen
Potential ergeben, aufgetragen. Wird ein Potential von 900 Millivolt vorgegeben, so wird ein Strom A gemessen, der lediglich von
der Reduktion des Stickstoffdioxids herrührt. Dieser von vornherein verhältnismäßig geringe Strom wird noch kleiner, wenn die oben
angegebene Gleichgewichtseinstellung durch kinetische Hemmungen nicht eingestellt wird, so daß der NOp-Gehalt nicht dem thermodynamischen
Wert entspricht. Um einen solchen Wert störungsfrei zu messen und im Kraftfahrzeug auszuwerten, ist ein erheblicher
elektronischer Aufwand nötwendig, der die Anlage zur Überwachung -des Stickoxid-Gehaltes zu stark verteuern würde.
Legt man dagegen eine konstante Spannung an, die 300 bis 700 mV unter der Ruhe-Zellspannung bei Gegenwart von Sauerstoff
liegt, so setzt sich der dann resultierende kathodische Strom aus zwei Anteilen zusammen:
a) dem bei der kathodischen Reduktion von NOp entsprechend der Gleichung NO2 + e~—*■ NO2" fließenden N02-Reduktionsstrom,
der bei entsprechender Dimensionierung des Sensors ein Diffusionsgrenzstrom sein kann und
b) dem der Og-Reduktion entsprechend der Gleichung
O2 + 4e~ + 4H+—>2H20 fließenden Og-Reduktionsstrom,
der ebenfalls ein Diffusionsgrenzstrom sein kann, es aber häufig nicht ist. Der Gleichung a) entspricht der Teilstrom C,
der Gleichung b) der Teilstrom B. Als Summe dieser beiden Teilströme ergibt sich ein resultierender Gesamtstrom D.
Entspricht nun das Gleichgewicht NO + 1/2 Op ίί NOp nicht dem thermodynamischen
Wert, ist also in dem Gasgemisch mehr NO enthalten als dem thermo dynamischen Gleichgewicht entspricht, so wird zwar der
NOp-Teilstrom kleiner, gleichzeitig vergrößert sich aber der
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Op-Teilstrom, da entsprechend dem Gleichgewicht eine größere Sauerstoffmenge
in dem Gasgemisch vorhanden ist. Voraussetzung ist allerdings, daß der Sauerstoffgehalt des Abgases, bezogen auf die
Gesamtheit aller sich abspielenden Reaktionen, den Gleichgewichtswert
nicht wesentlich übersteigt, so daß der Sauerstoffgehalt noch als repräsentativ für die NO -Konzentration angesehen werden kann.
Dies ist bei Kfz-Abgasen der Pail, wenn man den Sensor vor einer
ggf. erforderlichen Luftzufuhr im Abgassystem einbaut.
Aus der Tatsache, daß der fließende Strom aus zwei unterschiedlichen
Anteilen a) und b) besteht, folgt, daß in der Regel keine lineare Beziehung.zwischen den Konzentrationen der reduzierbaren Komponenten
und der Größe des kathodisch fließenden Stromes besteht. Der Sensor wird daher so geeicht, daß er in der Lage ist, die Punktionsfähigkeit
bzw. eine Punktionsstörung des Nachverbrennungskatalysators
in Porm einer JA/lTEIN-Entscheidüng anzuzeigen. Zu diesem Zweck
wird der resultierende kathodische Strom einem nicht zur Erfindung gehörenden Überwachungsgerät zugeführt, das-bei Überschreiten desjenigen
Stromes, der einem Überschreiten einer zulässigen NO -Konzentration entspricht, ein akustisches oder optisches Signal gibt,
so daß auf diese Weise angezeigt wird, daß der Nachverbrennungskatalysator nicht mehr einwandfrei arbeitet.
In Pig. 2 sind ein erfindungsgernäßer Sensor sowie seine Anordnung
zur Überwachung des Stickoxidgehaltes in Abgasen und damit zur Überwachung der Punktionsfähigkeit eines Nachverbrennungskatalysators
dargestellt.
Das hinsichtlich seines Stickoxidgehaltes zu überwachende Gas, insbesondere
das Abgas eines Kraftfahrzeuges, wird über einen Bypass der Rückseite des Sensors zugeführt, so daß es an dieser vorbeistreichen
kann. Die Zuführung kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich über ein Ventil 1 erfolgen. Die diskontinuierliche
Zuführung ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein ständiger. Kontakt zwischen dem Abgas- und Meßsystem nicht wünschenswert ist,
etwa um die Lebensdauer des Sensors zu verlängern, indem sich bei-
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spielsweise nur geringere Mengen an Reaktionsprodukten oder anderen,
im Abgas enthaltenen Substanzen im Elektrolyten des Sensors lösen können.
Der Sensor selber ist aus sechs Schichten aufgebaut: das Abgas kommt
zunächst mit einer Aktivkohleschicht 2 in Berührung die als Diffusionshemmer wirkt und zwischen zwei porösen Stützschichten 3 aus
Polytetrafluoräthylen (PTFE) zusammengehalten wird. Auf die innere
PTFE-Schicht folgt eine Katalysatorschicht 4, über deren Zusammensetzung
und Herstellung weiter unten in den Beispielen noch Genaues gesagt wird. Auf die Katalysatorschicht 4 folgt eine Elektrolytschicht
5. Als Elektrolyt ist jede Substanz genügender Leitfähigkeit geeignet, wenn sie einen p„ 5 besitzt. Man kann z. B. Schwefel- oder Phosphorsäure in flüssiger Form oder aufgesaugt in einer
porösen inerten Matrix, etwa Kieselgur, einsetzen. Vorteilhaft ist auch der Einsatz einer Ionenaustauschermembran als Elektrolyt. Als
letzte, mit der Elektrolytschicht in Verbindung stehende Schicht
folgt eine Gegenelektrode 6, die zugleich als Bezugselektrode dient. Von dieser Gegen- oder Bezugselektrode wird gefordert, daß sie ihr
Potential bei den hier fließenden verhältnismäßig geringen Strömen konstant hält. Für die Gegenelektrode haben sich eine Silber/Silbersulfat-Elektrode,
eine Blei/Bleisulfat-Elektrode oder Chinhydron-Elektrode als geeignet erwiesen. Durch eine als Block dargestellte,
an sich bekannte potentiostatische Regelung 7 wird zwischen die Katalysatorelektrode 4 und die Gegen- bzw. Bezugselektrode 6 ein
konstantes Potential angelegt. Dieses Potential liegt zwischen 200 und 600 mV, vorzugsweise zwischen 400 und 500 mV^^Der sich
bei Anlegen eines solchen Potentials einstellende Strom ist dann .ein Maß für die an der Katalysatorschicht ablaufenden Reduktionen
von NOp und O2. Überschreitet dieser Wert eine bestimmte, experimentell
festzulegende Grenze, so arbeitet der vorgeschaltete Nachverbrennungskatalysator
nicht mehr einwandfrei, was durch einen zu hohen NO -Gehalt hinter dem Nachverbrennungskatalysator angezeigt
.Jx.
ist. Die Überschreitung dieses Grenzwertes wird in der oben beschriebenen
Weise für die Betätigung eines Warnsignales benutzt.
' bezogen auf die Wasserstoffelektröde in gleicher Lösung. 7
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Im folgenden sollen die Herstellung des Katalysators, die Prüfung der Wirksamkeit sowie seine Verwendung in dem erfindungsgemäßen
Sensor anhand von Beispielen näher erläutert werden.
2,5 g Kobaltphthalocyanin werden in konzentrierter Schwefelsäure
bei Zimmertemperatur gelöst. Zu der Lösung v/erden 2,5 g Acetylenruß gegeben, die in Suspension bleiben. Durch Zugabe von destilliertem
Wasser wird das Phthalocyanin auf dem Ruß ausgefällt. Nach dem Abfiltrieren und Trocknen werden 10 mg des Katalysators mit Methanol
angeteigt und auf eine poröse Teflonfolie von 32 mm Durchmesser aufgestrichen.
Die Elektrode wird in einer Halbzellenanordnung in 4,5 η HpSO. bei Raumtemperatur
gegen eine Wasserstoffelektrode in gleicher Lösung gemessen.
Betreibt man diese Sensorelektrode.mit einem Gasstrom, der eine
NOo-Konzentration von etwa 400 ppm enthält und legt man das Potential
dieser Elektrode auf einen Wert von 900 mV, gemessen gegen Wasserstoff in gleicher Lösung, so fließt ein kathodischer Strom
von etwa 300 iiA. Bei einer ITOp-Konzentration von 40 ppm beträgt
der Strom etwa 32 uA.
Den kathodisch fließenden NOp-Strom bei einem Potential zwischen
200 und 600 mV zu messen, ist ohne großen apparitiven Aufwand nicht möglich, da NO2 üblicherweise zur Stabilisierung mit einem
Überschuß von Sauerstoff gehandelt wird. Da es sich bei den o.a. Werten jedoch um Grenzströme handelt, kann davon ausgegangen werden,
daß die bei dem geringeren ,Potential fließenden Ströme gleich groß
sind wie die bei 900 mV gemessenen. Diese Annahme wird durch die weiteren Experimente am Motor (siehe Beispiele 3 und 4) bestätigt.
Wird die gleiche Elektrode dagegen mit einem Sauerstoff/Stickstoffgemisch
betrieben, wobei der Sauerstoffgehalt 0,02 bzw. 0,5 Vo1-%
beträgt, so erhält man bei einem Potential von 400 mV die folgenden Ströme:
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- 8 0,02 ToI-^ C2: 28 uA
Dies Beispiel zeigt, daß man mit dem hier verwendeten Katalysator sowohl mit NO?-haitigen Gasen als auch mit sauerstoffhaltigen Gasen
ohne einen Gehalt an NO2 Reduktionsströme messen kann.
1,2 g des Kobaltkomplexes von 5,H-Dihydro-dibenzo(5,9,14,18)-tetraaza(i4)-annulen
(CoTAA) werden mit 2,4 g einer oberflächenreichen Kohle mit einer spezifischen Oberfläche von etwa 1 750 m /g
vermischt und 16 Stunden lang bei 4200O und anschließend eine
Stunde lang bei 95O0G unter Stickstoff thermisch aktiviert. Die
bei dieser Behandlung ggf. gebildeten löslichen Kobaltverbindungen werden herausgelöst durch dreitätiges Lagern des Reaktionsproduktes
in 4,5 η H0SO-. Anschließend wird das Reaktionsprodukt mit Methanol
angeteigt und mit einer Belegungsdichte von 3 mg/cm auf eine poröse
PTFE-Folie VOn etv/a 6 cm Oberfläche aufgestrichen. Diese Elektrode
wird in einen Halter eingebaut und mit einer Graphitfilzscheibe sowie mit einem gelochten säurebeständigen Ableitblech kontaktiert.
Als Gegenelektrode wird eine poröse Weichbleiplatte von 7,5 cm Fläche verwendet. Als Elektrolyt dient 4,5 η HpSO-, die im Verhältnis
1 : 9 in feinteiliger Kieselsäure aufgesaugt ist. Läßt man an der hydrophoben ΡΤΙΈ-Folie dieser Elektrode einen NOphaltigen
Gasstrom vorbeistreichen, dessen NOp-Konzentration 38 bzw. 500 ppm beträgt, so erhält man einen Strom von 74 bzw. 830 iiA,
wenn ein Elektrodenpotential von 900 mV vorgegeben ist. Die Stromwerte bei 400 bzw. 500 mV sind praktisch die gleichen. Es handelt
sich hier daher um Diffusionsgrenzströme.
Betreibt man die Elektrode mit einem sauerstoffhaltigen Gasgemisch,
so werden die folgenden Werte gemessen:
Elektrodenpotential | Stickoxid | Sauerstoff | Strom |
400 mV | 38 ppm | 0,02 % | 15-jxk |
400 mV | 500 ppm | 0,5 % | 180 nk |
500 mV | 38 ppm | 0,02 % | 50 jik |
500 mV | 500 ppm | 0,5 % | 430 jxk |
Beispiel 3: |
Ein Sensor, der gemäß Beispiel 2 aufgebaut ist, wurde im Bypass,
zum Abgasstrom eines Kraftfahrzeugmotors angeordnet, und zwar in
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Stromrichtung hinter einem Nachverbrennungskatalysator, Bei einwandfrei
arbeitendem Katalysator enthielt das Abgas 40 ppm Stickoxide, und zwar ca. 37 ppm NO und 3 ppm NO ? sowie 0,02 % Op, Das
Sensorpotential wurde auf 400 mV festgelegt. Dabei floß ein Sensorstrom von 83 wA. - Bei Ausfall des Katalysators stiegen die Konzentrationen
auf 2 250 ppm NO sowie auf 0,5 % Op. Der dann unter
sonst gleichen Bedingungen fließende Sensorstrom betrug 1,2 nA,
er ist also um mehr als eine Größenordnung höher als bei einwandfrei arbeitendem Nachverbrennungskatalysator. Dieser Unterschied'
in der Höhe des Sensorstroms kann nun benutzt werden, um ein Signal auszulösen, das eine Funktionsstörung anzeigt. Man setzt dazu einen.
Grenzwert des Stromes fest, bei dessen Überschreiten das Signal ausgelöst wird. Der Grenzwert wird bei dieser Anordnung zwischen 300
und 500 uA festgelegt.
Ein Sensor, der entsprechend dem Beispiel 1 hergestellt und aufge-
baut war, jedoch eine höhere Belegungsdichte von 6,8 mg/cm Kobaltphthalocyanin/Ruß-Katalysatpr
enthielt, wurde in den Bypass zum Abgasstrom eines Kraftfahrzeugmotors eingebaut. Dabei wurden folgende
Vierte gemessen:
Bei einwandfrei arbeitendem Katalysator:
Abgasgehalt Elektrodenpotential kathodischer Strom
500 »V 22
Bei funktionsgestörtem Katalysator:
NO «0 mV 380 /Λ
NO 50° »V 2S0
- 10 -
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- 40 -
Das Verhältnis von NO zu N0? war hier das gleiche wie im Beispiel 3
genannt. Auch hier steigt der Strom bei Ausfall des Katalysators um
mehr als eine Größenordnung an. Man legt bei diesem System den ■ Grenzwert des Stromes, bei dessen Überschreiten ein Signal ausgelöst
wird, auf 80 bis 100 jxk bei 400 mV Elektrodenpotential bzw.
auf 50 bis 70 uA bei 500 mV fest.
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Claims (8)
1. Sensor zur Überwachung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen,
insbesondere in Kfz-Abgasen, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Katalysator enthält, der bei einem vorgegebenen Potential
sowohl Stickstoffdioxid als auch elementaren Sauerstoff zu reduzieren vermag.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er Metallchelate,
insbesondere des Phthalocyanins oder des 5,14-Dihydrodibenzo-(5f9,14,18)-tetraaza(i4)-annulens,
insbesondere Kobaltchelate/ oder Kohle, insbesondere Graphit- oder Acetylenruß,
oder Platinmetalle als Katalysator enthält.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Katalysator in einer Elektrode enthalten ist, die über einen
,gleich
Elektrolyten mit einer Gegen-, zu Bezugselektrode in Verbindung
steht. . ■ · -
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Gegen-,
zugleich Bezugselektrode eine Silber/Silbersulfat-Elektrode, eine
,eine
Blei/Bleisulfat-Elektrode oder Chinhydronelektrode verwendet
Blei/Bleisulfat-Elektrode oder Chinhydronelektrode verwendet
wird.
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- AZ -
5. Verfahren zur Überwachung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen
mit einem Sauerstoffgehalt nahe dem Gleichgewichtswert, bezogen auf die Gesamtheit aller sich abspielenden Reaktionen,
unter Verwendung des Sensors nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der katalysatorhaltigen
Elektrode und der Gegenelektrode ein konstantes Potential angelegt
wird, so daß das Potential der katalysatorhaltigen Elektrode unterhalb des Ruhepotentials des Sauerstoffs liegt und
daß der durch die an der katalysatorhaltigen Elektrode stattfindende kathodische Reduktion von Stickstoffdioxid und Sauerstoff
fließende Strom zur Überwachung herangezogen wird, indem bei Überschreiten eines Grenzwertes des Stromes ein Warnsignal
ausgelöst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der katalysatorhaltigen Elektrode und der Gegenelektrode eine konstante Spannung angelegt wird, die 300 bis 700 mV unter der
Ruhe-Zellspannung bei Gegenwart von Sauerstoff liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor in einen Bypass zum abgashaltigen Gasstrom gelegt und entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich unter Zwischenschaltung
eines Ventils mit dem stickoxidhaltigen Abgas in Berührung gebracht wird.
8. Verwendung des Sensors nach einem der Ansprüche 1 bis 4 sowie
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 7 zur Überwachung der Punktionsfähigkeit eines der Nachverbrennung des Abgases
dienenden Katalysators.
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