DE2335402C3 - Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen - Google Patents
Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in AbgasenInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
Stickoxide bilden einen sehr wesentlichen Bestandteil
von Industrieabgasen im weitesten Sinne. Sie entstehen einerseits in vielen chemischen Fabriken als Abfallprodukte,
andererseits bei Verbrennungsreaktionen, die bei hohen Temperaturen ablaufen, wenn als Oxidationsmittel
der in der Luft enthaltene Sauerstoff verwendet wird. Hier ist besonders die Stickoxid-Emission von Kraftfahrzeugen
zu erwähnen. Diese Stickoxid-Emission hängt unter anderem vom stöchiometrischen Verhältnis
Luft zu Brennstoff ab. Ist dieses Verhältnis annähernd I (A» I), so beträgt der NO-Gehalt im Abgas etwa
ppm. Darüberhinaus enthalten solche Abgase noch Kohlenmonoxid sowie unverbrannte oder teilverbrannte
Kohlenwasserstoffe. Alle diese Stoffe tragen zur Luftverunreinigung bei. Um diese auf einen Minimalwert herabzudrücken, ist es erforderlich, die Abgase,
z. B. von Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren, möglichst weitgehend von diesen Stoffen zu befreien. Das
i<i bedeutet, daß Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe
vollständig oxidiert werden müssen, nämlich zu Kohlendioxid und — im Falle der Kohlenwasserstoffe
— Wasser, und daß die Stickoxide zu elementarem Stickstoff reduziert werden müssen.
Eine solche Oberführung der schädlichen Anteile des Abgases in die unschädlichen Verbindungen Kohlendioxid,
Stickstoff und Wasser kann zum Beispiel dadurch geschehen, daß man die Abgase einer Nachverbrennung
unterwirft, indem man sie bei Temperaturen oberhalb etwa 600°C über einen Katalysator leitet. Die
Funktionsfähigkeit dieses Katalysators muß jedoch überwacht werden, da nach längerem Gebrauch ein
Aktivitätsverlust des Katalysators eintreten kann. Am größten ist diese Reduzierung des Schadstoffanteils bei
einwandfrei arbeitendem Abgaskatalysator im Falle der Stickoxide: Von einem Gehalt von 3000 ppm bei λ = 1
gehen die Stickoxide auf Werte unter 100 ppm zurück. Ist der Katalysator nicht mehr voll funktionsfähig, so
liegt der Wert für den ΝΟ,-Gehalt irgendwo zwischen
diesen beiden genannten Werten, wobei sich der Gehalt mit fortschreitender Verschlechterung des Katalysators
schnell dem höchsten Wert annähern wird.
Eine solche Meßzelle ist aus der DE-OS 21 55 935 im Prinzip bekannt; jedoch ist es bei dieser notwendig, daß,
um reproduzierbare Werte zu erhalten, das Meßgas einen konstanten Pereich der Anode überstreicht und
die Strömungsgeschwindigkeit konstant bleibt, was vom Meßverfahren her recht aufwendig ist. Ferner sind
Gegenelektrode und Bezugselektrode, wie an sich üblich, getrennt, was zu einer Komplizierung des
Aufbaus der Zelle führt. Schließlich wird bei der Zelle das Meßgas anodisch oxidiert, so daß als Katalysatoren
vorzugsweise Edelmetalle wie Platin oder Gold in Betracht kommen, die gegen Oxidation unempfindlich
sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Sensor zur Bestimmung des NO,-Gehaltes von
Abgasen anzugeben, der einfach ir- Betrieb ist und bei
dem die gleichzeitige Anwesenheit von Sauerstoff die Bestimmung nicht beeinträchtigt. Er soll ferner mit
möglichst billigen und leicht verfügbaren Katalysatoren auskommen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Sensor mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs. Dieser hat den Vorteil, daß bei ihm dadurch, daß er im Diffusionsgrenzstrombereich arbeitet,
keine besonderen Vorkehrungen bezüglich der vom Meßgas überstriertenen Elektrodenfläche und der
Strömungsgeschwindigkeit getroffen werden müssen; daß sein Aufbau dadurch vereinfacht ist, daß Gegen-
und Bezugselektroden identisch sind; und daß schließlich dadurch, daß die erfindungsgemäße Zelle das
Meßgas kathodisch reduziert, billigere Katalysatoren an der Kathode eingesetzt werden können, da diese gegen
Reduktion praktisch unempfindlich sind, dagegen durch anodische Oxidation zerstört werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Seniors möglich.
Mit dem erfindungsgemäßen Sensor wird der Gehalt an NO2 gemessen das sich im Gleichgewicht bei
Umgebungstemperatur aus NO und dem im Überschuß vorhandenen Sauerstoff bildet. Wichtig ist dabei, wie
oben bereits hervorgehoben, daß der Sauerstoff die Messung in keiner Weise beeinflußt und daß der Sensor
nur eine geringe Temperaturabhängigkeit zeigt.
Das Meßprinzip das dem Verfahren zur Bestimmung
des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen zugrunde liegt, besteht in der kathodischen Reduktion von NOj an den
obengenannten Katalysatoren, wobei als Meßgröße der sich bei einem vorgegebenen Potential einstellende
Diffusionsgrenzstrom dient. Dieser Diffusionsgrenzstrom ist gegeben durch die Beziehung
=
r F-Dq c
d
wobei ζ die Zahl der pro Molekül ausgetauschten
Elektronen (bei NO2 2= 1), FFaraday-Konstante, D der
Diffusionskoeffizient und cdie Konzentration von NO2
im Gasstrom sind, während q die Fläche und d die Diffusionsschichtdicke bedeuten. Das konstante Potential,
das zwischen der katalysatorhaltigen Elektrode und einer Gegenelektrode angelegt wird, soll nahe bei dem
bei Anwesenheit von Sauerstoff herrschenden Ruhepotential liegen. Beispielsweise erhält man bei einer
NO-Konzentration von 50 ppm und einer Diffusionsschichtdicke
von 1 mm theoretisch einen Grenzstrom von 2,2 mA/cm2, bei 300 ppm beträgt er ca. J 3 mA/cm?.
Der Grenzstrom kann nun dazu benutzt werden, die Funktionsfähigkeit eines der Nachverbrennung des
Abgases dienenden Katalysators zu überwachen, indem durch ihn ein akustisches oder optisches Signal
gesteuert wird, das die Überschreitung des höchstzulässigen NO,- Wertes anzeigt.
Eine andere Möglichkeit zur Messung des N02-Gehaltes besteht darin, das Potential zu erfassen, das sich
an einer NO2-spezifischen Elektrode gemäß der Beziehung
noch Genaues gesagt wird. Auf die Katalysator-Schicht 4 folgt eine Elektrolytschicht 5. Als Elektrolyt ist jede
Substanz genügender Leitfähigkeit geeignet, wenn sie einen pH < 5 besitzt. Man kann z. B. Schwefel- oder
Phosphorsäure in flüssiger Form oder aufgesaugt in einer porösen inerten Matrix, etwa in Kieselgur,
einsetzen. Vorteilhaft ist auch der Einsatz einer lonen-Austauschermembran als Elektrolyt. Als letzte,
mit der Elektrolytschicht in Verbindung stehende
κι Schicht folgt die Gegenelektrode 6, die zugleich als
Bezugselektrode dient. Von dieser Gegen- oder Bezugselektrode wird gefordert, daß sie ihr Potential
bei den hier fließenden Strömen konstant hält. Für die Gegenelektrode haben sich eine Silber/Silbersulfat-
r> Elektrode, eine Blei/Bleisulfat-Elktrode oder eine
Chinhydron-Elektrode als geeignet erwiesen. Durch eine als Block dargestellte, an sich bekannte potentiostatische
Regelung 7 wird zwischen die Katalysatorelektrode 4 und die Gegen- bzw. Bezugselektrode 6 ein
jo konstantes Potential angelegt. Die .λ Potential wird so
bemessen, daß der in der Kaialysätui -F'ektode verwendete
Katalysator nur NO2 reduziert, nicht aber den im Überschuß vorhandenen Sauerstoff. Für die hier
verwendeten, bereits genannten Katalysatoren ist das
2ί der Fg1I1 wenn man das Potential in die Nähe des sich Dei
Anwesenheit von Luft einstellenden Ruhepotentials legt. Dies wird später in den Beispielen noch genauer
erläutert werden.
Der sich bei Ariegen eines solchen Potentials
jo einstellende Diffusionsgrenzstrom ist dann ein Maß für
die an der Katalysatorschicht ablaufende kathodische Reduktion, beispielsweise gemäß der Gleichung
RT
'"t
einstellt, wobei Q die N02-Konzentration eines frei
wählbaren Bezugsgases, etwa der Umgebungsluft, und C2 die NCj-Konzentration im Abgas sind. R ist die
Gaskonstante.
In Fig. 1 sind ein erfindungsgemäßer Sensor sowie
seine Anordnung zur Bestimmung des Stickoxid-Gehaltes in Abgasen dargestellt.
Das hinsichtlich seines Stickoxidgehaltes zu überprüfende Gas, z. B. das Abgas eines Kraftfahrzeuges, wird
über einen By-pass der Rückseite des Sensors zugeführt, so daß es an dieser vorbeistreichen kann. Die Zuführung
kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich über ein Ventil 1 er/olgen. Die diskontinuierliche
Zuführung ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein ständiger Kontakt zwischen Abgas und Meßsystem
nicht wünschenswert ist, etwa um die Lebensdauer des Sensors zu verlängern, indem sich beispielsweise nur
geringere Mengen von Reaktionsprodukten oder anderen, im Abgas enthaltenen Substanzen im Elektrolyt
des Sensors lösen können.
Der Sensor selber ist aus sechs Schichten aufgebaut. Das Abgas kommt zunächst mit einer Aktivkohleschicht
2 in Berührung, die zwischen zwei porösen Stützschichten 3 aus Polytetrafluorethylen (PTFE) zusammengehalten
wird. Die Aktivkohleschicht 2 dient gleichzeitig als DiffuMonshemmer und als Katalysator zur Einstellung
des Gleichgewichts aus NO + NO2, das bei den hier vorliegenden Temperaturen von maximal 70° auf der
Seite des NO2 liegt. Auf die innere PTFE-Schicht folgt die Katalysator-Schichc 4, über deren Zusammensetzung
und Herstellung weiter unten in den Beispielen
NO2 + e —
NOJ
da die Diffusion des NO2 an den Reaktionswert in der
Kathode in dem Sensor der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist.
Betreibt man den erfindungsgemäßen Sensor bei einer Luftzahl A>1, d.h. im mageren Bereich, so läßt
sich die ΝΟ,-Messung ohne Schwierigkeiten auch hinter einem Nachverbrennungskatalysator durchführen, da in
jedem Falle ausreichend Sauerstoff zur Umwandlung des zum größten Teil als NO vorliegenden Stickstoffoxids
in NO2 vorhanden ist und der Sensor, wie sich aus dem oben Gesagten ergibt, nur auf NO2. nicht aber auf
NO reagiert. Wird der Sensor dagegen im fetten Bereich (A<1) betrieben, so reicht, vor allem hinter
einem Nachverbrennungskatalysator, der Sauerstoff für die NO2-Bildung nicht mehr aus, so daß es zu
Fehlmessungen bezüglich der NO,-Bestimmung kommen würde. Die Messung läßt sich aber dennoch ohne
Schwierigkeiten durchführen, wenn man dem Abgasstrom nach Passieren des Nachverbrennungskatalysators
Luft zumisch:. Die an dieser Stelle nerrschenden Temperaturen sind nicht mehr hoch genug, als daß noch
ein Teil des in der Luft enthaltenen Stickstoffs und Sauerstoffs miteinander reagieren und die Messung so
verfälschen könnten.
Im folgenden sollen die Herstellung des Katalysators,
die Prüfung der Wirksamkeit sowie seine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Sensor anhand von Beispie
len näher erläutert werden.
2,5 g Kobait-Phthalocyanin werden in konzentrierter Schwefelsäure bei Raumtemperatur gelöst. Zu der
Lösung werden 2,5 g Acetylenruß gegeben, die in
Suspension bleiben. Durch Zugabe vim destilliertem
Wasser wird das Phthalocyanin auf dem KuB ausgefüllt.
Nach dem Abfiltrieren und Trocknen werden 10 mg des Katalysators mit Methanol ansteigt und auf eine poröse
I ellonfolie von 32 mm Durchmesser aufgestrichen.
Die Elektrode wird in einer Halb/cllenanordnung in
4,ΐ n — ll.iSO.i bei Raumtemperatur gegen eine Wasserstoffelektrode
in gleicher Lösung gemessen. Dabei streicht das Meßgas mit einem NO>-Gehalt von 80 ppm
.in der Elektrode vorbei. In I ι g. 2. in der auf der '·
Abszisse die Stromstärke und auf der Ordinate die Potentiale angegeben sind, ist in Kurve I der sich bei
dieser Messung ergebende Strom/Potenlialverlauf
wiedergegeben. Das Ruhcpotential liegt bei etwa 1040mV. Die Aktivität des Katalysators gegenüber ι·
Sauerstoff ist durch die Kurve 2 wiedergegeben. Bei hohen Potenialen ist diese Aktivität vergleichsweise
gering, das Ruhepotential liegt wenig unter 900 mV. Der in diesem Beispiel verwendete Kataiyator spricht also
spezifisch auf NOi an, wenn man ein Potential von _*>
900 mV vorgibt. In F i g. 3 ist der Stromverlauf in Abhängigkeit von der NOrKonzentration aufgetragen
und man sieht daraus, daß der fließende Strom proportiona1 zu der N02-Konzentration wächst. Dieser
Kurvenverlauf zeigt die Möglichkeit auf, den erfin- y,
diingsgemäßen Sensor nicht nur zur Überwachung eines
Nachverbrennungskatalysators, sondern auch direkt zur Bestimmung des ΝΟ,-Gehaltes zu verwenden.
Beispiel 2 !"
In diesem Beispiel dient Acetylenruß alleine als Katalysator. 10 mg Acetylenruß werden auf eine poröse
PTFE-Folie von 2 cm2 Fläche aufgestrichen. Die Messung dieses Katalysators erfolgte ganz entspre- j->
chend wie in Beispiel I. Bei einer NO2-Konzentration
von 80 ppm ergibt sich bei 1000 mV ein Strom von etwa 45 μΑ. bei 940 mV 200 μΛ. Auch hier liegt die Kurve für
den Sauerstoff bei wesentlich niedrigeren Potentialen als die Kurve für Stickstoffdioxid, so daß auch -tu
Acetylenruß bei Vorgabe eines Potentials, das in der Nähe des Ruhepotentials von Sauerstoff, d. h. auch in
diesem Falle 900 mV liegt, als Katalysator für den Stickstoffdioxid-Sensor verwendet werden kann.
4",
In diesem Beispiel wurde Kobalt-Phthalocyanin in
gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf Acetylenruß ausgefällt. -,n
165 mg des so hergestellten Katalysators wurden mit
Polyäthylen- und Polytetrafluoräthylen-Pulver als Bindemittel
sowie mit einer Aktivkohle als Poren- und Leitfähigkeitssubstanz vermischt und nach Aufheizen
auf 12O0C gepreßt, wobei die Elektrode folgende
Zusammensetzung aufweist: 43 Gewichtsprozent Katalysator, 14 Gewichtsprozent Polyäthylen. 14 Gewichtsprozent
PTFE und 29 Gewichtsprozent Aktivkohle. Die Fläche der Elektrode beträgt 1,75 cm2. Sie wurde wie in
Beispiel I beschrieben in eine Halbzellenanordnung to
eingebaut und gemessen wobei die NO2-Konzentration im Abgas 1000 ppm betrug. Als Elektrolyt dieme
4.5 η - H2SOj. die in fein verteilter Kieselsäure aufgesaugt
war. Als Bezugselektrode diente wiederum eine Wasserstoffelektrode in gleicher Lösung. Die Messung ti
wurde bei zwei verschiedenen Temperaturen durchgeführt, nämlich bei 23CC und bei 50°C. In Fig.4 ist das
Ergebnis in Form eines Strom/Potential-Diagramrr.s dargestellt. Man sieht daraus, daß der fünf In H der
Temperatur nur gering ist.
In diesem Beispiel wurde Graphit mit Aktivkohle und organischem Bindemittel gemischt und zu einer 2 mm
dicken Elektrode verpreßt. Der Elektrode vorgeschaltet wurde eine Diffusionsschicht, bestehend aus /uei je
O.1) mm dicken porösen PTFE-Folien, zwischen denen
sich eine 1.5 mm dicke Schicht aus Aktivkohle befand. Als Elektrolyt diente eine Kationen-Atistauschermembran,
als Gegenelektrode eine Bleielcktrode. Als Meßgas diente Luft mit einem Gehall von 500 ppm NO.
An der Elektrode stellte sich ein Grenzstrom von 1,5 itiA ein.
Der Kobaitkompiex von Uihydro-dibenzo-tetraazaannulen,
im folgenden kurz mit CoTAA bezeichnet, wurde bei 8000C eine Stunde unter Stickstoff getempert.
Dabei sublimiert ein Teil des Komplexes ab. Vom Rückstand wurden 28 mg in Methanol angeteigt und auf
eine poröse PTFE-Folie von 6 cm2 aufgestrichen. Da die aktive Schicht nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit
besitzt, erfolgte die Kontaktierung über die gesamte Fläche mit einer Graphit-Filzscheibe und einem
gelochten säurebeständigen Ableitblech. Als Gegenelektrode diente eine poröse Weichbleiplatte von 7.5
cm2 Fläche, als Elektrolyt 4,5 η - H2SO4. Bei Gegenwart
von Luft stellte sich an der Sensorelektrode eine Zellspannung von 1090 mV ein. Legt man nun an die
Zelle ein potentiostatisch auf 109OmV konstant gehaltenes Potential an und führt an der Sensorelektrode
ein NO2/Luft-Gemisch vorbei, so fließt bei einer
NOj-Konzentration von 38 ppm ein Strom von 0,074 mA, bei 500 ppm ein Strom von 0,83 mA.
In diesem Beispiel wurde CoTAA mit einer Aktivkohle hoher spezifischer Oberfläche (1750 m2/g)in
Gewichtsverhältnis 1 :2 gemischt und eine Stunde im Stickstoffstrom bei 9000C thermisch aktiviert. 0,257 g
des entstandenen Produkts wurden mit 0,086 PTFE-PuI-ver, 0,086 g Polyäthylen-Pulver und 0,171 g Aktivkohle
gemischt und bei 140° C in ein säurebeständiges
Streckmetall eingepreßt, so daß die Elektrodenfläche 6,4 cm2 beträgt. Auf diese Aktivschicht wurde eine
poröse PTFE-Schicht aufgesintert. Diese Elektrode wurde mit einer Weichbleiplatte zu einem Sensor
zusammengebaut, wobei ein pastenförmiger Elektrolyt, bestehend aus 10 Gewichtsprozent feinteiliger Kieselsäure
und 90 Gewichtsprozent 43 n-HjSO«. verwendet
wurde.
Das Ruhepotential beim Betrieb mit Luft lag bei 1240 mV. Dasselbe Potential wurde nun vorgegeben
und der Sensor mit einem Gas betrieben, das zunächst aus NO und Luft bestand, wobei das NO aber vor dem
Sensor bein" Durchleiten durch eine Lösung von Kaliumpermanganat in Phosphorsäure vollständig zu
NO2 oxidiert wurde. Die gleiche Oxidation kann man auch an einem Festkörper erreichen, auf dem das
Oxidationsmittel in fester Form abgeschieden ist. Als ein derartiger Festkörper kommt ein Cr2O3 in Betracht, das
mit etwa 10 Gewichtsprozent auf SiO2 abgeschieden
wurde.
Beim Betrieb mit 250 ppm NO im Luftstrom fließt bei dieser Anordnung ein Strom von 2,1 mA.
Ein Sensor mit einer Katalysator - l-lltrkt rc»iiu gemäß
Beispiel I und einer Gegenelektrode ims Weiclihlei
sowie einem pastenformigen l'.lektrolvtcn, bestehend
,ms IO Gewichtsprozent feinteiliger Kieselsäure und 40
(icwivfitsprozent 4.) η ll.>S()i wurde in einem Bypass
/um Abgaskanal eines Verbrennungsmotors angeordnet. Die Betriebsbedingungen des Motors waren:
Umdrehungszahl 3000 pro Minute: Saugmlu druck
500 Torr; I ufizahl λ - 1,02. Der Stickoxidgehalt betrug
1750 ppm. An die Llektroden des Sensors wurde ein
Potential von 1210 mV, was gleichzeitig der Ruhespan·
nupg gegen Luft entsprach, angelegt. Dabei fließt ein
Strom von 0.225 inA.
H e ι s ρ i e I 8
Liegt die Luftzahi Ä<i.ö. so reicht der dann nach
Passieren eines Nachverbrennungskatalysators im Abgas vorhandene Sauerstoff nicht zur Bildung von
Stickstoffdioxid aus Stickstoffmonoxid und Sauerstoff aus. Man kann jedoch ilen Stickoxid-Gehalt trotzdem
messen, wenn man dem Abgasstrom nach Passieren des Katalysators Sauerstoff, z. B. in Form von Luft
beimischt. Dazu wurde ein Sensor gemäß Beispiel 7 verwendet. Zwischen dem Abgaskatalysator und dem
Sensor befand sich ein Lufteinlaß, so daß der Sauerstoffgehalt im Abgasstrom 4,25% betrug. Bei einer
Luftzahi λ = 0.98 beträgt der NO,-Gehalt hinter dem
Katalysator 5C ppm, der mit dem Sensor gemessene Strom 0.055 niA.
l'ür die Überwachung eines Nachverbrennungskatalysators
wird der Diffusionsgrenzstrom einem nicht zur lirfindung gehörenden Überwachungsgerät zugeführt,
das bei Überschreiten desjenigen Diffusionsgrenzstromes, der einem Überschreiten einer zulässigen NO,-Konzentration
entspricht, ein akustisches oder optisches Signa! gibi, so daß auf uicsc Wcuic aiigc/.cigi wiiii,
daß der Nacnverbrennungskatalysator nicht mehr einwandfrei arbeitet.
Hierzu 1 Mhitl /eiclmimncii
Claims (7)
1. Sensor zur elektrochemischen Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen, der eine
Kathode, einen Elektrolyten und eine Anode aufweist und bei dem zwischen Kathode und Anode
ein konstantes Potential angelegt ist und die Kathode einen Katalysator enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die nach dem Diffusionsgrenzstromprinzip arbeitende Kathode (4) die
Meßelektrode darstellt und daß der Kathodenkatalysator derart beschaffen ist, daß er bei dem
zwischen Kathode (4) und Anode (6) angelegten Potential Stickstoffdioxid kathodisch reduziert,
molekularen Sauerstoff dagegen bei dem gleichen Potential nicht.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathoden-Katalysator aus Metal!-Chelaten,
insbesondere des Phthalocyanins oder des 5,14- DihydiO-dibenzo-(5,9,l 4,18)-tetraaza( 14)-annulens,
insbesondere Kobalt-Chelate, oder Kohle, insbesondere Graphit oder Acetylenruß besteht.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (6) gleichzeitig die
Gegen- und die Bezugselektrode ist.
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegen- bzw. Bezugselektrode (6) eine
Silber/Silbersulfat-Elektrode, eine Blei/Bleisulfat-Elektrode
oder eine Chinhydron-Elektrode ist. jo
5. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch geKennzeichnet, daß der katalysatorhaltigen
Kathode (4) gasseitig eine Aktivkohle-Schicht (2) vorgeschaltet ist.
6. Sensor nach Anspruch 5, c .durch gekennzeichnet,
daß die Aktivkohle-Schicht (2) durch zwei poröse Stützschichten (3) aus Polytetrafluoräthylen
zusammengehalten ist.
7. Verwendung des Sensors nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Überwachung der Funktionsfähigkeit
eines der Nachverbrennung des Abgases dienenden Katalysators.
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1973
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