DE2335402B2 - Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen - Google Patents
Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sensor zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
Stickoxide bilden einen sehr wesentlichen Bestandteil von Industrieabgasen im weitesten Sinne. Sie entstehen
einerseits in vielen chemischen Fabriken als Abfallprodukte, andererseits bei Verbrennunigsreaktionen, die bei
hohen Temperaturen ablaufen, wenn als Oxidationsmittel der in der Luft enthaltene Sauerstoff verwendet wird.
Hier ist besonders die Stickoxid-Emission von Kraftfahrzeugen zu erwähnen. Diese Stickoxid-Emission
hängt unter anderem vom stöchiometrischen Verhältnis Luft zu Brennstoff ab. Ist dieses Verhältnis annähernd 1
(λ«1), so beträgt der NO-Gehalt im Abgas etwa ppm. Darüberhinaus enthalten solche Abgase noch
Kohlenmonoxid sowie unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffe. Alle diese Stoffe tragen zur
Luftverunreinigung bei. Um diese auf einen Minimalwert herabzudrücken, ist es erforderlich, die Abgase,
z. B. von Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren, möglichst weitgehend von diesen Stoffen zu befreien. Das
bedeutet daß Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe vollständig oxidiert werden müssen, nämlich zu
Kohlendioxid und — im Falle der Kohlenwasserstoffe — Wasser, und daß die Stickoxide zu elementarem
D Stickstoff reduziert werden müssen.
Eine solche Überführung der schädlichen Anteile des Abgases in die unschädlichen Verbindungen Kohlendioxid,
Stickstoff und Wasser kann zum Beispiel dadurch geschehen, daß man die Abgase einer Nachverbrennung
ίο unterwirft indem man sie bei Temperaturen oberhalb
etwa 600" C über einen Katalysator 'eitet Die
Funktionsfähigkeit dieses Katalysators muß jedoch überwacht werden, da nach längerem Gebrauch ein
Aktivitätsverlust des Katalysators eintreten kann. Am größten ist diese Reduzierung des Schadstoffanteils bei
einwandfrei arbeitendem Abgaskatalysator im Falle der Stickoxide: Von einem Gehalt von 3000 ppm bei A=I
gehen die Stickoxide auf Werte unter 100 ppm zurück. Ist der Katalysator nicht mehr voll funktionsfähig, so
liegt der Wert für den NOx-Gehalt irgendwo zwischen
diesen beiden genannten Werten, wobei sich der Gehalt mit fortschreitender Verschlechterung des Katalysators
schnell dem höchsten Wert annähern wird.
Eine solche Meßzelle ist aus der DE-OS 21 55 935 im Prinzip bekannt; jedoch ist es bei dieser notwendig, daß,
um reproduzierbare Werte zu erhalten, das Meßgas einen konstanten Bereich der Anode überstreicht und
die Strömungsgeschwindigkeit konstant bleibt, was vom Meßverfahren her recht aufwendig ist. Ferner sind
Gegenelektrode und Bezugselektrode, wie an sich üblich, getrennt, was zu einer Komplizierung des
Aufbaus der Zelle führt. Schließlich wird bei der Zelle das Meßgas anodisch oxidiert, so daß als Katalysatoren
vorzugsweise Edelmetalle wie Platin oder Gold in Betracht kommen, die gegen Oxidation unempfindlich
sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Sensor zur Bestimmung des NO»-Gehaltes von
Abgasen anzugeben, der einfach im Betrieb ist und bei dem die gleichzeitige Anwesenheit von Sauerstoff die
Bestimmung nicht beeinträchtigt. Er soll ferner mit möglichst billigen und leicht verfügbaren Katalysatoren
auskommen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Sensor mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs. Dieser hat den Vorteil, daß bei ihm dadurch, daß er im Diffusionsgrenzstrombereich arbeitet,
keine besonderen Vorkehrungen bezüglich der vom Meßgas überstrichenen Elektrodenfläche und der
Strömungsgeschwindigkeit getroffen werden müssen; daß sein Aufbau dadurch vereinfacht ist, daß Gegen-
und Bezugselektroden identisch sind; und daß schließlich dadurch, daß die erfindungsgemäße Zelle das
Meßgas kathodisch reduziert, billigere Katalysatoren an der Kathode eingesetzt werden können, da diese gegen
Reduktion praktisch unempfindlich sind, dagegen durch anodische Oxidation zerstört werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Sensors möglich.
Mit dem erfindungsgemäßen Sensor wird der Gehalt ati NO2 gemessen das sich im Gleichgewicht bei
Umgebungstemperatur aus NO und dem im Überschuß vorhandenen Sauerstoff bildet. Wichtig ist dabei, wie
oben bereits hervorgehoben, daß der Sauerstoff die Messung in keiner Weise beeinflußt und daß der Sensor
nur eine geringe Temperaturabhängigkeit zeigt.
Das Meßprinzip das dem Verfahren zur Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen zugrunde liegt,
besteht in der kathodischen Reduktion von NO2 an den obengenannten Katalysatoren, wobei als Meßgröße der
sich bei einem vorgegebenen Potential einstellende Diffusionsgrenzstrom dient Dieser Diffusionsgrenzstrom
ist gegeben durch die Beziehung
_ z- F- D- q ■ c
wobei ζ die Zahl der pro Molekül ausgetauschten
Elektronen (bei NO2 z= 1), F Faraday-Konstante, D der
Diffusionskoeffizient und c die Konzentration von NO2
im Gasstrom sind, während q die Fläche und d die Diffusionsschichtdicke bedeuten. Das konstante Potential,
das zwischen der katalysatorhaltigen Elektrode und einer Gegenelektrode angelegt wird, soll nahe bei dem
bei Anwesenheit von Sauerstoff herrschenden Ruhepotential liegen. Beispielsweise erhält man bei einer
NCb-Konzentration von 50 ppm und einer Diffusionsschichtdicke von 1 mm theoretisch einen Grenzstrom
von 2,2 mA/cm2, bei 300 ppm beträgt er ca. 13 mA/cm2.
Der Grenzstrom kann nun dazu benutzt werden, die Funktionsfähigkeit eines der Nachverbrennung des
Abgases dienenden Katalysators zu überwachen, indem durch ihn ein akustisches oder optisches Signal
gesteuert wird, das die Überschreitung des höchstzulässigen NO,-Wertes anzeigt
Eine andere Möglichkeit zur Messung des NO2-Gehaltes
besteht darin, das Potential zu erfassen, das sich an einer NO2-spezifischen Elektrode gemäß der
Beziehung
£--*!. In Ü
zF C2
zF C2
einstellt, wobei Ci die NO2-Konzentration eines frei
wählbaren Bezugsgases, etwa der Umgebungsluft, und C2 die N02-Konzentration im Abgas sind. R ist die
Gaskonstante.
In F i g. 1 sind ein erfindungsgemäßer Sensor sowie seine Anordnung zur Bestimmung des Stickoxid-Gehaltes
in Abgasen dargestellt.
Das hinsichtlich seines Stickoxidgehaltes zu überprüfende Gas, z. B. das Abgas eines Kraftfahrzeuges, wird
über einen By-pass der Rückseite des Sensor s zugeführt, so daß es an dieser vorbeistreichen kann. Die Zuführung
kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich über ein Ventil 1 erfolgen. Die diskontinuierliche
Zuführung ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein ständiger Kontakt zwischen Abgas und Meßsystem
nicht wünschenswert ist, etwa um die Lebensdauer des Sensors zu verlängern, indem sich beispielsweise nur
geringere Mengen von Reaktionsprodukten oder anderen, im Abgas enthaltenen Substanzen im Elektrolyt
des Sensors lösen können.
Der Sensor selber ist aus sechs Schichten aufgebaut. Das Abgas kommt zunächst mit einer Aktivkohleschicht
2 in Berührung, die zwischen zwei poröser. Stützschichten 3 aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) zusammengehalten
wird. Die Aktivkohleschicht 2 dient gleichzeitig als Diffusionshemmer und als Katalysator zur Einstellung
des Gleichgewichts aus NO + NO2, das bei den hier vorliegenden Temperaturen von maximal 70° auf der
Seite des NO2 liegt Auf die innere PTFE-Schicht folgt die Katalysator-Schicht 4, über deren Zusammensetzung
und Herstellung weiter unten in den Beispielen noch Genaues gesagt wird. Auf die Katalysator-Schicht
4 folgt eine Elektrolytschicht 5. Als Elektrolyt ist jede Substanz genügender Leitfähigkeit geeignet, wenn sie
einen pH < 5 besitzt Man kann z. B. Schwefel- oder Phosphorsäure in flüssiger Form oder aufgesaugt in
einer porösen inerten Matrix, etwa in Kieselgur, einsetzen. Vorteilhaft ist auch der Einsatz einer
Ionen-Austauschermembran als Elektrolyt Als letzte, mit der Elektrolytschicht in Verbindung stehende
in Schicht folgt die Gegenelektrode 6, dit zugleich als
Bezugselektrode dient Von dieser Gegen- oder Bezugselektrode wird gefordert daß sie ihr Potential
bei den hier fließenden Strömen konstant hält Für die Gegenelektrode haben sich eine Silber/Silbersulfat-Elektrode,
eine Blei/Bleisulfat-EIktrode oder eine
Chinhydron-Elektrode als geeignet erwiesen. Durch eine als Block dargestellte, an sich bekannte potemiostatische
Regelung 7 wird zwischen die Katalysatorelektrode 4 und die Gegen- bzw. Bezugselektrode 6 ein
konstantes Potential angelegt Dieses Potential wird so bemessen, daß der in der Katalysator-Elektode verwendete
Katalysator nur NO2 reduziert, nicht aber den im Überschuß vorhandenen Sauerstoff. Für die hier
verwendeten, bereits genannten Katalysatoren ist das der Fall, wenn man das Potential in die Nähe des sich bei
Anwesenheit von Luft einstellenden Ruhepotentials legt. Dies wird später in den Beispielen noch genauer
erläutert werden.
Der sich bei Anlegen eines solchen Potentials
jo einstellende Diffusionsgrenzstrom ist dann ein Maß für die an der Katalysatorschicht ablaufende kathodische
Reduktion, beispielsweise gemäß der Gleichung
NO2 + e"
NO2"
da die Diffusion des NO2 an den Reaktionswert in der
Kathode in dem Sensor der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist.
Betreibt man den erfindungsgemäßen Sensor bei
■to einer Luftzahl λ>1, d.h. im mageren Bereich, so läßt
sich die ΝΟ,-Messung ohne Schwierigkeiten auch hinter
einem Nachverbrennungskatalysator durchführen, da in jedem Falle ausreichend Sauerstoff zur Umwandlung
des zum größten Teil als NO vorliegenden Stickstoffoxids in NO2 vorhanden ist und der Sensor, wie sich aus
dem oben Gesagten ergibt, nur auf NO2, nicht aber auf NO reagiert. Wird der Sensor dagegen im fetten
Bereich (λ<1) betrieben, so reicht, vor allem hinter einem Nachverbrennungskatalysator, der Sauerstoff für
die NO2-Bildung nicht mehr aus, so daß es zu
Fehlmessungen bezüglich der NO*- Bestimmung kommen würde. Die Messung läßt sich aber dennoch ohne
Schwierigkeiten durchführen, wenn man dem Abgasstrom nach Passieren des Nachverbrennungskatalysators
Luft zumischt. Die an dieser Stelle herrschenden Temperaturen sind nicht mehr hoch genug, als daß noch
ein Teil des in der Luft enthaltenen Stickstoffs und Sauerstoffs miteinander reagieren und die Messung so
verfälschen könnten.
Im folgenden sollen die Herstellung des Katalysators, die Prüfung der Wirksamkeit sowie seine Verwendung
in dem erfindungsgemäßen Sensor anhand von Beispielen näher erläutert werden.
2,5 g Kobalt-Phthalocyanin werden in konzentrierter Schwefelsäure bei Raumtemperatur gelöst. Zu der
Lösung werden 2,5 g Acetylenruß gegeben, die in
Suspension bleiben. Durch Zugabe von destilliertem Wasser wird das Phthylocyanin auf dem Ruß ausgefällt.
Nach dem Abfiltrieren und Trocknen werden 10 mg des Katalysators mit Methanol ansteigt und auf eine poröse
Teflonfolie von 32 mm Durchmesser aufgestrichen.
Die Elektrode wird in einer Halbzellenanordnung in 4,5 n —H2SO4 bei Raumtemperatur gegen eine Wasserstoffelektrode
in gleicher Lösung gemessen. Dabei streicht das Meßgas mit einem NCh-Gehalt von 80 ppm
an der Elektrode vorbei. In Fig. 2, in der auf der Abszisse die Stromstärke und auf der Ordinate die
Potentiale angegeben sind, ist in Kurve 1 der sich bei dieser Messung ergebende Strom/Potentialverlauf
wiedergegeben. Das Ruhepotential liegt bei etwa 104OmV Die Aktivität des Katalysators gegenüber
Sauerstoff ist durch die Kurve 2 wiedergegeben. Bei hohen Potenialen ist diese Aktivität vergleichsweise
gering, das Ruhepotential liegt wenig unter 900 mV. Der in diesem Beispiel verwendete Katalyator spricht also
spezifisch auf NO2 an, wenn man ein Potential von 900 mV vorgibt. In Fig. 3 ist der Stromverlauf in
Abhängigkeit von der NO2-Konzentration aufgetragen und man sieht daraus, daß der fließende Strom
proportional zu der NO2-Konzentration wächst. Dieser
Kurvenverlauf zeigt die Möglichkeit auf, den erfindungsgemäßen Sensor nicht nur zur Überwachung eines
Nachverbrennungskatalysators, sondern auch direkt zur Bestimmung des NO,-Gehaltes zu verwenden.
In diesem Beispiel oitui Acetylenruß alleine als
Katalysator. 10 mg Acetylenruß werden auf eine poröse
PTFE-Foiie von 2 cm2 Fläche aufgestrichen. Die Messung dieses Katalysators erfolgte ganz entsprechend
wie in Beispiel 1. Bei einer N02-Konzentration von 80 ppm ergibt sich bei 1000 mV ein Strom von etwa
45 μΑ, bei 940 mV 200 μΑ. Auch hier liegt die Kurve für den Sauerstoff bei wesentlich niedrigeren Potentialen
als die Kurve für Stickstoffdioxid, so daß auch Acetylenruß bei Vorgabe eines Potentials, das in der
Nähe des Ruhepotentials von Sauerstoff, d. h. auch in diesem Falle 900 mV liegt, als Katalysator für den
Stickstoffdioxid-Sensor verwendet werden kann.
In diesem Beispiel wurde Kobalt-Phthalocyanin in gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf
Acetylenruß ausgefällt.
165 mg des so hergestellten Katalysators wurden mit
Polyäthylen- und Polytetrafluorethylen- Pulver als Bindemittel sowie mit einer Aktivkohle als Poren- und
Leitfähigkeitssubstanz vermischt und nach Aufheizen auf 120° C gepreßt wobei die Elektrode folgende
Zusammensetzung aufweist: 43 Gewichtsprozent Katalysator, 14 Gewichtsprozent Polyäthylen, 14 Gewichtsprozent
PTFE und 29 Gewichtsprozent Aktivkohle. Die Fläche der Elektrode beträgt 1,75 cm*. Sie wurde wie in
Beispiel 1 beschrieben in eine Halbzellenanordnung eingebaut und gemessen wobei die NOj-Konzentration
im Abgas 1000 ppm betrug. Als Elektrolyt diente 4.5 η - H2SO4, die in fein verteilter Kieselsäure aufgesaugt
war. Als Bezugselektrode diente wiederum eine Wasserstoffelektrode in gleicher Lösung. Die Messung
wurde bei zwei verschiedenen Temperaturen durchgeführt, nämlich bei 23°C und bei 50°C In Fig.4 ist das
Ergebnis in Form eines Strom/Potential-Diagramms dargestellt. Man sieht daraus, daß der Einfluß der
Temperatur nur gering ist.
B e i s ρ i e 1 4
In diesem Beispiel wurde Graphit mit Aktivkohle und organischem Bindemittel gemischt und zu einer 2 mm
dicken Elektrode verpreßt. Der Elektrode vorgeschaltet wurde eine Diffusionsschicht, bestehend aus zwei je
0,5 mm dicken porösen PTFE-Folien, zwischen denen sich eine 1,5 mm dicke Schicht aus Aktivkohle befand.
Als Elektrolyt diente eine Kationen-Austauschermembran, als Gegenelektrode eine Bleielektrode. Als
Meßgas diente Luft mit einem Gehalt von 500 ppm NO.
r, An der Elektrode stellte sich ein Grenzstrom von 1,5 mÄ ein.
Der Kobaltkomplex von Dihydro-dibenzo-tetraaza-
i(i annulen, im folgenden kurz mit CoTAA bezeichnet,
wurde bei 800°C eine Stunde unter Stickstoff getempert. Dabei sublimiert ein Teil des Komplexes ab. Vom
Rückstand wurden 28 mg in Methanol angeteigt und auf eine poröse PTFE-Folie von 6 cm2 aufgestrichen. Da die
aktive Schicht nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit besitzt, erfolgte die Kontaktierung über die gesamte
Fläche mit einer Graphit-Filzscheibe und einem gelochten säurebeständigen Ableitblech. Als Gegenelektrode
diente eine poröse Weichbleiplatte von 7,5
in cm2 Fläche, als Elektrolyt 4,5 η - H2SO4- Bei Gegenwart
von Luft stellte sich an der Sensorelektrode eine Zellspannung von 1090 mV ein. Legt man nun an die
Zelle ein potentiostatisch auf 109OmV konstant gehaltenes Potential an und führt an der Sensorelektro-
r> de ein NO2/Luft-Gemisch vorbei, so fließt bei einer
NO2-Konzentration von 38 ppm ein Strom von
0,074 mA, bei 500 ppm ein Strom von 0,83 mA.
4Ii In diesem Beispiel wurde CoTAA mit einer
Aktivkohle hoher spezifischer Oberfläche (1750 m2/g) in
Gewichtsverhältnis 1 :2 gemischt und eine Stunde im Stickstoff strom bei 900° C thermisch aktiviert. 0,257 g
des entstandenen Produkts wurden mit 0,086 PTFE-PuI-
■»■> ver, 0,086 g Polyäthylen-Pulver und 0.171 g Aktivkohle
gemischt und bei 1400C in ein säurebeständiges Streckmetall eingepreßt, so daß die Elektrodenfläche
6,4 cm2 beträgt Auf diese Aktivschicht wurde eine poröse Γ i FE-Schicht aufgesintert. Diese Elektrode
im wurde mit einer Weichbleiplatte zu einem Sensor
zusammengebaut, wobei ein pastenförmiger Elektrolyt,
bestehend aus 10 Gewichtsprozent feinteiliger Kieselsäure und 90 Gewichtsprozent 4,5 n-HjSOi. verwendet
wurde.
Das Ruhepotential beim Betrieb mit Luft lag bei 124OmV. Dasselbe Potential wurde nun vorgegeben
und der Sensor mit einem Gas betrieben, das zunächst aus NO und Luft bestand, wobei das NO aber vor dem
Sensor beim Durchleiten durch eine Lösung von
bo Kaliumpermanganat in Phosphorsäure vollständig zu
NO2 oxidiert wurde. Die gleiche Oxidation kann man
auch an einem Festkörper erreichen, auf dem das Oxidationsmittel in fester Form abgeschieden ist. Als ein
derartiger Festkörper kommt ein Cr2Oa in Betracht, das
b5 mit etwa 10 Gewichtsprozent auf SiO2 abgeschieden
wurde.
Behn Betrieb mit 250 ppm NO im Luftstrom fließt bei dieser Anordnung ein Strom von 2,1 mA.
Ein Sensor mit einer Katalysator-Elektrode gemäß Beispiel 1 und einer Gegenelektrode aus Weichblei
sowie einem pastenförmigen Elektrolyten, bestehend aus 10 Gewichtsprozent feinteiliger Kieselsäure und 90
Gewichtsprozent 4,5 η — H2SO4 wurde in einem Bypass
zum Abgaskanal eines Verbrennungsmotors angeordnet. Die Betriebsbedingungen des Motors waren:
Umdrehungszahl 3000 pro Minute; Saugrohrdruck. 500 Torr; Luftzahl λ = 1,02. Der Stickoxidgehalt betrug
1750 ppm. An die Elektroden des Sensors wurde ein Potential von 1210 mV, was gleichzeitig der Ruhespannung
gegen Luft entsprach, angelegt. Dabei fließt ein Strom von 0,225 mA.
Beispie! 8
Liegt die Luftzahl λ<1,0, so reicht der dann nach Passieren eines Nachverbrennungskatalysators im Abgas
vorhandene Sauerstoff nicht zur Bildung von
15
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Stickstoffdioxid aus Stickstoffmonoxid und Sauerstoff aus. Man kann jedoch den Stickoxid-Gehalt trotzdem
messen, wenn man dem Abgasstrom nach Passieren des Katalysators Sauerstoff, z. B. in Form von Luft
beimischt. Dazu wurde ein Sensor gemäß Beispiel 7 verwendet. Zwischen dem Abgaskatalysator und dem
Sensor befand sich ein Lufteinlaß, so daß der Sauerstoffgehalt im Abgasstrom 4,25% betrug. Bei einer
Luftzahl λ = 0,98 beträgt der NOrGehalt hinter dem Katalysator 50 ppm, der mit dem Sensor gemessene
Strom 0,055 mA.
Für die Überwachung eines Nachverbrennungskatalysators wird der Diffusionsgrenzstrom einem nicht zur
Erfindung gehörenden Überwachungsgerät zugeführt, das bei Überschreiten desjenigen Diffusionsgrenzstromes,
der einem Überschreiten einer zulässigen NO,-Konzentration
entspricht, ein akustisches oder optisches Signal gibt, so daß auf diese Weise angezeigt wird,
daß der Nachverbrennungskatalysator nicht mehr einwandfrei arbeitet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Sensor zur elektrochemischen Bestimmung des Gehaltes an Stickoxiden in Abgasen, der eine
Kathode, einen Elektrolyten und eine Anode aufweist und bei dem zwischen Kathode und Anode
ein konstantes Potential angelegt ist und die Kathode einen Katalysator enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die nach dem Diffusionsgrenzstromprinzip arbeitende Kathode (4) die
Meßelektrode darstellt und daß der Kathodenkatalysator derart beschaffen ist, daß er bei dem
zwischen Kathode (4) und Anode (6) angelegten Potential Stickstoffdioxid kathodisch reduziert,
molekularen Sauerstoff dagegen bei dem gleichen Potential nicht
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathoden-Katalysator aus Metall-Chelaten,
insbesondere des Phthalocyanins oder des 5,14-Dihydro-dibenzo-(5,9,14,18)-tetraaza( 14)-annulens,
insbesondere Kobalt-Chelate, oder Kohle, insbesondere Graphit oder Acetylenruß besteht
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Anode (6) gleichzeitig die
Gegen- und die Bezugselektrode ist.
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegen- bzw. Bezugselektrode (6) eine
Silber/Silbersulfat-Elektrode, eine Blei/Bleisulfat-Elektrode oder eine Chinhydron- Elektrode ist.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der katalysatorhaltigen
Kathode (4) gasseitig eine Aktivkohle-Schicht (2) vorgeschaltet ist.
6. Sensor nach Anspruch 5; dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivkohle-Schicht (2) durch zwei poröse Stützschichten (3) aus Polytetrafluorethylen
zusammengehalten ist.
7. Verwendung des Sensors nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Überwachung der Funktionsfähigkeit eines der Nachverbrennung des Abgases
dienenden Katalysators.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OD | Request for examination | ||
8220 | Willingness to grant licences (paragraph 23) | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |