DE23318C - Einrädriges Velociped - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

A. STEPHANY in BRUCHSAL (Baden). Einrädriges Velociped.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. November 1882 ab.

Die Nabe η des Rades dieses Velocipedes liegt so weit seitlich der Ebene des Radreifens, dafs der Sitz des Reiters innerhalb dieses Rades angebracht werden kann. Dieser Sitz a, . welcher innerhalb bestimmter Grenzen bei einem und demselben Velociped vermittelst Schraubeneinrichtung s höher oder niedriger gestellt werden kann, ruht unten auf einem kleineren, inneren Rade b, welches auf der inneren Peripherie des grofsen dahingleitet. Seitlich ist dieser Sitz dadurch befestigt, dafs er pendelnd an der Achse des grofsen Rades bei c hängt, welch letzteres mit seiner Achse fest verbunden ist.

Werden die Kurbeln d d durch die Beine des Reiters bewegt, so wird diese Drehung durch das Kettengelenk e und die beiden Triebräder f und g auf die Achse des Rades und somit auf dieses selbst übertragen. Sobald sich dieses dreht, gleitet das innere, kleinere Rad auf der inneren Peripherie des grofsen stets nach dessen tiefsten Punkt hin vorwärts.

Um den Schwerpunkt des Vehikels, nachdem dasselbe bestiegen ist, genau über den Unterstützungspunkt, d. i. über das kleine Rad, zu legen, ist die Einrichtung getroffen, dafs durch Schrauben h h h der Sitz des Reiters mehr der Ebene dieses letzteren genähert oder von demselben entfernt werden kann. ' .

Das Lenken dieses Fahrzeuges geschieht durch Verlegung des Schwerpunktes nach rechts oder links; die Hände stützen sich auf den mit dem Sitz fest verbundenen Hebel k I.

Der Sitz kann so tief geschraubt werden, dafs der Anfänger mit der Sohle des. linken Fufses den Erdboden erreicht. Durch den tiefen Sitz soll die Schwierigkeit der Balance bedeutend vermindert werden.

Die Speichen sind C-förmig gebogene Stahlstäbe, welche durch die Nabe η hindurchgehen.

Die Nabe η ist ein stählerner Hohlcylinder mit correspondirenden Löchern für die neben einander und über einander hindurchgehenden, Speichen. Fest mit der Nabe verbunden ist dann eine kurze Achse j an welcher bei c das kleinere Rad mit dem Sitz hängt und auf welchem das Triebrad g befestigt ist.

Der Radreifen i mufs derart construirt werden, dafs man seitlich in ihm die Speichen befestigen kann, dafs auf seiner äufseren Peripherie ein Gummiring eingelegt werden kann, und dafs sich auf seiner inneren Peripherie eine im Querschnitt ovale Erhöhung befindet, auf welcher das innere, kleinere Rad läuft.

Das ganze Rad kann deshalb sehr leicht construirt werden, weil es eigentlich selbst nichts zu tragen hat, indem vermittelst m die Achse des grofsen Rades unterstützt wird, und auf diese Weise die Last des ganzen Vehikels durch das kleine Rad b aufgenommen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrädriges Velociped mit so weit seitlich liegender Nabe, dafs der Sitz des Reiters innerhalb dieses Rades genommen werden kann, wobei der Sitz α des Reiters über dem Rade b angebracht ist, welches Rad mit dem Sitz pendelnd an der Achse des grofsen Rades hängt, so dafs es bei Bewegung des letzteren auf der inneren Peripherie desselben hingleitet; dieses Rad unterstützt hierbei die Achse des grofsen Rades, so dafs die ganze Last des bestiegenen Vehikels durch das kleine Rad b aufgenommen wird.

   ^Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.