DE2327448B2 - Verfahren zur herstellung von 17 alpha-(3-hydroxypropyl)-17 beta-hydroxy- 3-keto-4-androsten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 17 alpha-(3-hydroxypropyl)-17 beta-hydroxy- 3-keto-4-androstenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von 17ci-(3-Hydrox>-propyl)-17/?-hydroxy-3-keto-4-androsten,
welches ein Zwischenprodukt zur Herstellung von 3-(I7/J-Hydroxy-4-androsten-3-on-I7a-yl)-propiolacton
darstellt.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von 3-(l7/9-Hydroxy-4-androsten-3-on-17a-yl)-propiolactan
bekannt. So gehen z. B. Arth el al. [i. Med. Chem. 6(1963)617] von 3/?-Hydroxy-17-ketoendrost-5-en
aus und kondensieren mit einem GrignartJreagenz aus dem Tetrahydropyranyläther des Proparglyalkohols
zum 17a-[3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-propinyl]-5-androsten-3/?,17-diol,
das anschließend Zum 17a-[3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-propyl]-5-an-
<drosten-3/J,17-diol hydriert wird. Nach Oppenauer-Oxydation
und anschließender Ätherspaltung wird 17a-(3-HydroxypropyI)-4-androsten-17/?-ol-3-on erhalten,
aus dem durch Ringschlußreaktion mit p-Tolylsulfonsäurechlorid und Oxydation oder Chrom-Säure/Pyridin
das obengenannte Propiolacton entsteht.
Ein anderer Weg wird von CeIIa et al. [J. Org. Chem. 24 (1959) 743] beschrieben, der auch von der
3-Hydroxyverbindung ausgeht. Hierbei wird 3ß-Hydroxy-5-androsten-17-on
äthinyliert, mit Kohlendioxid zur i7a-Äthinylcarbonsäure urngesetzt und mit
Wasserstoff zur 17a-Ätheny!carbonsäure reduziert.
Durch Säurebehandlung wird das 3-(3/?, 17/?- Dihydroxy-
5-androsten-17a-yl)-propensäurelacton erhalten, das zum gesättigten Lacton 3-(3/9,17/3-Dihydroxy-5-androsten-17a-yl)-propiolacton
hydriert wird. Hieran schließt die Oppenauer-Oxydation an, die zum gewünschten 3-(3 β,Πβ- Dihydroxy-S-androsten-S-on-17a-yl)-propiolacton
führt.
Alle diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie über eine größere Anzahl von Reaktionsstufen
führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ausgehend von l,4-Androstadien-3,17-dion bzw. 4-Androsten-3,17-dion
die Anzahl der Reaktionsstufen zu vermindern und ein einfacheres Herstellungsverfahren
zu entwickeln.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man
a) 4-Androsten-3,17-dion oder 1,4-Androstadien-3,17-dion
mit Propargylalkohol in Gegenwart von Aikalialkoholat eines tertiären Alkohols umsetzt
und
b) das dabei erhaltene 17a-(3-Hydroxy-propinyl)-lV/J-hydroxy-S-keto-^-androsten-
bzw. 1,4-androstadien mit einem komplexen Metallkatalysator in
homogener Phase hydriert.
Das dabei erhaltene 17a-(3-Hydroxypropy|)-i7«_
hydroxy-3-keto-4-androsten kann sodann in bekannter
Weise mit Pyridin/Chromsäure-Komplex unter Laktonbiidung zum vorstehend genannten Propiolacton
weiterverarbeitet werden.
Die erste Stufe des Verfahrens betrifft die Einführung der Hydroxypropinylgruppierung in 17-Stellung.
Es war überraschend, daß sich die als Ausgangsmaterial verwendeten ungesättigten 3,17-Diketosteroide
ίο der Androstanreihe in so einfacher Weise mit Propargylalkohol
in Gegenwart von Alkalialkoholat eines tertiären Alkohols zu den entsprechenden ungesättigten
17 a(3-Hydroxy-propiny I)- Π ß-hyd roxysteroiden umsetzen
lassen, nachdem aus der Literatur bekannt war, daß A4-3-Ketosteroide mit Kalium-tert.-butylat zu den
entsprechenden A5-3-Ketosteroiden isomerisieren (Tetrahedron
Lett. !962, 699). Auch ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 20 30 056 bekannt, daß sich eine
Äthinylierung in 17-Stellung bei A4-3,17-Diketosteroiden
in der I9-Nor-Reihe in Gegenwart von Kalium-tert.-butylat ohne Schutz der 3-Ketogruppe
leicht durchführen läßt. Dieses Verfahren läßt sich aber schon nicht mehr auf 10-Methylsteroide wie z. B.
lS-MethyM-androsten-S,! 7-dion übertragen. Bei Δ4-"5
3,17-Diketosteroiden der 10-Methylreihe muß die
3-Ketogruppe durch Enaminierung, z. B. durch die Pyrrolidinogruppe geschützt werden.
Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, daß man das Δ4- bzw. Δ1Μ-3, 17-Diketosteroid zu einer Lösung
von Alkalialkoholat eines tertiären Alkohols gibt und anschließend den Propargylalkohol hinzufügt.
Als Lösungsmittel sind alle solche geeignet, die gegenüber den Reaktionspartnern inert sind. Genannt
seien beispielsweise cyclische Äther wie Tetrahydrofuran und Dioxan, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol oder Xylol, aliphatische Äther wie Diäthyläther oder Glycoldimethyläther, oder polare
aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid.
Als Alkalialkoholate tertiärer Alkohole eignen sich
insbesondere solche, die üblicherweise für Äthinylierungsreaktionen
verwendet werden. Besonders geeignet sind die Kaliumalkoholate, wie z. B. Kalium-tert.-butylat
und Kalium-tert.-amylat.
Die Reaktion wird zweckmäßigerweise bei einer Temperatur unterhalb 5O0C durchgeführt, besonders
bevorzugt sind Reaktionstemperaturen zwischen +25 und —20!C.
Die Aufarbeitung des Reaktionsprodukte erfolgt
nach den üblicherweise angewandten Arbeitsmethoden, wie z. B. durch Ausfällen mit Wasser oder verdünnten
Mineralsäuren oder durch Einengen in Vakuum. Das erhaltene Rohprodukt wird in üblicher
Weise, wie z. B. durch Chromatographie oder Umkristallisation, gereinigt.
Die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft die Hydrierung der 17-ständigen Propinylgruppierung
mit einem komplexen Metallkatalysator in homogener Phase, vorzugsweise mit Tristriphenylphosphinrhodiumchlorid
oder Tristriphenylphosphinrutheniumdichlorid. Geeignet sind aber Tetrakistriphenylarsinrutheniumchlorid
oder Ruthenium-Titan (IlI)-chlorid-Komplex.
Es war überraschend, daß die Mehrfachbindung in der Seitenkette und eine gegebenenfalls vorhandene
Al-Doppelbindung mit diesen komplexen Metallkatalysatoren
reduziert wird, während die Δ4-Οορρε1&η-
dung nicht mitreduziert wird, da aus der Literatur bekannt ist, daßTristriphenylphosphinrhodiumchlorid
A4-a,/?-ungesättigte 3-Ketosteroide zu den 5-aH-Verbindungen
reduziert (Chem. Ber. 101 (1968) 58].
Des weiteren ist es überraschend, daß auch allein die 17-ständige Propinylseitenkette zur Propylseitenkette
durchreduziert wird, da nach der Literatur zu erwarten gewesen wäre," daß die Reduktion mit Tristriphenylphosphinrhodiumchlorid
bei der Propenylgruppe stehen bleibt. Beim Ergosta-I,4,22-trien-3-on wird die
Λ'-Doppelbindung glatt reduziert, während die A2--Doppelbindung
nicht angegriffen wird (J. Chem. Soc. 1971, 3415).
Die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, daß man '5
das ungesättigte 3-Ketosteroid in einem Autoklav in Gegenwart eines komplexen Metallkatalysators, vorzugsweise
Tristriphenylphosphinrhodiumchlorid, in einer Menge von weniger als 5 Gewichtsprozent bezogen
auf das zu reduzierende Steroid in homogener ao
Phase hydriert.
Es wäre auch möglich, ohne Druck zu hydrieren, jedoch müßte in diesem Fall die Katalysatormenge auf
annähernd äquimolare Menge erhöht werden.
Die Hydrierung wird in Form einer normalen !|5
Druckhydrierung bei einem Druck > 1 at, vorzugsweise bei Drucken von 5 bis 50 at durchgeführt. Die
Temperaturen liegen im Bereich von 0 bis 150'C.
Als Lösungsmittel kommen alle solche in Frage, die gegenüber den Reaktanten inert sind. Beispielsweise
seien genannt Kohlenwasserstoffe wie Ligroin oder Hexan, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol
oder Toluol, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid oder Chloroform, Äther wie Dioxan
oder Tetrahydrofuran, Alkohole wie Methanol oder :i5 Äthanol und Ketone wie Aceton oder Methylisobuiylketon.
Es können aber auch Gemische aus diesen Lösungsmitteln untereinander verwendet werden.
Zur Weiterverarbeitung oxydiert man das wie vorstehend erhaltene 17a-(Hydroxypropyl)-I7/i-hydroxy- 't°
steroid nach bekannten Methoden mit dem Chromsäure/Pyridin-KompIex
(J. Org. Chem. 35 (1970) 4000] unter gleichzeitiger Laktonisierung zum entsprechenden
y-Steroido-propiolacton.
Dieses ist selbst biologisch wirksam und Zwischenprodukt zur Herstellung des bekannten Aldosteron-Antagonisten
3-(7a-Acetylthio-17/J-hydroxy-3-oxo-4-androsten-17a-yl)-propiolacton
durch Dehydrierung in 6-Stellung gemäß J. Org. Chem. 24 (1959) 1109 und
anschließender Umsetzung mit Thioessigsäure gemäß z. B. deutsche Auslegeschrift 11 21 610.
Die nachfolgenden Beispiele sollen aas erfindungsgemäße Verfahren erläutern.
55 g Kalium-t-butylat werden in 350 ml Tetrahydrofuran
vorgelegt und 25 g l,4-Androstadien-3,17-dion darin gelöst. Man läßt anschließend 25 ml Propargylalkohol
so zutropfen, so daß die Temperatur im Reaktionsgefäß 25 C nicht übersteigt und rührt 5 h bei
Raumtemperatur nach. Danach wird mit verdünnter wäßriger Schwefelsäure neutralisiert, der ausgefallene
Niederschlag abgesaugt, das Filtrat mit 100 ml Wasser
und 200 ml Methylenchlorid versetzt, die organische Phase abgetrennt, 2mal mit je 100 ml Wasser gewaschen,
über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird in Benzol gelöst und
über Kieselgel Chromatographien. Man erhält 2! g i7«-(3-Hydroxy-propinyl)-17/*-hydroxy-l,4-androstadien-3-on
vom Schmelzpunkt 192 C.
a) Analog Beispiel 1 werden aus 26 g 4-Androsien-3,17-dion
22,5 g 17a-(3-Hydroxy-propinyl)-17/ihydroxy-4-androsten-3-on vom Schmelzpunkt
185 C erhalten.
b) 38 g 17u-(3-Hydroxypropinyl)-17/i-hydroxy-4-androsten-3-on
werden in 4(X) ml Methanol/Benzol 7:3 gelöst, dazu 240 mg Tristriphenyiphosphinrhodiumchlorid
gegeben und in einem Autoklav bei 501C und 10 atm Wasserstoff hydriert. Das
Reaktionsgemisch wird mit Aktivkohle 30 min zum Sieden erhitzt, filtriert und die Kohle mit wenig
Methanol nachgewaschen. Aus dem Filtrat wird durch Zusatz von Methanol das Benzol durch
Destillation entfernt und die zurückbleibende methanolische Lösung in 2 1 Wasser eingerührt.
Das ausgefallene rohe 17u-(3-Hydroxypropyl)-17/i-hydroxy-4-androsten-3-on
wird abgesaugt, getrocknet und durch Auskochen mit Isopropyläther gereinigt. Es werden so 30,1 g vom Schmelzpunkt
167 bis 168'C erhalten (UV: t:.M2 =■ 15 750).
Analog Beispiel 2b) werden aus 4 g 17 a-(3-Hydroxypropinyl)-17/?-hydroxy-I,4-androstadien-3-on
(hergestellt gemäß Beispiel I) 2,9 g 17«-(3-Hydroxypropyl)-17/?-hydroxy-4-androsten-3-on
vom Schmelzpunkt 167 bis 168 C erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 17<z-(3-Hydroxypropyl)-17/3-hydroxy-3-keto-4-androsten, d adurch gekennzeichnet, daß man 4-Androsten-3,I7-dion oder 1,4-Androstadien-3,17-dion mit Propargylalkohol in Gegenwart von Alkalialkoholat eines tertiären Alkohols umsetzt und anschließend das dabei erhaltene 17α-(3-Hydroxy-propinyl)-17/J-hydroxy-3-keto-androst-4-en bzw. -androsta-l,4-dien mit einem komplexen Metallhydrid in homogener Phase hydriert.
Priority Applications (21)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |