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Sitz- und/oder Liegemöbel Es sind Sitz- Ünd/oder Liegemöbel mit einem
das Gesäß des Benutzers tragenden ersten Stützteil sowie einem mittels einer Gelenkverbindung
mit diesem verbundenen, den Sticken des Benutzers stützenden zweiten Stützteil bekannt,
bei denen das erste Stützteil um eine in einem Grundgestell gelagerte horizontale
Achseim und gegen den Uhrzeigersinn schwenkbar ist und von dem zweiten Stützteil
getragen wird, welche über mindestens eine Federanordnung mit dem Grundgestell verbunden
ist.
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Ein solohes Möbel ist beispielsweise Gegenstand des deutschen Gebrauchsmusters
.75i.438. Wie sich gezeigt hat befriedigen die vorbekannten Anordnungen fltr Möbel
der oben genannten Art nicht ganz, Es lässt sich nämlich das den Rücken stützende
Teil eines solchen Möbels nicht beliebig weit nach hinten neigen,ohne dass mindestens
einer der Angriffspunkte der Federanordnung gelöst und nach hinten verschoben werden
muss. Ein solcher Eingriff ist aber nicht für jeden Benutzer eines solchen Möbels
zumutbar.Hier Abhilfe zu schaffen ist die Grundlage der vorliegenden Erfindung,
Der Erfindung lag also die Aufgabe zugrunde, Möbel der eingangs genannten Art so
umzugestalten bzw. zu erginzen, dass unter Beibehaltur,g der Angriffspunkte der
Federanetdnung das den Rücken stützende Teil bis in die Horizontallage und gegebenenfalls
noch weiter gesenkt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einem Möbel der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, das dem zweiten Stützteil mindestens ein in Abhängigkeit von
der Relativlage des ersten Stützteils in Bezug auf das Grundgestell wirksam werdender
Begrenzer für die gegen Pederdruck erfolgende Rückwartsbewegung dieses stützteils
zugeordnet ist und dass dieser Begrenzer als Stützlager für das über die durch das
Wirksamwerden des Begrenzers definierte Lage weiter neigbare stützteil ausgebildet
ist. Dabei kann bei geeigneter Dimensionierung die Federanordnung gleichzeitig als
Stützlager ausgebildet sein. Auch kann als Begrenzer und Stützlager mindestens ein
zusätzliches Bauteil vorgesehen sein.Es ist vorteilhaft, wenn das erste Stützteil
und das zweite stützteil unabhängig davon, ob letzteres sich noch unter dem
Druck
der Federanordnung oder in um den Begrenzer geschwenktem Zustand befindet, in ihrer
Jeweiligen Relativlage blockierende, mittels einer gemeinsamen Handhabe in und ausser
Wirkung bringbare Arretierer vorgesehen sind. Auch kann der Begrenzer bezogen auf
die im Grundgestell gelagerte horizontale Achse in seiner Relativlage einstellbar
sein.
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In den Zeichnungen sind schematisch Ausführungsbeispiele für die Erfindung
dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen Figur 1 einen Sessel mit Federanordnung
als Begrenzer und mit Arretiermögliohkeit Figur 2 im Schnitt eine Liege mit zusätzlichqem
Begrenzer Figur 3 eine andere Ausführungsform für den Begrenzer Figur 4 eine verstellbare
Ausführungsform für den Begrenzer.
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In Figur 1 ist ein Sessel dargestellt, bei dem an einem Grundgestell
12 um eine in diesem montierte horizontale Achse 11 ein das Gesäß des Benutzers
tragendes erstes Stützteil 10' schwenkbar gelagert ist. Der Träger 1c dieses Stützteils
ist an seinem hinteren Ende nach oben abgewinkelt und über eine Gelenkverbindung
17 mit dem an seinem unteren Ende nach vorn abgewinkelten Träger 18 des den Rücken
des Benutzers stützenden zweiten Stützteils 18' verbunden. Am Rahmen 18 greift über
eine Querstrebe 21 eine Federanordnung 22 an, die mit ihrem anderen Ende am Grundgestell
gelagert ist. Sowohl am Träger 1o als auch am Rahmen 18 ist Jeweils ein Arretierer
13 bzw. 14 drehbar befestigt, welche als mit Langlöchern versehene Laschen oder
als Schlingen ausgeführt sein können, die einen am Grundgestell gelagerten Spannstift
19 umfassen. Auf dem Spannstift befinden sich ferner zwei axial wirkende Kurvenscheiben
21, von denen die eine stets ihre Orientierung beibehält, während die andere um
den Spannstift drehbar ist. An der letztgenannten Kurvenscheibe ist eine Handhabe
31 befestigt, mit der sich die Kurvenscheibe leicht in der einen oder der anderen
Richtung bewegen lässt und dabei einen erheblichen Spanndruck auf die Arretierer
gibt oder dieselben durch Aufheben des Spanndruckes freigibt. Bei Benutzung des
Sessels kann nach Lösen der Arretierer das zweite Stützteil gegen den Druck der
Federanordnung nach hinten geneigt werden, und zwar
auch dann, wenn
das erste Stützteil bereits nach hinten geneigt ist. Dieses Beigen des zweiten Stützteils
gegen Federdruck findet sein Ende, wenn die Federanordnung keinen eigenen Arbeitewegaslir
hat und als Begrenzer wirkt. Neigt man nun trotzdem das zweite Stützteil weiter
nach hinten; eo wirkt die Federanordnung als Stütze und ihre obere Öse als Lager,
in welchem sich das zweite Stützteil noch weiter nach hinten schwenken lässt. Da
die beiden Stützteile mittels der Gelenkverbindung 17 miteinander gekoppelt sind
erfolgt dabei gleichzeitig ein Schwenken des ersten Stützteils im Gegenuhrzeigersinn.
Es ist leicht einzusehen, dass sich dabei eine völlig ebene Liegefläohe erreichen
läßt. Bei geeigneter Ausbildung der Abwinkelungen des Trägers lo und des Rahmens
18 lässt sioh sogar eine über die Gerade hinausgehende, beidseitig leicht nach unten
geneigte Form der Liegefläohe erreichen.
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Mittels der durch die Handhabe steuerbaren Arretierung läst sich die
eingenommene Relativetellung der Stützteile fixierten0 Figur 2 zeigt im Schnitt
eine Liege mit einem Grundgestell 25, welches auf Füssen 26 ruht. Dieses Grundgestell
weist eine horizontale Achse 11 auf, auf welcher ein Mittelteil 27 der Liegefläche
der Liege schwenkbar gelagert ist. An diesem Mittelteil sind jeweils ein Fussteil
28 und ein Kopf-Rücken-Teil 29 mittels Gelenken 17' schwenkbar angebracht. Jedes
der Teile weist einen U-föreigen Ausleger 15 auf, der mit seinen Schenkeln am Rahmen
des jeweiligen Teils starr befestigt ist. Eine Zugfeder 16 verbindet den Ausleger
des Teiles 28 mit dem Grundgestell 25, während sich das Kopf-Rücken-Teil 29 mittels
einer Teleskopfeder 22 an einem Ansatz 25' des Grundgestells abstützt. An den Auslegern
sind drehbar Arretierungsaschen 13,14,30 befestigt, die einen an dem Ansatz 25'
des Grundgestells befestigten Spannstift 19 umfassen. Diesen sind, wie bereits zur
Figur 1 beschrieben, Kurvenscheiben 21 zugeordnet, von denen eine mittels einer
Handhabe 31 relativ bewegbar ist. Am Grundgestell ist ferner ein entweder als durchgehende
Stange oder als beidseitig angebrachte Bolzen ausgebildeter Begrenzer angebracht,
welcher das Bezugszeichen 32 trägt und auf welchem sich zweckmässigerweise dem Rahmen
des Kopf-Rücken-Teils zugeordnet auf jeder Seite eine Rolle 32' befindet. Wird nun
vom Benutzer die Arretierung der Teile
durch Betätigen der Handhabe
31 aufgehoben, so kann er das Kopf-Rüoken-Teil so lange gegen die Kraft der Feder
16 nach hinten bewegen, bis der Rahmen dieses Teils auf den Rollen 32' aufliegt.
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Beim weiteren Senken des Teils 29 schwenkt dieses nun um die Stange
bzw. die Bolzen 32 als Drehachse und hebt das mittlere Teil, wenn dieses vorher
nach der rechten Seite hin geneigt war, an. Auf diese Weise lässt sich auch hier
eine völlig gerade Liegefläche erzielen.
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In der Detailzeichnung 2a ist beispielsweise eine Ausführungsform
für die Spannvorrichtung gezeigt. Wie ersichtlich ist am Ansatz 25' bewegbar der
Spannstift 19 gelagert, welcher von den Arretierern 13,14,30 umfasst wird. Zwischen
diese sind noch Druokscheiben 33 eingefügt, welche verhindern, dass sich die Laschen
geZenseitig behindern. Eine erste Kurvenscheibe 21 ist mit dem Ansatz 25' so verbunden,
dass sie ihre Winkellage stets beibehält (starr oder mittels Schraube oder Führungsstift).
Die andere Kurvenscheibe 21 ist auf dem Spannstift 19 drehbar gelagert und mittels
der Handhabe 31 schwenkbar. Durch Betätigen dieser Handhabe in der einen oder der
anderen Richtung kann man den Spanndruok auf die Laschen lösen oder aufbringen.
Wie sich gezeigt hat ist diese Art der Arretierung für den hier vorgesehenen Zweck
absolut sicher.
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Es sind nooh andere Ausführungsformen für den Begrenzer denkbar.
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So zeigt das in Figur 3 wiedergegebene Beispiel, dass man statt der
am Grundgestell befestigten Stange 32 als Begrenzer auch Gleitbahnen 35 vorsehen
kann, welche am Grundgestell befestigt sind und auf welche Rollen 36 auflaufen,
die am Ausleger 15 des Kop£-Rücken-Teils 29 montiert sind.
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Schliesslich kann es erwünscht sein, den Begrenzer in seiner Relativlage
zum Grundgestell einstellbar zu machen. Dies hat den Vorteil, dass man den Einsatzpunkt
der Stützfunktion des Begrenzers in gewissen Grenzen frei wählen kann, was insbesondere
bei von Kranken oder Körperbehinderten benutzten möbeln wünschenswert ist. Ein diesbezgliohes
Ausführungsbeispiel ist in Figur 4 dargestellt, welche eine der Anordnung nach Figur
1 ähnliche Einrichtung
in Vorderansicht zeigt. Eine als Teleskopfeder
ausgebildete Federanordnung umfasst mit ihrer oberen Öse die Querstrebe 21 des Rahmens
des zweiten Stützteils, wshrend ihre untere Öse an einer Querstrebe 12' des Grundgestells
angreift. Au strebe 12' sind beidseitig der eleskopfedel selagert, die mittels eines
die Teleskopfeder -«greifenden Ringes 38 mi einander verbunden sind. Jeder dieser
Laschen ist eine weitere Lasche 37' zugeordnet, welche an ihrem oberen Ende eine
V- oder halbkreisförmige Aussparung zur Aufnahme der Querstrebe 21 aufweist. Die
Laschen 37' weisen eine Vielzahl von Löchern 40 auf, von denen zweien ein in der
Lasche 37 montierter Führungestift 41 und eine in die Lasche 37 einschraubbare Flügel
schraube 42 entsprechen. Wie ersichtlich lassen sich die Laschen 37' nach Lösen
der Schrauben 42 unterschiedlich zu den Laschen 37 zuordnen. Auf diese Weise hat
man es in der Hand, den Einsatzpunkt der Schwenkbewegung des zweiten Stützteile
zu variieren.