DE2057980C3 - Kippsessel - Google Patents

Description

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fait von Verstellmöglichkeiten erreicht, welche der bequem sitzenden Person selbst zu Gebote stehen.

Ein Ausfuhrungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kippsessels mit hydraulischer Steuerungsvorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Auf einem Standrohr 1 mit Füßen 2 ist an einer horizontalen, am oberen Ende des Standrohrs 1 angeordneten Achse 3 ein Sitzteil 4 mit einer Rückenlehne 5 angebracht. Am Sitzteil 4 ist schwenkbar ein Vorderteil 6 gelagert, der in horizontaler (Arbeits-) Stellung des Sitzteiles eine Vergrößerung der gesamten Sitzfläche bildet. Die Lehne 5 bildet mit dein Sitzteil 4 zusammen ein Stück. Am oberen Ende der Lehne 5 ist, ebenfalls schwenkbar, ein Kopfteil 7 angebracht Kopfteil 7 und Vorderteil 6 sind je um eine horizontale Achse 8 bzw. 9 schwenkbar. Vom Standrohr 1 aus erstreckt sich eine Zugstange 10 zum Vorderteil 6. Sie ist an beiden Enden an Laschen 11 aufgehängt, damit eine Relatiwerdrehung sowohl zum Vorderteil 6 sowie zum Standrohr 1 möglich ist.

Unter der Sitzfläche des Teils 4 befindet sich ein erster Steuerzylinder 12 mit Kolben 13, der um ein am Standrohr 1 angebrachtes Gelenk 14 schwenkbar ist. An seinem dem Standrohr 1 gegenüberliegenden Ende ist er ebenfalls schwenkbar an einem Auge 15 angelenkt das mit dem Sitzteil 4 fest verbunden ist und sich zweckmäßig am Übergang zwischen Sitzteil 4 und Lehne 5, d. h. möglichst weit en tfernt von der Drehachse 3 befindet. Der Steuerzylinder 12 ist über eine Leitung 16 mit einem zweiten Steuerzylinder 17 verbunden, der sich zuoberst in der Lehne 5 befindet und den Kopfteil 7 steuert. Von der Leitung 16 führt eine Zweigleitung 18 zu einem dritten Zylinder 19. Dessen Kolben 20 ist mit einer Kolbenstange

21 versehen, die am einen Ende des Zylinders 19 aus diesem heraustritt. Sie geht in eine Gewindespindel

22 über, die an einem Fixpunkt 23 mittels eines Handrades 24 axial verschiebbar ist, wobei diese Bewegung auf den Kolben 20 übertragen wird.

Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist wie folgt: Aus der gestrichelt eingezeichneten Stellung, die als Arbeitsstellung bezeichnet wird, und in welcher der Sitzteil 4 mit dem Vorderteil 6, wie schon erwähnt, zusammen eine annähernd ebene Sitzfläche bildet, können Sitzteil 4 und Lehne 5 von der daraufsitzenden Person durch Rückwärtslehnen in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Schräglage gebracht werden. Dadurch wird der Abstand der Achse9 am Vorderteile zum Befestigungspunkt 11 der Zugstange 10 am Standrohr 1 größer. Da andererseits der Abstand des Vorderteils 6 zu diesem Punkt infolge der Zugstange 10 konstant gehalten wird, folgt, daß der Vorderteil 6 relativ zum Sitzteil 4 nach vorn kippt, wie aus F i g. 1 ersichtlich, und dabei eine leichte Schräglage nach vorn einnimmt. Dadurch werden im Gegensatz zu gewöhnlichen Kippsesseln die Beine nicht angehoben, sondern bleiben annähernd in ihrer gewohnten Stellung, was eine wesentliche Komfortverbesserung bedeutet.

Im Hydrauliksystem spielen sich die folgenden Vorgänge ab: Durch die Veränderung des Abstandes des Auges 15 vom ersten Steuerzylinder 12 infolge der Kippbewegung des Sitzteiles 4 bewegen sich dieser Zylinder und sein Kolben 14 relativ so zueinander, daß das Volumea K₁, der im Zylinder enthaltenen Hydraulikflüssigkeit verkleinert wird. Dadurch wird über die Leitung 16 der Kolben des zweiten Steuerzylinders 17 betätigt Dieser ist mit einem von der Schwenkachse 8 möglichst weit entfernten Punkt mit dem Kopfteil 7 verbunden und verdreht diesen nunmehr relativ zur Lehne 5, und zwar in einem zur Kippbewegung der Lehne entgegengesetzten Drehsinn. Da die Lehne 5 sich bei der Kippbewegung schräg stellt, bleibt der Kopfteil 7 annähernd in seiner ursprünglichen vertikalen Stellung. Der Kopf der auf dem Sessel sitzenden Person wird also in dieser entspannten Lage unterstützt, was ebenfalls den Sitzkomfort wesentlich erhöht Diese Stellung ist besonders dann angenehm, wenn man beispielsweise ein Gespräch führen will; diese Stellung sei daher als »Diskussions-Stellung« bezeichnet
Der Kolben 20 des dritten Zylinders 19 befindet

ao sich während der obenerwähnten Vorgänge in einer EndsteJlung, in welcher das Volumen V₁₉ der im Zylinder enthaltenen Flüssigkeit ein Minimum aufweist. Nun kann aber durch Verdrehen des Handrades 24 über die am Fixpunkt 23 angelenkte Gewindespindel

as 22 der Kolben 20 in die andere Endstellung gebracht werden. Durch die Vergrößerung des Hubvolumens K₁₉ wird Flüssigkeit aus dem Leitungssystem 16 abgezogen. Befindet sich die Lehne 5 bereits in der gekippten Stellung, so kann diese Flüssigkeit nur durch

solche aus dem Zylinder 17 ergänzt werden. Der Kolben dieses Zylinders bewegt sich daher wieder nach unten, und der Kopfteil 7 klappt nach hinten, bis er mit der Lehne 5 eine durchgehende gerade Fläche bildet. Diese dritte Stellung, die strichpunktiert eingezeichnet ist (nur der Kopfteil 7), kann zum vollständigen Ausruhen benutzt werden, und soll daher als Ruhestellung bezeichnet werden.

Es ist dabei zu beachten, daß das Handrad 24 nicht nur erst nach dem Zurückkippen verstellt werden kann. Es kann vielmehr bereits in der Arbeitsstellung betätigt werden. Beim Kippen strömt dann die Flüssigkeit aus dem Zylinder 12 nicht in den Zylinder 16, sondern direkt über die Zweigleitung 18 in den Zylinder 19. Der Kopfteil 7 bleibt daher in seiner Relativstellung zur Lehne 5 unverändert und kippt mit dieser nach hinten. Man hat es somit in der Hand, die Steuerung des Kopfteils 7 wahlweise ein- oder auszuschalten. Will man andererseits von der Ruhestellung zur Diskussionsstellung übergehen, dann genügt es, das Handrad 24 wieder hineinzuschrauben. Dadurch wird Flüssigkeit aus dem Zylinder 19 verdrängt, und diese kann nur in den Zylinder 17 strömen, wodurch dessen Kolben nach oben verschoben und der Kopfteil 7 in die Vertikalstellung gebracht wird.

Die Leitungen 16 und 18 werden zweckmäßigerweise im Sessel versenkt angeordnet. Den Vorteil eines Hydrauliksyste.ns, Leitungen zu jedem Ort hinziehen zu können, kann man sich im vorliegenden Anwendungsfall dadurch zunutze machen, daß man das Handrad 24 in einer für den Sitzenden möglichst bequemen Lage anordnet, beispielsweise in einer (nicht dargestellten) Armlehne.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. die mit dem sitzenden Patienten durch Betätigung

   Patentanspruch: etwa eines Fußpedals oder eines anderen Betäti

   gungsorgans so nach hinten gekippt werden, daß die

   Kippsessel mit einem Sitz, einer mit diesem fest Lehne nahezu oder völlig in die Horizontallage verbundenen Lehne mit daran angebrachter 5 kommt und ein vorher an der Vorderkante der Sitz-Kopfstütze sowie einem den Sitz mit der Lehne fläche senkrecht befindlicher Teil aufwärts in eine . tragenden Standrohr, wobei der Sitz um eine ho- Horizontallage schwingt Dieser Beinteil, der die rizontale Achse gegenüber dem Standrohr und Beine des Patienten anhebt, die ursprüngliche Sitzdie Kopfstütze um eine weitere horizontale Achse fläche und die I^ehne bilden dann zusammen eine gegenüber der Lehne kippbar sind und die Kipp- io durchgehende horizontale Fläche, auf welcher der bewegung der Kopfstütze durch ein hydraulisches Patient nunmehr liegt- Beispielsweise in Friseurge-Zylinder-Kolben-Aggregat steuerbar ist, da- schäften finden andere Sonderausführungen Verwendurch gekennzeichnet, daß das zur Ver- dung, bei denen die Lehne und eine daran angestellung der Kopfstütze (7) dienende Zylinder- brachte besondere Kopfstütze in eine Schräglage geKolben-Aggregat (17) durch ein hydraulisches 15 bracht werden können, um dem Friseur etwa beim Leitungssystem (16, 18) mit zwei weiteren sol- Rasieren die Arbeit zu erleichtern. Bei großen Kraftchen Aggregaten (12, 19) verbunden ist, wobei fahizeugtypen gibt es Siize, deren Lehne meist auf die Kopfstütze (7) über das zwischen dem Stand- elektrischem Wege durch Druck auf einen Betätirohr (1) und dem Sitz (4) eingeschaltete Aggregat gungskr.opf verstellt werden kann. Allen solchen (12) beim Kippe« des Sitzes (41) gegenüber dem ao Kippsesseln ist jedoch gemeinsam, daß sie Verstell-Standrohr (1) kippbar und über das andere Ag- vorrichtungen aufweisen, zu deren Betätigung gegnigat (19, 20) durch von Hand zu betätigende trennte Energiequellen erforderlich sind, wobei Stellglieder (22, IA) verstellbar ist. manche dieser Vorrichtungen vom Benutzer nicht

   einmal selber betätigbar sind. Zum Beispiel ist in der as USA.-Patentschrift 3 427 072 ein Patientensesbel an-

   gegeben, bei dem zwar Zylinder-Kolben-Aggregate

   verwendet werden, die jedoch nur von dem medizinischen Betreuer gesteuert werden sollen und können.

   Die Erfindung betrifft einen Kippsessel mit einem Die Erfindung ist darauf gerichtet, diese und wei-

   Sitz, einer mit diesem fest verbundenen Lehne mit 30 tere Nachteile des Standes der Technik mit einfadaran angebrachter Kopfstütze sowie einem den Sitz chen, wirtschaftlichen Mitteln zuverlässig zu übermit der Lehne tragenden Standrohr, wobei der Sitz winden und einen leicht bedienbareu Kippsessel mit um eine horizontale Achse gegenüber dem Standrohr erhöhtem Sitzkomfort zu schaffen,
   und die Kopfstütze um eine weitere horizontale Bei einem Kippsessel der eingangs erwähnten Art

   Achse gegenüber der Lehne kippbar sind und die 35 ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das zur Verstel-Kippbewegung der Kopfstütze durch ein hydrauli- lung der Kopfstütze dienende Zylinder-Kolben-Agsches Zylinder-Kolben Aggregat steuerbar ist gregat durch ein hydraulisches Leitungssystem mit

   Bekannt sind Sessel, bei denen Sitz und Lehne zu- zwei weiteren solchen Aggregaten verbunden ist, wosammen iam eine horizontale Achse am zentral unter bei die Kopfstütze über das zwischen dem Standrohr dem Sitz angeordneten einzigen Stuhlbein, dem söge- 40 und dem Sitz eingeschaltete Aggregat beim Kippen nannten Standrohr, nach rückwärts in eine Schräg- des Sitzes gegenüber dem Standrohr kippbar und lage kippbar sind, in welcher der Benutzer des Ses- über das andere Aggregat durch von Hand zu betätisels eine entspannte oder Ruhestellung einnehmen gende Stellglieder verstellbar ist.
   kann. Beispielsweise beschreibt das deutsche Ge- Während die herkömmlichen verstellbaren Sessel

   brauchsmuster 1774518 einen verstellbaren Ruhe- 45 wie oben dargelegt nur durch eine fremde Kraft zu sessel, bei dem an der Vorderkante des Sitzteils ein betätigen sind, erfolgt die Verstellung bei einem erVorderteil angeordnet ist, das gegenüber dem Sitzteil findungsgemäßen Sessel in aller Regel lediglich daum eine an diesem befindliche horizontale Achse durch, daß die in dem Sessel sitzende Person ihren schwenkbar ist Durch eine Kippbewegung des Sitz- Schwerpunkt verlagert oder sonstwie ihre Stellung teils ist der Kopfteil über ein Zwischenglied gegen- 50 ändert, so daß der Sitz mit der Lehne eine Kippbeüber der Lehne um eine an dieser angeordneten hon- wegung vollführt. Allein dadurch wird das hydraulizontalen Achse schwenkbar. sehe System, welches den Sitz mit der Kopfstütze

   Derartige Kippsessel werden auch als >Relax-Ses- verbindet, so beeinflußt, daß auch die Kopfstütze sei« bezeichnet und bieten einen relativ guten Sitz- eine entsprechende Kippbewegung ausführt, über komfort, haben jedoch gewisse Nachteile selbst dann, 55 das gleiche hydraulische System kann durch Verstelwenn die Lehne so weit hochgezogen ist, daß sie lung des zweiten Zylinder-Kolben-Aggregates zusätzauch noch dem Kopf des Benutzers stützt. Durch lieh eine Regulierung von Hand erfolgen. Während Kippen des Sessels in die Schräglage hebt sich die des Kippens kann die Kopfstütze nach Bedarf von Vorderkante der Sitzfläche an. Ist der Sessel auf nor- dem unter dem Sitz angebrachten Steuerzylinder bemale Höhe in horizontaler Lage bzw. Arbeitsstellung 60 tätigt werden oder in ihrer Relativlage zur Lehne uneingestellt, so werden dadurch die Füße des Benut- verändert bleiben. Besonders vorteilhaft ist, daß die zers vom Boden abgehoben, was eine Komfortver- Kopfstütze durch die von Hand zu betätigenden minderung bedeutet und mit der Zeit eine unange- Stellglieder, beispielsweise durch eine mittels eines nehme Störung des Wohlbefindens hervorruft. Handrades verdrehbare Spindel, über das von Hand

   Es sind andererseits kippbare Sessel bekannt, die 65 zu betätigende Zylinder-Kolben-Aggregat auch ohne auf ganz bestimmte Verwendungszwecke ausgnrichteit Verstellung von Sitz und Lehne in eine wechselnde sind. Dazu gehören z. B. die bei der Krankenversor- Schräglage gebracht werden kann. Mit einer sehr einin» Arztzimmer verwendeten Patientensessel, fachen hydraulischen Anordnung wird so eine Viel-