DE4328679C2 - Stuhl, insbesondere zahnärztlicher Arbeitsstuhl - Google Patents

Stuhl, insbesondere zahnärztlicher Arbeitsstuhl

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    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A61G15/00Operating chairs; Dental chairs; Accessories specially adapted therefor, e.g. work stands
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, insbesondere zahnärztlichen Arbeitsstuhl, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige zahnärztliche Arbeitsstühle unterliegen gewissen Normen wie DIN 13935, EN 27 493 und ISO 7493. Dabei bleibt die Ausbildung der Sitzvorderkante dem jeweiligen Stuhl­ hersteller überlassen, da z. B. im Anhang A der EN 27 493 zur Ausgestaltung dieses Teiles des Arbeitsstuhls ledig­ lich Empfehlungen allgemeiner Art wie "die Vorderkante der Sitzfläche sollte derart geformt sein, daß keine Durchblu­ tungsstörungen in den Oberschenkeln auftreten" (A.2) gegeben werden. Dabei ist bei der Herstellung derartiger Stühle der Tatsache Rechnung zu tragen, daß die Arbeits­ haltung einem steten Wechsel unterworfen ist und sich damit die Belastung für die Wirbelsäule und die Oberschen­ kel des Sitzenden laufend ändert.
Herkömmliche Arbeitsstühle weisen dazu Vorrichtungen auf, mittels derer die Sitzfläche des Stuhls lediglich eine lineare Bewegung in eine Richtung, insbesondere nach vorn und hinten, vollführen kann. Als nachteilig wird dabei jedoch empfunden, daß sich zum einen die Sitzfläche bei einer solchen Bewegung ortsverlagert und daß eine Bedie­ nung bzw. Einstellung während der insbesondere von einem Zahnarzt durchzuführenden Behandlung bzw. Arbeit nur bedingt möglich ist.
Die US 4 371 142 zeigt einen Stuhl in Form eines Schaukel­ stuhles mit einem Standfuß und einer Sitzschale, bestehend aus einer Rückenlehne und einem Sitzteil. Rückenlehne und Sitzteil sind durch einen Rohrrahmen sowie an diesem befestigte, offenbar dünnere Rohre oder gebogene Stangen gebildet. An der Unterseite der Sitzfläche sind Halterun­ gen angeordnet, die mit einer Platte, die als Sitzplatte bezeichnet ist, verbunden sind. Zwischen dieser Platte und einer am oberen Ende des Fußes ausgebildeten Fußplatte ist ein flexibles Element in Form eines flexiblen Blatts befestigt, und zwar mittels das flexible Blatt zwischen sich einklemmenden, miteinander verschraubten Winkeleisen.
Diese Konstruktion dient lediglich dazu, ein Vorwärts- und Rückwärtsschaukeln bei diesem Sessel zu ermöglichen, um einen herkömmlichen, auf Kufen stehenden Schaukelstuhl zu ersetzen.
Die CH 678 388 A5 betrifft ein ergonomisches Sitzmöbel, das ein auf dem Fußboden stehendes Gestell und einen Sitz aufweist. Diese sind beide mit teils als Fuß-, teils als Sitzteile bezeichneten Teilen bis etwa zur Mitte der Höhe des gesamten Sitzmöbels gegeneinander gezogen, die entwe­ der in einem Gelenkbereich durch angular bewegliche Schrauben unter Zwischenlage von Teflonscheiben gegenein­ ander verspannt sind, oder aber es sind kompressible Scheiben (Bremsringe) zwischen die gegeneinander verspann­ ten Teile gelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der US 4 371 142 einen Stuhl zu schaffen, der dem Benutzer im Rahmen seiner Arbeitstätigkeit ohne Unterbrechung derselben die Einnahme einer Vielzahl von Arbeitspositio­ nen und damit eine volle Konzentration auf seine eigentli­ che Tätigkeit ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Stuhl weist den Vorteil auf, daß unter gleichzeitiger Verringerung der Bauteile sowie der Herstellungskosten für eine Reduzierung der Belastung von Wirbelsäule und Oberschenkel gesorgt wird, wobei auf mechanische Betätigungsteile zur Herstellung der hierfür notwendigen Stellungen von Sitzfläche und Rückenlehne verzichtet wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestal­ tung sind mechanische Betätigungsteile nämlich nicht mehr notwendig. Die Verlagerung der Sitzschale erfolgt direkt durch die beim Wechseln der Arbeitshaltung durch den Sitzenden vollführten Bewegungen. Hierdurch wird ein aktives Sitzen gefördert.
Durch die Bohrung mit sich nach oben vergrößerndem Durch­ messer wird die Beweglichkeit der Sitzschale gewährlei­ stet. Auf diese Weise wird mit dem mit der Sitzschale verbundenen, vorzugsweise angegossenen Biegestab eine Schwenkbewegung des Arbeitsstuhles in alle Richtungen ermöglicht. Bevorzugt dient die Wandung der Bohrung im Bereich des sich vergrößernden Durchmessers als Festan­ schlag für den Biegestab. Durch diesen Festanschlag wird die Bewegungsfreiheit des Biegestabes eingeschränkt. Außerdem wird hierdurch verhindert, daß sich die Sitzflä­ che durch die Schwenkbewegung derart neigt, daß dies zu einer Arbeitsbehinderung führt bzw. der Sitzende ab­ rutschen könnte oder aber auch die gewünschte Entlastung von Oberschenkeln und Wirbelsäule zunichte gemacht wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung weist der Biegestab einen elliptischen Querschnitt auf. Durch diese Ausgestal­ tung des Querschnitts lassen sich Bewegungen des Biegesta­ bes in eine Richtung erleichtern und in eine andere ent­ sprechend erschweren. Bevorzugt ist der Biegestab derart an der Sitzschale angegossen, daß die große Halbachse der Ellipse quer zur Sitzrichtung und die kleine Halbachse parallel zur Sitzrichtung verläuft. Aufgrund der ellipti­ schen Querschnittsform des Biegestabs sowie dessen Anord­ nung innerhalb der Bohrung des Verbindungsteils ist die Beweglichkeit der Sitzschale nach links und rechts stärker eingeschränkt als diejenige nach vorne und hinten. Weiter­ bildungen sehen vor, daß der Durchmesser der Bohrung derart nach oben vergrößert ist, daß der Biegestab quer zur Sitzrichtung um etwa 10° nach rechts bzw. links schwenkbar ist. Damit die notwendige Beweglichkeit des Biegestabes durch die Sitzschale nicht eingeschränkt ist, weist diese an ihrer Unterseite um den Biegestab herum eine Aussparung auf.
Nach Entlasten des Arbeitsstuhls erfolgt ein automatisches Rückstellen in die Ausgangsstellung durch den angegossenen Biegestab. Es kann auch vorgesehen sein, daß auf der Sitzschale ein Polster aufgebracht ist, in dem Mittel zur Rückstellung der Sitzschale in ihre Ausgangslage eingear­ beitet sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen sehen vor, daß die Sitzschale an der Unterseite der Sitzfläche eine Bohrung aufweist, in die ein Gummipuffer eingesetzt ist. Über diesen Gummipuf­ fer ist die Sitzschale elastisch mit dem auf dem Ständer aufsitzenden Verbindungsteil verbunden. Die bei Bewegungen möglicherweise auftretenden Stöße werden auf diese Weise gedämpft.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Arbeitsstuhl in Seitenansicht;
Fig. 2 eine teilweise Vorderansicht des Arbeitsstuhls mit teilweise weggebrochener Verkleidung zur Erläuterung der Anordnung des Biegestabs; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Unterseite der Sitzschale mit angegossenem Biegestab.
Der erfindungsgemäße Arbeitsstuhl 1 weist eine Sitzfläche 2, eine Rückenlehne 3, eine Standsäule 4 und einen Fuß 5 auf. Die Sitzfläche 2 und die Rückenlehne 3 werden durch eine ihnen gemeinsame Sitzschale 6 mit einem darauf ange­ brachten Polster 7 gebildet. Die Sitzschale 6 weist an ihrer Unterseite eine Aussparung 8 sowie innerhalb dieser Aussparung einen Biegestab 9 auf, der an die Sitzschale 6 angegossen ist. Des weiteren ist in der Sitzschale 6 eine Bohrung 10 vorgesehen, in die ein Gummipuffer 11 einge­ setzt ist. Der Gummipuffer 11 weist einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt auf, wobei er mit seinem breiteren Ende aus der Bohrung 10 herausragt und auf einem Verbin­ dungsteil 12 aufliegt. Das Verbindungsteil 12 weist eine Aussparung 13 sowie eine Bohrung 14 auf. Mittels der Aussparung 13 ist das Verbindungsteil 12 von oben auf ein Teleskoprohr 15 der Standsäule 4 aufgesetzt. Außen sind sowohl das Teleskoprohr 15 als auch das Verbindungsteil 12 jeweils mit einer Verkleidung versehen, wobei die auf dem Teleskoprohr 15 angebrachte Verkleidung 16 unterhalb des Verbindungsteils 12 endet und die Verkleidung 17 des letzteren auch die Verkleidung 16 des Teleskoprohrs 15 umgibt. Das Teleskoprohr 15 ragt in das Innere des Fußes 5 hinein. Dieser weist zur Gewährleistung der notwendigen Standfestigkeit des Arbeitsstuhls 1 eine Breite auf, die in etwa der Breite der Sitzfläche entspricht. An seiner Unterseite ist der Fuß 5 an seiner Peripherie mit Rollen 18 versehen.
Wie aus Fig. 2 deutlich erkennbar ist, weist die Bohrung 14 des Verkleidungsteils 12 an ihrem oberen Ende einen sich vergrößernden Durchmesser auf. Eine die Bohrung in diesem Bereich umgebende Wandung 19 des Verkleidungs­ teils 12 erfüllt die Funktion eines Festanschlages. Durch einen Doppelpfeil ist die seitliche Beweglichkeit des Biegestabs 9 nach links und rechts gekennzeichnet. Sie beträgt etwa 10° und wird, wie bereits gesagt, durch die einen seitlichen Anschlag bildende Wandung 19 begrenzt. Die Befestigung der Sitzschale 6 erfolgt über den Biege­ stab 9, der am Verbindungsteil 12 festgelegt ist.
Der Querschnitt des Biegestabes 9 weist die Form einer Ellipse auf (Fig. 3). Der Biegestab 9 ist dabei derart unter der Sitzschale 6 angegossen, daß die große Halbachse der Ellipse quer zur Sitzrichtung und die kleine Halbachse parallel zur Sitzrichtung verlaufen. Auf diese Weise wird eine Bewegung der Sitzfläche 2 nach vorne und hinten erleichtert und Bewegungen nach links bzw. rechts werden erschwert.
Mit dem erfindungsgemäßen Arbeitsstuhl wird ein Gerät geschaffen, mittels dessen ein Benutzer, insbesondere ein Zahnarzt, jeweils die notwendige Arbeitshaltung einnehmen kann, ohne daß Sitzfläche und Rückenlehne des Arbeits­ stuhls mittels mechanischer Betätigungsteile durch den sitzenden Benutzer verstellt werden müssen. Beim erfin­ dungsgemäßen Arbeitsstuhl werden die durch den stetigen Wechsel der Arbeitshaltung hervorgerufenen Bewegungen direkt auf den Sitz übertragen, der sich dann durch eine Schwenkbewegung des Biegestabes optimal der entsprechenden Arbeitshaltung anpaßt. Sobald die Sitzfläche des Arbeits­ stuhls entlastet wird, stellt sich dieser durch den Biege­ stab oder aber durch im Polster eingearbeitete Mittel automatisch in die Ausgangslage zurück.

Claims (10)

1. Stuhl, insbesondere zahnärztlicher Arbeitsstuhl, mit einem Standfuß, einer Standsäule, einer Sitzschale und einem zwischen Standsäule und Sitzfläche der Sitzschale angeordneten flexiblen Element, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Sitzfläche (2) der Sitzschale (6) als flexibles Element ein Biegestab (9) angebracht ist, und daß zwischen der als Teleskoprohr (15) ausgebildeten Standsäule (4) und der Sitzfläche (2) der Sitzschale (6) ein Verbin­ dungsteil (12) vorgesehen ist, das mittels einer Aussparung (13) auf dem Teleskoprohr (15) aufsitzt und den Biegestab (9) in einer Bohrung (14) mit sich nach oben vergrößerndem Durchmesser aufnimmt, wodurch ein Schwenken der Sitzschale (6) in alle Richtungen möglich ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (9) an der Unterseite der Sitzfläche (2) an der Sitzschale (6) angegossen ist.
3. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (19) der Bohrung (14) im Bereich des sich vergrößernden Durchmessers als Festanschlag für den Biegestab (9) zur Begrenzung der Schwenkung der Sitzschale (6) dient.
4. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (9) einen elliptischen Querschnitt aufweist.
5. Stuhl nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (9) derart an der Sitzschale (6) angegossen ist, daß die große Halbachse der Ellipse quer zur Sitzrichtung und die kleine Halbachse parallel zur Sitzrichtung ver­ läuft.
6. Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Bohrung (14) derart nach oben vergrößert ist, daß der Biegestab (9) quer zur Sitzrichtung der Sitzscha­ le (6) um etwa 10° nach rechts oder links schwenkbar ist.
7. Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzschale (6) an ihrer Unterseite um den Biegestab (9) herum eine Aussparung (8) aufweist.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (9) in Sitzrichtung vor der Standsäule (4) des Arbeitsstuhles (1) ange­ ordnet ist.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Sitzschale (6) ein Pol­ ster (7) aufgebracht ist, in dem Mittel zur Rückstel­ lung der Sitzschale (6) in ihre Ausgangslage einge­ arbeitet sind.
10. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzschale (6) an der Unterseite der Sitzfläche (2) eine Bohrung (10) aufweist, in die ein Gummipuf­ fer (11), der auf dem Verbindungsteil (12) aufsitzt, eingesetzt ist.
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