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Die Erfindung betrifft ein Sitz-oder/und Liege-Möbel, dessen Sitz im Grundgestell um eine im Abstand von der Vorderkante des Sitzes angeordnete horizontale Achse schwenkbar gelagert ist, wobei der vorragende
Abschnitt des Sitzes einen ausreichenden Hebelarm zum Aufbringen einer vom Benutzer ohne
Gewichtsverlagerung von seinen Oberschenkeln durch Druck erzeugten Kraft bildet, und dessen Rückenlehne mittels einer Gelenkverbindung neigbar angebracht ist.
In der USA-Patentschrift Nr. 2, 321, 385 sind derartige Sitz-oder/und Liege-Möbel beschrieben, bei denen jedoch beide Träger von Sitz und Rückenlehne bzw. von deren Verlängerung derart miteinander gekoppelt sind, dass durch Bewegungen der Rückenlehne zwangsläufig auch bestimmte, zugeordnete Bewegungen des Sitzes bedingt sind-und umgekehrt ; dadurch ist aber die Verwendbarkeit solcher Sitz-bzw. Liege-Möbel erheblich beschränkt.
Es sollen nun Sitz- oder/und Liege-Möbel dieser Bauart derart vorteilhaft ausgestaltet werden, dass im
Vergleich mit den bisher bekannten Typen die Relativlage von Sitz und Rückenlehne zueinander bzw. gegenüber dem Grundgestell vielfältig variiert werden kann und diese Sitz- bzw. Liege-Möbel dadurch universell einsetzbar sind ; bei diesen Sitz- bzw. Liege-Möbeln soll vor allem wahlweise die Rückenlehne in ihrer jeweiligen Relativlage blockiert werden können und dabei der Sitz frei bewegbar bleiben.
Nach der Erfindung wird dies bei solchen Sitz-oder/und Liege-Möbeln in befriedigender Weise dadurch erreicht, dass Sitz und Rückenlehne unabhängig voneinander bewegbar und einstellbar gelagert sind, wobei die
Rückenlehne ausschliesslich am Grundgestell angelenkt ist, und dass das auf die Rückenlehne wirkende
Tragfedersystem infolge seiner Angriffspunkte und Dimensionierung eine vorwärtsgerichtete und den Rücken des
Benutzers stützende Tragkraft bildet. Zweckmässig soll dabei am Sitz das durch seine horizontale Schwenkachse gebildete Gelenk innerhalb beider mittlerer Viertel seiner Länge befestigt sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Sitz-oder/und Liege-Möbels ergibt sich dadurch, dass die
Schwenkachse der Rückenlehne auf oder nahe der Symmetrale eines gedachten Kreisbogens liegt, welchen bei gleichzeitigem, unabhängigem Rückwärtsbewegen von Sitz und Rückenlehne die Verbindungsgerade beider
Hüftgelenke des Benutzers beschreibt. Dabei kann am Grundgestell nahe der Schwenkachse des Sitzes die
Schwenkachse der Rückenlehne angebracht sein ; zweckmässig können aber auch beide Hauptteile auf einer gemeinsamen, horizontalen Schwenkachse gelagert sein.
Das Sitz-oder/und Liege-Möbel kann weiters derart ausgebildet sein, dass das Tragfedersystem über mindestens einen Hebel an der Rückenlehne angreift, welcher in bezug auf die Wirklinie des Tragfedersystems unter einem Winkel angesetzt ist, bei welchem mit zunehmender Federspannung der wirksame Hebelarm grösser wird ; vorzugsweise ist dabei zwischen Sitz und Grundgestell zusätzlich mindestens eine weitere Feder eingesetzt.
Bei einer Variante des Sitz- bzw. Liegemöbels kann das Tragfedersystem der Rückenlehne auch als stufenweise wirkendes Federsystem ausgebildet sein. Weiters kann sowohl am Sitz als auch an der Rückenlehne je eine
Gasdruckfeder schwenkbar befestigt sein-wobei vorzugsweise eine mittels einer Handhabe betätigbare, auf beide Gasdruckfedern wirkende Steuerung vorhanden ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Sitz-oder/und Liege-Möbels ergibt sich noch dadurch, dass am Sitz und an der Rückenlehne mindestens je ein Arretierer drehbar befestigt ist, welche beiden Arretierer mittels eines gemeinsamen Spanners blockierbar sind. Vorzugsweise ist dabei der für beide Arretierer von Sitz und
Rückenlehne gemeinsame Spanner stufenweise wirksam und die Arretierer sind nacheinander einzeln oder gruppenweise freigebend bzw. blockierend ausgebildet. Weiters kann am Sitz eine unter der Kraft mindestens einer zusätzlichen Feder stehende Beinstütze angelenkt sein, an welcher mindestens ein mittels des gesamten
Spanners blockierbarer Arretierer drehbar befestigt ist.
Das Sitz- bzw. Liege-Möbel kann schliesslich derart ausgebildet sein, dass am Sitz hinten eine, denselben wesentlich überragende, etwa in Höhe des oberen Beckenrandes des Benutzers befindliche, elastische Beckenstütze angesetzt ist ; vorzugsweise ist dabei der Träger des Sitzes an seinem hinteren Ende beiderseits mit je einem aufwärts vorstehenden Fortsatz versehen, welche Fortsätze an ihren freien Enden mittels der elastischen Beckenstütze miteinander verbunden sind.
Bei Sitz-oder/und Liege-Möbeln, deren Sitz schwenkbar gelagert ist und deren Rückenlehne mittels einer Gelenkverbindung neigbar sowie durch ein Tragfedersystem gestützt ist, ergeben sich-u. zw. gegenüber allen bisher bekannten Typen-durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung zahlreiche beachtliche Vorteile :
So können vor allem Sitz und Rückenlehne unabhängig voneinander, d. h. unabhängig von der momentanen Stellung des jeweils andern Hauptteiles, stufenlos in unterschiedliche Lagen gebracht werden ; weiters kann während jeder Bewegung des Sitzes die Rückenlehne in ihrer Relativlage belassen und gegebenenfalls auch fixiert werden-was insbesondere bei Verwendung des Möbels bei sich häufig wiederholenden Tätigkeiten wichtig ist, welche in unterschiedlichen Sitzhaltungen durchgeführt werden müssen : beispielsweise bei Verwendung des Möbels an Fliessbändern oder an Schreibtischen ;
in solchen Fällen kann nunmehr der Sitz mit dem Benutzer mitbewegt werden, wodurch auch in diesen verhältnismässig kurzen Sitzphasen eine gesunde Haltung und bessere Arbeitsbedingungen gewährleistet sind, also ohne eventuelle Behinderung durch die nachgeführte Rückenlehne. Ausserdem ergibt sich durch das mit dem frei bewegbaren Sitz zusammenwirkende Tragfedersystem eine bisher nicht erreichbare, hohe Bequemlichkeit des Sitzens ; schliesslich wird durch richtige Dimensionierung der
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Lagerung und der Bauelemente der Rückenlehne erreicht, dass der den Rücken des Benutzers berührende Teil der Rückenlehne während Bewegung derselben in einer der beiden Drehrichtungen seine Relativlage nahezu beibehält-also nicht etwa längs des Rückens verschoben wird.
Besonders günstig wirkt sich auch die beliebige Positionierbarkeit des Sitzes aus-welche unabhängig von der jeweiligen Winkelstellung der Rückenlehne durchführbar ist; unter "Positionieren" wird hier verstanden : den Sitz in eine gewünschte Lage bringen und in derselben ohne wesentlichen Kraftaufwand sowie ohne Veränderung der Sitzhaltung des Benutzers zu halten.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäss aufgebauten Sitz- oder/und Liege-Möbels veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 einen derartigen Stuhl mit Drehgestell ; Fig. 2 einen Stuhl mit
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; Fig. 2aGasdruckfeder-vergrössert ; Fig. 6 und 7 zwei Stühle mit Varianten der Anordnung des Spanners für die Arretierer ;
Fig. 8 einen Sessel mit Beinstütze und schliesslich Fig. 9 eine Ausführungsform des Möbels als Liege.
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als Tragfeder schwenkbar befestigt ist, welche mit ihrem andern Ende an der Querstrebe des Rahmens-18'angelenkt ist ; zwei entsprechend dimensionierte Seile--15--dienen als Begrenzer für die Bewegungen des Sitzes--10--. Der Träger --10"-- kann mit seinem hinteren Ende auf dem im wesentlichen waagrechten Arm des Rahmens--18'--der Rückenlehne aufliegen, wodurch je nach relativer Stellung derselben zusätzlich die Bewegung des Sitzes--10--nach hinten begrenzt ist.
Durch die Tragfeder --24-- wird die Rückenlehne --18-- mit ihrem oberen Ende nach vorne aufwärtsgedrückt und bildet so stets eine gute Abstützung für den Rücken des Benutzers, u. zw. auch dann, wenn der Benutzer durch seine Körperkraft den Sitz--10-- vorwärtsneigt, weil die Rückenlehne dieser Bewegung entsprechend folgt ; der Benutzer kann also gleichzeitig den Sitz vorwärts sowie die Rückenlehne unterschiedlich weit nach rückwärts neigen und dadurch eine gestreckte Lage gegen Federkraft einnehmen.
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform eines Stuhles-gleichfalls in belasteter Stellung-dargestellt, bei welchem an einem aus Rohren gefertigten Grundgestell --12-- mit Standbeinen die horizontale Schwenkachse - montiert ist, auf welch'letzterer der Träger--10"--des Sitzes--10--schwenkbar gelagert ist, dessen eigentliche Sitzfläche an die Körperform des Benutzers angepasst ist ;
auf derselben Schwenkachse - ist aber auch der Rahmen --18'-- der Rückenlehne schwenkbar angelenkt, welcher eine Verlängerung bzw. einen Ansatz --18a-- hat, dessen freies Ende mit dem Grundgestell --12-- über ein Federsystem in Form einer stufenweise wirkenden Teleskopfeder--24'--verbunden ist, wobei also diese auf die Rückenlehne wirkende Federkraft --24'-- bei zunehmender Rückwärtsneigung, in durchaus erwünschter Weise, nichtlinear zunimmt.
Der Rahmen der Rückenlehne besteht aus einem unteren Teil--18'--, in welchem der obere, nach hinten leicht abgebogene, Teil --18"-- eingesteckt und mittels einer-nicht eingezeichneten-Arretierung wahlweise in unterschiedlichen Höhenlagen fixiert ist, wodurch die am oberen Rahmenteil --18"-- befestigte Rückenstütze --19"-- in verschiedenen Höhen eingestellt werden kann und dabei mit ihrem unteren, über dem Sitz etwas vorstehenden Rand einen aufrechtsitzenden Benutzer am oberen Abschnitt seines Beckens abstützt.
Sowohl am Träger--10"--des Sitzes--10--als auch am unteren Rahmen --18'-- der Rückenlehne ist als Arretierer je eine mit Langloch versehene Lasche-25 bzw. 26-schwenkbar angelenkt, welche beide einen am Grundgestell --12-- befestigten Spannstift --27-- umfassen (s. Fig. 2a) und auf demselben beiderseits von Spannplatten--28--flankiert sind ; dieser Spannstift--27-trägt an seinem dem Grundgestell --12-- abgewandten Ende eine Achse --29--, auf welcher beiderseits je eine, mittels eines gemeinsamen Handgriffes --31--, betätigbare Exzenterscheibe--30--sitzt, mittels
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Spannvorrichtung können also durch Betätigen einer einzigen Handhabe Sitz und Rückenlehne in ihrer jeweiligen relativen Lage zueinander fixiert werden.
In Fig. 2a ist für den Spanner bzw. den Arretierer selbstverständlich nur eine der möglichen Konstruktionen gezeigt ; so können anstatt der zum Spannstift parallelen Exzenterscheiben --30-- durchaus auch zur Achse des-gleichfalls am Grundgestell --12-- gelagerten - Spannstiftes --27-- senkrecht angeordnete Kurvenscheiben verwendet sein ; bei dieser Anordnung trägt der Spannstift --27-- an seinem einen Ende eine Spannplatte und an seinem andern zwei in axialer Richtung wirkende Kurvenscheiben, von denen die eine in ihrer relativen Lage fixiert ist und die andere mittels einer Handhabe wahlweise in beiden Drehrichtungen um die
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Längsachse herum verschwenkt werden kann.
Bei Betätigung dieser Handhabe werden beide den Spannstift --27-- umfassenden Arretierer--25 und 26--in ihrer momentanen Relativstellung zum Spannstift festgehalten. Bei den hier beschriebenen Spann- bzw. Arretiervorrichtungen können beide Arretierer von Sitz und Rückenlehne bei entsprechender Dimensionierung gleichzeitig auch die Funktion von Begrenzern mit übernehmen.
Wie ersichtlich, ist beim in Fig. 2 Gezeigten der Rahmen --18'-- des zweiten Stützteiles stark gebogen.
Dadurch wird erreicht, dass der zweite Stützteil dem Rücken des Benutzers besonders weit folgen kann. Dies ist insbesondere dann von Nutzen, wenn dieser trotz Neigung der Sitzfläche nach hinten seinen Oberkörper sehr weit nach vorne neigt.
Wie in den Zeichnungen weiter gestrichelt angedeutet ist, kann der Rahmen--18'--auch mit einer direkten Verlängerung versehen sein, an welcher dann die am Grundgestell angreifende Federanordnung befestigt ist. Dabei ist diese Verlängerung ebenso wie der Ansatz--18a--, bezogen auf den zweiten Stützteil, so angesetzt, dass sich beim Neigen desselben in der Extremstellung maximale Federkraft dadurch ergibt, dass der wirksame Hebelarm senkrecht zur Federzug- bzw. zur Federschublinie steht und damit einen Maximalwert hat.
Nun kann es erwünscht sein, dass sich die beiden Stützteile nicht gleichzeitig, sondern nacheinander bewegen lassen. In diesem Fall kann man eine stufenweise zur Wirkung kommende Spannvorrichtung für die Arretierer vorsehen. Ein Beispiel dazu ist in Fig. 2b gezeigt. Die Spannvorrichtung weist ein Mittelstück-39auf, welches mit dem nicht mit dargestellten Grundgestell des Möbels starr verbunden ist. Das Mittelstück weist an seinen beiden Enden je eine Querbohrung auf, durch welche Spannbolzen --27'bzw. 27"-- geführt sind.
Der erstgenannte Spannbolzen trägt an seinem einen Ende einen nach innen abgerundeten Anschlag, an seinem andern Ende ein Gewinde, auf welches eine nach innen abgerundete Schraubenmutter aufgesetzt ist. Der andere Spannbolzen, welcher an seinem einen Ende ebenfalls einen Anschlag aufweist, trägt an dem andern Ende mittels einer Achse--29--beidseitig Exzenterscheiben--30--, die mittels einer Handhabe--31--gemeinsam drehbar sind. Die beiden Spannbolzen sind zu jeder Seite des Mittelstückes--39--mittels aus Federstahl gefertigter Laschen --37-- lose verbunden. Zwischen dem Mittelstück und den Laschen tauchen als Stäbe
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ist als die Breite des Mittelstückes plus der Durchmesser der beiden Arretierer--34--.
Wird nun mittels der Handhabe --31-- eine Drehung der Exzenterscheiben vollführt, so werden zunächst mittels der Laschen, auf welche die Exzenterscheiben einen Druck ausüben, die Arretierer--34--festgeklemmt, während die Arretierer 36noch frei bewegbar sind. Beim weiteren Drehen der Exzenterscheiben verbiegen sich dann die Laschen und klemmen auch die Arretierer--36--fest. Man hat es also mittels dieser Schnellspannvorrichtung in der Hand, nur einen der Stützteile festzuhalten, den andern aber bewegbar zu lassen, oder aber beide Stützteile zu arretieren.
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3--18-- auf einer horizontalen Achse --11-- drehbar montiert sind, welche in einem Grundgestell--12-- gelagert ist.
Wie ersichtlich ist der erste Stützteil mit dem Grundgestell über eine Teleskopfeder-44-verbunden, während zwischen erstem und zweitem Stützteil eine weitere Feder--45--vorhanden ist.
Gestrichelt ist die Lage der Stützteile für eine nach hinten leicht geneigte Position dargestellt. Durch entsprechende Dimensionierung der Feder--45--erreicht man einen nach vorn gerichteten Druck gegen den Rücken auch eines nach vorn geneigt sitzenden Benutzers des Stuhles. Es kann eine Einstellvorrichtung vorgesehen sein, die eine Anpassung dieses Druckes an den Benutzer erlaubt. Es kann ferner von Nutzen sein, wie ebenfalls angedeutet, dem zweiten Stützteil einen Arretierer zuzuordnen, dessen Lage mittels einer am Grundgestell montierten Spannvorrichtung fixiert werden kann.
Der in Fig. 4 gezeigte Stuhl weist einen ersten Stützteil --10-- auf, der um eine in einem Grundgestell - montierte horizontale Achse --11-- drehbar und gegen dieses mittels einer Federanordnung --46-- verspannt ist. Auf einer zweiten horizontalen, am Grundgestell montierten Achse ist der zweite Stützteil --18-- gelagert, welcher mittels einer Feder-45-an den ersten Stützteil angehängt ist.
Um bei relativer Bewegung von erstem und/oder zweitem Stützteil einen Schub in Richtung der Längsausdehnung des zweiten Stützteiles zu vermeiden, ist hier der zweite Stützteil so ausgeführt, dass der mit dem Rücken des Benutzers in Berührung kommende Lehnenpolster--19'--am Rahmen--18--nicht fest montiert ist, sondern auf diesem gleiten kann. Ein am ersten Stützteil gelenkig angebrachter Steuerarm-47- sorgt dafür, dass das Lehnenpolster stets den richtigen Abstand zum ersten Stützteil beibehält.
In Fig. 5 ist ein Sitzmöbel gezeigt, bei welchem der erste Stützteil --10-- und der zweite Stützteil --18-- auf einer gemeinsamen Drehachse --11-- gelagert sind, welche am Grundgestell--12-- montiert ist. Dem ersten Stützteil ist als Federanordnung eine Gasdruckfeder--48--, dem zweiten Stützteil eine Gasdruckfeder --49-- zugeordnet. Beide Gasdruckfedern sind mit ihrem unteren Ende am Grundgestell auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Eine Steuervorrichtung gestattet es, die beiden Gasdruckfedern, welche ob ihrer technischen Eigenschaften gleichzeitig als Federanordnung und als. Arretierer fungieren können, stufenweise,
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d. h. gleichzeitig oder zeitlich nacheinander in gewünschter Reihenfolge zu verriegeln, u. zw. mittels einer einzigen Handhabe.
In Fig. 5a ist eine beispielsweise Ausführungsform für eine solche Steuereinrichtung gezeigt. Die am Grundgestell montierte gemeinsame Achse für die Gasdruckfedern ist als Rohr --50-- ausgeführt, in welches Aussparungen --51-- eingearbeitet sind. Jede der Gasdruckfedern-48, 49-ist mit ihrem unteren Ende in
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Steuerkörper --54-- verschiebbar gelagert, der an seinen beiden Enden abgeschrägt ist. Seine Länge ist so bemessen, dass die Steuerstifte --48'und 49'-- der Gasdruckfedern --48 und 49--gleichzeitig auf seiner nicht verjüngten Fläche aufliegen können.
Durch Verschieben des Steuerkörpers in der einen oder der andern Richtung (durch Doppelpfeil angedeutet) mittels einer Handhabe --31-- ist es möglich, die beiden Gasdruckfedern--48 und 49--wahlweise einzeln oder gleichzeitig zu blockieren und damit den einen oder den andern oder beide Stützteile zu fixieren oder freizugeben.
Ein solches Möbel ist dann von Vorteil, wenn vom Benutzer eine Tätigkeit ausgeübt wird, bei welcher der Benutzer einen nach vorn gerichteten Druck auf ein Werkstück ausüben muss, z. B. Edelsteinschleifer.
Selbstverständlich gilt auch hier, dass es möglich ist, nur den zweiten Stützteil mit einer Feder zu versehen, den ersten Stützteil aber frei bewegbar zu lassen.
Dass die Spannvorrichtung für die Arretierer aber nicht am Grundgestell montiert sein muss zeigen die Fig. 6 und 7. Beim in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind der erste und der zweite Stützteil, die beide gemeinsam um die im Grundgestell --12-- montierte horizontale Achse --11-- drehbar sind, mittels einer Federanordnung--45--miteinander verbunden. Der erste Stützteil --10-- steht darüber hinaus mit dem
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Beim in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel sind erster und zweiter Stützteil auf getrennten Achsen--11 bzw. 11'-- am Grundgestell --12-- gelagert. Beide Stützteile stehen wieder über eine Federanordnung - -45-- in Verbindung. Hier ist die Spannvorrichtung für die Arretierer an einem Ausleger des ersten Stützteiles befestigt und die Arretierer sind drehbar am zweiten Stützteil bzw. am Grundgestell befestigt. Eine Feder --46-- bringt die notwendige Kraft für die Stützteile auf.
Wenngleich die bisherigen Ausführungsbeispiele stets Stühle zeigen, so ist die Erfindung doch nicht auf diese beschränkt. Es ist durchaus möglich, die gezeigten Prinzipien auch bei Sesseln oder Liegen anzuwenden, wie dies die Beispiele der Fig. 8 und 9 zeigen. Auch ist es möglich, die gezeigten Einzelheiten in andern als den gezeigten Kombinationen anzuwenden, ohne dass damit die Erfindung verlassen wird. Dies gilt beispielsweise für die Stühle der Fig. l, 3 und 4, die selbstverständlich auch mit Arretierern und gemeinsamer Spannvorrichtung oder mit Gasdruckfedern ausgerüstet werden können. Auch ist es möglich, nur dem zweiten Stützteil mindestens einen Arretierer zuzuordnen. Schliesslich ist zu erwähnen, dass mit Vorteil Einstellvorrichtungen vorgesehen sein können, welche eine Einstellung der Kraft der verwendeten Federanordnung erlauben.
Dies ist erwünscht, wenn abwechselnd Personen unterschiedlichen Gewichtes ein solches Möbel benutzen.
Eine mögliche Ausführungsform für einen Sessel ist in Fig. 8 gezeigt. Der erste, gepolsterte Stützteil --60-- ist mittels einer horizontalen Achse--11--am Grundgestell--61--drehbar gelagert. Wie
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drehbar montierten mehrstufigen Federanordnung--24'--gegen das Grundgestell abgestützt ist. Dem ersten Stützteil ist ein Arretierer--65--zugeordnet, während am zweiten Stützteil ein Arretierer--66--angreift.
Schliesslich ist mittels einer Gelenkverbindung--69--am ersten Stützteil --60-- ein als Beinstütze fungierender dritter Stützteil-70-drehbar montiert. Er ist gegen den ersten Stützteil--60-- mittels einer Federanordnung --73-- abgestützt und trägt einen nach unten weisenden Ausleger--71--, an dessen freiem Ende ein Arretierer --72-- drehbar befestigt ist. Dieser umfasst zusammen mit den Arretierern-65 und 66-den Spannstift einer gemeinsamen Spannvorrichtung, welche an einem Ausleger--61'--des Grundgestelles montiert und mittels einer Handhabe--31--in und ausser Wirkung bringbar ist.
Der dritte Stützteil kann nach Lösen der Spannvorrichtung nach unten weggeklappt und mit üblichen Mitteln in dieser Lage gehalten werden.
Wenngleich in den Zeichnungen die oben nur beschriebene Spannvorrichtung angedeutet ist, so können selbstverständlich auch jede andere Spannvorrichtung oder in entsprechender Ausgestaltung auch Gasdruckfedern mit gemeinsamer Steuervorrichtung verwendet werden. Vorteilhaft ist eine stufenweise zur Wirkung kommende Spannvorrichtung bzw. Steuervorrichtung, welche das Neigen der einzelnen Stützteile ohne Rückwirkung auf die andern Stützteile zulässt und auch mehr als zwei Arretierer bzw. mehr als zwei Stützteilen zugeordnete Arretierer stufenweise blockieren oder freigeben kann, wie an Hand der beispielsweise gezeigten Fig. 2b und 5a leicht einsehbar ist. Die Funktion des soweit beschriebenen Sessels ist im wesentlichen die gleiche wie bei Stühlen. Eine Liegeposition ist gestrichelt dargestellt.
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Der Stützteil --60-- weist hier eine vom bisher Beschriebenen abweichende Formgebung auf. Wie gestrichelt angedeutet ist, sind am hinteren Ende des Trägers dieses Stützteiles beidseitig nach oben weisende Ausleger--60'--montiert, deren freie Enden mittels eines elastischen Bauteiles--60"--verbunden sind. Die Polsterung des Stützteiles --60-- ist über diese zusätzlichen Bauteile gelegt. Entsprechend ist das Polster des zweiten Stützteiles gekürzt, so dass sich bei aufrechtstehendem zweitem Stützteil ein Anschluss der Polsterungen von erstem und zweitem Stützteil ergibt. Der elastische Bauteil --60"-- hat die Aufgabe, den Rücken des Benutzers im Bereich des oberen Beckenrandes insbesondere bei Rückwärtsneigung zusätzlich abzustützen.
Eine Möglichkeit für die Ausführung des Erfindungsgegenstandes als Liege ist in Fig. 9 schematisch
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versehen. Beide Teile sind an ihren hochgekröpften Enden mittels einer Gelenkverbindung --67-- miteinander verbunden. Am zweiten Teil--62"--ist in Verlängerung der Aufkröpfung ein nach unten weisender Ansatz --75-- vorgesehen, an dem eine ihn mit dem Grundgestell verbindende Feder --24"-- angreift und der an seinem unteren Ende eine drehbar gelagerte Rolle --76-- trägt. Diese kann mit einer am Grundgestell montierten Auflaufbahn --77-- zusammenwirken.
Die Funktion der Bauteile-75 bis 77-im Zusammenhang mit den Teilen--60, 62'und 62"--ist folgende : Neigt der Benutzer durch Zurücklehnen den
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weiter nach hinten, so wirkt der Ansatz--75--als Stütze, über die sich der zweite Teil tatsächlich noch weiter neigen lässt und dabei den ersten Teil--62'--mit nach oben zieht. Letzterer legt sich unter den ersten Stützteil --60-- und hebt diesen an seinem hinteren Ende an. Über die Hebelwirkung des Teiles--62"--in bezug auf den Ansatz--75--lässt sich also eine ebene Liegefläche erreichen.
An Stelle des Ansatzes --75-- kann auch die Stufenfederanordnung--24"--treten, wenn sie entsprechend dimensioniert ist, so dass sie bei völliger Zusammenpressung als Stütze richtiger Länge dient, und an der richtigen Stelle am Grundgestell angreift.
Wie ersichtlich ist am von dem zweiten Stützteil abgewandten Ende des ersten Stützteiles-60-mittels einer Gelenkverbindung--69--ein als Beinstütze fungierender dritter Stützteil --70-- montiert. Er ist
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--73-- gegen66'--, von denen der erstgenannte dem ersten Stützteil, die beiden andern dem zweiten Stützteil zugeordnet sind, den Spannstift einer gemeinsamen, am Grundgestell montierten Spannvorrichtung, welche mittels einer Handhabe--31--in und ausser Wirkung bringbar ist.
Mit Vorteil ist auch hier die Spannvorrichtung so ausgebildet, dass man die Arretierer nacheinander zur Wirkung kommen lassen kann. So hat man dann die Möglichkeit, beispielsweise den ersten und den dritten Stützteil in ihrer augenblicklichen Lage festzuhalten, den zweiten Stützteil dagegen gegen die Kraft der Federanordnung--24"--zu bewegen. Eine wichtige Anwendung für diese Liege wird in der Krankenpflege gesehen.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass beim in Fig. 9 gezeigten Ausführungsbeispiel der dem Teil--62"-zugeordnete Arretierer die Funktion des Begrenzers und der Stütze übernehmen kann, wenn die Spannvorrichtung entsprechend günstig am Grundgestell montiert wird. In diesem Fall können die Bauteile--76 und 77--entfallen.
Auch bleibt noch zu erwähnen, dass die Tragfederanordnung für den zweiten Stützteil statt am Grundgestell l auch direkt oder über ein Zwischenglied am Untergrund angreifen kann, wenn das Möbel ortsfest aufgestellt wird, wie dies beispielsweise in Vortrags- oder Kinosälen der Fall ist.
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