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Einrichtung zum Abtragen von Halden Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Abtragen von Halden mit einem entlang der Halde verfahrbaren Abbaugerät, welches
das abzutragende Gut von der Halde abnimmt und einem Abförderkanal zuführt, aus
dem es durch Abfördermittel abtransportiert wird.
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Bei dem üblichen Entleeren von leichtrieselfahigen Gütern, zum Beispiel
Zenentklinker, aus Rundsilos fließt das Gut aus dem Mittelbereich des kegelförmigen
Gutvorrates in einen im Silozentrum angeordneten Trichter, aus dessen unterem Ende
Abförderer das Gut austragen; dieser Entleerungsvorgang währt so lange, bis der
SchUttgutwinkel erreicht ist, das Gut also nicht jahr selbsttätig in den Trichter
fließt. Im Silo bleibt dann ein kreisringförmiger Guthaufen mit Dreiecksquerschnitt
stehen, der mit Hilfe eines Abbaugerätes in den Trichter gefördert werden gauß,
Der Einsatz eines an der Peripherie des Silos gelagerten Kratzers herkömmlicher
Bauart führt bei eines -volumenmäßig günstig gestalteten Silo, das heißt einen solchen
mit senkrechter oder schräger Außenwand, nur unvollständig zum Ziel, weil ein üblicher
Kratzer nit um einen festen Drehpunkt schwenkbeweglichen Ausleger das Gut nur unvollständig
abtragen kann.
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Zum vollständigen Entleeren derartiger Silos ist eine Entleerungsvorrichtung
bekannt (Vbersee-Post 1972 - Jr. 27), die einen oben an der Hittelsäule des Rundsilos
mit seines einen Ende abgestützten Pahrträger aufweist, dessen anderes Ende auf
einer an der Peripherie des Silos vorgesehenen Schiene mittels Laufräder verfahrbar
ist,
wobei nahe der oberen Abstutzung des Fahrträgers an ihm ein
Ausleger schwenkbeweglich gelagert ist, der mittels Seilwinde aus einer zum Bahnträger
etwa parallelen Lage in Richtung auf die Nittelsäule des Rundsilos schwenkbar ist
und an seinem unteren Ende einen Kratzer aufnimmt, der mit seinem einen Ende schwenkbeweglich
an dem Ausleger befestigt ist und dessen anderes, zur Mittelsäule hin sich erstreckendes
Ende an Seilen aufgehängt ist, die von einer am Ausleger angeordneten Winde eingezogen
oder ausgelassen werden können, wodurch der Kratzer in verschiedene Positionen gebracht
und das im Silo lagernde Gut auch an jenen Stellen erfassen kann, die mit dem üblichen
Kratzer gar nicht oder nur unvollständig erreicht werden. Die bauliche Ausgestaltüng
dieser bekannten Entleerungavorrichtung erfordert einXethwere und stabile Ausführung
des portalartigen Fahrträgers, insbesondere bei Silos hoher Speicherkapazität, sowie
einen beträchtlichen steuertechnischen Aufwand, was sich verteuernd auf die gesamte
Silokonstruktion auswirkt und hohe Investitionskosten zur Folge hat.
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Aufgabe der Erfindung ist die Ausgestaltung einer zum vollständigen
Entleeren derartiger Silos geeigneten Einrichtung, die weniger hohe Investitionskosten
erfordert.
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Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß dei-Abbaugerät eine
Abdeckung zugeordnet ist, über die hinweg die Halde aufgeschüttet wird, wobei sie
das Abbaugerät gegen Zuschütten abdeckt, und daß das Abbaugerät relativ zur Abdeckung
beweglich ist. Die einfachste Lösung für die Abdeckung ergibt sich, wenn diese ortsfest
angeordnet wird, da sie dann Zllt Beispiel
aus Beton gegossen werden
kann. Ia Bedarfsfall kann die Abdeckung auch verfahrbar gestaltet sein, beispielsweise
bei Anwendung der Einrichtung zum Abtragen von Längshalden, die an unterschiedlichen
Stellen eines Lagerplatzes aufgeschüttet werden, wo also die Einrichtung zunächst
an einer Stelle und später an einer völlig anderen Stelle arbeiten muß.
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Damit bei Anwendung der Einrichtung in Bundsilos das innere, abförderkanalseitige
Ende des Abbaugerätes beim Aufschütten der Halde auch von schräg vorne einfallendem
Gut nicht verschüttet werden kann, ist nach der weiteren Erfindung die Abdeckung
so bemessen, daß die bis über den 4bsörderkanal reicht. Dabei erhält nach einem
anderen Erfindungsmerkmal die Abdeckung die Form eines langgestreckten Schrägddies,
damit sie sich silovolumensparend den Abbaugerät anpaßt und das Gut auf ihr nicht
liegenbleibt, sondern von selbst herabgleitet. Eine gewichtsmäßig günstige Ausführung
des Schrägdaches kann nach der weiteren Erfindung durch die Ausbildung als Hohlkörper
erreicht werden, wobei in vorteilhafter Weise dessen Hohlraum für Nebenaufgaben
benutzt werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß der Hohlkörper
als am Boden abgestützter hohler Träger mit Dreiecksquerschnitt gestaltet ist, dessen
Hohlraum als Durchgang für das Bedienungspersonal und zum Unterbringen maschineller
Einrichtungen dient.
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Wird die Einrichtung nach der Erfindung in Verbindung mit einen Speicher
mit über den Abförderkanal angeordneten Fullschacht angewandt, so ist nach der weiteren
Erfindung vorgesehen, daß die Abdeckung bis an den Füllßchacht herangeführt ist.
Sie kann dann direkt am Füllschacht befestigt oder mit diesem aus einen Stück in
Beton gegossen werden, so daß eine gesonderte Abstützung ihres einen Endes entfällt.
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Als Abbaugerät ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein an
sich bekannter Brückenkratzer vorgesehen; derartige Kratzer bauen relativ niedrig
und eignen sich deshalb für die vorliegende Einrichtung besonders gut; die Erfindung
ist jedoch nicht daran gebunden. Der Brückenkratzer ist dabei auf zwei Schienen
verfahrbar, von denen die eine Schiene im Abförderkanal plaziert ist und die andere
Schiene oberhalb der Kratzerschürfebene angeordnet ist; dadurch wird erreicht, daß
beim Verfahren des Brückenkratzers die Schienen frei von Gut sind und seine Laufräder
ungehindert auf diesen rollen können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fiz. 1 in schematischer I)arstellun teilweise
in einen Rundsilo mit ihm aufgeschütteter Halde und der erfindunngemäßen Einrichtung
vor Ort, Fig. 2 teilweise eine Draufsicht auf die Halde und die Einrichtung nach
Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Rundsilo nach Linie III-III in Fig. 1
und die Fig. 4 bis 7 schematische, die einzelnen Arbeitsphasen der Einrichtung nach
den Fig. 1 bis 3 markierende Darstellungen.
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Dar im wesentlichen aus einer geschütteten, wallförmigen Außenwand
1 und einer darauf abgestützten Dachkonstruktion 2 bestehende Silo 3 besitzt einen
zentralen Füllschacht 4 und einen Abförderkanal in Form eines Trichters 5. Der in
den Trichter 5 unmittelbar mündende Füllschacht 4 weist ringsherum auf seinem Mantel
Austrittsöffnungen 6 für das zu speichernde "tut, zum Beispiel Zementklinker, auf.
Unterhalb des
Trichters 5 sind Abfördermittel in Form eines Dosierbandes
7 und eines diesem nachgeschalteten Bandförderers 8 angeordnet, welche das Gut abführen.
Für die Zufuhr des Gutes in den Silo 3 sorgen ein Förderband 9 und ein Steilförderband
10, wobei das Steilförderband 10 das Gut durch eine am Eingang des Füllschachtes
4 angebrachte Schleuse 11 in den Füllschacht 4 einspeist.
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Für den Abbau des nicht aus dem Silo 3 selbsttätig ausfließenden Gutes
in Borm einer kreisringförmigen Halde 32, deren Querschnitt - gemäß Fig. 1 - durch
die Eckpunkte Brückene, c, b, f markiert ist, ist ein als/Kratzer 12 ausgebildetes
Abbaugerät im. Silo 3 angeordnet, welches durch einen Zugang 14 in der Außenwand
1 des Silos 3 in diesen eingebracht wird. Der Brückenkratzer 12 umfaßt wie üblich
eine Kratzerbrücke 15 mit daran gelagerten Xettenrädern 16 und Antriebskettenrädern
17 und über die Kettenräder 16,17 geführte Kratzerketten 18 mit Kratzerblechen 19,
welche über die Antriebskettenräder 17 von Antriebsaggregaten 20 angetrieben werden.
Gemäß Fig. 2 ist die Kratzerbrücke 15 mittels Holmen 21 auf Fahrbalken 22 mit Laufrädern
23 abgestützt. Die Laufräder 23 des inneren, trichterseitigen Fahrbalkens 22 und
die des äußeren Fahrbalkens 23 ruhen auf konzentrisch zum Trichter 5 angeordneten
Kreisschienen 24,25. Damit die Kreisschienen 24,25 beim Verfahren des Brückenkratzers
stets frei von Gut sind, ist die Ereisschiene 24 im Trichter 5 plaziert und die
Kreis schiene 25 oberhalb der Kratzerschürfebene 33 (Fig. 1) angeordnet.
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Mit Hilfe eines an trichterseitigen Ende der Kratzerbrücke 15 vorgesehenen
Fahrwerks 26 und eines an ihrem äußeren Ende befindlichen Fahrwerkes 27 ist der
radial in Silo 30 erstreckte Brückenkratzer 12 auf den Ereiaschienen 24,25 hin-
und herverfahrbar.
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Dem Brückenkratzer 12 ist eine ortsfeste Abdeckung zugeordnet, die
ihn beim Füllen des Silos vor Verschütten sichert. Als Abdeckung dient ein radial
sich erstreckendes Schrägdach 28, das als Hohlkörper in der Form eines hohlen Trägers
mit Dreiecksquerschnitt gestaltet ist (Fig. 3) und sich von der Außenwand 1 bis
an den Füllschacht 4 und damit über den Trichter 5 erstreckt (Fig. 1). Das Schrägdach
28 ist einerseits in der Außenwand 1 verankert und andererseits mit dem Füllschacht
4 in einem Stück aus Beton gegossen und ruht auf einer Stützwand 29 (Fig. 3); anstelle
der Stützwand 29 könnten auch mit Abstand zueinander angeordnete Pfeiler vorgesehen
sein. Die Schräge des Schrägdaches 28 ist so gewählt, daß das Gut selbsttätig von
ihm abfließt. Durch Anordnung eines Durchganges 30 für das Bedienungspersonal und
einer Abluftleitung 31 sowie von nicht weiter dargestellten maschinellen Einvorteilhaft
richtungen ist der Hohlraum des Schrägdaches 28 /ausgenutzt.
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Anstelle der Einfachanordnung von Abbaugerät und Abdeckung, wie sie
bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel vorliegt, kann auch eine Doppelanordnung
vorgesehen werden; eine derartige Doppelanordnung ist in Fig. 3 in Strichlinien
angedeutet. Bei einer solchen Doppelanordnung befindet sich links neben der Stützwand
29 noch ein zweites, spiegelbildlich zu dem Schrägdach 28 angeordnetes Schrgdach
28' sowie ein zweiter Brückenkratzer 12' unter dem Schrägdach 28', welcher in Betrieb
sich entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des Bruckenkratzers 12 bewegen würde,
wodurch das Gut in zwei Richtungen von der Halde abgetragen würde.
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Arbeitsweise der Einrichtung: Das von den Steilförderband 10 zugeführte
Gut fällt
infolge Schwerkraft durch die Schleuse 11 in den Füllschacht
4 und durch diesen hindurch in den Trichter 5. Sobald der Trichter 5 und der Füllschacht
4 entsprechend gefüllt sind, fließt das Gut aus den Austrittsöffnungen 6 des Füllschachtes
4 in den freien Raum des Silos und häuft sich dort in bekannter Weise zu einem kegelförmigen
Vorrat an (Fig. 1).
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Bei diesem Einspeichervorgang wird das Gut über den im Silo 3 befindlichen
Brückenkratzer 12 hinweg aufgeschüttet, wobei die ihm zugeordnete, von dem Schrägdach
28 verkörperte Abdeckung vor Zuschütten schützt (Fig. 4). Wird von dem Dosierband
7 und dem Bandförderer 8 Gut aus dem Trichter 5 abgezogen, so fließt das leicht
rieselfähige Gut infolge Schwerkraft so lange selbsttätig nach, das heißt aus dem
Silo 3 in den Trichter 5, bis der Schüttwinkel erreicht ist; es ist dann der aus
Fig. 1 ersichtliche Gut-Doppelkegel, dessen halber Querschnitt durch die Eckpunkte
a, d, f, gekennzeichnet ist, aus dem Silo ausgeflossen.
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Im Silo 3 bleibt eine kreisringförmige Halde (Querschnitt: Eckoukkte
e. f b c - Bit, 1) stehen deren - - - aen Gut nicht mehr selbsttätig in/Trichter
5 strömt, sondern mittelbar ausgetragen werden muß.
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Zum Austragen der besagten Ringhalde (Fig. 1) wird der Brückenkratzer
12 in Tätigkeit gebracht. Der Brückenkratzer 12 erfaßt mit Hilfe seiner Eratzerbleche
16 das ihm seitlich zufließende Gut - siehe Fig. 4 - und fördert es in den Trichter
5. Er kann zhne Positionswechsel so lange arbeiten, wie ihm aus lem Bereich oberhalb
des Sehrägdaches 28 und seitlich lavon Gut selbsttätig zufließt. Aus Fig. 5 ist
erichtlich, wie bei diesem Abtragvorgang das Gut oberalb des Schrägdaches 28 beziehungsweise
des Kratzers 12
sattelförmig einbricht und von der Seite her den
Kratzerblechen 19 zuströmt.
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sobald das Gut der besagten Ringhalde 32 von dem Brückenkratzer in
dem Maße abgetragen und dem Trichter 5 zugeführt wordn ist, daß es nicht mehr von
selbst in den Bereich der Kratzerbleche 19 fließt - dieser Zustand ist aus Fig.
6 ersichtlich -, wird der Brückenkratzer 12 mit Hilfe seiner Fahrwerke 26,27 auf
den Kreisschienen 24,25 gegen den seitlich vor ihm befindlichen Guthang beziehungsweise
die vor ihm liegende Haldenstirnfläche verfahren, bis die Kratzerbleche 19 das Gut
erneut erfassen und abtragen können. Dieses Verfahren des Brückenkratzers 12, wobei
er unter dem ortsfesten Schrägdach 28 hervorbewegt wird, sich also relativ zu diesem
bewegt, erfolgt kontinuierlich mit einer entsprechend auf seine Förderleistung abgestimmten
Vorschubgeschwindigkeit. Der Brückenkratzer 12 beschreibt bei diesem stetigen Verfahren
gegen den Guthang annähernd eine volle Kreisbahn und trägt dabei nach und nach die
Ringhalde restlos ab (Fig.?).
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Die Bewegung des Brückenkratzers kann dabei vorteilhaft - wie es an
sich bekannt ist - in Abhängigkeit von der Stromaufnahme der Eratzerkettenantriebsmotoren
gesteuert werden.
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Nach erfolgtem Abtragen der Ringhalde 32 wird der Brückenkratzer 12
wieder zurück unter das Schrägdach 28 gefahren, und der Silo 3 kann erneut gefüllt
werden.
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Sieht man die in Fig. 3 schematisch angedeutete Doppelanordnung von
Abbaugerät und Abdeckung voi, so kann eine Verdoppelung der Abtragleistung erzielt
werden. Jeder Brückenkratzer beschreibt in
diesem Fall nur eine
halbe Kreisbahn während des Abräumens der Halde und baut nur eine Hälfte von dieser
ab.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in der Hauptsache
in einer wesentlichen Verminderung der Investitionskosten, da die Stahlkonstruktion
für ein Halb- oder Vollportal in Bortfall kommt.
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Des weiteren wird die Speicherraumausnutzung verbessert, weil weniger
Maschinen und Eonstruktionsteile unterzubringen sind. Das Abbaugerät liegt beim
Einspeichern in den Silo in jedem Ball geschützt unter der erfindungsgemaßen Abdeckung
und kann niemals verschüttet werden; sieht man unter der Abdeckung einen entsprechenden
ueberdruck vor, so kann das Abbaugerät bis zu einem gewissen Grade auch vor Staub
geschützt werden, der sich bei leicht staubenden Gütern in großen Mengen darauf
absetzen könnte und eventuell seine Funktionen beeinträchtigen würde.
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Ein weiterer Vorzug der neuen Einrichtung besteht darin, daß Wartungs-
und Reparaturarbeiten unterhalb der Abdeckung an dem Abbaugerät vorgenommen werden
können, wodurch das Wartungspersonal vor schädlichen Einflüssen geschützt wird;
dies gilt insbesondere bei sehr ataubendeftnd heißen Gütern, zum Beispiel heißem
Zementklinker. Ein zsätzlicher Vorteil ist ferner, daß bei entsprechender Vorsehung
eines Zuganges durch die Außenwand des Silos das Abbaugerät unter seiner Abdeckung
hervorgezogen und aus dem Silo herausgefahren werden und in einen anderen Silo eingesetzt
werden kann; es kann also in vorteilhafter Weise ein Abbaugerät zur Entleerung mehrerer
Silos benutzt werden. Außerdem ist es hierdurch möglich, ein defekt gewordenes Abbaugerät
sehr schnell durch ein neues Gerät zu ersetzen.