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Bremsschuhsystem für Fahrräder Die Erfindung betrifft ein Bremsschuhsystem
für Fahrräder, insbesondere ein Felge oder Greifer-Bremsschuhsystem, das Bremsblöcke
und diese in sich ortsfest haltende metallische Schuhe oder Halter aufweist, wobei
letztere an Bremsarmen befestigt sind, die in Ansprechung auf die Handbetätigung
eines Bremshebels bewegbar sind, so daß sie das System in Reibungsberührung mit
der Radfelge eines Fahrrades bringen, wodurch eine Bremswirkung auf das Rad des
Fahrrades ausgeübt wird.
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Das konventionelle Felgen- oder Greifer-Bremsschuhsystem umfaßt ein
Paar metallischer Schuhe oder Halter, die mittels Befestigungsschrauben bzw. -bolzen
mit Bremsarmen verbunden sind, sowie Bremsblöcke, die ortsfest an den metallischen
haltern befestigt und mit Blockteilen verschiedener Gestalt versehen sind, die sich
gegenüber einem Bereich der Radfelge befinden und mit dieser in Berührung gebracht
werden, so daß sie das Rad eines laufenden Fahrrades durch Reibung bremsen.
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Um die Bremswirkung des Bremsschuhsystems zu verbessern, sind bisher
viele Versuche unternommen worden die darauf hinauslaufen, Bremsblöcke auszubilden,
welche eine große Bremsoberfläche haben, die mit einem Felgenbereich in Berührung
gebracht
werden kann, und durch welche die Druck-bzw. Beanspruchungskraft des Bremsschuhsystems
gegen die Felge erhöht wird.
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Jedoch weisen die derart ausgebildeten Bremsblöcke immer noch solche
Mängel auf, daß sie nicht wirkungsvoll arbeiten, insbesondere an Regentagen, und
daß sie selbst in den Fällen, in denen sie speziell so geformt sind, daß sie das
Regenwasser ableiten, noch nicht von der verhängsnisvollen Wirkung befreit sind,
möglicherweise durch die heftigen Stöße und Reibungen, die beim Bremsvorgang auftreten,
zerstört zu werden, was zur Folge hat, daß diese bekannten BremsH6cke noch nicht
zu einem ausgedehnten bzw. längeren Gebrauch geeignet sind.
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Mit anderen Worten bedeutet das, daß die konventionellen Felgen- oder
Greifer-Bremsschuhsysteme nur so ausgebildet sind, daß sie eine ausreichende Bremswirkung
für das Fahrrad nur während schöner trage sicherstellen, oder daß sie nur dann an
regnerischen Tagen ausreichend wirksam sind, wenn man die Festigkeit der Bremsblöcke
nicht in Betracht zieht.
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Mit der vorliegenden Erfindung sollen die vorerwähnten Nachteile und
Schwierigkeiten überwunden werden, und es soll insbesondere ein Bremsschuhsystem
geschaffen werden, das eine positive bzw. zwangsweise Bremsung eines laufenden Rades
ermöglicht, und zwar selbst dann, wenn dieses Rad dem Regen ausgesetzt ist, so daß
die Felge mit einem Wasserfilm bedeckt ist.
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Weiterhin soll durch die Erfindung ein lange dienendes bzw.
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eine lange wirksame Lebensdauer aufweisendes Bremsschuhsystem zur
Verfügung gestellt werden, indem der Reibungsoberflächenbereich des Bremsblocks
vor Beschädigung geschützt wird, die andernfalls durch die heftige bzw. starke Beanspruchung
hervorgerufen
werden würde, welche während des Bremsvorganges auf
die Basis des Bremsblocks konzentriert ist bzw. einwirkt.
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Diese Aufgabe wird mit einem Bremsschuhsystem, das zum Bremsen des
laufenden Fahrrads mit der Radfelge des letzteren in Berührung treten kann, wobei
das System einen Bremsblock umfaßt, der ortsfest in einem metallischen Halter gehalten
wird, dadurch gelöst, daß der Bremsblock eine Mehrzahl von Blockteilen aufweist,
die in einer Linie bzw. Reihe miteinander integral bzw. einstückig vom Bremsblock
in Richtung auf die Umfangsoberfläche der Felge vorstehen9 wobei die Blockteile
mit einem Paar geneigter bzw. schräger Seiten, einem Paar sich von den Enden der
schrägen bzw. geneigten Seiten erstreckenden parallelen Seiten, und einem einzelnen,
die Enden der parallelen Seiten verbindenden Brückenbereich versehen sind, so daß
die BremsbeanspruchungX die andernfalls zusammen wirken würde, auf die Blockteile
verteilt wird, wodurch unabhängig von den Wetterbedingungen eine gute Bremswirkung
erzielt wird.
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Die vorstehenden sowie weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung
werden nachfolgend anhand einiger, in den Figuren 1 bis 7 im Prinzip dargestellter,
besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den verschiedenen
Figuren der Zeichnung sind, soweit diese Figuren verschiedene Ansichten des gleichen
Gegenstandes zeigen, gleiche zeile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Bremsblocks, der gemäß der Erfindung ausgebildet
ist; Fig. 2 eine vertikale Querschnittsansicht längs der Linie II-II der Figur 1;
Fig. 3 eine Aufsicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig.
4 eine der Figur 1 gleichartige bzw. entsprechende perspektivische Ansicht eines
weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung; Fig. 5 eine Querschnittsansicht längs
der Linie V-V der Figur 4; Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, wobei zur besseren Klarheit der Darstellung einige Teile dieses Ausführungsbeispiels
weggelassen worden sind; und Fig. 7- eine Vorderansicht, welche beispielsweise veranschaulicht,
wie das erfindungsgemäße Bremsschuhystem bei üblichen Greiferbremsen angewandt werden
kann.
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Das erfindungsgemäße Bremsschuhsystem, dessen Einzelteile, soweit
sie neuartig sind, ebenfalls für sich als Erfindung beansprucht werden, wird nunmehr
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dieses allgemein mit dem Bezugszeichen
1 versehene Bremsschuhsystem ist auf Bremsarmen 11, 12 in der Weise angebracht,
daß die Bremsarme 11, 12 aufgrund der Handbetätigung eines Bremshebels (in der Zeichnung
nicht dargestellt) nach einwärts bewegt werden, und zwar derart, daß das Systems
zwangsläufig bzw. kräftig in Berührung mit einem Felgenbereich 14 eines Rades 13
des Fahrrades gebracht wird, um auf diese Weise die Drehbewegung des Rades 13 anzuhalten.
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Das Bremsschuhsystem 1 umfaßt einen Bremsblock 2, der fest bzw. starr
in einem auf äe einem Bremsarm 11, 12 angebrachten metallischen Bremsschuh oder
Halter 3 gehalten wird. Der Bremsblock 2 besitzt eine Mehrzahl von Bremsblockteil
20 die einstückig von dem Bremsblock in Richtung auf den Umfang der Felge 14 vorstehen,
so daß die Oberflächenbereiche der Blockteile 20 mit dem Felgenteil 14 reibungsmäßig
in Berührung gebracht werden können.
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Der Bremsblock 2 isthauptsächlich aus vulkanisiertem Gummi oder einer
Mischung desselben mit einer geeigneten Kunstfaser hergestellt. Selbstverständlich
kann der Bremsblock auch aus einem geeigneten anderen Material, insbesondere Kunststoff
o.dgl. hergestellt sein. Dieser Bremsblock ist mit einer Mehrzahl von Blockteilen
20 versehen, (in der Zeichnung handelt es sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
um vier Teile), die einstückig mitdem Bremsblock 2 gebildet und in einer Linie miteinander
bzw. in bezug aufeinander längs der Längsrichtung des Bremsblocks angeordnet sind.
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Aus Figur 1 ist ohne weiteres ersichtlich, daß jedes der Bremsblockteile
20 einen flachen Oberflächenbereich besitzt und in einer symmetrischen Konfiguration
ausgebildet ist, die mit einem Paar im Schnitt winkelförmiger Teile 21, 22 begrenzt
wird, wobei sich die winkelartigen bzw. abgeschrägten Teile von der Mitte der halbierten
Breite des Bremsblocks 2 in Richtung eines mit X angedeuteten Pfeils, in welcher
das Rad des Fahrrads rotiert, nach auswärts erstrecken, sowie durch parallele lineare
Bandteile 23, 24, die sich gerade und in Längsrichtung des Bremsblocks 2 vom äußersten
Ende der winkelförmigen Teile 21, 22 in derjenigen Richtung erstrecken, nach welcher
zu das Rad des Fahrrads rotiert, und durch ein einziges bzw. einzelnes Brückenteil
25, das die rückwärtigen Enden der parallelen linearen Wandteile 23, 24 verbindet.
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Es sei in diesem Zusammenhang daauf hingewiesen, daß die Teile 23,
24 untereinander die gleiche Länge besitzen, und daß das Brückenteil 25 entweder
in einer linearen Linie ausgebildet ist, welche die Längsachse des Bremsblocks 2
unter einem rechten Winkel kreuzt, wie aus Figur 1 zu ersehen, oder in einer gebogenen
Linie, die bezüglich der Rotation des Rades 13 des Fahrrads nach vorwärts gebogen
ist wie in Figur 3 veranschaulicht.
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Der metallische Bremsschuh oder Halter 3 ist im wesentlichen so ausgebildet,
daß er ein rechteckiges flaches behälterartiges Objekt darstellt, das aus einer
Metallplatte geeigneter Abmessungen hergestellt ist, die in einer gemeinsamen Richtung
nach aufwärts bezüglich der Ebene der Platte gebogen worden ist, so daß man eine
rechteckige Öffnung erhalten hat, die vier Wandteile 31 dieses Objekts aufweist.
Der Bremsblock 2 ist durch diese rechteckige Öffnung in den Bremsschuh oder Halter
3 eingefügt und wird zwischen den vier Wandteilen 31 ortsfest gehalten, indem man
die letzteren kräftig nach einwärts biegt. Die Basis dieses Objekts, die von den
vier Wandteilen 31 umschlossen ist, besitzt ein mittiges Loch, durch das eine Befestigungsschraube
32 an dem Objekt befestigt ist, durch welche der Bremsschuh oder Halter 3 mit-tels
Verschrauben mit den Bremsarmen 11 oder 12 verbunden werden kann.
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Das vorerwähnte Bremsschuhsystem 1 der Erfindung ist fest bzw. starr
an den Bremsarmen 11 12 der Greiferbremse 10 befestigt und zwar mittels Befestigungsschrauben
32, wie in Figur 7 gezeigt. Wenn die Bremsarme 112 12 betätigt werden, so daß das
Bremsschuhsystem 1 kräftig in Berührung mit dem Felgenteil 14 gebracht wird, dann
werden die vordersten Kanten der Bremsblockteile 20 einer plötzlichen ruckenden
Kraft ausgesetzt, die durch die Anfangsbelastung der Drehbewegung des Rades des
Fahrrads hervorgerufen wird. Infolge des speziellen Aufbaus der Blockteile 20, die
durch die im Schnitt winkelförmigen Bereiche 21, 22 und die parallelen linearen
Wandbereiche 23, 24 sowie den letzteren verbindenden Brückenbereich 25 definiert
bzw. begrenzt sind, wird jedoch diese ruckende bzw. ruckartige Kraft von den Blockteilen
20 nicht nur nach rückwärts derselben abgestreift bzw. geleitet, sondern auch in
geeigneter Weise von jedem Blockteil 20 übernommen, das mit den Teilen 23, 24 und
der Brücke 25 umschlossen ist, so daß die vordersten Kanten der Blockteile 20 einen
Bremseffekt auch bei längerem und ausgedehntem Gebrauch aufrecht erhalten können,
ohne daß sie durch eine derartige ruckartige
Kraft zerrissen bzw.
abgerissen bzw. aufgerissen werden.
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Darüberhinaus ist das Belgenteil 14 sicher durch den Druck der vorerwähnten
Blockteile 20 steuerbar, welches speziell mit den im Schnitt winkelförmigen bzw.
einen winkelförmigen Abschnitt bildenden Wandbereichen 21, 22 versehen sind, so
daß der große Bremseffekt des Bremsschuhsystems 1 unabhängig von den Wetterbedingungen
jederzeit erzielt werden kann.
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Genauer ausgedrückt bedeutet das, daß dann, wenn der Bremshebel gehandhabt
wird, um das Bremsschuhsystem 1 mit einem Felgenteil 14 in Berührung zu bringen,
während das Fahrrad durch Regenwetter fährt, das an dem Felgenteil 14 anhaftende
Regenwasser zu den Blockteilen 20 bewegt und längs den im Schnitt winkelförmigen
Wandteilen 21, 22 geführt wird, was zur Folge hat, daß das Regenwasser schließlich
von jedem Blockteil 20 abfließt bzw. abgeleitet wird.
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Infolgedessen wird beim Bremsvorgang kein Schlupf zwischen dem Oberflächenbereich
jedes Blockteils 20 und dembelgenteil 14 bewirkt, wenn diese beiden miteinander
in Berührung gebracht werden bzw. sind.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist das Brückenteil 25 in
einem Bogen ausgebildet, der entgegen zu der Richtung gebogen ist, in der das Rad
13 des Fahrrads rotiert, so daß das daran fließende Regenwasser längs des Bogens
nach auswärts geführt wird; das hat zur Folge, daß eine sichere Verstärkung des
Bremseffekt des Bremsschuhsystems 1 erzielt wird.
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Abgesehen von den vorerwähnten Ausführungsbeispielen ist es auch möglich,
das Bremsschuhsystem 1 der Erfindung so abzuwandeln, wie in den Figuren 4 und 5
veranschaulicht und nachstehend unter Bezugnahme auf diese Figuren erläutert ist.
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In den Figuren 4 und 5 ist ein Bremsblock 2 gezeigt, der einen Oberflächenbereich
2a besitzt, welcher von der sich längs dem Bremsblock 2 erstreckenden Mittellinie
nach abwärts geneigt ist, so daß sich in bezug auf die Längsrichtung des Blocks
2 ein konischer Abschnitt ergibt, wie in Figur 5 deutlich veranschaulicht ist. Die
vorerwähnte Mehrzahl von Blockteilen 20 mit abgeflachten Oberflächenbereichen sind
so ausgebildet, daß die Blockteile 20 eine Linie bzw. Reihe miteinander auf diesem
konusförmigen Oberflächenbereich 2a bilden und zwar integrierend bzw. einstückig
mit diesem Bereich.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein Vorteil derart
erreicht, daß das Regenwasser selbst dann, wenn es von dem Fe>nteil 14 eines
im Regen laufenden Fahrrads zum Bremsblock 2 durch dessen Kontakt mit dem Fahrrad
bewegt wird, niemals der Gefahr ausgesetzt ist, nicht längs der vorerwähnten im
Schnitt winkelförmigen Wandteile 21, 22 des Blockteils 20 geführt zu werden, bis
es schließlich unter der Zentrifugalkraft des rotierenden Rades 13 des Fahrrades
und der anfänglichen Belastung des Rades 9 die auf die äußeren Oberflächenbereiche
des Blockteils 20 gegen diese Zentrifugalkraft wirkt, vollständig abgelaufen ist.
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Mit anderen Worten bedeutet das, daß das im vorhergehenden Ausführungsbeispiel
erläuterte Bremsschuhsystem 1 (Figuren 1 bis 3) in der Lage ist das Wasser in zwei
dimensionellen Richtungen längs einer einzigen ebenen Fläche zu führen, welche durch
die winkelförmig geschnittenen Wandteile 21, 22 jedes Blockteils 20 definiert ist.
Dagegen ist das System 1 gemäß dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel (Figuren
4 und 5) in der Lage, das Wasser in drei dimensionellen Richtungen längs der beiden
Oberflächen zu führen, die durch das Teil 21 oder 22 und den konusförmigen Schnittflächenbereich
2a definiert sind, so daß das von dem F6genteil 14 aufgenommene Wasser wirksamer
vom Bremsschuhsystem 1 abgeleitet bzw. weggeführt werden kann.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die einzelnen Blockteile 20, die längs
der Außenkante des Bremsblocks 2 angeordnet sind, im Aufriß wesentlich höher als
der Restteil des Blockteils 20 ausgebildet sind, so daß sich ein in der Höhe angeglichener
Reibungsflächenbereich ergibt, der einen maximalen integrierten Bremseffekt jedes
Blockteils 20 sicherstellt.
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Um die Gefahr der Beschädigung der einzelnen Blockteile bei der Einwirkung
der plötzlichen ruckartigen Kraft, die jedes mal durch den Bremsvorgang hervorgerufen
wird, noch mehr herabzusetzen, werden die Blockteile 20 vorzugsweise so ausgebildet,
daß jedes Wandteil 20a vom äußeren Oberflächenbereich 20b bogenförmig zu seinem
vorerwähnten konusförmigen Schnittflächenbereich 2a verläuft, wie in Figur 6 gezeigt
ist.
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Auf diese Weise erreicht man in Umfangsrichtung einen Schnitts aufgrund
dessen ein kegelstumpfförmiger Konus in dessen axialer Richtung eingeschnitten ist.
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Wie bereits vorstehend ausgeführt wurde, weist das erfindungsgemäße
Bremsschuhsystem eine lange Benutzung- bzw. Lebensdauer auf, während der ein laufendes
Fahrrad ohne Rücksicht auf die Wetterbedingungen wirksam gebremst werden kann, so
daß infolgedessen der Radfahrer stets in der Lage ist, einen sicheren Bremsvorgang
durchzuführen.