DE229419C

DE229419C - Rückstosslader mit festem Lauf und nach Art von Klappen mittels Kurvensteurung ein- und auswärts schwingbaren Verriegelungs-Stützhebeln

Info

Publication number: DE229419C
Application number: DE1908229419D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1908-07-25
Filing date: 1908-11-22
Publication date: 1910-12-19
Also published as: DE233584C; DE270299C; FR16591E; CH47134A; FR10436E; FR394446A; CH54607A; FR13594E; CH54781A; GB191221105A; DE266258C; DE243829C; DE229418C; DE212737C; CH47285A; DE266257C; NL455C; GB190903506A; DE236748C; FR11137E

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVl 229419-KLASSE 72 h. GRUPPE

PAUL MAUSER in OBERNDORF a. N.

Zusatz zum Patente 229418 vom 26. Juli 1908.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. November 1908 ab. Längste Dauer: 25. Juli 1923.

Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung des durch Patent 229418 geschützten Rückstoßladers mit festem Lauf und nach Art von Klappen mittels Kurvensteuerung ein- und auswärts schwingenden Verriegelungs-Stützhebeln.

Die Erfindung bezweckt nun eine Vereinfachung der Vorrichtung des Hauptpatentes in der Weise, daß sowohl die die Vorbewegung des Schiebers in die Entriegelungslage bewirkende Treibvorrichtung als auch der die Sperre für diese Vorrichtung bildende Drehhebel mit Gewichtsansatz in Fortfall kommt. Gemäß der Erfindung ist der Schieber völlig unabhängig sowohl von solchen besonderen Treib- und Sperrmitteln als auch, und insofern unterscheidet sich die neue Einrichtung von älteren Anordnungen, die dem gleichen Zwecke dienen, getrennt vom Verschluß als für sich frei beweglicher Teil im Schloßgehäuse (zweckmäßig im Verschlußdeckel) geführt, derart, daß er unmittelbar bei seiner Vorbewegung und ohne Mitwirkung von Kraftmitteln (Federn usw.) mittels seiner Kurven die Stützhebel auswärts zu stellen vermag, worauf er, während das Verschlußstück in die Offenlage geht, in seiner Lage verharrt, bis das Verschlußstück wieder in die Schließlage geht und hierbei in der aus dem Hauptpatent ersichtlichen Weise durch Auslösung der bezüglichen Sperre den Rückgang des Schiebers (in die Verriegelungslage) ermöglicht.

In der Zeichnung ist die zusätzliche Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des hinteren Teiles der Waffe bei hergestelltem Verschluß. Fig. 2 ist ein vertikaler Querschnitt nach A-A der Fig. i. Fig. 3 und 4 zeigen in zwei verschiedenen Längsschnitten die Lage der einzelnen Teile der Verschlußvorrichtung bei hergestelltem Verschluß. Fig. 5 ist eine Oberansicht bei abgenommenem Schloßkastendeckel. Fig. 6 zeigt den Schloßkastendeckel allein in der Unteransicht. Fig. 7 und 8 zeigen in Seitenansicht und vertikalem Querschnitt nach B-B der Fig. 7 den hinteren Teil der Waffe bei geöffnetem Verschluß. Fig. 9 und 10 veranschaulichen die Lage der einzelnen Teile der Verschlußvorrichtung in zwei Längsschnitten. Fig. 11 ist die Oberansicht bei abgenommenem Deckel, Fig. 12 die Unteransicht des Deckels, aus welcher die Lage des Kurvenschiebers bei geöffnetem Verschluß ersichtlich ist. Fig. 13 bis 15 zeigen den _; Kurvenschieber allein in Seiten-, Vorder- und Oberansicht.

Die allgemeine Anordnung des Verschlußsystems ist die gleiche wie die beim Hauptpatent. Auch hier erfolgt die Verriegelung durch zwei das Verschlußstück k von beiden Seiten symmetrisch abstützende, zwangläufig

gesteuerte Verriegelungshebel b b, welche sich längs der Innenseite des Verschlußgehäuses h erstrecken und mit ihren rückwärtigen zapfenartigen Enden in.der hinteren Stirnwand dieses Gehäuses derart gelagert sind, daß sie nach Art von Klappen beweglich, bei hergestelltem Verschluß einwärts stehend, die symmetrische Abstützung und damit die Verriegelung bewirken, hingegen nach dem Abfeuern auswärts stehend, die in solcher Weise entriegelte Kammer zwischen ihnen durch rückwärts gehen lassen. Die Verstellung der Verriegelungshebel b b geschieht durch den geführten Kurvenschieber a, in dessen Kurven a¹ a¹ die Zapfen b¹ b¹ der Hebel b b eingreifen. Bei hergestelltem Verschluß (Fig. 1 bis 6) steht der Schieber α in seiner rückwärtigen Lage, die Zapfen IP- b¹ befinden sich am vorderen Ende der Kurven a¹ a¹ und halten die Hebei b b, einwärts mit ihren Stirnflächen gegen das rückwärtige Ende der Kammer stehend, in der Stützlage fest (Fig. 5). Bei entriegeltem Verschluß befindet sich der Schieber a in seiner vordersten Lage, die Zapfen 5¹ b¹ im hinteren Teil der Kurven a¹ a¹, so daß die Hebel b b auswärts geschwungen und in entsprechenden Ausschnitten der Seitenwandung des Gehäuses Ji stehend gehalten werden.

Gemäß der zusätzlichen Erfindung ist nun aber, wie schon erwähnt, unter Fortfall des Drehhebels mit Gewichtsansatz, durch dessen Lageveränderung bei der Vorrichtung des Hauptpatentes die Bewegung des Schiebers eingeleitet wurde, dieser Schieber α selbst für sich unabhängig von einer besonderen Treibvorrichtung oder anderen Teilen des Verschlusses frei beweglich angeordnet; bei seiner unter dem Einfluß des Rückstoßes erfolgenden Vorbewegung bewirkt er durch seine Kurven unmittelbar die Auswärtsstellung der Stützhebel, wobei die Feder ihrerseits die Schieberbewegung ordnungsmäßig so regelt, daß die Entriegelung dann vollendet ist, wenn das Geschoß sich bereits vor der Mündung des Laufes befindet. In seiner vordersten Entriegelungsstellung wird der Schieber durch das in die Ausnehmung α² einschnappende Sperrstück m² so lange gehalten, bis die vorgehende, mit einer entsprechenden Abschrägung an ihrem hinteren Ende versehene Kammer auf die Schulter m¹ am vorderen Ende des Sperrhebels m trifft und hierdurch die Auslösung des SpeiTstücks m² und damit die Freigabe des Schiebers herbeiführt, der dann unter dem Druck der Feder s in die Verriegelungslage zurückgeschnellt wird (Fig. 5). Der durch den Rückstoß erhaltene Impuls des ebenso wie früher durch einen Stift c¹ in Ansätzen des Deckels d geführten Schiebers ist stark genug, daß er mit Leichtigkeit und momentan den Druck der auf dem Stift c¹ in der Schieberbohrung a^s sitzenden und in die Deckelhöhlung d³ hineinreichenden Feder s überwindet, deren Aufgabe ebenso wie bei der Vorrichtung des Hauptpatentes es ist, nach Auslösung der Sperre ?ra² den Schieber wieder in die Verriegelungslage zu bringen.

Bei der neuen Ausführung ist ferner zweckmäßigerweise die Einrichtung getroffen, daß der Kurvenschieber a, welcher im Verschlußdeckel angeordnet ist, seitlich nach außen vorstehende plattenförmige Ansätze «⁴ besitzt, welche beim Einzelladen als Griffstücke zur Entriegelungsbewegung von Hand zu dienen vermögen. Die Verstellung des Schiebers von Hand geschieht in völlig analoger Weise wie beim Selbstladen. Der Schieber wird ,gegen Druck der Feder s nach vorn geschoben, bis die Hebel b b in der Auswärtslage stehen. Sodann kann die Kammer ohne weiteres von Hand zurückgezogen werden. Beim Wiedervorschieben der Kammer erfolgt die Auslösung der Schiebersperrung selbsttätig, so daß, sowie die Kammer sich in der Schließlage befindet, auch die Verriegelung hergestellt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Rückstoßlader mit festem Lauf und nach Art von Klappen mittels Kurvensteuerung ein- und auswärts schwingbaren Verriegelungs-Stützhebeln nach Patent 229418, dadurch gekennzeichnet, daß der unabhängig vom Verschluß im Schloßgehäuse frei beweglich angeordnete Kurvenschieber unmittelbar bei seiner Vorbewegung und ohne Mitwirkung eines besonderen Kraftmittels (Druckwerk, Feder usw.) die Stützhebel auswärts schwingt, worauf er, während das Verschlußstück in die Offenlage geht, in seiner Lage verharrt, bis das Verschlußstück wieder in die Schließlage geht und hierbei durch Auslösen der be-

- züglichen Sperre den Rückgang des Schiebers (in die Verriegelungslage) ermöglicht.

2. Rückstoßlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenschieber im Verschlußdeckel des Schloßgehäuses angeordnet ist und, um von Hand bewegt werden zu können, seitlich über den Deckel nach außen vorstehende Ansätze besitzt, welche als Griffstück oder Platten ausgebildet sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.