DE228538C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D5/00—Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D5/14—Preparation of sulfites
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 228538 KLASSE 12«. GRUPPE
Das vorliegende Verfahren bezweckt die unmittelbare Darstellung von Natriumsulfit und
Salmiak aus Kochsalz und Ammoniumsulfit und zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß
nicht fertig gebildetes Ammoniumsulfit zur Umsetzung gelangt, sondern daß dieses erst
. in der Kochsalzlösung selbst durch Einleiten von schwefliger Säure und Ammoniakgas dargestellt
wird und die bei dieser Reaktion auftretende große Wärmeentwicklung dazu dient, das durch Umsetzung von Ammoniumsulfit mit
Chlornatrium entstehende, leicht lösliche, wasserhaltige Natriumsulfit in die schwer
lösliche, wasserfreie Form überzuführen und dadurch zum größten Teile aus der Lösung
auszuscheiden. Die Hauptmenge des in der heißen Lauge leicht löslichen Salmiaks wird
durch Abkühlung auf zweckmäßige Temperatur entfernt. Die verbleibende Mutterlauge wird
wieder mit Kochsalz versetzt und von neuem mit schwefliger Säure und Ammoniakgas behandelt,
wie bereits beschrieben.
Beispiel I.
In ein Gemenge von 180 Teilen Wasser mit 120 Teilen Kochsalz leitet man zunächst etwas
schweflige Säure, dann gleichzeitig schweflige Säure und Ammoniakgas in ungefähr äquivalenten
Mengen, indem man die Suspension bis gegen Schluß der Operation zur Vermeidung von Ammoniakverlusten schwach sauer hält.
Schließlich leitet man bis zur Neutralität ein, bis der Gehalt an schwefliger Säure in der neu-35
40
tralen klaren Lauge etwa 9 bis 10 Gewichtsteile in 100 Vol. beträgt.
Alsdann trennt man noch heiß vom abgeschiedenen Natriumsulfit, läßt zur Ausscheidung
von Salmiak auf 40 ° bis 35 °; C. abkühlen und verarbeitet die verbleibende Mutterlauge nach
Beispiel II.
Beispiel II.
370 Teile einer Sulfit-Salmiakmutterlauge vom spez. Gew. 1,231 bei 30 ° C. und einem Gehalte
von 36,9 Teilen Na,, S O3, 87,7 Teilen Salmiak, 4 Teilen Na2 S O4 und etwa 240 Teilen Wasser
werden mit 60 Teilen Kochsalz versetzt und in diese Suspension 20 Teile Ammoniakgas und
36 Teile schweflige Säure eingeleitet. Unter starker Erwärmung der Lauge bis zu'ii2°C.
scheidet sich wasserfreies Sulfit aus, das.heiß von der Lösung getrennt wird. Diese läßt man
auf etwa 35 ° C. abkühlen, befreit sie vom Salmiak, fügt ihr wieder die erforderliche Menge
Kochsalz zu und leitet von neuem gleichzeitig oder abwechselnd schweflige Säure und Ammoniakgas
bis zur Vollendung der Umsetzung ein.
Nach dem aus der britischen Patentschrift 20613 vom Jahre 1907 bekannten Verfahren
wird zwar ebenfalls das durch Umsetzung von Kochsalz· und Ammoniumsulfit entstandene
Natriumsulfit in der Hitze abgeschieden. Dieses Verfahren ist aber unvorteilhaft gegenüber dem
vorliegenden und unterscheidet sich auch ganz wesentlich von demselben.
Nach dem bekannten Verfahren muß in be-, sonderer Apparatur mit besonderen Arbeits-
:, kosten1 Ammoniumsulfit in fester kristallisierter-Form
dargestellt werden. Es wird dann erst wieder „aufgelöst und in einer zweiten Operation
in neuer Apparatur mit Kochsalz zur Reaktion'' gebracht. Beim vorliegenden Verfahren', wird
dagegen unter Benutzung einer einzigen Appä-·,
'.'■■ ratur aus den gasförmigen Bestandteilen das to Ammoniumsulfit in der : Reaktionslösung'selbst,.
.hergestellt. Es tritt in greifbarer. Form.gar',
/nicht auf und erfordert'daher weder Arbeit
.noch Kosten zu seiner Isolierung.. .Es erfordert'
aber auch — und hierin liegt der wesentlichste
Unterschied' gegenüber dem bekannten Verfahren — keine Kosten zn seiner Umsetzung mit
dem Kochsalz und zur Abscheidung des wasserfreien Natriumsulfits, denn nach dem bekannten
Verfahren muß das Salzgemisch durch Zu- .
fuhr äußerer Wärme auf 95° C. erhitzt werden, . während im vorliegenden Falle die bei der Vereinigung der Gase im Überschusse als Wärme
sich äußernde, für die Fabrikation kostenlose Energie zur Erhitzung und Bildung des wasserfreien
Sulfits benutzt wird. Ferner werden bei Anwendung des kristallisierten Ammoniumsulfits
Kristall- und Konstitutionswasser in den Prozeß eingeführt. Diese vermehren stetig die
Laugenmenge. Bei vorliegender Arbeitsweise
.30 wird die Laugenmenge dagegen vermindert,
indem für 2 Mol. Salmiak 1 Mol. Wasser entfernt wird. Man erspart eine Eindampfung von
Mutterlaugen.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird Natriumsulfit erhalten, indem in eine j
ammoniakalisch gemachte Kochsalzlösung ein : Äquivalent Schwefligsäuregas und dann, unter t
Abkühlung auf .150C. und unter, schwachem :
Druck trockenes .Ammoniakgas so lange,, ein- ;■
geleitet wird, als noch Fällung von Wasserfreiem Natriumsulfit stattfindet. - ' , :
Auch von. diesem Verfahren unterscheidet
sich das vorliegende Wesentlich. •Nach dem bekannten Verfahren wird/;zwar
nach Fertigstellung einer Kochsalzlösung in dieser eine äquivalente Menge von Ammonium- '
sulfit durch Einleiten von Schwefligsäure- und , Ammoniakgas erzeugt. Es ist aber den Urhebern
unbekannt geblieben/daß man bei dieser Operation bereits Natriumsulfit in fester Form ge'- i
winnen kann, weil sie die hierzu nötigen Bedingungen künstlich unterdrückt. haben. Sie
arbeiten unter künstlicher Kühlung, -weil sie von der Anwendung höherer .Temperatur eine
Rückbildung der gewünschten Reaktionsprodukte zu den Ausgangsmaterialien" befürchteten.
Infolge Unterdrückung der bei vorliegendem •Verfahren zur Bildung des. ,schwer löslichen
wasserfreien Sulfits führenden: Reaktionswärme müssen ,sie nachträglich noch einen wagserentziehend..wkkendeh
Körper, nämlich' Ammoniakgas, im Überschuß .einwirken lassen,.; Erst dieses
: führt ::'zur-Bildung und Ausscheidung des wasserfreien
Sulfits. ""■".·'.' ' '■ ' -.'■·. „.,,''■""
• Bei vorliegendem Verfahren dagegen wird von Anfang an die Reaktionswärme zu steigern
und su sammeln gesucht, sie ist das entwässernde und ausscheidende Agens, das schon wirkt, bevor
die der gelösten · Kochsalzmenge äquivalente NH3- urtd 5 Ö2-Menge eingeleitet ist.;
Hierdurch wird ein weiterer technischer Fortschritt erzielt. Nach dem bekannten Verfahren
muß mit einer Kochsalzlösung' gearbeitet werden :. etwa überschüssig suspendiertes Kochsalz
würde dem sich ausscheidenden Natriumsulfit beigemengt bleiben. Nach vorliegendem
Verfahren wird durch die alsbald beginnende Umsetzung des Kochsalzes und die Ausscheidung
des Natriumsulfits die Lösungskapazität der Lauge für Kochsalz bis 'zu einem gewissen
Grade fortwährend erneuert:., es kana mit
Suspensionen von Kochsalz gearbeitet und pro Charge wesentlich mehr Fabrikat." erzeugt
werden. ' . ...-. - ..
Claims (1)
- Patent-Anspruch: '-,.'."Verfahren zur Darstellung von Natrium-. ■ Sulfit und Chlorammonium, durch Umsetzung von Chlornatrium mit Ammoniumsulfit und ' Ausscheidung des entstandenen Jvfatriumsulfits in wasserfreier Form durch-Anwendung von Hitze,- dadurch gekennzeichnet, daß man in eine' Lösung oder: Suspension . . von Chlornatrium schweflige Säuje und ' Ammoniakgas gleichzeitig oder in- beliebigerReihenfolge nacheinander in molekularer ' Menge derart einleitet, daß durch *äie Reaktionswärme, die für die Abscheidung des . . wasserfreien Natriumsulfits erforderliche Erhitzung herbeigeführt wird.:; ' ;|" '
Publications (1)
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