DE1668494C - Verfahren zur Herstellung von Methylen bis thiocyanat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methylen bis thiocyanat

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DE1668494C
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DE
Germany
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mcb
thiocyanate
methylene
bmb
scn
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Joseph Chicago Hunter Eugene Wood La Grange Goretta Louis Alexander Naperville 111 Matt (V St A )
Original Assignee
Nalco Chemical Co Chicago, IH (V St A)
Publication date

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis-thiocyanat durch Umsetzen eines Dihalogemilkans mit einem Metallrhodunid unter Erwärmen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in wäßrigem Medium durchrührt.
Bisher ist es üblich, Methylen-bis-thiocyanat durch Umsetzen eines entsprechenden Dihalogenmethans, wie Methylenbromid, mit einem Alkalimetallrhodanid herzustellen, wobei ein organisches Lösungsmittel, beispielsweise Dimethylformamid oder ein wäßrig- ι ο organisches Medium unter Erwärmen verwendet wird. Die Reaktionen verlangen lange Reaktionszeiten, und es werden nur schlechte Ausbeuten erzielt, und das gebildete Endprodukt muß mehrfach gereinigt werden. Außerdem ergeben die bisher bekannten Reaktionen ein mit polymeren Verbindungen unbekannter Zusammensetzung verunreinigtes Endprodukt,
Bei der erfindungsgemäßen Reaktion werden keine organischen Lösungsmittel verwendet. Es wird eine bessere Ausbeute als mit den bisherigen Verfahren erzielt, und das Endprodukt ist im wesentlichen frei von Polymerisationsprodukten.
Zweckmäßig werden konzentrierte wäßrige Lösungen von Natrium- oder Kaliumrhodanid zugesetzt. Die Temperatur darf 85° C nicht überschreiten. Bei höheren Temperaturen tritt übermäßige Polymerisation und Entfärbung des gebildeten Methylen-bisthiocyanats auf. Außerdem wird die Ausbeute erheblich verringert, und das Endprodukt muß anschließend gereinigt werden. Wenn gemischte Methylenhalogenide, beispielsweise Chlorbrommethan, verwenoet werden, ist es zweckmäßig, die Reaktion bei Temperaturen zwischen 65 und 82° C durchzuführen. Wenn das bevorzugte Methylenbromid eingesetzt wird, liegt der zweckmäßige Temperaturbereich zwischen 78 und 82° C.
Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Reaktion während verhältnismäßig kurzer Zeitspannen durchzuführen, da hierbei bessere Ausbeuten erzielt werden. In bestimmten Fällen wurden bei einer Erwärmungsdauer von 4 Stunden hohe Ausbeuten an Methylenbis-thiocyanat erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Methyien-bis-thiocyanats wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel I
Ein Gemisch aus 225 g eines 52%igen wäßrigen technischen Natriumrhodanids, 9 g Natriumrhodanid und 1044 g Methylenbromid wurde 6 Stunden lang auf 8O0C untet Rühren in einem Kolben erwärmt.
Anschließend wurde das Reaktionsgemisch mit 20 g Wasser behandelt, um das während der Reaktion gebildete Natriumbromid zu lösen. Unter Rühren wurde das Reaktionsgemisch gekühlt, wobei das Methy'en-bis-thiocyanat ausfiel. Die gebildeten Kristalle wurden mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Endkristalle wurden analysiert und zeigten bei der Infrarotanalyse eine Reinheit von 98 5%. Die Ausbeute an Methylen-bis-thiocyanat betrug 93%. Beispie, 2
In diesem Fall wurde als Dihalogenalkan Chlorbrommethan verwendet. Dieser Versuch zeigt auch, daß bei Verwendung eines anderen Alkylenhalogenids eine Reinigungsstufe angeschlossen werden muß, um ein Endprodukt von ausreichender Reinheit zu gewinnen.
In einem 22-1-Kolben wurden 12,980 g eines 57prozentigen wäßrigen Natriumrhodanids, 1969 g technisches Natriumrhodamid und 4290 g Chlorbrommethan 6 Stunden lang auf 78 bis 82° C erwärmt. Die Temperatur darf hierbei nicht ansteigui, um die Bildung polymerer Nebenprodukte zu vermeiden. Um die ausgefällten Salze zu lösen, wurden 1200 ml Wasser zugegeben und das Reaktionsgemisch unter Rühren gekühlt. Die Kristalle aus Methylen-bisthioeyanai wurden abfiltriert, mit 15,141 Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Ausbeute 3282 g
Ausbeute 76,5%
Schmelzpunkt 104,7°C
Reinheit 95,5%
(Infrarot-Analyse)
Reinigung: 100 g rohes Methylen-bis-thiocyanat, 120 g Isopropanol und 466 g Wasser wurden in einem mit einem Dampfmantel versehenen 1-1-Kolben gegeben. Das Methylen-bis-thiocyanat löste sich bei einer Temperatur von 80°C und hinterließ eine rote, flüssige, polymere Verunreinigung, die sich am Boden des Reaktionsgefäßes sammelte. Diese Verunreinigung wurde abgelassen und die gelbe Lösung zum Kristallisieren in ein Becherglas gegossen. Es wurden hellgelbe Nadeln aus Methylen-bis-thiocyanat erhalten. Diese wurden abfiltriert, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Reinheit dieses Produktes betrug 97,5%.
Dieses Beispiel zeigt, daß es möglich ist, durch Waschen mit heißem Wasser und Isopropanol oder auch einem anderen mit Wasser mischbaren Alkohol, ein Methylen-bis-thiocyi>nat mit hohem Reinheitsgrad herzustellen.
In den Tabellen 1 bis 4 sind die Wirkungen der Variablen der Reaktion veranschaulicht. Es zeigt Tabelle 1 die Wirkung der Konzentration des Metallthioeyanats, Tabelle 2 die Wirkung der Konzentration des Wassers, Tabelle 3 die Wirkung des Verhältnisses Alkalimetallrhodanid zu Alkyienhalogenid und Tabelle 4 die Wirkung der Zeit und Temperatur im Verhältnis zu der Ausbeute.
Tabelle I Wirkung des Metallrhodanids
Khodanid
Organische Verbindung
(Mol)
Bedingungen
Ausbeute
NaSCN (1,56)
NH4SCN (1.4)
KSCN-Reagenz (2,4)
*) Unief dieMn Bedingungen irai nur MwrmiBtge Polymerisation auf.
BMB1) (0.6) BMB (0.6) MCB1) (0,6)
erwärmt, 6 Stunden auf 80"C
93
76
1I (MBM) Melhylenbromid.
1IIMCB) Chlor·Brommethim (Methylenchlorbromid).
i 668 494
Fortsetzung
NaSCN-Reagenz (2,4)
NaSCN-techn (2,4)
NaSCN — Handelsüblich (2,4)
NH4SCN (2,4)
MCB (0,6)
MCR (0,6)
MCB (0,6)
MCB (0,6)
Hedingungen
Tabelle 2
Wirkung der Wasserkonzentration
Tabelle 3
Wirkung des Verhältnisses Thiocyanat zu organischer Verbindung
Tabelle 4
Wirkung von Zeit und Temperatur
Zeil {Slundcnl
2 3 4 5 6 i
12 24
H1O Konzentration
%
Organische Verbindung Bedingungen Ausbeute
%
46
38
32
56
52
46
43
40
BMB1)
BMB
BMB
MCB2)
MCB
MCB
MCB
MCB
2,6SCN/BMB
y erwärmt, 6 Stunden auf 80 C
I
3,5 SCN/MCB
erwärmt, 6 Stunden auf 85 C
93
. 93
93
65
65
65
64
66
Molverhältnis SCN zu
organischer Verbindung
Organische Vfbindung . —
Bedingungen
Ausbeuten
%
2,2
2.5
2.6
3.0
4,2
4.8
3,6
3,0
BMB1)
BMB
BMB
BMB
BMB
MCB2)
MCB
MCB
54%ige Lösung NaSCN in HjO
6 Stunden Erwärmung aur 80 L
I
1 57%ige Lösung NaSCN in H2O
f 6 Stunden Erwärmung auf 85 C
79
88
93
93
93
73
72
65
pcratur
C"
Organische
Verbindung
Bedingungen Ausbeute
%
80 BMB') 2,6 SCN/BMB 0
80 unter Verwendung von wäßrigem 18
80 NaSCN 53
80 73
80 89
80 91
70 BMB 0
70 BMB 2,6 SCN/BMB 0
70 unter Verwendung von 60%igem 24
70 NaSCN in H1O 45
70 53
70 64
70 66
70 74
5 1 668 494 *-f Fortsetzung Itedingungcn Ausheule
"/„
I 6 Organische
Verbindung
2,6 SCN/BMB 92
Temperatur
C
BMB 3,5 SCN/MCB 0 .
Zeil
iSiundcni
85 MCBJ) 3,5 SCN/MCB 46
6 60 MCB unter Verwendung von 62%igem 60
O bis 10 67 wäßrigem NaSCN 65
13 67 77
14 67 76
15 67 3,5 SCN/MCB 0
16 67 MCB unter Verwendung von 62%igem 3
17 bis 20 70 wäßrigem NaSCN 11
0 bis 5 70 27
6 70 49
7 70 65
8 70 77
9 70 3,5 SCN/MCB 0
10 70 MCB unter Verwendung von 62%igem 32
75 wäßrigem NaSCN 52
0 bis 5 75 67
6 75 73
7 75 67
8 75 3,5 SCN/MCB 0
9 75 MCB unter Verwendung von 62%igem 55
10 80 NaSCN (wäßrig) 70
0 bis 4 80 74*)
5 80 2,4MoI KSCN 54,5
6 80 MCB 0,6 MoI MCB 73
7 bis 9 85 unter Verwendung von 54%igem 52*1
4 85 wäßrigem KSCN 54*)
6 85
g 85
IC 90
6
"I Wie oben trat auch Ihier unter diesen Bedingungen nur starke Polymerisation auf. *l Es begann eine starke Polymerisation.
Wie bereits ausgeführt wurde, tiat nachdem Kühlen 45 aus und vermischte sich mit dem Endprodukt. In
des Reaktionsgemisches eine nahezu vollständige bestimmten Fällen ist es daher empfehlenswert, die
Ausfällung des Methylen-bis-thiocyanats aus dem fertigen Kristalle mit kaltem Wasser zu waschen, um
Reaktionsmedium auf. Mit diesem Niederschlag fiel die darin enthaltenen restlichen Alkalimetallsalze zu
auch eine gewisse Vienge von Natriumhalogeniden entfernen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren, zur Herstellung von Methylen-bisthiocyanat durch Umsetzung eines Dihalogenalkans mit einem Metallrhodamid unter Er-
    wärmen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in wäßrigem Medium durchführt.

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