DE1668494B1 - Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis-thiocyanat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis-thiocyanatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C331/00—Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
- C07C331/02—Thiocyanates
- C07C331/04—Thiocyanates having sulfur atoms of thiocyanate groups bound to acyclic carbon atoms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis-thiocyanat durch Umsetzen eines
Dihalogenalkans mit einem Metallrhodanid unter Erwärmen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
die Umsetzung in wäßrigem Medium durchführt.
Bisher ist es üblich, Methylen-bis-thiocyanat durch Umsetzen eines entsprechenden Dihalogenmethans,
wie Methylenbromid, mit einem Alkalimetallrhodanid herzustellen, wobei ein organisches Lösungsmittel,
beispielsweise Dimethylformamid oder ein wäßrigorganisches Medium unter Erwärmen verwendet
wird. Die Reaktionen verlangen lange Reaktionszeiten, und es werden nur schlechte Ausbeuten erzielt,
und das gebildete Endprodukt muß mehrfach gereinigt werden. Außerdem ergeben die bisher bekannten
Reaktionen ein mit polymeren Verbindungen unbekannter Zusammensetzung verunreinigtes Endprodukt.
Bei der erfindungsgemäßen Reaktion werden keine organischen Lösungsmittel verwendet. Es wird eine
bessere Ausbeute als mit den bisherigen Verfahren erzielt, und das Endprodukt ist im wesentlichen frei
von Polymerisationsprodukten.
Zweckmäßig werden konzentrierte wäßrige Lösungen von Natrium- oder Kaliumrhodanid zugesetzt.
Die Temperatur darf 85° C nicht überschreiten. Bei höheren Temperaturen tritt übermäßige Polymerisation
und Entfärbung des gebildeten Methylen-bisthiocyanats auf. Außerdem wird die Ausbeute erheblich
verringert, und das Endprodukt muß anschließend gereinigt werden. Wenn gemischte Methylenhalogenide,
beispielsweise Chlorbrommethan, verwendet werden, ist es zweckmäßig, die Reaktion
bei Temperaturen zwischen 65 und 82° C durchzuführen. Wenn das bevorzugte Methylenbromid
eingesetzt wird, liegt der zweckmäßige Temperaturbereich zwischen 78 und 820C.
Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Reaktion während verhältnismäßig kurzer Zeitspannen durchzuführen,
da hierbei bessere Ausbeuten erzielt werden. In bestimmten Fällen wurden bei einer Erwärmungsdauer von 4 Stunden hohe Ausbeuten an Methylenbis-thiocyanat
erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Methylen-bis-thiocyanats wird an Hand der
folgenden Beispiele näher erläutert.
Ein Gemisch aus 225 g eines 52%igen wäßrigen technischen Natriumrhodanids, 9 g Natriumrhodanid
und 104,4 g Methylenbromid wurde 6 Stunden lang auf 8O0C unter Rühren in einem Kolben erwärmt.
Anschließend wurde das Reaktionsgemisch mit 20 g Wasser behandelt, um das während der Reaktion
gebildete Natriumbromid zu lösen. Unter Rühren wurde das Reaktionsgemisch gekühlt, wobei das
Methylen-bis-thiocyanat ausfiel. Die gebildeten Kristalle wurden mit Wasser gewaschen und an der Luft
getrocknet. Die Endkristalle wurden analysiert und zeigten bei der Infrarotanalyse eine Reinheit von
98,5%. Die Ausbeute an Methylen-bis-thiocyanat betrug 93%. Beispiel 2
In diesem Fall wurde als Dihalogenalkan Chlorbrommethan verwendet. Dieser Versuch zeigt auch,
daß bei Verwendung eines anderen Alkylenhalogenids eine Reinigungsstufe angeschlossen werden muß, um
ein Endprodukt von ausreichender Reinheit zu gewinnen.
In einem 22-1-Kolben wurden 12,980 g eines 57prozentigen
wäßrigen Natriumrhodanids, 1969 g technisches Natriumrhodamid und 4290 g Chlorbrommethan
6 Stunden lang auf 78 bis 82° C erwärmt. Die Temperatur darf hierbei nicht ansteigen, um die
Bildung polymerer Nebenprodukte zu vermeiden. Um die ausgefällten Salze zu lösen, wurden 1200 ml
Wasser zugegeben und das Reaktionsgemisch unter Rühren gekühlt. Die Kristalle aus Methylen-bisthiocyanat
wurden abfiltriert, mit 15,141 Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Ausbeute 3282 g
Ausbeute 76,5%
Schmelzpunkt 104,70C
Reinheit 95,5%
(Infrarot-Analyse)
Reinigung: 100 g rohes Methylen-bis-thiocyanat, 120 g Isopropanol und 466 g Wasser wurden in einem
mit einem Dampfmantel versehenen 1-1-Kolben gegeben.
Das Methylen-bis-thiocyanat löste sich bei einer Temperatur von 8O0C und hinterließ eine rote,
flüssige, polymere Verunreinigung, die sich am Boden des Reaktionsgefäßes sammelte. Diese Verunreinigung
wurde abgelassen und die gelbe Lösung zum Kristallisieren in ein Becherglas gegossen. Es wurden hellgelbe
Nadeln aus Methylen-bis-thiocyanat erhalten. Diese wurden abfiltriert, mit Wasser gewaschen und
an der Luft getrocknet. Die Reinheit dieses Produktes betrug 97,5%.
Dieses Beispiel zeigt, daß es möglich ist, durch Waschen mit heißem Wasser und Isopropanol oder
auch einem anderen mit Wasser mischbaren Alkohol, ein Methylen-bis-thiocyanat mit hohem Reinheitsgrad
herzustellen.
In den Tabellen 1 bis 4 sind die Wirkungen der Variablen der Reaktion veranschaulicht. Es zeigt
Tabelle 1 die Wirkung der Konzentration des Metallthiocyanats, Tabelle 2 die Wirkung der Konzentration
des Wassers, Tabelle 3 die Wirkung des Verhältnisses Alkalimetallrhodanid zu Alkylenhalogenid und Tabelle
4 die Wirkung der Zeit und Temperatur im Verhältnis zu der Ausbeute.
Tabelle Wirkung des Metallrhodanids
Rhodanid
Organische
Verbindung
Verbindung
Bedingungen
Ausbeute
NaSCN (1,56)
NH4SCN (1,4)
KSCN-Reagenz (2,4)
") Unter diesen Bedingungen trat nur übermäßige Polymerisation auf.
BMB1) (0,6)
BMB (0,6)
MCB2) (0,6)
BMB (0,6)
MCB2) (0,6)
erwärmt,
6 Stunden
auf 80° C
6 Stunden
auf 80° C
93
76
') (MBM) Methylenbromid.
2) (MCB) Chlor-Brommethan (Methylenchlorbromid).
Fortsetzung
Rhodanid
Organische, Verbindung
(Mol)
Bedingungen
Ausbeute
NaSCN-Reagenz (2,4)
NaSCN-techn (2,4)
NaSCN — Handelsüblich (2,4)
NH4SCN (2,4)
MCB (0,6)
MCB (0,6)
MCB (0,6)
MCB (0,6)
Tabelle 2
Wirkung der Wasserkonzentration
Wirkung der Wasserkonzentration
Tabelle 3
Wirkung des Verhältnisses Thiocyanat zu organischer Verbindung
Wirkung des Verhältnisses Thiocyanat zu organischer Verbindung
Tabelle 4
Wirkung von Zeit und Temperatur
Wirkung von Zeit und Temperatur
75 75 75
H2O Konzentration % |
Organische Verbindung | Bedingungen | Ausbeute % |
46 38 32 56 52 46 43 40 |
BMB1) BMB BMB MCB2) MCB MCB MCB MCB |
2,6 SCN/BMB erwärmt, 6 Stunden auf 800C 3,5 SCN/MCB erwärmt, 6 Stunden auf 85°C |
93 93 93 65 65 65 64 66 |
Molverhältnis SCN zu organischer Verbindung |
Organische Verbindung | Bedingungen | Ausbeuten % |
2,2 2,5 2,6 3,0 4,2 4,8 3,6 3,0 |
BMB1) BMB BMB BMB BMB MCB2) MCB MCB |
54% ige Lösung NaSCN in H2O 6 Stunden Erwärmung auf 800C 57%ige Lösung NaSCN in H2O 6 Stunden Erwärmung auf 85° C |
79 88 93 93 93 73 72 65 |
Zeit (Stunden) |
Temperatur 0C |
Organische Verbindung |
Bedingungen | Ausbeute % |
1 2 3 |
O O O
OO OO OO |
BMB1) | 2,6 SCN/BMB unter Verwendung von wäßrigem NaSCN |
-0 18 53 |
4 | 80 | 73 | ||
5 | 80 | 89 | ||
6 | 80 | 91 | ||
1 | 70 | BMB | 0 | |
4 5 7 |
70 70 70 |
BMB | 2,6 SCN/BMB unter Verwendung von 60%igem NaSCN in H2O |
0 24 45 |
8 | 70 | 53 | ||
9 | 70 | 64 | ||
12 | 70 | 66 | ||
24 | 70 | 74 |
Fortsetzung
Zeit (Stunden) |
Temperatur C |
Organische Verbindung |
Bedingungen | Ausbeute % |
6 | 85 | BMB | 2,6 SCN/BMB | 92 |
0 bis 10 | 60 | MCB2) | 3,5 SCN/MCB ■ | 0 |
13 | 67 | MCB | 3,5 SCN/MCB | 46 |
14 | 67 | unter Verwendung von 62%igem | 60 | |
15 | 67 | wäßrigem NaSCN | 65 | |
16 | 67 | 77 | ||
17 bis 20 | 67 | 76 | ||
0 bis 5 | 70 | MCB | 3,5 SCN/MCB | 0 |
6 | 70 | unter Verwendung von 62%igem | 3 | |
7 | 70 | wäßrigem NaSCN | 11 | |
8 | 70 | 27 | ||
9 | 70 | 49 | ||
10 | 70 | 65 | ||
13 | 70 | 77 | ||
Obis 5 | 75 | MCB | 3,5 SCN/MCB | 0 |
6 | 75 | unter Verwendung von 62%igem | 32 | |
7 | 75 | wäßrigem NaSCN | 52 | |
8 | 75 | 67 | ||
9 | 75 | 73 | ||
10 | 75 | 67 | ||
Obis 4 | 80 | MCB | 3,5 SCN/MCB | 0 |
5 | 80 | unter Verwendung von 62%igem | 55 | |
6 | 80 | NaSCN (wäßrig) | 70 | |
7 bis 9 | 80 | 74*) | ||
4 | 85 | MCB | 2,4MoI KSCN | 54,5 |
6 | 85 | 0,6MoI MCB | 73 | |
g | 85 | unter Verwendung von 54%igem | 52*) | |
10 | 85 | wäßrigem KSCN | 54*) | |
6 | 90 |
°) Wie oben trat auch hier unter diesen Bedingungen nur starke Polymerisation auf.
*) Es begann eine starke Polymerisation.
Wie bereits ausgeführt wurde, trat nach dem Kühlen 45 aus und vermischte sich mit dem Endprodukt. In
des Reaktionsgemisches eine nahezu vollständige Ausfällung des Methylen-bis-thiocyanats aus dem
Reaktionsmedium auf. Mit diesem Niederschlag fiel auch eine gewisse Menge von Natriumhalogeniden
bestimmten Fällen ist es daher empfehlenswert, die fertigen Kristalle mit kaltem Wasser zu waschen, um
die darin enthaltenen restlichen Alkalimetallsalze zu entfernen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Methylen-bisthiocyanat durch Umsetzung eines Dihalogenalkans mit einem Metallrhodamid unter Er-55wärmen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in wäßrigem Medium durchführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US60412266A | 1966-12-23 | 1966-12-23 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1668494B1 true DE1668494B1 (de) | 1971-07-08 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671668494D Pending DE1668494B1 (de) | 1966-12-23 | 1967-09-22 | Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis-thiocyanat |
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- 1966-12-23 US US604122A patent/US3507901A/en not_active Expired - Lifetime
-
1967
- 1967-09-04 GB GB40334/67A patent/GB1191493A/en not_active Expired
- 1967-09-22 DE DE19671668494D patent/DE1668494B1/de active Pending
- 1967-09-29 ES ES345580A patent/ES345580A1/es not_active Expired
Also Published As
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GB1191493A (en) | 1970-05-13 |
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