DE226828C - - Google Patents

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DE226828C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05CEMBROIDERING; TUFTING
    • D05C11/00Devices for guiding, feeding, handling, or treating the threads in embroidering machines; Machine needles; Operating or control mechanisms therefor
    • D05C11/20Arrangements for cutting the needle or lower threads

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ju 226828 KLASSE 52 b. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1909 ab.
Unter Sprengfäden versteht man bekanntlich die Ubergangsfäden von dem letzten Nadelstich eines. auf der Maschine fertig gestickten Stickereistreifens bis zum ersten Nadelstich des nächstfolgenden Stickereistreifens. Diese Sprengfäden, ein notwendiges Übel der bisherigen Stickereitechnik, wurden bisher erst dann entfernt, wenn der Stickereistoff bereits von der Maschine abgenommen worden war. Das Abschneiden wurde von Frauen und Mädchen in mühsamer, zeitraubender Arbeit mittels der Handschere bewirkt und verursachte daher nicht unerhebliche Kosten. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll nun diese Nacharbeit ganz wegfallen und das Durchschneiden der Sprengfäden jedesmal sofort geschehen, wenn ein Stickereistreifen soeben fertiggestellt ist und sich also der Stickereistoff noch im gespannten Zustande in dem Stoffrahmen der Stickmaschine befindet. Diese Arbeit geht schnell und mühelos vor sich, wenn sie von Hand ausgeführt wird. Denn man braucht nur mit einem scharfen Messer oder einer Schere in der Hand langsamen Schrittes an der Maschine entlang zu gehen und hierbei die dem schneidenden Werkzeug im Wege liegenden Fäden zu berühren. Das Abschneiden kann aber auch mechanisch mittels einer besonderen Schneidvorrichtung geschehen.
Wie aber auch das Durchschneiden vorgenommen werden möge, ob von Hand oder maschinell, so muß doch immer dem Durchschneiden ein Festhalten jedes einzelnen Fadens vorausgehen, um die abgeschnittenen Fadenenden nicht in Unordnung geraten zu lassen und beim Wiederbeginn des Stickereivorgangs gleich vom ersten Stich an eine regelrechte Bindung des Vorderfadens mit dem Schiffchenfaden zu sichern. Aus diesem Grunde bildet die Festklemm- oder Fadenhaltevorrichtung einen wesentlichen Bestandteil dieser Erfindung. Denn sie ist es, die das Abschneiden der Fäden auf der Maschine ermöglicht, und eine besondere mechanische Abschneidvorrichtung ist für den Fall überhaupt nicht nötig, daß man die Fäden mittels einer Schere oder des Messers von Hand abschneiden will.
In den beiliegenden Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen in Vorderansicht, Seitenansicht und Grundriß eine Festklemmvorrichtung für den Vorderfaden (Nadelfaden) mit der dahinter befindlichen Stickerei. In den Fig. 4, 5 und 6 ist dieselbe Einrichtung in anderen Arbeitsstellungen wiederholt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Vorderansicht und Seitenansicht eines zweiten' Ausführungsbeispiels. Die Fig. 9 und 10 sind Vorderansicht und Grundriß eines dritten Ausführungsbeispiels der Festklemmvorrichtung bei Nichtberücksichtigung des Abschneidens.
In den Fig. 11 bis 16 sind verschiedene Schneidvorrichtungen dargestellt, die in dem Falle zur Anwendung gelangen können, daß das Abschneiden der Sprengfäden mechanisch bewirkt werden soll.
Wie auch auf der Rückseite (Schiffchenseite) der Stickereifläche das Festklemmen der abzuschneidenden Fäden bewirkt werden kann, zeigen in einem Ausführungsbeispiel die Fig. 17 und 18.
Die Stoffdrückerwelle 1 (Fig. 1 bis 6), auf der die Stoffdrücker 2 befestigt sind, wird durch
bekannte und daher. nicht in der Zeichnung dargestellte Mittel angetrieben. Unmittelbar unter der Stoffdrückerwelle I ist eine zweite Welle 3 gelagert, auf welcher ebenfalls gabelförmige Bleche 4 nach Art der Stoffdrücker 2 befestigt sind. Die Bleche 2 und 4 sind derart gestaltet und zueinander gestellt, daß eine Verschiebung (s. Fig. 4 und 6) in der Längsrichtung der Wellen 1 und 3 erfolgen kann.
Die Gabeln 4 sind so gestaltet, daß sie, wie aus den Grundrissen Fig. 3 und 6 hervorgeht, sich leicht von der Seite her über die Gabeln 2 schieben lassen, wobei sie infolge ihrer Eigenfederung dicht aufeinander liegen.
Nach beendigter Herstellung eines Stickereistreifens möge ζ (Fig. 1) der letzte Stich der Nadel 5 gewesen sein. Vom Punkt ζ aus zieht sich alsdann der geradlinig gespannte Faden wagerecht vorwärts bis zum Öhr der Nadel 5.
Um nun das Abschneiden der Fäden vornehmen zu können, ist folgendermaßen zu.verfahren.
Man verschiebt die ganze Stoffebene x-x vor den Nadeln so weit abwärts, daß der letzte Nadelstichpunkt ζ (Fig. 1) ungefähr bis in die Höhe z1 (Fig. 4) zu liegen kommt. Die Nadeln 5 haben dann in bezug auf die Stickereifläche die aus Fig. 4 ersichtliche Stellung.
Während nun die vorderen Gabeln 4 ihre Lage unverändert beibehalten, schiebt man die Stoffdrückergabeln 2 in der Richtung der Pfeile y, d. h. nach links. Hierbei verfangen sich die vom Punkte z1 zur Nadel 5 laufenden Fäden in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise und werden zwischen den beiden Gabeln 2 und 4 festgeklemmt. Alsdann kann das Abschneiden der Fäden schnell und sicher geschehen. Das abgeschnittene Fadenende wird dann zwischen 2 und 4 so lange festgehalten, bis die Nadel 5 wieder in das erste Stichloch des nächsten Stickereistreifens einfährt.
Die Art und Weise, wie das Fangen des Fadens und mit welchen Mitteln das Festklemmen geschieht, kann sehr verschieden sein.
Wenn in den folgenden Figuren noch einige weitere Beispiele dafür angeführt sind, so sollen diese keineswegs als erschöpfend gelten. So ist z. B. in Fig, 7 und 8 auf die Stoffdrückergabeln 2 eine kleine Klemmfeder 6 an- genietet. Um den von z1 nach 5 sich hinziehenden Faden zu fangen, bedarf es hier nicht einmal einer seitlichen Verschiebung der Stoffdrückerwelle 1, sondern es genügt, durch eine Bogenbewegung des Stickereirahmens den Faden um die Gabeln 2 herum- und hinter die Feder 6 hineinzulegen.
In Fig. 7 und 8 ist auch ein Messer 8 angedeutet, welches in einem über die ganze Maschinenlänge sich hinziehenden dünnen Stahl- · bande bestehen kann, dessen eine Kante messerartig geschärft ist. Dieses Bandmesser 8 könnte ebensogut auch in den Fig. 1 bis 6 vorhanden sein. Das Messer bleibt beständig als Teil der Maschine während seines Nichtgebrauchs in einer solchen Lage, daß es den Stickereivorgang nicht hindert.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 und 10 greift die Gabel 4 von der Seite her in eine Z-förmig gebogene Feder 9 hinein, um das Festklemmen des Fadens zu bewirken.
Statt der starren Gabeln 4 (Fig. 1 bis 10) können aber auch bewegliche Hebel gemäß Fig. 11 und 12 angeordnet werden, die entweder, wie in Fig. 11, nur klemmend, oder, wie in Fig. 12, gleichzeitig klemmend und schneidend wirken.
Die Stoffdrückergabeln 2 sind auch hier, wie in den anderen Ausführungsbeispielen an der Stoffdrückerwelle 1 starr befestigt. In der Welle ι sind Scharnierschräubchen 10 angeordnet, um welche sich die Klemmhebel 11 drehen lassen. Abwärts gerichtete Verlängerungen 12 dieser Hebel greifen mit einem Schlitz auf die Stifte 13 einer längsverschiebbaren Schiene 14. Wird letztere nach rechts verschoben, so bewegen sich die Hebel 11 nach links und klemmen den Faden zwischen sich und den Gabeln 2 fest.
In Fig. 12 sind auf die Gabeln 2 kleine scharfe Messerklingen 15 festgeschraubt. Werden durch Verschiebung der Schiene 14 die Hebel 11 in die Lage 111 gedreht, so werden die Fäden durchschnitten, das kürzere nach, dem Punkt z1 hinlaufende Fadenstummelchen hängt frei, und das zur Nadel 5 hinführende Fadenende wird zwischen 11 und 2 festgeklemmt.
Die Messerschneide 8 kann entweder, wie in Fig. 7, 8 und ig gezeigt, ein einfaches geschärftes Stahlband sein, oder es kann, wie in Fig. 13 angedeutet, sägezahnartige oder, wie in Fig. 14, gitterartige Schneiden besitzen. Auch könnte man gemäß Fig. 16 halbkreisförmige Hohlschneiden ausschleifen. Dabei wird man die Entfernungen von Schneide zu Schneide, gemäß Fig. 13, 14 und 16, vorteilhaft gleich der Entfernung von Nadel zu Nadel einrichten.
Fig. 17 ist eine Seitenansicht eines senkrechten Querschnittes durch den auf der Rückseite der Stickereifläche x-x befindlichen Schiffchentreibmechanismus, und Fig. 18 zeigt die dazugehörige Vorderansicht.
Die Schiffchen 21 haben ihre horizontale Bewegungsbahn auf dem winkelförmigen Träger 22, welcher in bestimmten Entfernungen seiner Länge von prismatischen Stäben 23 getragen wird, die in Gleitlagern 24 des Maschinengerüstes ruhen. Während des Stickereivorgangs müssen selbstverständlich die Schiffchenbahnenträger 22 in Ruhe verharren. Die prismatischen Gleitstäbe 23 haben nur den Zweck, die Schiff-

Claims (10)

chenreihe gelegentlich von der Stoffebene x-x rückwärts abzurücken, wenn neuer Stoff aufgespannt werden soll, oder wenn, wie nachstehend erklärt werden soll, das Abschneiden und Festklemmen der Schiffchenfäden vorgenommen werden soll. Auf dem Träger 22 ruht ferner, längsbeweglich gelagert, die sog. Treiberschiene 25, auf welcher die gabelförmigen Schiffchentreiber 26 mittels Schrauben 27 befestigt sind. Die Treiberschiene 25 wird von einem Antriebsmecha·- nismus beständig hin und her geschoben, wodurch die Schiffchen 21 ihre Arbeitsbewegung erhalten. An der vorderen Kante des Trägers 22 ist eine über die ganze Maschinenlänge durchlaufende .Stahlschiene 28, die sog. Stichplatte, befestigt, in welcher gegenüber einer jeden der Nadeln 5 ein Stichloch 29 eingebohrt ist. Die bis hierher beschriebene Einrichtung ist bekannt. Was nachstehend in bezug auf Fig. 17 und 18 erklärt wird, ist neu und bildet einen Teil der Erfindung. In dem Lager 24 sind außer den prismatisehen Stäben 23 auch die Stäbe 30, und. zwar so gelagert, daß sie sich sowohl drehen als auch in ihrer Längsrichtung verschieben lassen. Am vorderen Ende jedes Stabes 30 ist eine Kurbel 31 befestigt, deren freie Enden dem Zapfen 32 als Drehlager dienen. Die Zapfen 32 sind an einer lang durchlaufenden Schiene 33 befestigt, an deren Vorderseite sich ein flacher Metallstreifen 34 befindet. Aus der in der Zeichnung dargestellten Lage kann dieser Metallstreifen 34 in zweifachem Sinne fortbewegt werden. Dreht man nämlich die Kurbeln 31 bis in die punktierte Lage 311, so macht der Streifen 34 zunächst eine Abwärtsbewegung seitlich nach rechts bis in die Stellung 341. Alsdann kann man mittels eines besonderen Mechanismus die Stäbe 30 in ihrer eigenen Längsrichtung rückwärts ziehen, so daß dann die Teile 33, 34 in dem Räume unterhalb der Winkelschiene 22 versteckt ruhen. Dann kann man durch Längs verschiebung der Stäbe 23 die Stichplatte 28 wieder bis dicht an die Stickereiebene x-x- heranschieben, wie es für den Stickereivorgang notwendig ist. An der Oberkante der Schiene 34 sind in der Zeichnung Aussparungen 35 angedeutet. Das sind angeschliffene Messerschneiden, die gleichzeitig den Zweck haben, den Schiffchenfaden 36 zu durchschneiden. Doch soll damit nur eine Eventualausführung angegeben sein, da das mechanische Abschneiden weniger wichtig ist als das Festklemmen der von Hand abgeschnittenen Fäden. Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist nun folgende: Sollen die Schiffchenfäden abgeschnitten und festgeklemmt werden, so rückt man zunächst den Schiffchenbahnenträger 22 so weit zurück, daß zwischen der Stichplatte 28 und der Stickereifläche x-x ein genügend. freier Raum entsteht, um die Klemmschiene 34 dazwischenschieben zu können, wie in Fig. 17 dargestellt ist. Dann schiebt man die Stäbe 30 hervor und dreht sie schließlich um jenen kleinen Winkel von 311 bis 31, wie in Fig..18 angedeutet ist. Diese Winkeldrehung der Stäbe 30 ist die eigentliche Arbeitsbewegung des Apparates. Denn hierbei schneiden die scharfen Messer 35 die Schiffchenfäden 36 durch, und die abgeschnittenen Fadenenden werden gleichzeitig hierbei zwischen die beiden Platten 28 und 34 festgeklemmt. Will man das Abschneiden der Schiffchenfäden in der bisher üblichen Weise ausführen, d. h. so, daß eine Person mit Messer oder Schere in der Hand an der Maschine entlang geht und hierbei die zu Hunderten in fortlaufender Reihe sich dem Messer entgegenstehenden Fäden abschneidet, so wird die ' Platte 34 nur als Klemmplatte benutzt. Man bewegt zuerst die Platte 34 in die aus Fig. 17 erkennbare Stellung, wodurch sämtliche Fäden 36 festgehalten werden, und dann nimmt man das Abschneiden vor. Paten τ-An sprüche:
1. Vorrichtung für Stickmaschinen zur Erleichterung des Durchschneidens der Sprengfäden, dadurch gekennzeichnet, daß dicht an der Stickereifläche Festhaltevorrichtungen so angeordnet sind, daß sie die von der Nadel bzw. vom Schiffchen zum Stoff laufenden Fäden vorübergehend festzuhalten vermögen, wenn das Durchschneiden der Fäden geschehen soll.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die festhaltende Wirkung durch Gabeln (4) vermittelt wird, wenn eine Ortsveränderung zwischen ihnen und den Stoffdrückergabeln (2) eintritt, durch welche die Fäden zwischen die genannten beiden Teile geraten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Stoffdrückergabelri (2) Klemmfedern (6) befestigt sind, hinter welche der Faden gelegt wird, wenn er festgehalten werden soll.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Stoffdrücker
(2) ein Klemmhebel (11) drehbar angeordnet ist, durch dessen Drehung der Faden zwischen ihm und der Stoffdrückergabel (2) festgehalten wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Klemmhebel (11) bei seiner Drehung gegen eine Messerschneide (15) der Stoffdrückergabel (2)
geführt wird, um gleichzeitig den Faden zu zerschneiden und festzuhalten.
6. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Messer, welche zwischen der Festhaltevorrichtung und der Stoffebene so bewegt werden können, daß sie den festgeklemmten Faden dicht vor der Stoffebene durchschneiden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer die Gestalt eines über die Maschinenlänge entlang geführten, mit angeschliffener Schneide versehenen Metallbahdes hat (Fig. 7, 8 und 15). .
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein über die Maschinenlänge durchlaufendes Metallband (Fig. 13, 14 und 16), das mit einzelnen, schräg gestellten Messerschneiden versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Festhalten des Schiffchenfadens auf der Rückseite der Stickereifläche angeordnete Festhaltevorrichtung außer ihrer Arbeitsbewegung auch eine Sonderbewegung besitzt, vermöge deren sie während des Nichtgebrauches an einem anderen Ort verborgen werden kann, um den Stickereivorgang nicht zu stören.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Festhaltewerkzeuge (34) zwischen Stichplatte (28) und Stickereifläche (x-x) von unten her eingreifen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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