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Kettenfäden-Abteilvorrichtung, insbesondere für Webketten-Anknüpfmaschinen
Bei mehreren der bisher bekannten Vorrichtungen zum schrittweisen Abteilen der einzelnen
Fäden von Webketten o. dgl. erfolgt das Abteilen durch eine Nadel mit einem seitlichen
hakenförmigen Ansatz. Diese Nadel wird der waagerecht liegenden Fadenschicht gegenüber
auf und ab bewegt, und zwar derart, daß sie stets auf den abzuteilenden Kantfadern
trifft, ohne jedoch über die Ebene der Fadenschicht emporgehoben zu werden.
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Die Abteilernadel soll bei jedem Tiefgang mit ihrem Seitenansatz den
Kantfaden der Schicht ergreifen und ihn mit sich abwärts und rückwärts führen, um
hierauf nach Abgabe des Fadens an einen Fadenhaken über den betreffenden Faden emporgehoben
und wieder zum Anschlag gegen die Fadenschichtkante hervorgeschwungen zu werden,
und zwar so, daß einerseits der Seitenansatz der Abteilernadel über diese Kante
zu liegen kommt und daß andererseits die Abteilernadel ohne weiteres bereit ist,
bei ihrem nun wieder folgenden Tiefgang den nächsten Faden der Fadenschicht zu ergreifen
usf.
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Solche Vorrichtungen weisen erhebliche Mängel in bezug auf zuverlässige
Wirkungsweise auf, insbesondere weil sich die Abteilernadel mit einem gewissen Druck
gegen die Fadenschichtkante anlegt, was in vielen Fällen zur Folge hat, daß sich
der Kantfaden über oder unter den nächsten Faden der Fadenschicht schiebt, und daß
die Abteilernadel dann, wenn sie aufs neue gesenkt wird, zwei Fäden mit sich nimmt,
was um so eher geschehen kann, weil der Seitenansatz der Abteilernadel eine vorzügliche
Stütze für zwei übereinander gelegene Fäden darbietet. Die beschriebene Gestaltung
der Abteilernadel mit einem Seitenansatz bedingt die obenbeschriebene kreisende
Bewegung in einer zur Fadenschichtkante rechtwinkligen Ebene und ist, wie aus vorstehendem
hervorgeht, eben hinsichtlich ihrer Form und Wirkungsweise sehr unzulänglich.
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Zweck der Erfindung ist, diese Mängel zu beseitigen.
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Nach der Erfindung erfolgt das Fadenabteilen mittels eines am unteren
Ende mit einer Einkerbung versehenen Fadenabteilers, der mit einem die Lage des
abzuteilenden Kantfadens seitlich sichernden Fadenanschlag, ferner mit einem Fadenhaken
zum Aufnehmen des abgeteilten Fadens sowie mit einem das Einkuppeln der zum Überführen
des abgeteilten Fadens an die Knüpfvorrichtung dienenden Vorrichtung veranlassenden
Fadenfühler derart zusammenarbeitet, daß er in einer zur Fadenschicht rechtwinklig
verlaufenden, den abzutrennenden Kantfaden enthaltenden Ebene gegenüber der Fadenschicht
auf und ab bzw. hin und her bewegt wird, hierbei mit seiner zum Aufnehmen nur eines
einzelnen Fadens bestimmten Einkerbung auf den Kantfaden tretend diesen aus der
Ebene der Fadenschicht mit herausnimmt und in den Fadenhaken bringt. Der Fadenanschlag
legt sich bei jedem Tiefgang des Abteilers gegen die freie Kante der Fadenschicht
an, dabei den Kantfaden in die Bahn des Abteilers bereitlegend. Nach
jedem
Abtrennen und Ablegen eines Fadens durch den Abteiler in den zu diesem Zweck vorgesehenen
Fadenhaken tritt der Fadenfühler in Sperrstellung zum Abteiler und gibt gleichzeitig
eine Vorrichtung zum Weiterführen des so abgetrennten Fadens an die Knüpfvorrichtung
frei, wobei Freigabe des Abteilers und Sperrungsbereitschaft der Fadenweiterführungsvorrichtung
aufs neue eintritt, sobald der abgetrennte Faden aus dem Fadenhaken weitergeführt
worden ist. Eine Vorrichtung zum schrittweisen Vorschalten der gesamten. Vorrichtung
oder zum Rückschalten der Fadenschicht gegenüber der dann ortsfesten Abteilvorrichtung
wird in Abhängigkeit vom Abteiler in Gang gesetzt. Sie wird so lange ausgeschaltet,
gehalten, wie der Fadenfühler in Sperrstellung zum Abteiler verbleibt,' damit das
Fadenabteilen und das Vorschalten bzw. Rückschalteu zur richtigen Zeit stattfinden
kann.
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Wenn Webketten mit gekreuzten Fäden zum schrittweisen Fadenabteilen
vorliegen, kann die Abteilvorrichtung zwecks folgerichtigen Abteilens der einzelnen
Fäden mit einer damit synchronisch arbeitenden Zusatzvorrichtung zusammenarbeiten.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eine Webkettenanknüpfmaschine, in
welcher die Fadenabteilvorrichtungen nach der Erfindung beispielsweise eingebaut
sind, und zwar zeigen Fig. i eine schaubildliche Draufsicht der Maschine, Fig.2
bis g Einzelheiten der Fadenabteilvorrichtung, Fig. io eine schaubildliche -Darstellung
einer Zusatzvorrichtung für Fadenschichten mit Fadenkreuz, Fig, ii und 12 Einzelheiten
der Fadenfühlervorrichtung, Fig. 13 schematisch die zu verbindenden zwei Webketten
vor der Maschine ausgespannt. Die verschiedenen Teile sind in einem Rahmen i (Fig.
i und 13) untergebracht, der mittels Räder 2 und 3 auf einem geeigneten Boden 4
(Schienen) hin und her gefahren werden kann. Der Vorderrahmen 5 wird beim Vorwärtsführen
der Maschine zwischen den beiden Fadenschichten 611 und 7a, die in Fig. i durch
die beiden Kantfäden 6 und 7 vertreten sind, vorwärts geführt. Der Antrieb der Maschine
erfolgt zweckmäßig durch einen am Maschinenrahmen angebrachten Elektromotor 8, der
über ein. Getriebe g, io eine Querwelle 1i (dieHauptwelle) antreibt, die ihrerseits
wieder über ein Getriebe 12,13 eine Längswelle 14 (die Anknüpfwelle) mit der doppelten
Drehzahl antreibt. Von diesen beiden Wellen werden die meisten der von den verschiedenen
Teilen der Maschine auszuführenden Bewegungen abgeleitet. Die. Vorrichtung zum Abtrennen
und Zusammenführen der beiden miteinander zu verknüpfenden Fäden besteht aus zwei
im wesentlichen symmetrischen Systemen, und zwar einem oberen und einem unteren.
.Jedes dieser Systeme besitzt einen durch eine Feder 117 bzw. 117' oder eine Gewichtsbelastung
oder sonstwie beeinflußten Winkelhebel 15, 16, 17 bzw. 15', 16', 17', dessen einer
Arm 15 bzw. 15' mittels einer an der Anknüpfwelle 14 vorgesehenen Treibkurvenscheibe
115 bzw. 115' zum Ausschwingen gebracht wird, während sein zweiter Arm 17
bzw. 17' einen nach unten bzw. nach oben gerichteten Fadenabteiler 18 bzw. 18° aufweist,
der durch das Ausschwingen des Winkelhebels um seine Welle 16 bzw. 16' sowohl das
Abtrennen des Kantfadens von der betreffenden Fadenschicht als auch das Heranführen
des so abgetrennten Fadens an, den abgetrennten Faden der anderen Fadenschicht zwecks
Zusamm'enknüpfens bewirkt.
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Der Fadenabteiler 18 bzw. 18' ist in Fig. 2 bis 5 in, zwei verschiedenen,
in vielfacher Vergrößerung veranschaulichten Ausführungsbeispielen dargestellt.
Er besteht aus einer in einem geeigneten Halter ig bzw. ig' am Hebel 17 bzw. 17'
festgespannten oder sonstwie befestigten Nadel von einem dem Querschnitt der zu
behandelnden Fäden entsprechenden kleinen Querschnitt und mit einer lediglich in
oder an der Endfläche des Stiftes vorgesehenen Einkerbung 2o zwischen Wangen 2o11
(Fig. 2 und 3) oder Ansätzen 21 (Fig. 4 und 5) für den Faden. Diese Wangen oder
Ansätze sind so klein gehalten und derart angeordnet, daß der Abteiler 18 bzw. 18'
bei seiner abwärts bzw. aufwärts gerichteten Bewegung jedesmal nur einen Kettenfaden
6 bzw. 7 mit sich führen kann. Wie aus Fig. 13 ersichtlich, erstrecken sich die
Fäden der beiden Fadenschichten 611 und 711 quer zur Bewegungsrichtung der Maschine.
Das Ausschwingen des Abteilers 18 bzw. 18' erfolgt in, einer zu jener Richtung rechtwinklig
verlaufenden Ebene und somit parallel zu den einzelnen Fäden. Die Welle 16 bzw.
16', um welche dieses Ausschwingen erfolgt, ist in bezug auf die in Frage kommende
Fadenschicht so gelagert, daß die Richtung von der Wellenachse zum Angriffspunkt
des Abteilerstiftes am Kantfaden einen so großen Winkel mit dem Faden bildet, daß
der Abteiler im Bogen schwingt und somit nach dem Abteilen des Fadens eine gewisse
Strecke auf diesem entlangstreicht.
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Um zu verhindern, daß der Kantfaden 6 bzw. 7 hinter die Bahn des Abteilerstiftes
i8 bzw. 18' gelangt, und um im Gegenteil dessen günstigste Lage im Verhältnis zum
Abteilerstift zu gewährleisten, wenn letzterer gegen die Fadenschicht geführt wird,
ist im Maschinenrahmen ein Fadenanschlag 22 bzw. 22' vorgesehen,
der,
wie in Fig. 6 veranschaulicht, zu beiden Seiten der Bahn des Abteilerstiftes und
in geringer Entfernung von jener Bahn je eine der betreffenden Fadenschicht zugekehrte
Leiste 23 aufweist. Diese beiden Leisten liegen während der Bewegung des Abteilers
in Richtung nach der Fadenschicht in einer parallel zur Bewegungsebene des Fadenabteilers
verlaufenden Ebene, die im Verhältnis zur Achse des Abteilerstiftes -so verläuft,
daß der Stift den Kantfaden der Fadenschicht mit Sicherheit ergreifen wird, vorausgesetzt,
daß die Maschine so weit gegen diese Schicht vorgeführt ist, daß der Faden gegen
die Leisten des Anschlags anliegt. Der Fadenanschlag kann fest angeordnet sein,
wird aber am besten durch einen an einem festen Ausleger 15o bzw. i5o' drehbaren
Arm 24 bzw. 24' (Fig. i, ii und 12) getragen, der durch eine Feder 25 bzw. 25' gegen
einen am Halter 1g bzw. ig' oder an, einem sonstigen mit dem Fadenabteiler 18 bzw.
18' bewegten Glied angeordneten Steuerzapfen 26 bzw. 26' herangehalten wird und
für denselben eine Steuerfläche 27 bzw. 27' von einer solchen Form aufweist, daß
der Fadenanschlag, wenn der Abteilerstift die Fadenschicht erreicht oder soeben:
passiert hat, von dem Stift hinweg zurückgeschwungen wird und, wenn der Stift das
nächste Mal in entgegengesetzter Richtung die Fadenschicht passiert, wieder gegen
denselben geschwungen wird.
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Etwas seitlich und nahe dem Ende der Bahn des Fadenabteilers 18 bzw.
18' ist ein, Fadenhaken 28 bzw. 28' angeordnet, an, dem der vom Fadenabteiler mitgeführte
Faden 6 bzw. 7 zugeführt wird, wie dies in bezug auf den oberen Faden in Fig. 7
und 8 dargestellt ist, wo Fig. 7 den Fadenhaken 28 und den Fadenabteiler 18 in Seitenansicht
zeigen, während Fig.8 den Fadenhaken und den Faden in Draufsicht zeigen. Wie ersichtlich,
weist der Fadenhäken 28 einen Finger 29 auf, der ein wenig über die Bahn des vom
Fadenabteiler 18 mitgenommenen Fadens 6 herausragt. Der Rücken des Fingers 29 neigt
in der Führungsrichtung des Fadens schräg nach außen, während seine Unterseite im
wesentlichen parallel zum Rücken verläuft und im übrigen mit der Unterseite des
Hakens zusammen eire Einbuchtung 3o bildet, die sich hinter der Bahn befindet, in
welcher der Faden dem Haken 28 zugeführt wird. Wenn, der vom Abteiler 18 geführte
Faden 6 auf den Rücken des Fingers 29 trifft, wird der Faden, indem er vom Abteiler
weitergeführt wird, um die Spitze des Fingers 29 herumgeführt werden (Stellung 61
in Fig. 7 und 8), um danach unter die Spitze des Fingers 29 in die Lage 62 hineinzuschlüpfen
und gegebenenfalls noch mittels des Abteilers 18 ein Stück weiter nach unten geführt
zu werden.. Wird der Abteiler 18 alsdann wieder nach oben geführt, so wird der Faden
vom Finger 29 gefangen werden, um dann infolge seiner Spannung während der fortgesetzten
Aufwärtsbewegung des Abteilers 18 an der Unterseite des Fingers 29 entlang zum Boden
der Einbuchtung 30 zu gelangen, worin er darin bis auf weiteres außerhalb
der Bahn des Abteilers 18 gehalten (Stellung 63) verbleibt.
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Die beiden Fadenhaken 28 und 28' sind ein wenig seitlich -zueinander
angeordnet, jedoch mit ihren Einbuchtungen 3o bzw. 30' in annähernd gleicher Höhe
und einander gegenüber, so daß die an die Haken abgelieferten Fäden praktisch ganz
dicht zusammengeführt sind.
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Der Fadenhaken 28 bzw. 28' kann am Maschinenrahmen i fest angeordnet
sein; er kann aber auch, wie in Fig. 1 dargestellt, mit einem schwingenden Fadenstreicher
31, 32, 36 bzw. 31', 32', 36' in einem Stück hergestellt sein.
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Wenn der Kantfaden, nachdem er vom Ende des Abteilerstiftes 18 bzw.
18' ergriffen worden ist, von demselben mitgeführt wird, um an den Fadenhaken 28
bzw. 28' abgeliefert zu werden, so trifft er unterwegs den einen in die Bahn des
Fadens hineinragenden Arm 37 bzw. 37' eines winkelhebelförmigen Fadenfühlers 37,
38 bzw. 37', 38' (Fig. i, ii und 12), dessen anderer Arm 38 bzw. 38' einen Sperrhaken
39 bzw. 39' bildet. Dieser Sperrhaken 39 bzw. 39' wirkt mit einem
Verschlußstift 4o bzw. 40' zusammen, der an dem den Stifthalter ig bzw. ig' tragenden
Hebelarm 17 bzw. 17' angeordnet ist. Der Fadenführer 37, 38 bzw. 37', 38' ist durch
eine Feder 41 bzw. 41' beeinflußt, die gewöhn,-licherweise den Haken 39 bzw. 39'
außer Eingriff mit dem Verschlußstift 4o bzw. 40' hält (Fig. ii). Wenn aber der
Fühlerarm 37 bzw. 37' vom ergriffenen Faden 6 bzw. 7 in Richtung nach dem Fadenhaken
28 bzw. 28' mitgeführt wird, so wird der Sperrhaken 39 bzw. 39' mit dem Verschlußstift
4o bzw. 40' in Eingriff gebracht und hindert dadurch, daß nach Abliefern des Fadens
an den Fadenhaken 28 bzw. 28' durch den -Stift 18 bzw. 18' der durch seine
Feder 117 bzw. 117' beeinflußte Hebel 17 bzw. 17' mehr als eine ganz kurze Strecke
auf- bzw. abwärts geschwungen wird. Solange der Faden im genannten Haken 28 bzw.
28' ruht, bleibt der Fühlerarrm 37 bzw. 37' unter dem Einfluß dieses Fadens und
der Hebel 17 bzw. 17' infolgedessen gesperrt, so daß dessen zweiter Arm 15 bzw.
15' nicht mehr durch die Feder 117 bzw. 117' gegen seine Treibkurvenscheibe 115
bzw. 115' gepreßt gehalten, sondern nur stoßweise von deren Spitze ausgeschwungen
wird, so daß der Abteiler 18 bzw. 18' hiernach nur noch ganz kleine Bewegungen am
Ende seiner Bahn ausführt, ohne jedoch so weit auf- bzw. abwärts in dieser Bahn
geführt zu werden., daß das Ende des Abteilers 18 bzw. 18' an der betreffenden Fadenschicht
vorübergeführt wird. Der Abteiler 18 bzw. 18' wird daher bis auf weiteres.
keinen
neuen. Faden ergreifen können. In seinen kleinen Bewegungen am Ende seiner Bahn
passiert der Abteilerstift immer ungehindert den im Fadenhaken ruhenden Faden, der
sich, wie oben erwähnt, außerhalb der Abteilerbahn befindet. Die beiden Abteilvorrichtungen
werden somit, je nachdem der eine oder der andere Abteiler einen Faden ergreit und
ihn in den Fadenhaken bringt, einzeln* versperrt.
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Wenn die beiden Fadenabteiler je einen Faden an den betreffenden Fadenhaken
28 bzw. 28' abgeliefert haben, wird das so abgetrennte Fadenpaar 6, 7 mittels einer
bis dahin unwirksamen Weiterführungsvorrichtung in eine an sich bekannte Knüpfvorrichtung
81, 82, ioi, Zog, io7 hineingeführt. Die Weiterführungsvorrichtung besteht aus einer
zwischen den beiden Fadenschichten rück- und vorwärts geführten Greiferzange 7o,
71 sowie aus einem an deren Bewegung teilnehmenden, zum Abschneiden des abgetrennten
Fadenpaares dienenden Messer 79. Diese an sich bekannten Teile gehören nicht zum
Gegenstand der Erfindung und sind daher auch nicht näher beschrieben. Eigenartig
jedoch ist ihre Antriebsvorrichtung, die so eingerichtet ist, daß sie durch die
beiden Fadenfühler 37 und 37' überwacht wird. Sie besteht aus einer im Maschinenrahmen
verschiebbaren Gleitstange 74 mit einem daran festsitzenden, am Maschinenrahmen
verriegelbaren Kupplungsblock 87 sowie mit einem daran verschiebbaren, mittels eines
Kurbelgetriebes 89, go ständig vor- und rückwärts geführten Kupplungsblock 88. Diese
beiden Kupplungsblöcke können mittels eines festen Hakens 94 am ersteren und eines
federnden Schlüpfhakens 93 am letzteren miteinander gekuppelt werden. Die Verriegelung
des festen Kupplungsblockes 87 am Maschinenrahmen wird durch einen an diesem Rahmen
drehbaren Sperrhaken gi gewährleistet, der mittels einer Feder ioo in Sperrstellung
zu einem am festen Block 87 vorgesehenen Haken 92 gehalten wird, jedoch mittels
eines am Sperrhaken 9i drehbaren und mit einem an demselben vorgesehenen Ansatz
99 zusammenwirkenden Schalthebel 96 aus dieser Sperrstellung herausgeführt werden
kann. Für gewöhnlich ist der Schalthebel 96 an der für das Entriegeln. des Blockes
87 notwendigen, Drehung dadurch verhindert, daß er gegen einen hinten an jedem der
Fadenfühler 37 bzw. 37' vorgesehenen Ansatz 97 bzw. 97' (Fig. ii) anliegt und nur
dann zwischen dieselben hineingeführt werden kann, wenn die beiden Fadenfühler von
je -einem in die Fadenhaken 28 und 28' abgelieferten Faden verschwenkt sind.
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Solange der Schalthebel 96 durch einen oder durch beide Fadenfühleransätze
97 bzw. 97' gesperrt ist, kann der verschiebbare Block 88 nicht mit dem festen Block
87 gekuppelt werden, weil beim Vorführen des ersten Blockes ein an dessen Schlüpfhaken
93 vorgesehener Ansatz 95 gegen den. verriegelten Schalthebel 96 anstößt und von
diesem angehalten wird, wodurch der Schlüpfhaken 93 außer Eingriff mit dem festen
Haken 94 gehalten wird. Wenn dagegen die beiden Fadenfühler 37 und 37' von je einem
abgetrennten Faden außer Sperrstellung gegenüber dem Schalthebel 96 geschwenkt worden
sind, wird beim Vorführen des verschiebbaren Blockes 88 der Ansatz 95 des Schlüpfhakens
93 beim Anstoßen gegen den Schalthebel 96 diesen letzteren mit sich vorwärts nehmen,
so daß der. Schalthebel 96 zwecks Entriegelns des festen Kupplungsblockes 87 gedreht
wird und der Schlüpfhaken 93 dann in Eingriff mit dem festen Haken 94 tritt, dadurch
das Kuppeln der Blöcke 87 und 88 vermittelnd, so daß nun die Gleitstange 74. nebst
der Zange 70, 7z zurück- und dann vorwärts geführt wird, wobei die Zange die beiden
abgetrennten Fäden aus den Fadenhaken 28 und 28' entnimmt. Unter Einwirkung der
Feder ioo nimmt der Sperrhaken 9i schon beim Anfang der Rückwärtsbewegung der Gleitstange
74 seine Sperrstellung wieder ein, und der Schalthebel 96 wird hinter die Fadenfühleransätze
97 und 97' geführt, so daß, wenn nach Herausnahme des Fadenpaars 6, 7 aus den Fadenhaken
28 und 28' die Blöcke 87 und 88 vorwärts geführt werden, der Schalthebel
96 schon gesperrt worden ist, und es wird dann am Ende dieser Vorwärtsbewegung
der Schlüpfhaken 93 zwecks Entkuppelns der Blöcke 87 und 88 selbsttätig außer Eingriff
mit dem Haken 94 gebracht und der feste Block 87 von selbst aufs neue am Rahmen
i verriegelt, alles jedoch nur, falls beim Anstoß des Schlüpfhakenansatzes 95 gegen
den Schalthebel 96 ein neues Fadenpaar nicht schon abgetrennt und in, den Fadenhaken
28 bzw. 28' aufgenommen worden ist, in welch letzterem Fall das Entkuppeln der Blöcke
sowie das Verriegeln des festen Blockes am Rahmen ausbleiben und deshalb eine neue
Rück- und Vorwärtsbewegung stattfinden wird.
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Erforderlich ist, daß das nötige schrittweise Vorwärtsschalten der
gesamten Vorrichtung gegenüber den Fddenschichten in Abhängigkeit von den Bewegungen
eines der Fadenabteiler 18 und 18' vor sich geht, jedoch so, daß die geringfügigen
Bewegungen, die der betreffende Fadenabteiler-noch nach erfolgter Sperrung ausführen
kann, kein Vorwärtsschalten bewirken. Eine dieser Forderung Rechnung tragende, in
Abhängigkeit vom Fadenabteiler i8' arbeitende Vorschaltvorrichtung ist in. Fig.
i dargestellt.
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Zwei Räder 2 der Maschine (nur eins ist in Fig. i gezeigt) sind an
einer gemeinsamen, im Maschinenrahmen drehbar gelagerten Welle 130 befestigt, die
ein Schneckenrad 131 trägt. Dieses Schneckenrad 131 steht mit einer Schnecke i32
in
Eingriff, die an einer im Rahmen i gelagerten lotrechten Welle 133 vorgesehen ist.
Diese lotrechte Welle 133 trägt oben ein Schaltrad 134, das von einer federbeeinflußten,
an einer Treibstange 136 gelagerten Schaltklinke 135 gedreht wird. Die Treibstange
136 ist an ihrem einen Ende mit einem am Maschinenrahmens i -drehbar gelagerten
Arm 137 gelenkig verbunden und weist an ihrem anderen Ende einen Mitnehmeransatz
138 für den, eingangs erwähnten, von der Treibkurvenscheibe 115' gesteuerten Hebelarm
15' des unteren Fadenabteilers 18' auf. Dieser Hebelarm 15' wird mittels einer Feder
139 an den besagten Ansatz 138 eng angepreßt gehalten. Wenn die Treibkurvenscheibe
115' den Arm 15' von der Welle 14 hinwegbewegt, wird dieser Arm 15' unter dem Einfluß
der Feder 139 die Treibstange 136 mit sich ziehen und die Schaltklinke 135 daher
das Schaltrad 134 um einen Zahn vorwärts schalten, was wiederum ein geringes Drehen
der Wellen 13o und 133 sowie der Räder 2 bewirkt, welche also die ganze Maschine
einen Schritt weiterführen werden. Wird nach Weiterdrehen der Treibkurvenscheibe
115' der Arm 15' wieder mittels der Feder 117' nach der Welle 14 hin zurückgeführt,
dann wird der Arm 15' durch Anliegen am Mitnehmeransatz 138 die Treibstange 136
mit sich zurückführen, und die Schaltklinke 135 wird dadurch über den nächsten Zahn
des Schaltrades 134 hinweggleiten. Wird aber der Arm 15', obwohl es das Weiterdrehen
der Treibkurvenscheibe an sich zuläßt, nicht ganz gegen die Welle 14 zurückgeführt,
was dadurch eintreten kann, daß der untere Fadenabseiler 18' nach Abtrennen und
Abliefern des Kantfadens der unteren. Fadenschicht an den unteren Fadenhaken 28'
durch Zusammenwirken des Hakens 39' mit dem Sperrstift 40' verriegelt worden ist,
so wird die Treibstange 136 nicht ganz zurückgeführt werden. Die Schaltklinke 135
kann also den nächsten Zahn des Schaltrades 134 nicht erfassen, was damit gleichbedeutend
ist, daß kein weiteres Vorwärtsführen der Maschine erfolgt, bevor durch Weiterführen
des abgetrennten Fadenpaars der Fadenabteiler 18' wieder ausgelöst worden ist.
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Anstatt eines Vorwärtsschattens der Maschine gegen die Fadenschichten
könnte mittels einer entsprechenden Schaltvorrichtung auch ein Rückschatten der
Fadenschichten gegen die Maschine bewerkstelligt werden.
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In Fällen, in welchen mit unbedingter Sicherheit dafür Sorge zu tragen
ist, daß die Fäden in einer Fadenschicht in durchaus genauer Reihenfolge aufeinanderfolgen,
ist es allgemein üblich, ein Fadenkreuz in der Fadenschicht zu verwenden. Ein solches
Kreuz wird bekanntlich zwischen zwei sog. Kreuzruten angeordnet, über welche die
Fäden in der Weise geführt werden, daß ein Faden unter die eine Rute und über die
andere, der nächste Faden dagegen über die erste und unter die zweite Rute, der
dritte wiederum wie der erste und der darauffolgende wie der zweite usw. geführt
wird.
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Soll eine Webkettenanknüpfmaschine der hier erwähnten Art mit einer
mit Kreuz versehenen Fadenschicht arbeiten, so werden die Kreuzruten parallel zur
Vorführungsrichtung der Maschine angeordnet, und es wird eine besondere Vorrichtung
zum Abtrennen des Kantfadens in einer solchen Fadenschicht verwendet.
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Diese Vorrichtung ist, wie in Fig. io dargestellt, in einen Rahmen
42 eingebaut. Dieser Rahmen ist so eingerichtet, daß er, wenn die Vorrichtung benutzt
werden soll, an den Kreuzruten 43 verschiebbar montiert, an der Seite des Rahmens
i der Hauptmaschine befestigt und in dieser Weise durch letzteren Rahmen beim Vorwärtsschatten
mitgenommen werden kann. Die Vorrichtung, die synchronisch mit der Hauptmaschine
arbeitet, umfaßt eine im Rahmen 42 gelagerte verschiebbare Schaukelwelle 44, die
vorn in einem Fadenabteiler oder Fadenvorholer endet, bestehend aus einem Kreuzkopf
45, der an jedem Ende einen sich nach vorn erstreckenden Arm 46 mit einem kolbenföhnigen
Kopf 47 von etwas kleinerem Querschnitt (Höhe) als die Kreuzruten trägt. Auf der
Welle 44 ist eine Hülse 48 vorgesehen, in der die Welle verschoben- werden, in der
sie sich aber nicht drehen kann. In bezug auf den -Rahmen 42 ist die Hülse an sich
unverschiebbar, jedoch mit der Welle zusammen drehbar. Die genannte Hülse 48 weist
in der Richtung der Welle sich erstreckende Arme 49 auf, deren jeder an seinem vorderen
Ende den oberen bzw. unteren Teil eines rechteckigen, einen Fadenanschlag bildenden
Rahmens 5o trägt, dessen Endstücke in, der Mitte auf ein kurzes Stück unterbrochen,
sozusagen durchgeschnitten sind. Die Welle 44 wird mittels geeigneter Triebanordnungen
51, 52, 53 In den Rahmen 42 zurückgezogen und demnach, falls nicht versperrt (siehe
unten), aufs neue durch eine geeignete Vorführungsfeder 55 nach vorn geführt. Das
Schaukeln der Welle 44 wird mittels eines Antriebes 56, 59, 6o, 61 bewirkt. Bei
Beginn des Vorführens der Welle 44 wird sie von der einen äußeren Lage in die andere
gekippt, wodurch die kolbenförmigen Köpfe 47 ebenfalls aus der oberen Lage in die
untere oder umgekehrt gelangen. Indem die Welle 44 nach vorn geschoben wird, treten
die kolbenförmigen Köpfe 47 zwischen die sich kreuzenden Fäden vor dem rechteckigen
Rahmen 50, 50 ein und bewegen hierdurch den einen Satz von Fadens, indem sie diese
auf der einen Seite ein wenig hochheben und auf der anderen Seite ein wenig nach
unten drücken, so daß die anschließend nach hinten geführten Teile der Vorrichtung
.die
hinter den kolbenförmigen Köpfen 47 befindlichen Fäden mit nach hinten zu führen
versuchen werden. Jene Fäden bilden indessen alle einen gegenseitigen Verschluß
mit alleiniger Ausnahme des hintersten (äußersten) Fadens, den. die kolbenförmigen
Köpfe 47 daher mit sich nehmen, während der zweithinterste und mit ihm alle voranliegenden
Fäden durch den Anschlag des genannten zweithintersten Fadens gegen die Endstücke
des Rahmens 5o, 5o vor diesem Rahmen zurückgehalten werden. Wenn der äußerste Faden
in dieser Weise abgetrennt und mittels der kolbenfömigen Köpfe 47 ganz zurück in
die in Fig. io gezeigte Stellung geführt worden ist, werden die Mitnehmerarme 46
mit den kolbenförmigen Köpfen 47 bei Beginn der nächsten Vorwärtsführung in die
entgegengesetzte äußere Lage geschwungen werden. - Hierdurch eniledigen sie sich
des abgetrennten Fadens, der indessen nun, indem er danach strebt, sich mit den
anderen Fäden zu sammeln, von einem am Rahmen 42 ortsfesten Fadenhaken 62 ergriffen
wird. Dieser Haken 62 besitzt vorn schräge Flächen 63 und 63', längs welcher der
Faden beim Zurückführen mittels der Köpfe 47 hinter den Zahn 64 bzw. 64' des Hakens
62 geschoben worden ist. Gleichzeitig hat der Faden während seines Zurückführens
den zweckmäßig gewichtbelasteten anhängenden Arm 65 eines in einem Gestell 67 an
der Hülse 48 aufgehängten winkelhebelförmigen Fadenfühlers 65, 66 ausgeschwungen,
dessen zweiter Arm 66 dadurch nach oben in die Bahn eines Zapfens 68 geschwungen
wird. Dieser Zapfen 68 befindet sich oben an einer an der verschiebbaren Welle 44
befestigten Säule 69. Auf diese Weise wird die Welle 44, solange der abgetrennte
Faden noch unbeschädigt bleibt und daher den Fadenfühler 65, 66 in der angegebenen
Sperrlage hält, daran gehindert, aufs neue von der Feder 55 hervorgeschoben zu werden.
Wenn der Faden hinter dem Zahn 64 bzw. 64' des Fadenhakens 62 liegt, ist die Welle
44 dadurch gleichzeitig in eine Lage gebracht, in der sie bereit ist, von dem Abteiler
18 oder von einem an dessen Stelle angeordneten Tretfuß 118 (Fig. 9) der Hauptmaschine
ergriffen zu werden, welche dann den Faden in den Fadenhaken 28 führt, von wo er
anschließend, wenn auch dem anderen Fadenhaken 28' - je-
doch von der anderen
Fadenschicht- ein Faden zugeführt worden ist, unter gleichzeitigem Abschneiden mit
diesem letzteren zusammen auf die Ankniipfvorrichtung übergeführt wird. Wenn der
abgetrennte Kreuzfaden in dieser 'Weise zerschnitten worden ist, wird bei dem nächsten
vollständigen Zurückführen der Welle 44 der Winkelhebel 65, 66 ausgelöst, und die
Feder kann dann wieder die Welle 44 ganz nach vorn führen.
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Beide Fadenschichten, die untere wie die obere, können mit einem Kreuz
mit je zwei Kreuzruten 43 versehen sein. Der Rahmen 42 der Zusatzvorrichtung ist
dann am besten auf allen vier Kreuzruten verschiebbar angeordnet und die Vorrichtung
übrigens im wesentlichen ganz einfach verdoppelt.